DE4205900A1 - Prothetischer fuss mit einstellbaren blasen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich allgemein auf Prothesen und ins­ besondere auf den Gebrauch einer einstellbaren Blase in ei­ ner Prothese wie beispielsweise einem prothetischen Fuß, wobei die Blase dazu dient, die Leistungskenndaten der Pro­ these zu modifizieren oder feinabzustimmen. Insbesondere kann die Blase an verschiedenen Bauteilen der Prothese an­ geordnet werden, um deren Bewegungen "abzufedern" oder auf andere Weise zu begrenzen oder zu modifizieren.

Obwohl bei vielen prothetischen Vorrichtungen versucht wor­ den ist, die Bewegung des normalen Fußes zu simulieren, sind praktisch alle hinsichtlich ihrer Leistungskenndaten nicht leicht einstellbar. Diese Einstellbarkeit ist beson­ ders für Amputierte wünschenswert, die sich an verschie­ denen körperlichen Aktivitäten beteiligen, welche verschie­ dene Stufen von Energiespeicherungs- und -freisetzungsei­ genschaften erfordern.

Sicherlich haben einige bekannte Vorrichtungen eher die ge­ wünschte Einfachheit der Verstellbarkeit erreicht als an­ dere, vgl. z. B. meine Erfindungen gemäß der US 45 47 913, die sich auf eine Fuß- und Beinverbundprothese bezieht, und der US 48 22 363, die sich auf modulare Fuß- und Bein­ verbundprothesen bezieht. Ebenso beschreiben meine anhängi­ gen US-Patentanmeldungen 07/3 37 374, 07/5 85 920 und 07/2 93 824 prothetische Fußvorrichtungen mit ähnlich bevorzugten Materialien und Herstellungsmethoden und mit den entspre­ chenden Vorteilen daraus.

Jede meiner vorgenannten Erfindungen ist gekennzeichnet durch leichte, langgestreckte Gebilde, mit Polymertränkung von übereinander angeordneten Verstärkungsschichten, welche in der gewünschten Konfiguration gehalten werden. Derartige Konfigurationen und Konstruktionen sorgen für die gewünsch­ ten Eigenschaften hinsichtlich Festigkeit und Flexibilität in dem prothetischen Teil und mit ihnen wird eine Simula­ tion der Leistung natürlicher Füße erreicht, was bisher nicht erzielbar war. Solche Prothesen können als modulare Baugruppen ausgebildet sein, wodurch die besonderen Lei­ stungskenndaten einer bestimmten Prothese angepaßt und leicht eingestellt werden können, um die Bedürfnisse und den Aktivitätsgrad des einzelnen Patienten zu berücksichti­ gen.

Trotz des wertvollen Beitrages und der Kenndaten meiner vorgenannten Patente und anhängigen Anmeldungen sowie spe­ ziell trotz deren Baukastenbauweise ist die Einstellung dieser Prothesen relativ kompliziert verglichen mit der bei der vorliegenden Erfindung. Jede Einstellung der Leistungs­ kenndaten solcher Prothesen erfordert eine umfangreiche De­ montage einer Mantelhülle (wenn vorhanden) und von Bautei­ len voneinander (z. B. durch Schrauben-, Muttern-, und Scheibenkombinationen). Nachdem eine neue Kombination von Bauteilen gewählt worden ist, muß sie ähnlich zusammenge­ baut werden.

Andere prothetische Fußvorrichtungen sind ebenso wenig leicht einstellbar, wie die US 33 35 428 von Gajdos, bei der versucht wird, das Skelett und die Hautstrukturen eines natürlichen menschlichen Fußes zu kopieren, die US 20 75 583 von Lange, bei der ein Gummiformstück vorgesehen ist, das in Wirkbeziehung an einem starren Metallkern befestigt ist, und die US 46 45 508 von Poggi, die einen protheti­ schen Fuß lehrt, der einen monolithischen Träger oder Bal­ ken relativ massiver Proportionen aufweist, der vorgesehen ist, um auf die Belastung eines Körpers eines Amputierten während des Gehens, Rennens, Springens und dergleichen zu reagieren und um die resultierende gespeicherte Energie freizusetzen, um Fußhub und -schub zu erzeugen, die den na­ türlichen Schritt des Amputierten ergänzt.

