DE3021129C2 - Schuhwerk, insbesondere für sportliche Zwecke - Google Patents
Schuhwerk, insbesondere für sportliche ZweckeInfo
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A43—FOOTWEAR
- A43B—CHARACTERISTIC FEATURES OF FOOTWEAR; PARTS OF FOOTWEAR
- A43B13/00—Soles; Sole-and-heel integral units
- A43B13/14—Soles; Sole-and-heel integral units characterised by the constructive form
- A43B13/18—Resilient soles
Description
Die Erfindung betrifft Schuhwerk, insbesondere für
sportliche Zwecke, mit einem Stöße abfangenden Schuhboden, der mindestens eine wenigstens bereichsweise
unter der Auftrittsbeiastung nachgiebig verformbare Sohlenschicht enthält oder daraus gebildet ist
Insbesondere befaßt sich die Erfindung mit einem Laufschuh zur Verwendung auf harten Bahnen, z. B. bei
Langstreckenläufen, der besondere Vorkehrungen zur Dämpfung der beim Aufsetzen des Fußes auf die Bahn
auftretenden Stöße und Erschütterungen aufweist
In den letzten Jahren hat das Interesse in der breiten
Bevölkerung an sportlichem oder in der Freizeit ausgeübtem Laufen erheblich zugenommen. Zugleich
mit diesem wachsenden Interesse ist von den Sportschuhherstellern auch verbessertes Schuhwerk entwikkelt
worden, das speziell auf die Bedürfnisse der Läufer abgestimmt ist So wurde insbesondere darauf Wert
gelegt den Schuhboden des Schuhwerk; so auszubilden,
durch Mti fuß örtlich
daß er die beim Lauf auf harten Bahnen auftretenden
und Beine fernhält, d, h. dämpfend wirkt, trotzdem aber dem Läufer nicht das Kontaktgefühl für die Bahn nimmt
d.h. kein »Schwimmen« hervorruft In diesem Sinne wurden bereits beachtliche Fortschritte erzielt wobei
jedoch das Augenmerk in der Hauptsache auf den
werk der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, das
Stöße abfangende, dämpfende Eigenschaften hat ohne ein Schwimmgefühl beim Lauf hervorzurufen, bei dem
auf einfache Weise die vorteilhaften dämpfenden Eigenschaften über eine größere Fläche des Schuhbo-
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß mit der Oberseite der nachgiebig verformbaren Sohlenschicht
ein Netz- oder Gitterwerk aus gegen Dehnung widerstandsfähigen Garnen od. dgl. verbunden ist
Die Erfindung schlägt somit einen Stoßdämpfungsmechanismus vor, der in Verbindung mit einer
Sohlenschicht wirksam ist die in dem Schuhboden angeordnet ist oder diesen im wesentlichen bildet Das
Netz- oder Gitterwerk besteht aus Garnen von einem gegenüber Dehnung widerstandsfähigen zugfesten
Material, z. B. Nylon. Nach einer vorteilhaften Ausführungsform
bildet das Netzwerk rautenförmige Maschen, die so angeordnet sind, daß die langen Diagonalen der
Rauten im wesentlichen parallel zur Sohlenlängsrichtung verlaufen. Das Netz- oder Gitterwerk überdeckt
zumindest einen Bereich der Sohlenschicht und — nach einer vorteilhaften Weiterbildung — auch einen Teil der
seitlichen Rand- oder Umfangsfläche dieser Schicht und ist damit längs der einzelnen Garne verbunden.
Der von der Erfindung angestrebte Erfolg wird bereits dann erreicht, wenn das Netz- oder Gitterwerk
in einem Flächenbereich der Sohienschicht angeordnet, vorzugsweise in diesen eingebettet ist. Es ist jedoch
auch möglich, das Netzwerk räch A.:i eines Fachwerks
räumlich auszubilden, so daß es die Sohlenschicht ganz durchsetzt und in diese eingebettet ist. Eine derartige
Gestaltung kann z. B. dadurch erreicht werden, daß das Netzwerk in einer Gießform angeordnet und dann
zweckmäßigerweise mit schäumfähigem Kunststoffmaterial aus-und umgössen wird.
