DE180830C - - Google Patents

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DE180830C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B30/00Preparation of starch, degraded or non-chemically modified starch, amylose, or amylopectin
    • C08B30/12Degraded, destructured or non-chemically modified starch, e.g. mechanically, enzymatically or by irradiation; Bleaching of starch

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
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  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

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KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
— JVr 180830.--KLASSE 89 &. GRUPPE
Verfahren, Stärke in kaltem Wasser quellfähig zu machen.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. März 1906 ab.
Dieses Verfahren besteht hauptsächlich darin, trockene Handelsstärke mit einem flüssigen Kohlenwasserstoff, welcher unlöslich in Wasser ist, oder aber mit flüssigen, in Wasser unlöslichen Derivaten von Kohlenwasserstoffen zu mischen, die gegenüber Stärke chemisch unwirksam sind. - Zu diesem Gemisch wird Ätzkali hinzugesetzt und der Kohlenwasser-, stoff schließlich durch Verdampfung abgeschieden.
ίο Beispielsweise werden ioo Gewichtsteile trockener Stärke, für gewöhnlich Maisstärke, mit 8o Gewichtsteilen flüssigen Kohlenwasserstoffs gemischt, so daß eine halb flüssige Masse entsteht, und· die Mischung kräftig.
umgerührt. Außer den Abkömmlingen des Methans kommen auch das Benzol und seine Derivate, insofern sie flüssig und in Wasser unlöslich sind,, für vorliegenden Zweck in Betracht. . ·
Aus Versuchen mit vielen der genannten Verbindungen hat sich ergeben, daß das Kohlenstofftetrachlorid wegen seiner Unentzündbarkeit, oder ein Gemisch desselben mit rohem Paraffinöl von spezifischem Gewicht 0,865 in der Zusammensetzung von 1 : 1 Volumteilen die geeignetste Flüssigkeit zur Ausführung vorliegenden Verfahrens ist. Nachdem die Stärke kräftig mit einer der genannten Verbindungen vermischt worden ist, werden 40 bis 50 Gewichtsteile von flüssigem Ätzalkali, z. B. Natronlauge von 30° Be. zu ungefähr 100 Teilen Stärke, die in der Mischung enthalten sind, zugesetzt. Nachdem das Gemisch kräftig umgerührt worden ist, verwandelt es sich fast sofort in ein voluminöses, trockenes, lockeres Pulver. Das Kohlenstofftetrachlorid kann aus dem. trockenen Pulver mittels Destillation abgetrieben und mittels Kondensation wieder gewonnen und wiederholt benutzt werden. .
Um eine neutrale Stärke mit ähnlichen Eigenschaften zu erhalten, wird eine entsprechende Menge einer Säure, vorteilhaft irgend einer organischen Säure, z. B. von Essigsäure, Zitronensäure, Kleesäure oder Weinsteinsäure oder wässeriger Lösungen dieser Säuren der mit Kohlenstofftetrachlorid versetzten Stärke und ungefähr 1 Stunde später das Ätzkali hinzugefügt und alsdann event, das Kohlenstofftetrachlorid abdestilliert.
Die so hergestellte Stärke, gleichviel ob sie neutral oder alkalisch ist, zerplatzt, sobald sie in Berührung mit Wasser kommt und quillt leicht in kaltem Wasser derart auf, daß sie eine klebrige Masse bildet, die dem Tragantgummi ähnlich und für die meisten Zwecke geeignet ist, für welche das Tragantgummi benutzt wird.
Oft ist es vorteilhaft, daß in dem fertigen Stärkepulver Kohlenwasserstoffe der verwendeten Art noch enthalten sind. In diesen Fällen unterläßt man das Abdampfen des Kohlenwasserstoffes. Man erhält auf diese Weise auch ein Klebmittel, welches auf Wachspapier, gefirnisten oder leicht fettigen Flächen, auf öligem Leder o. dgl. leicht haftet.
Es ist bekannt, eine neutrale aufquellbare Stärke dadurch herzustellen, daß man die Stärke mit Ätzkali behandelt, neutralisiert

Claims (1)

  1. und mit Alkohol niederschlägt. Ebenso sind Versuche -gemacht worden, um Stärke dadurch in kaltem Wasser quellbar zu machen, daß man Stärke in Gegenwart eines Gemisches von Wasser und einem mit Wasser mischbaren Alkohol mit Ätzalkalien behandelt. Bei letzterem Verfahren hat man ferner an Stelle der Alkohole andere mit Wasser mischbare und mit Stärke keinen Kleister
    ίο bildende Flüssigkeiten, z. B. Aceton, Mischungen von Äther und Alkohol usw. benutzt. Endlich ist es bekannt, Stärke zu demselben Zweck in der konzentrierten Lösung eines Natron- oder Kalisalzes, mit welcher Stärke keinen Kleister bildet, z. B. in Glaubersalzlösung, mit Ätzkali oder Natronlauge zu behandeln.
    In allen diesen Fällen jedoch ist die Stärke in einem in Wasser löslichen Stoff suspendiert worden, bevor sie mit Ätzkali behandelt worden ist, wodurch die Häutchen der Stärkekörner teilweise oder gänzlich runzlig oder bis zu einem solchen Grade geschwächt worden sind, daß, sobald man das Ätzkali hinzugefügt hat, die Häutchen zerplatzten.
    Um aus einer solchen Masse den Alkohol, das Alkali, die Säuren, Salze usw. zu entfernen, muß die Stärke durch Schleudern gehen, gepreßt, getrocknet und pulverisiert werden. Diese Arbeitsvorgänge sind jedoch teuer und erlauben praktisch nicht die Wiedererlangung des Alkohols zu abermaligem Gebrauch.
    Die flüssigen, in Wasser unlöslichen Kohlenwasserstoffe machen die Häutchen der Stärkekörner nur für eine konzentrierte Lösung von Ätzkali durchdringlich, die Stärkekörner zerplatzen nicht, es bildet sich keine zähe teigartige Masse, sondern man erhält ein lockeres Pulver von ungefähr dem doppelten Volumen der benutzten Stärke.
    Patent-A ν Spruch:
    Verfahren, Stärke in kaltem Wasser quellfähig zu machen, dadurch gekennzeichnet, daß die Stärke zunächst mit einem flüssigen, in Wasser unlöslichen Kohlenwasserstoff oder mit flüssigen, in Wasser unlöslichen Derivaten von Kohlenwasserstoffen, z. B. mit Kohlenstofftetrachlorid vermischt und ihr alsdann Ätzkali zugesetzt wird. .
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