Außerdem ist das dynamische Verhalten der meisten bekannten Vorrichtungen relativ steif und unmittelbar und kann nicht das allmähliche "Abfedern" ergeben, das beim Gebrauch der Blasen nach der vorliegenden Erfindung in Verbindung mit Bauteilen erreichbar ist.

Zusätzlich, wo Blasen in prothetischen Vorrichtungen benützt worden sind, sind sie in ihrer Leistung und Brauch­ barkeit durch ihre Konfiguration relativ begrenzt gewesen. Zum Beispiel stellt die US 7 08 685 eine pneumatische Sohle 36 in Fig. 2 dar, die mit Kolben 36 (die Nummer 36 wurde versehentlich für zwei verschiedene Teile in dem Patent verwendet) und 37 und mit einem Abschnitt 35 der Sohle 36 zusammenwirkt, um die Biegung und Abfederung eines natürli­ chen Fußes nachzuahmen. In der US 11 51 144 von Wolfe et al. wird ein Luftsack 3 (Fig. 4) mit Luft auf einen ge­ wünschten Druck durch ein Ventil 4 (Fig. 2) gefüllt. Diese beiden Patente zeigen relativ grundlegende Verwendungen von pneumatischen Vorrichtungen in Prothesen, umfassen aber ausgeprägte Nachteile, z. B. die offensichtliche Wahrschein­ lichkeit, daß der Träger das Gefühl haben kann, einen "hohen Schwerpunkt" zu haben, besonders im Hinblick auf die Seitenstabilität.

Es ist deshalb Ziel der Erfindung, einen prothetischen Fuß mit Blasen zu schaffen, die während des Belastens einen allmählicheren dynamischen Übergang ermöglichen, als es bei bekannten Vorrichtungen möglich ist. Der Fuß weist vor­ zugsweise eine Zahl von Bauteilen auf, die z. B. aus Mate­ rialien und durch Verfahren hergestellt sind, welche den in meinen oben aufgeführten Patenten und Anmeldungen darge­ stellten gleichen. Solche Teile ergeben wünschenswerte En­ ergiespeicherungs- und -freisetzungskenndaten und können leicht zusammengebaut und gestaltet werden, um Blasen des hierin beschriebenen Typs aufzunehmen und mit denselben zu­ sammenzuwirken.

Ein anderes Ziel der Erfindung ist es, einen prothetischen Fuß der vorerwähnten Art zu schaffen, bei dem die Blase oder Blasen leicht im Druck einstellbar sind, um eine ent­ sprechend leichte Einstellung des durch den Träger empfun­ denen Gefühls für die Prothese und der Leistung der Pro­ these zu erlauben.

Außerdem kann die bevorzugte Ausführungsform der Blase nach der Erfindung in einer Vielfalt von Konfigurationen herge­ stellt werden, z. B. mit mehrfachen Kammern und sich verjün­ genden Querschnitten. Solche Konfigurationen erlauben, die Blase oder die Blasen an ungewöhnlichen aber nutzvollen Stellen in der Prothese und deren Bauteilen zu positionie­ ren, und sorgen für zusätzliche Vorteile wie z. B. ein ver­ ringertes Gefühl, einen "hohen Schwerpunkt" zu haben, wie oben beschrieben.

Es ist ein weiteres Ziel der Erfindung, eine Blase zu schaffen, die in prothetischen Vorrichtungen wie z. B. einem prothetischen Fuß der vorerwähnten Art nützlich ist. In ei­ ner bevorzugten Ausführungsform und wie oben angegeben weist die Blase eine Einrichtung zur Einstellung des inne­ ren Druckes und des entsprechenden Gefühls und der Lei­ stungskenndaten der Blase und der Prothese, in die sie ein­ gebaut ist, auf.

