DE4200815A1 - Formstein - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Formstein zur Herstellung von
gemauerten Wänden und dergl., insbesondere aus feuerfestem
Material für den Ofenbau, wobei mindestens eine Fläche des
Formsteins als Putzfläche zur Aufnahme einer Putzschicht be
stimmt ist und diese Fläche mit einer Anzahl in Abständen
angeordneter Vertiefungen versehen ist, derart, daß sich
parallel zu einer Kante des Formsteins vertiefte und nicht
vertiefte Bereiche abwechseln.
Aus der CH-PS 3 98 020 ist ein derartiger Formstein bekannt.
Die Vertiefungen sind als hinterschnittene Nuten ausgebildet,
die über die ganze Höhe des Formsteins reichen. Die Nuten
sollen den aufzubringenden Putz formschlüssig verankern, so
daß eine Vorbehandlung der Putzoberfläche entfällt. Um diesen
Effekt zu gewährleisten, darf die Nuttiefe ein Mindestmaß
nicht unterschreiten. Im Bereich der Nuten ist dann aber die
Gesamtputzstärke mindestens doppelt so groß wie in den angren
zenden nicht vertieften Bereichen.
Der Einsatz des bekannten Formsteins im Ofenbau stößt jedoch
auf Schwierigkeiten. Da die Wärmedehnungszahlen eines gebrann
ten feuerfesten Steins, z. B. eines Schamottesteins und des
Putzauftrages nicht gleich sind, entstehen bei hoher Tempe
raturbeanspruchung Spannungen die zum Absprengen des Putzes
vom Formstein führen können. Man spricht hier von einem Ab
spaltungseffekt. Lokal unterschiedliche Putzstärken, insbe
sondere dann, wenn stetige Übergänge fehlen, begünstigen den
lokalen Abspaltungseffekt. Der bekannte Formstein ist deswegen
für den Ofenbau ohne zusätzliche Hafterhöhungsmittel nicht
einsetzbar, weil hier Rißbildungen parallel zu den Nuten der
Putzfläche zu befürchten sind.
Aus der DE-OS 32 18 911 ist eine Putzfassade bekannt, die
zwar nicht aus Formsteinen, sondern aus Dämmplatten aufge
baut ist und bei der die Dämmplatten mit horizontalen durch
gehenden Nuten versehen ist. Auch hier sollen die Nuten zur
besseren Verankerung des Putzes dienen. Für den Ofenbau eig
net sich dieser Vorschlag aus den vorstehend angegebenen
Gründen ebenfalls nicht.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Formstein mit verbesserten
Putzträgereigenschaften zu schaffen, wobei insbesondere die
Haftung auch bei thermischen Beanspruchungen erhalten blei
ben soll.
Diese Aufgabe wird bei dem Formstein mit den Merkmalen der
eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß sich auch längs
rechtwinklig zu der dort genannten Kante verlaufender Linien
derselben Putzfläche vertiefte und nicht vertiefte Bereiche
abwechselnd aneinander anschließen.
Während also beim Stand der Technik ein Abwechseln der ver
tieften und nicht vertieften Bereiche der Putzfläche nur
in horizontaler Richtung erreicht wird, wechseln erfindungs
gemäß zusätzlich auch in vertikaler Richtung vertiefte und
nicht vertiefte Bereiche einander ab. Der Vorteil ist eine
gleichmäßigere Putzmassenverteilung über die Putzfläche.
Die Putzschicht erhält somit eine Vielzahl lokalbegrenzter
Haltenoppen oder -füße, die z. B. in liegenden und stehenden
Reihen angeordnet sind. Die Putzhaltenoppen können z. B. auch
auf konzentrischen Kreisen oder längs einander schiefwinklig
kreuzender Linienscharen angeordnet sein, wobei es nur darauf
ankommt, daß die Noppenabstände voneinander nicht allzu unter
schiedlich sind. Die Praxis hat gezeigt, daß der erfindungs
gemäße Formstein nicht nur zum Aufbau einer Vormauerung bei
mehrschaligen Öfen sondern auch zur Ummantelung der Feuer
stelle selbst mit besten Haftungsergebnissen für die Putz
schicht eingesetzt werden kann und daß der Putz auch bei
höchster thermischer Beanspruchung rißfrei bleibt. Zurück
zuführen ist dies wohl darauf, daß die Gesamtabspaltkraft
bei hohen Temperaturen geringer ist und zusätzlich nicht
mehr auflinienartige Zonen konzentriert sondern lokal auf
geteilt ist. Wenn auch für normale Gebäudefassaden nicht so
hohe thermische Beanspruchungen auftreten wie im Ofenbau,
so versteht sich, daß der erfindungsgemäße Formstein auch in
diesem Einsatzgebiet den Vorteil besseren Putzhafteffektes
unter Vermeidung von Rißbildung im Putz erbringt.