Der erfindungsgemäße Stoßdämpfungsmechanismus wirkt in der Weise, daß die Auftrittsbelastung des Fußes,
die normalerweise eine betont örtliche Deformation an der Belastungsstelle hervorzurufen sucht, räumlich
so durch die Garne des Netz- oder Gitterwerkes auf die an die Belastungsstelle anschließenden Bereiche der
Sohlenschicht übertragen wird, sodaß auch diese zur Übernahme der Auftrittsbelastung herangezogen werden.
Folglich wird die normalerweise auftretende betont
örtlich sich ausbildende Verformung zugunsten einer geringeren, jedoch auch die anschließend an die
Belastungsstelle liegenden Bereiche erfassenden Verformung verhindert. Dabei wirkt das Netz- oder
Gitterwerk aufgrund seiner Verbindung mit der Sohlenschicht in jedem Falle im Sinne einer dreidimensionalen
(räumlichen) Lastverteilung. Denn beim Auftreten einer Stoßbelastung verteilen die direkt belasteten
Garne des Netz- oder Gitterwerks an der Belastungsstelle die örtlich auftretende Deformation
und Belastung auf weitere Bereiche der Sohlenschicht sowohl in der Fläche als auch im seitlichen Rand und
bewirken in diesen weiteren Bereichen, da sie selbst im Vergleich zu dem" Material der Sohlenschicht wegen
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ihrer geringen Dehnfähigkeit sich kaum verformen, zusätzliche Druckverformungen. Zum Abfangen der
Auftrittsbelastung werden daher größere Bereiche der Sohlenschicht herangezogen, was eine erhöhte Stoßdämpfung
bewirkt S
Der vorstehende geschilderte erfindungsgemäße Stoßdämpfungsmechanismus wird auch dann erzielt,
wenn das Netz- oder Gitterwerk an der Unterseite einer nachgiebigen Sohlenschicht angeordnet ist, unter der
Voraussetzung, daß unter dieser Sohlenschicht sich eine weitere, ebenfalls durch Druck nachgiebig verformbare
Sohlenschicht befindet Denn infolge der Verbindung der beiden Sohlenschichten miteinander ist das Netzoder
Gitterwerk dann auch mit der Oberseite der unten liegenden Sohlenschicht verbunden. Dabei wird aber die
Stoßdämpfungsfunktion durch die erwünschte Verformungsbehinderung beider nachgiebig verformbaren
Sohlenschichten erreicht
Auf diese Weise ist es durch eine technisch sehr einfach durchzuführende Maßnahme an ansonsten
herkömmlich ausgestalteten Laufschuhen möglich, die Stoßdämpfungseigenschaften erheblich zu verbessern.
Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus weiteren Unteransprüchen. In der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen wird die Erfindung näher
erläutert Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht eines Laufschuhes nach der Erfindung, teilweise geschnitten, um den Stoßdämpfungsmechanismus
zu verdeutlichen;
Fig.2 eine Draufsicht auf den Laufschuh gemäß
F i g. I, ebenfalls teilweise geschnitten;
Fig.3 eine Teil-Schnittansicht des Laufschuhes,
geschnitten längs der Linie 3-3 in F i g. 2, und
F i g. 4 eine grafische Darstellung zur Veranschaulichung des Verformungsverhaltens des Schuhbodens bei
dem Laufschuh nach der Erfindung im Vergleich zu einem herkömmlichen Laufschuh.
Der in den F i g. 1 bis 3 gezeigte Laufschuh nach der Erfindung, der im Ganzen mit 10 bezeichnet ist.