Die prothetische Vorrichtung nach der Erfindung, die die Bauteile und die Blasen aufweist, ist vorzugsweise von mo­ dularer Konfiguration, die eine leichte Montage und Ein­ stellbarkeit derselben ermöglicht, ähnlich wie bei meinen zuvor erwähnten Erfindungen. Die verschiedenen Komponenten des Fußes nach meiner Erfindung können vorzugsweise gegen entsprechend konstruierte Komponenten oder sogar gegen un­ terschiedlich konstruierte Komponenten leicht ausgetauscht werden, um Größen- und Leistungseinstellungen vorzunehmen und für eine Einstellbarkeit zu sorgen in Anpassung an die Größe des Fußes des Amputierten an den Schritt, die Größe, das Gewicht und den Aktivitätsgrad des Amputierten. Deshalb kann dem Amputierten ein Bereich von Kombinationen von Fe­ derrate, Verstellbarkeit und Größe geboten werden, mit dem ein natürlicher Schritt und eine Federung des Ganges er­ reicht werden, was durch bekannte prothetische Vorrichtun­ gen nicht voll erreichbar war.

Konsequenterweise ist der Fuß gemäß der Erfindung durch ex­ treme Leichtigkeit, augenblickliches Ansprechen auf aus­ geübte Belastungen und entsprechend augenblickliches Be­ reitstellen der gespeicherten Energie gekennzeichnet, wenn der Gang des Trägers zeigt, daß die gespeicherte Energie freizusetzen ist. Der Träger des Fußes kann eine breite Vielfalt von Aktivitäten entwickeln und kann leicht und präzise die Steifigkeit und die Federkenndaten gemäß der besonderen Aktivität einstellen.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden un­ ter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt:

Fig. 1 eine Seitenansicht einer Prothese, die er­ findungsgemäß aufgebaut ist und eine ein­ zelne Blase aufweist,

Fig. 2 eine Seitenansicht einer alternativen Aus­ führungsform einer Prothese, die erfindungs­ gemäß aufgebaut und ähnlich der in Fig. 1 ist, jedoch eine zusätzliche Blase und eine Einrichtung zur Einstellung des inneren Druckes der Blasen aufweist,

Fig. 3 eine Draufsicht nach der Linie 3-3 in Fig. 2,

Fig. 4 eine isometrische Ansicht einer einstellba­ ren Blaseneinrichtung, die erfindungsgemäß aufgebaut ist,

Fig. 5 eine Schnittseitenansicht nach der Linie 5-5 in Fig. 4,

Fig. 6 eine isometrische Ansicht einer alternativen Ausführungsform einer einstellbaren Blasen­ einrichtung, die erfindungsgemäß aufgebaut ist, und

Fig. 7 eine Schnittseitenansicht nach der Linie 7-7 in Fig. 6.

Fig. 1 zeigt eine Fußprothese 10, die erfindungsgemäß auf­ gebaut ist und Bauteile 12 und eine Blaseneinrichtung 14 in Form einer eingebauten Blase 16, aufweist. Ein Schuh 18, wie er mit der Prothese getragen werden könnte, ist mit unterbrochenen Linien gezeigt.

Wie oben angegeben, können die Bauteile 12 in einer breiten Vielfalt von Formen, Größen und Leistungskenndaten herge­ stellt, kombiniert und zusammengebaut werden und sind vor­ zugsweise aus Materialien und mit Methoden konstruiert, welche in meinen vorerwähnten Patenten und anhängigen An­ meldungen beschrieben sind. Zum Zwecke der Illustration stellt Fig. 1 die Bauteile mit einem Fersenteil 20, einem Vorderfußteil 22 und einem Hilfsteil 24 dar.

In der bevorzugten Ausführungsform sind der Vorderfußteil 22 und das Hilfsteil 24 an einem Pylon 26 durch die Benüt­ zung von Muttern- und Schraubenkombinationen 28 oder durch ähnliche Mittel befestigt oder anderweitig zur Anbringung an dem Stumpf des Trägers ausgebildet. Der Fersenteil 20 ist mit dem Vorderfußteil 22 durch die Benützung von Mut­ tern- und Schraubenkombinationen 30 oder dgl. verbunden (vorzugsweise lösbar).