Verschwiegen werden soll nicht, daß der neue Putzstein ein
aufwendigeres Herstellungsverfahren bedingt. Während der be
kannte Formstein im Strangpreßverfahren maschinell herge
stellt werden kann, erfordert der erfindungsgemäße Form
stein eine diskontinuierliche Fertigung.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist die wenigstens
eine Putzfläche des Formsteins wabenartig ausgebildet, wo
bei wenigstens die meisten vertieften Bereiche jeweils rings
um von nicht vertieften Bereichen umgeben sind. Eine Alterna
tive im Rahmen der Erfindung liegt in der komplementären Aus
bildung, bei der die Putzfläche mit einander kreuzenden
Schlitzen oder Nuten versehen ist, so daß eine Vielzahl nicht
vertiefter lokalbegrenzter Bereiche ringsum von vertieften
Bereichen umgeben sind. Da die vertieften Bereiche des Form
steins nach dem Erfindungsgedanken möglichst gleichmäßig
über die Putzfläche verteilt werden, liegt eine Weiterbil
dung dieses Erfindungsgedankens darin, daß die vertieften
Bereiche selbst möglichst gleiche Querschnittsdimensionen
haben sollen. So werden quadratische oder kreisrunde Formen
für die vertieften Bereiche - und im komplementären Fall für
die nicht vertieften Bereiche - vorgezogen. Während nach dem
Stand der Technik die vertieften Bereiche als hinterschnit
tene Nuten ausgebildet werden sollen, wird erfindungsgemäß
vorgeschlagen, daß der in der Putzfläche gemessene Quer
schnitt jedes vertieften Bereiches gleich oder geringfügig
größer als der in der Bodenfläche gemessene Querschnitt ist.
Ein hohlraumfreies Füllen hinterschnittener Nuten mit Putz
ist nämlich auch bei sorgfältigster Arbeit kaum zu realisie
ren. Verbleiben aber an den hinterschnittenen Problemkanten
Lufthohlräume beim Verputzen, so verändern sich hier lokal die
Wärmedurchgangswerte, wodurch bei hohen Temperaturen Spannungen
auftreten, die die Rißgefahr begünstigen. Mit der erfindungs
gemäßen Weiterbildung von etwa prismatischen oder zylindri
schen vertieften Bereichen wird dieser Nachteil vermieden und
darüber hinaus der Vorteil eines leichteren Entformungsvor
ganges während der Herstellung gewonnen.
Eine wichtige Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß
die Putzfläche und die dieser gegenüberliegende Hinterfläche
schalenartiggewölbt sind, wobei der Abstand beider Flächen
wenigstens angenähert konstant ist und daß die Bodenflächen
der vertieften Bereiche auf einer imaginären Wölbungsfläche
liegen, die zur gewölbten Putzfläche wenigstens angenähert
einen konstanten Abstand hat.
Ein derartiger plattenförmiger gewölbter Formstein ermöglicht
nicht nur den Bau runder Feuerungsräume, sondern auch den
Aufbau konvex und konkav gewölbter Wände. Die Herstellung ei
nes solchen gewölbten plattenförmigen Formsteins läßt sich mit
den üblichen Techniken nicht realisieren.