beinhaltet einen Stöße absorbierenden oder Stöße verleitenden Schuhboden. Abgesehen von der besonderen
Gestaltung des Schuhbodens ist der Schuh 10 nach herkömmlichen Prinzipien gestaltet, so daß eine
ausführliche Beschreibung des sonstigen Aufbaues nicht «5 erforderten ist
Der Sportschuh 10 weist eine profilierte Laufsohle 12
auf, mit deren Oberseite eine erste innere Sohlenschicht 14 verklebt ist, die aus einem geeigneten herkömmlichen
stoßdämpfenden Material besteht. Wiederum mit der Oberseite der ersten Sohlenschicht 14 ist eine zweite
Sohlenschicht 16 durch Klebung verbunden, die im wesentlichen aus dem gleichen Material wie die erste
Sohlenschicht 14 besteht Die erste Sohlenschicht 14 hat über ihre ganze Länge durchgehend gleichförmige
Dicke, während die zweite Sohlenschicht 16 einen sogenannten Fersenkeil bildet, d. h. in ihrer Dicke vom
Fersenbereich ausgehend nach vorn abnimmt und am Ballenbereich dünn ausläuft (s. F i g. 1).
Die Oberseite der Sohlenschicht 16 ist mit dem w
Zwickeinschlag 18a des Schuhschaftes 18 durch Klebung verbunden. Weiterhin ist mit der Sohlenschicht
16 und dem Zwickeinschlag eine herkömmliche Brandsohle 20 verbunden, auf der lose angeordnet wie
üblich eine gepolsterte Einlegesohle 22 aufliegt es
Die Stöße absorbierende bzw. Stöße verteilend«*. Struktur nach vorlieguxler Erfindung ist im Ganzen mit
24 bezeichnet Diese Struktur hat im vorliegenden Ausführungsbeispiel die Form eines offene Maschen
bildenden Nylonnetzes 26, das aus gestreckten miteinander verwebten und untereinander verbundenen oder
verknüpften Garnen 28 besteht, die einander überkreuzen.
Die Garne 28 bilden im wesentlichen rautenförmige Maschen 30, die so angeordnet sind, daß ihre langen
Diagonalen etwa parallel zur Schuhlängsachse verlaufen (s. F i g. 1 und 2). Das Netzwerk 26 erstreckt sich
über die Oberseite der Sohienschicht 16, ist um deren Rand — auch im Fersenbereich — umgelegt und über
die seitliche und hintere Randfläche gespannt und verläuft in den Raum zwischen den einander gegenüberliegenden
und aneinander anliegenden Kontaktflächen der Sohlcnschichten 14 und 16 hinein. In dem
Flächenbereich zwischen den Kontaktflächen der beiden Sohlenschichten 14 und 16 und auch in dem
umlaufenden Rand sowie am hinteren oberen Umfang der Sohienschicht 16 sind die Garne 28 längs ihrer
jeweiligen Strecken an die Sohlenschichten 14 bzw. 16 gebunden. Hierzu dient zweckm»!Mgerweise dasselbe
Klebemittel, das auch zur Verbindung der beiden
Sohlenschichten 14,16, verwendet ist Dieses Klebemittel ist in den F i g. 1 und 2 durch Punkte 31 angedeutet
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Stoßdämpfungs- und -Verteilungsstruktur wird anhand von
Fig.4 erläutert Die gestrichelte Linie 32 in Fig.4
veranschaulicht den Verlauf der Oberfläche der Sohlenschicht 16 in der Seitenansicht bei fehlender
statischer oder dynamischer Belastung durch den Fuß eines Läufers. Die strichpunktierte Linie 34 zeigt in
etwas übertriebener Form und beschränkt auf die Auslenkung in vertikaler Richtung das Ansprechverhalten
des Schuhbodens in Abwesenheit der Stoßdämpfungsstruktur 24 bei lokalisierter Stoßeinwirkung durch
die Ferse. Die verhältnismäßig stark ausgeprägte örtliche Verformung in den Sohlenschichten 14, 16 ist
dabei deutlich erkennbar. Hierdurch wird praktisch die ganze Stoßenergie durch das Material der Sohlenschichten
14, 16 unmittelbar unter der Belastungsstelle aufgenommen.