Die Blaseneinrichtung 14 in Form der Blase 16 ist vorzugs­ weise aus einem geeignet starken, flexiblen, dichten, leichten Material wie z. B. Urethan oder dergleichen herge­ stellt. In den Fig. 4 und 5 kann die Blase z. B. durch Mit­ einanderverschweißen von geeignet bemessenen und geformten Materialstücken 32 und 34 hergestellt sein. Als geeignete Dicken von Urethan wurden 0,254 mm bis 0,508 mm (0,01 bis 0,02 Zoll) herausgefunden, jedoch kann ein weiter Bereich von Dicken und Materialien wirksam benützt werden. Blasen­ drücke von bis zu 5,5 bar (80 psi) wurden wirksam benutzt.

Die Blaseneinrichtung 14 ist vorzugsweise in eine Mantel­ einrichtung 36, die aus Kevlar oder ähnlich starkem Mate­ rial hergestellt wird, eingehüllt, um zu verhindern, daß die Blaseneinrichtung 14 bei hohen Drücken explodiert und um ihr zu helfen, die aufgeblasene Endform der Blasenein­ richtung 14 beizubehalten. In den bevorzugten Ausführungs­ formen in den Fig. 2, 4 bis 7 weist die Manteleinrichtung 36 Teile 38 und 40 auf, die am Umfang der Blase 16 zusammengeheftet werden können (wie bei 42 gezeigt), bevor oder nachdem die Abschnitte 38 und 40 auf ihre gewünschte Endform zugeschnitten worden sind. Für den Fachmann ist klar, daß eine Vielfalt von Mantelmaterialien und Herstel­ lungsmethoden und Montage derselben im Rahmen der Erfindung wirksam benutzt werden können.

Die Blaseneinrichtung 14 enthält vorzugsweise Luft, CO₂ oder ähnliche gasförmige Substanzen, kann aber alternativ Flüssigkeiten oder Gele wie z. B. Wasser, Silikon oder der­ gleichen enthalten. Jede solche Vorrichtung kann die ge­ wünschte Deformation und folglich "Abfederung" oder Ener­ giespeicherung, -absorption und -freisetzung erzeugen.

Um eine leichte Einstellung der Federrate und Leistung der Prothese für den Träger zu schaffen, weist die Blasenein­ richtung 14 vorzugsweise eine Einstelleinrichtung 44, wie z. B. einen PVC- oder Urethanschlauch 46 auf, der mit Lösungsmittel verklebt oder auf andere geeignete Weise an der Blase 16 (z. B. bei 48) befestigt wird, so daß eine Fluid- oder Gasverbindung mit dem Inneren der Blase be­ steht.

Die Einstelleinrichtung 44 weist weiter vorzugsweise eine geeignete Ventileinrichtung 50 am entgegengesetzten Ende des Schlauches 46 auf. In der bevorzugten Ausführungsform ist das Ventil 50 so ausgebildet, daß es die Nadel einer Luftpumpe (nicht gezeigt) oder einer CO₂-Flasche (nicht ge­ zeigt), wie hierin gründlicher beschrieben wird, aufnimmt, und kann an einem geeigneten Befestigungsarm 5 in Fig. 2 und 3 zur leichten Erreichbarkeit für den Träger angeordnet werden. Die Ventileinrichtung kann mit dem Schlauch 46 durch Ausdehnen des Schlauchendes und Einsetzen des Venti­ les in dasselbe, wie bei 54, oder durch das Vorsehen eines Adapters 54 verbunden werden.

Wenn es angezeigt ist, können Durchgangswege wie z. B. Lö­ cher 58 in Fig. 2 in den Bauteilen 12 vorgesehen werden, um die Schlauchleitung 46 aufzunehmen. Die Durchgangswege 58 sind vorzugsweise von der Größe und so angeordnet, daß sie die Montage und die Beweglichkeit der Prothese erleichtern, ohne den Schlauch 46 zu verklemmen oder zu beschädigen.