Deswegen besteht das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstel
lung eines gewölbten Formsteins darin, daß tonerdehaltige
Formmasse in einer oben offenen Preßform mit ebenem Boden
eingefüllt und mit einem in die Preßform eingeführten Preß
stempel gepreßt wird, der eine zum Boden der Preßform pa
rallele Deckfläche aufweist, wobei am Boden und/oder in
der Deckfläche eine Anzahl Vorsprünge zur Erzeugung der
vertieften Bereiche im Formling ausgebildet sind, daß der
Preßvorgang mindestens einige Tage aufrecht erhalten wird,
bis der Formling etwa lederhart verfestigt ist und dann ver
formungsfrei der Form entnommen wird, daß der Formling an
schließend mit einer seiner beiden Breitseitenflächen auf
eine glatte vorsprungsfreie konvex oder konkav gewölbte Un
terlage abgelegt und dort mehrere Tage endgetrocknet wird,
währenddessen der Formling aufgrund seines Eigengewichtes
allmählich entsprechend der Wölbung der Unterlage verformt
wird und daß der Formstein anschließend feuerfest gebrannt
wird.
Ein nach diesem Verfahren hergestellter Formstein ist vorzugs
weise dadurch gekennzeichnet, daß seine gewölbte Putzfläche
über einen Umfangswinkel im Bereich von 20° bis 450 reicht,
vorzugsweise also etwa 30° beträgt und einen Krümmungsradius
im Bereich von 0,25 m bis etwa 1,0 m aufweist. Ein Krümmungs
radius von etwa 0,60 m reicht für die allermeisten Anwendungs
fälle aus.
Die Zeichnung veranschaulicht Ausführungsbeispiele der Er
findung.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Ansicht einer Anordnung mehrerer miteinander
vermauerter Formsteine,
Fig. 2 einen Querschnitt des Formsteins gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht eines Formsteins mit abgewandelter
Putzflächenkonfiguration,
Fig. 4 eine Stirnansicht des Formsteins gemäß Fig. 3,
Fig. 5 eine Anordnung von Formsteinen ähnlich Fig. 1,
jedoch mit abgewandelten Stirnflächen,
Fig. 6 den Aufbau einer Wand mit einem weiter abgewandel
ten Formsteintyp,
Fig. 7 eine Ansicht eines Kachelofens, der hauptsächlich
aus gewölbten Formsteinen aufgebaut ist,
Fig. 8 eine Draufsicht auf den Ofen gemäß Fig. 7 und
Fig. 9 bis Fig. 12 Verfahrensschritte zur Herstellung eines gewölbten
Formsteins.
Der Formstein 10 gemäß Fig. 1 ist ein plattenförmiger, im we
sentlichen prismatischer Körper mit zwei Breitseitenflächen,
die die Putzfläche 12 und die ggf. ebenfalls zu verputzende
Hinterfläche 14 bilden und mit vier Stirnflächen 16. Die Putz
fläche 12 ist quadratisch. Die Ecken des Formsteins 10 sind
in Form kalottenförmig gerundeter Übergangsflächen 18 aus
gebildet. In der Putzfläche 12 und in der gegenüberliegenden
Hinterfläche 14 ist jeweils eine Vielzahl vertiefter Berei
che 20 in Form prismatischer Löcher von quadratischem Quer
schnitt eingeformt. Im Ausführungsbeispiel haben die vertief
ten Bereiche 20 eine Würfelform. Die vertieften Bereiche lie
gen gemäß Fig. 1 in einer Anzahl horizontaler Reihen und da
zu senkrechter Spalten. Jeder vertiefte Bereich 20 ist von
nicht vertieften Bereichen 22 umgeben, welche einander kreu
zende Stege bilden, die gegenüber den vertieften Bereichen 20
erhaben sind. Die beiden Putzflächen 12, 14 haben also eine
wabenartige Struktur. Die hier würfelförmig ausgebildeten
vertieften Bereiche 20 weisen rechtwinklig zur Putzfläche 12
bzw. 14 stehende und rechtwinklig aneinander anschließende
Seitenflächen 24 auf. Die ebene Bodenfläche 26 weist einen
konstanten Abstand zur Putzfläche 12 bzw. 14 auf. Die Seiten
flächen 24 der vertieften Bereiche 20 bilden mit den Putzflä
chen 12, 14 scharfe Kanten.