Im Gegensatz dazu zeigt die mit Doppelpunkten versehene strichpunktierte Linie 36 das Verhalten des
Schuhbodens bei dem erfindungsgemäßen Sportschuh, der die Stoßdämpfungsstruktur 24 aufweist Auch hier
ist angenommen, daß im Fersenbereich eine Stoßbelastung auftritt Jedoch werden durch den auftretenden
Stoß, der eine örtlich ausgeprägte Deformation entsprechend der Linie 34 hervorzurufen sucht die
Garne in dem Netzwerk 26 unmittelbar und anschließend an die Belastungsstelle gestrafft. Als Foige davon
und aufgrund der Verbindung der Garne mit den Flächen der Sohlenschichten 14,16 und des Rande:, der
Sohlenschichten 16 übertragen die Garne 28 die auftretenden Kräfte in dreidimensionaler Weise auf die
weiteren Bereiche der Sohlenschichten 14, 16. Die Verformung wird daher anstelle einer örtlichen
Ausbildung verteilt. Dabei werden die unter Zugspannung stehenden Garne 28 in Richtung auf die
Belastungsstellr gezogen und drücken — da sie nicht oder wenig gedehnt werden — die anschließenden
Bereiche der Sohlenschichten 14, 16 zusammen. Die Linie 36 in F i g. 4 veranschaulicht sc-rrit die Verteilung
dieser Verformung, die aufgrund einer Fersenbelastung eintritt, und es ist zu erkennen, daß sich diese Verteilung
breitflächig in deii Sohlenschichten 14,16 vollzieht
Einen bedeutsamen Beitrag zur Verteilung der Verformung liefern die umgeschlagenen und mit dem
Rand der Sohienschicht 16 verbundenen Randbereiche
des Netzwerkes 26. Diese Anordnung verstärkt die stoßdämpfende Eigenschaft der Sohlenschicht 16
beträchtlich.
Die vorstehende Darstellung macht deutlich, daß ein erheblich größerer Anteil des Sohlenmaterials bei der
Aufnahme der Stoßbelastung herangezogen wird, wenn die Stoßdämpfungsstruktur 24 vorhanden ist, als dies bei
einem Fehlen der Struktur 24 der Fall wäre. Damit ergibt die Erfindung einen in hohem Maße stoßschlukkenden
Schuhboden für einen Sportschuh, wobei aus der zeichnerischen Darstellung und der vorstehenden
Erläuterung hervorgeht, daß die stoßdämpfende Struktur außerordentlich einfach ist und leicht während der
Herstellung eines Schuhes in diesen eingebaut werden kann.
Claims (8)
1. Schuhwerk, insbesondere für sportliche Zwecke, mit einem Stöße abfangenden Schuhboden, der
mindestens eine wenigstens bereichsweise unter der AuftrittsbeiastungTnachgiebig verformbare Sohlenschicht
enthält oder daraus gebildet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß mit der Oberseite der nachgiebig verformbaren Sohlenschicht (16) ein
Netz- oder Gitterwerk (26) aus gegen Dehnung widerstandsfähigen Garnen (28) od. dgl. verbunden
ist
2. Schuhwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Netz- oder Gitterwerk (26) sich
auch über den seitlichen Rand der Sohlenschicht (16) erstreckt
3. Schuhwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß der Schuhboden zwei übereinander
liegende nachgiebig verformbare Sohienschichten (t-s, 16) aufweist und das Netz- oder
Gitterwerk (26) zwischen den aneinander liegenden, miteinander verbundenen Flächen der Sohlenschichten
(14,16) angeordnet ist
4. Schuhwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Netz- oder Gitterwerk (26)
räumlich fachwerkartig ausgebildet ist und die Sohlenschicht durchsetzend in diese eingebettet ist
5. Schuhwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Garne (28) des Netz- oder
Gitterwerks (26) über ihre ganze Länge mit der Sohlenschicht '16) verbunden sind.
6. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet daß das Gitterwerk aus
zueinander parallelen gestreckte Garnen gebildet ist, die in Sohlenlängsrichtung oder unter einem
spitzen Winkel dazu verlaufen.
7. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 1 —5, dadurch gekennzeichnet daß das Netzwerk (26)
rautenförmige Maschen (30) bildet, deren lange Diagonalen parallel zur Sohlenlängsrichtung verlaufen.
8. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 7. dadurch gekennzeichnet, daß das Netz- oder
Gitterwerk (26) die Oberseite der Sohlenschicht (16) wenigstens in den Hauptbelastungsbereichen bedeckt
und darin eingebettet ist
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