Eine alternative Ausführungsform 60 der Blaseneinrichtung 14 ist in den Fig. 6 und 7 dargestellt und wird auf eine Weise, die der oben beschriebenen ähnlich ist, hergestellt und betätigt, ist aber gegabelt oder auf andere Weise unterteilt, um Kammern 62 und 64 aufzuweisen. Diese Gabe­ lung kann leicht durch Verschweißen eines Streifens 66 auf der gesamten (nicht gezeigt) oder auf einem Teil der Blase 60 erreicht werden oder kann auf verschiedene andere Arten hergestellt werden. Solche Konstruktionen können eine breite Vielfalt von Formen (wie z. B. die modifizierte U- Form in Fig. 6) und jede vorteilhafte Anzahl von Kammern aufweisen, wobei die Kammern in Gas- oder Fluidverbindung zueinander stehen können oder nicht stehen können, abhängig von der gewünschten Leistung der Blase.

Das Vorsehen eines verschweißten Streifens 66 in der Blase 60 sorgt für eine Anzahl von Vorteilen für den Träger der Prothese. Der Streifen 66 kann z. B. benützt werden, um eine Verjüngung oder Reduzierung des Querschnitts auf der Länge der Blaseneinrichtung 14 hervorzurufen, wie am besten in Fig. 7 dargestellt. Eine verjüngte Blase kann einfacher an bestimmten Stellen in der Prothese 10 angeordnet werden als eine sich nicht verjüngende Blase, wie z. B. unter einem Fersenbauteil 68 in Fig. 2. Eine solche Blase kann außerdem erwünschtere oder allmählichere Abfederungseffekte als eine sich nicht verjüngende Blase hervorrufen.

Zusätzlich reduziert oder sogar eliminiert das Vorsehen von mehrfachen Kammern wie z. B. den Kammern 62 und 64 das oben beschriebene Problem, einen "hohen Schwerpunkt" zu emp­ finden. Anstatt nur für eine mittige Kontaktstelle zwischen der Blase 60 und dem darüberliegenden Fersenteil 68 in Fig. 2 zu sorgen, sorgen die Kammern 62 und 64 für mehrfache Kontaktflächen und ordnen solche Kontaktbereiche auf beiden Seiten der Mitte des Fersenteiles 68 an.

Eine weitere vorteilhafte Modifizierung meiner Erfindung ist das Vorsehen einer Befestigungs- oder Halteeinrichtung wie z. B. eines Gurtes 70 in Fig. 1. Der Gurt 70 ist aus ge­ eignet festem, flexiblen Material wie z. B. imprägniertem Leinen oder dergleichen hergestellt und ist mit den Bautei­ len 12 und/oder der Blaseneinrichtung 14 so ausgebildet und zusammengebaut, daß die gewünschte Spannungsspeicherungs­ und -freisetzungsleistung in der Prothese erreicht wird.

Der Gurt 70 kann z. B. durch die oben erwähnte Kombination 30 aus Muttern und Schrauben an dem Vorderfußteil 22 befe­ stigt werden und kann lösbar um das Hilfsbauteil 24 durch Vorsehen von Velcro®-artigen Befestigungsmittel oder ähnli­ chen Mitteln befestigt werden.

Der Gurt 70 sorgt für eine Anzahl von Vorteilen. Beispiels­ weise kann der Gurt, wenn er neben einer Blase 16 angeord­ net ist, geeignet festgezogen werden, um die Blase flach­ zudrücken, was die Kontaktbereiche zwischen den Bauteilen und der Blase erhöht und möglicherweise das oben disku­ tierte Problem des "hohen Schwerpunkts" reduziert.

