DE420414C

DE420414C - Verfahren zur Herstellung von Kunstharzen und deren Loesungen

Info

Publication number: DE420414C
Application number: DEB115045D
Authority: DE
Inventors: Dr Otto Schmidt; Dr Karl Seydel
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1924-07-31
Filing date: 1924-07-31
Publication date: 1925-10-24

Description

Verfahren zur Herstellung von Kunstharzen und deren Lösungen. Es wurde gefunden, daß man zu wertvollen Harzen oder wertvollen Harzlösungen gelangt wenn man die Kunstharze, welche unter Verwendung zyklischer Ketone erhältlich sind, mit künstlichen oder natürlichen Harzen oder Cellulosederivaten zusammen verarbeitet. Dies kann z. B. in der Weise geschehen, daß den festen oder gelösten Harzen aus zyklischen Ketonen künstliche oder natürliche Harze in fester oder gelöster Form zugemischt werden oder die künstlichen oder natürlichen Harze mit den genannten Ketonharzen zusammen verschmolzen oder bereits bei der Darstellung der Ketonharze künstliche oder natürliche Harze zugefügt werden. Man kann ein oder mehrere künstliche oder natürliche Harze oder beide Arten gleichzeitig verwenden. Die Zugabe von Cellulosederivaten erfolgt zweckmäßig, indem man diese in Lösung den Ketonharzlösungen zufügt, wobei letztere gleichzeitig andere Harze enthalten können. 1n manchen Fällen kann man die Cellulosederivate auch den ungelösten Harzen einverleiben.
Als Harze aus zyklische i Ketonen seien beispielsweise die in den Patentschriften 3379-93, 339107, 357091 403646 und 407668 beschriebenen Kunstharze genannt. Diese lassen sich mit beliebigen Natur- und Kunstharzen, z. B. mit Kopalen, Colophoniumsorten, Esterharzen, Bakeliten, Cumaronharzen us«-" zu Kunstharzen von wertvollen Eigenschaften verarbeiten, die sich insbesondere durch Lichtechtheit Wetterbeständigkeit, günstige Löslichkeitsverhältnisse, Helligkeit und häufig durch große Härte auszeichnen.
Ein Gehalt der Ketonharze oder der aus ihnen durch Verarbeitung mit künstlichen oder natürlichen Harzen hergestellten Kunstharze an Celluloseestern, wie N itro- und Acetylcellulose, sowie anderen Cellulosederivaten erhöht die Zähigkeit der aus diesen Harzen hergestellten Lacküberzüge häufig wesentlich.
Beispiel i:

112 Teile Methylcyclohexanon,

108 - Rohkresol,

5o - Colophonium und

320 - 30prozentige Formaldehydlösung

«erden durch längeres Kochen kondensiert. Das erhaltene helle Harz ist in einem Gemisch von Alkohol und Benzolkohlenwasserstoffen löslich und liefert hochglänzende, nicht klebende helle Lackaufstriche.
Beispiel 2: Man stellt aus Kopal in üblicher Weise eine Auflösung in Leinöl her und vermischt diese mit einer Lösung des nach der Vorschrift des Verfahrens der Patentschrift 337993 hergestellten Cyclohexanonharzes in Leinöl. Man fügt dieser Mischung noch die üblichen Zusätze, wie Terpentinöl oder dessen Ersatzstoffe, Trockenmittel usw., zu. Der auf diese Weise erhaltene C)llack liefert Aufstriche von sehr gutenEchtheitseigenschaften.
Einen Lack von ähnlichen Eigenschaften erhält man, wenn man den Kopal und das Cyclohexanonharz verschmilzt und das erhaltene Produkt unter Zugabe der oben .erwähnten Zusätze in Leinöl auflöst. Beispiel 3: Zur Darstellung eines in Spiritus löslichen Harzes verschmilzt man gleiche Teile eines nach dem Verfahren der Patentschrift 407668 erhältlichen Kondensationprodukts aus Cyclohexanon, Phenol und Formaldehyd mit gleichen Teilen Colophonium.
Beispiel ¢: Man löst ioo Teile eines nach dem Verfahren der Patentschrift 407668 durch Kondensation von Methylcyclohexanon mit Rohkresol und 30prozentiger Formaldehydlösung gewonnenen Harzes in einer Mischung von Alkohol und Benzol auf und fügt eine Lösung von 5 Teilen Collodiumwolle in ioo Teilen Butylacetat oder Methylcyclohexanon hinzu. Man erhält mit dieser Lösung klare zähe Lackaufstriche. In ähnlicher Weise läßt sich Acetylcellulose verwenden, auch kann man diesen Mischungen noch andere Natur- oder Kunstharze zusetzen.
Beispiel s: Man schmilzt ioo Teile des nach dem Verfahren der Patentschrift 337993 erhältlichen Cyclohexanonharzes mit 5o Teilen Colophonium und löst das Gemisch in warmem Leinöl. Diese Lösung wird nach den üblichen Zusätzen von Terpentin und Siccativen als Öllack verwandt. Man erhält hochglänzende, lichtechte Lacküberzüge.
Man kann hierbei auch so verfahren, daß man die Harze in Pulverform miteinander mischt und dann in warmemLeinöl löst. Statt Colophonium kann man auch die bekannten Esterharze verwenden.

Claims

PATENT-A\TSPRUCIi: Verfahren zur Herstellung von Kunstharzen und deren Lösungen, darin bestehend, daß man Harze aus zyklischen Ketonen zusammen mit anderen künstlichen oder natürlichen Harzen oder Cellulosederivaten verarbeitet.