Außerdem können Befestigungseinrichtungen wie z. B. der Gurt 70 an verschiedenen Stellen an der Prothese 10 vorgesehen werden, um die Strecke, um die sich die verbundenen Bau­ teile 12 gegenseitig bewegen können, einzuschränken. Die Halteeinrichtung kann benützt werden, um eine unerwünschte übermäßige Belastung und Spannung eines besonderen Teiles 12 zu verhindern und die Federspannungsansprechkenndaten der zugeordneten Bauteile 12 unter gewissen Belastungsbe­ dingungen zu kombinieren. Zum Beispiel erlaubt der Gurt 70, wenn er wie in Fig. 1 montiert ist, dem Hilfsteil 24 das Anheben des Zehens der Prothese 10 zu unterstützen und die Federenergie zu speichern und freizusetzen, wenn der Fer­ senteil 20 auf den Boden vor dem Träger aufgesetzt wird.

Im Betrieb können die Blasen vollständig entleert werden, wenn der Träger die Leistungskenndaten der Bauteile wünscht. Beispielsweise wäre in der in Fig. 2 dargestellten Vorrichtung die vordere Blaseneinrichtung 14 wirkungslos, wenn sie entleert ist, und das Federspannungsverhalten des Hilfsteiles 24 würde mit dem des Vorderfußteiles 22 kombi­ niert werden, aber erst nachdem der Vorderfußteil ausrei­ chend gebogen wurde, um das Hilfsteil 24 zu berühren.

Wenn jedoch die Blase auf zunehmende Drücke und Volumina aufgeblasen wird, kommt es zu der Kombination der Feder­ spannungsverhalten des Vorderfußteils 22 und des Hilfsteils 24 effektiv erst, nach entsprechend weniger und weniger Durchbiegung des Vorderfußteils. Wenn die Blase ausreichend aufgeblasen ist, agieren und reagieren Vorderfußteil und Hilfsteil 24 immer im Gleichlauf.

Zusätzlich kann der oben angegebene Abfederungseffekt der Blaseneinrichtung 14 vom Grad, bis zu dem die Blase aufgeblasen ist, abhängen. Obwohl die Blase vorzugsweise immer ein gewisses Maß an Kompressibilität und "Abfederung" behalten wird, könnte sich die Kompressibilität einem vernachlässigbaren Maß nähern, wenn die Blase ausreichend aufgeblasen ist, wodurch praktisch jeder Abfederungseffekt während der Bewegung der Prothese 10 eliminiert würde.

Der Fachmann wird verstehen, daß die Blaseneinrichtung nach der Erfindung effizient bei einer breiten Vielfalt von pro­ thetischen Vorrichtungen einschließlich prothetischen Füßen mit wesentlich anderen Konfigurationen, als sie in den Zeichnungen gezeigt sind, benützt werden kann.

Für den Fachmann ist es offensichtlich, daß eine extrem breite Vielfalt von Leistungskenndaten durch den Einbau der Blaseneinrichtung nach der Erfindung in jede gegebene Bau­ gruppe aus prothetischen Bauteilen erreicht werden kann. Weiter können die Wahl eines gewünschten Satzes von Lei­ stungskenndaten und die Einstellung auf dieselben leicht durch den Träger der Prothese ohne die Notwendigkeit des Auseinanderbauens und Zusammenbauens verschiedener Kompo­ nenten erfolgen. Der Träger kann wiederholbar die Feder­ spannungsansprechdaten des Fußes mit sehr geringer erfor­ derlicher Zeit oder Mühe verstellen. Die Ventileinrichtung 50 weist eine Abblasfunktion auf, um den Druck in der Blase abzubauen, und erlaubt, wie oben erklärt, ein leichtes Auf­ blasen der Blase durch die Benützung einer Handpumpe, einer CO₂-Flasche oder dergleichen.

Wenn beispielsweise eine Person an Sport oder anderen Akti­ vitäten teilnimmt, die die Prothese 10 größeren Belastungen aussetzen als den im normalen täglichen Gebrauch, können die Blasen 16 vor den Zeiten größerer Aktivität geeignet aufgeblasen und danach entleert werden.

Die Prothese und die Blasen nach der Erfindung ist mit ei­ niger Besonderheit beschrieben worden, aber die besonderen Auslegungen und Konstruktionen, die angegeben sind, sind nicht in einschränkendem Sinn zu verstehen, denn verschie­ dene Modifikationen der Erfindung sind dem Fachmann im Rah­ men der Erfindung möglich, wobei alle derartigen Änderungen und Modifikationen von den beigefügten Ansprüchen umfaßt werden.

Claims (15)

1. Prothetischer Fuß, gekennzeichnet durch die Kombination aus: einer Befestigungseinrichtung (28), um die Anbringung des Fußes an einem Stumpf eines Trägers zu erleichtern; mehreren bogenförmigen, Energie speichernden Bauteilen (12, 20, 22, 24), die an der Befestigungseinrichtung (28) und/oder aneinander befestigt sind; und an die Bauteile (12, 20, 22, 24) angrenzenden Blaseneinrichtungen (14), wo­ durch die Blaseneinrichtungen (14) gemeinsam mit den Bau­ teilen (12, 20, 24) die Energiespeicherungskenndaten des Fußes bestimmen.

2. Prothetischer Fuß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß wenigstens eine der Blaseneinrichtungen (14) mit mehreren Kammern (62, 64) versehen ist.

3. Prothetischer Fuß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß wenigstens eine der Blaseneinrichtungen (14) mit einer modifizierten U-förmigen Konfiguration versehen ist.

4. Prothetischer Fuß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß wenigstens eine der Blaseneinrichtungen (14) eine teilweise Gabelung aufweist, die die Blaseneinrichtungen (14) in mehrere Abschnitte (62, 66) unterteilt, wobei eine Fluidverbindung zwischen den Abschnitten erhalten bleibt.

5. Prothetischer Fuß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da­ durch gekennzeichnet, daß die Blaseneinrichtungen (14) eine Fersenblase (60) aufweisen, die unter einem tieferen, hin­ ten angeordneten Bauteil (20) angeordnet ist.

6. Prothetischer Fuß nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da­ durch gekennzeichnet, daß die Blaseneinrichtungen (14) mit einem Schutzmaterial (36, 38, 40) bedeckt sind.

7. Prothetischer Fuß nach einem der Ansprüche 1 bis 6, ge­ kennzeichnet durch eine Halteeinrichtung (70), die neben mehreren Bauteilen (12, 20, 22, 24) angeordnet ist, um die Bewegung der Teile (12, 20, 22, 24) relativ zueinander einzuschränken.

8. Prothetischer Fuß nach einem der Ansprüche 1 bis 7, ge­ kennzeichnet durch eine Einstelleinrichtung (50, 54), die den Blaseneinrichtungen (14) zugeordnet ist, um die Ein­ stellung des Druckes oder des Volumens der Blaseneinrich­ tungen (14) zu erleichtern.

9. Prothetischer Fuß nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da­ durch gekennzeichnet, daß die Blaseneinrichtungen (14) ein Gas wie z. B. Luft enthalten.

10. Einstellbare Blase zur Verwendung in prothetischen Vor­ richtungen, gekennzeichnet durch einen Blasenteil (16, 60) und durch eine Ventileinrichtung (50, 54), die mit dem Bla­ senteil (16, 60) verbunden ist, um die gewünschte Einstel­ lung des Blasenteiles (16, 60) zu erlauben, wodurch der Blasenteil (16, 60) in einer prothetischen Vorrichtung (10) angeordnet werden kann, um die Energiespeicherungskenndaten derselben zu beeinflussen.

11. Blase nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Blasenteil (16, 60) mehrere Kammern (62, 64) aufweist.

12. Blase nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Blasenteil (16, 60) in einer modifizierten U-förmigen Kon­ figuration hergestellt ist.

13. Blase nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Blasenteil (16, 60) im Querschnitt auf der Länge des Teiles (16, 60) verjüngt ist, um eine Nebeneinanderanordnung des Teiles (16, 60) und der prothetischen Vorrichtung (10) zu erleichtern.

14. Blase nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Blasenteil (16, 60) aus Urethan her­ gestellt ist.

15. Blase nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Blasenteil (16, 20) mit einem Schutz­ material (36, 38, 40) bedeckt ist.