Die vier Stirnflächen 16 weisen gemäß Fig. 1 und 2 je eine
mittlere Reihe im Abstand liegender vertiefter Bereiche 20
auf, die mit den vertieften Bereichen 20 der Putzflächen 12,
14 querausgerichtet sind. Die lokalen Vertiefungen in den
Stirnflächen 16 sind durch längsverlaufende Nuten 28 mit
einander verbunden, die jedoch eine geringere Tiefe als die
vertieften Bereiche 20 aufweisen.
Beim Aufmauern einer aus den Formsteinen 10 bestehenden Wand
dringt der Mörtel der Stoß- und Setzfugen in die vertieften
Bereiche 20 wechselseitig ein, wodurch nicht nur eine Form
schlußverbindung mit hohem Verankerungseffekt sondern auch
ein Höchstmaß an Fugendichtigkeit erzielt wird. Dazu tragen
auch die Nuten 28 bei, die sich ebenfalls mit Mörtel füllen.
Dank der Vielzahl gleichmäßig über die Putzflächen 12, 14
verteilter Verankerungsfüße der Putzschicht 30 wird die
Abspaltungstendenz der Putzschicht bei hohen thermischen
Beanspruchungen in eine Vielzahl im Abstand wirkender Ab
spaltungskräfte aufgeteilt, die das Putzhaftvermögen nicht
übersteigen. Die doppelt gewölbten Übergangsbereiche 18 an
den Ecken jedes Formsteins gewährleisten eine hohlraumfreie
Mörtelfüllung.
Die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Anordnung der vertieften
Bereiche 20 längs horizontaler und vertikaler Linien jeweils
mit gleicher Anzahl und im gleichen Abstand trägt zur univer
sellen Verwendung bei, denn der Formstein kann auch nach Halbierung
liegend oder stehend eingebaut werden und es lassen
sich auch Formsteinabschnitte verwenden. Im Ausführungsbei
spiel ist die Breite der nicht vertieften Bereiche 22 etwas
kleiner als diejenige der vertieften Bereiche 20. Die Gesamt
fläche der nicht vertieften Bereiche 22 trägt damit etwa
80% der Gesamtfläche der vertieften Bereiche 20.
Der in den Fig. 3 und 4 gezeigte Formstein 11 weist in
beiden Putzflächen 12, 14 vertiefte Bereiche 20 in Form
prismatischer winklig aneinander anschließender Nuten mit
Rechteckquerschnitt auf. Obwohl es sich hier um langgestreck
te vertiefte Bereiche 20 handelt, wird durch die Winkelanord
nung erreicht, daß sowohl in horizontaler als auch in verti
kaler Richtung vertiefte Bereiche 20 und nicht vertiefte Be
reiche 22 abwechselnd aneinanderschließen.
Der Formstein 10 gemäß Fig. 5 entspricht hinsichtlich der
wabenartigen Ausbildung der Putzflächen 12, 14 der vorbe
schriebenen Ausführungsform. Lediglich in den Stirnflächen
16 fehlen die Vertiefungen 20 und die längsverlaufenden
Nuten 28. Dafür weisen alle vier Stirnflächen 16 Nuten 32
auf, die die beiden Putzflächen 12, 14 miteinander rechtwink
lig verbinden. Die Anzahl der Nuten 32 in jeder Stirnfläche
16 entspricht der Anzahl an vertieften Bereichen 20 in den
benachbarten Putzflächen 12, 14 und jede der Nuten 32 ist
mit einer Reihe an vertieften Bereichen 20 exakt ausgerich
tet. Die Nuttiefe ist etwa gleich der halben Tiefe eines ver
tieften Bereiches 20, so daß bei zwei stirnseitig aneinander
gesetzten Formsteinen 10 jeweils zwei Nuten der beiden Form
steine 10 einen Querschnitt gleich dem jeder der vertieften
Bereiche 20 bilden. Während die Stirnflächenausbildung des
Formsteins 10 gemäß Fig. 2 Vorteile hinsichtlich der Dichtig
keit bringt, hat die genutete Stirnflächenausbildung gemäß
Fig. 5 Herstellungsvorteile, da die dafür nötige Preßform
keine beweglichen Preßformwände auszuweisen braucht, der Form
stein 10 vielmehr in Richtung der Nuten 32 aus der Preßform
herausgenommen werden kann.
Fig. 6 veranschaulicht eine Wand, die mit abgewandelten Form
steinen 10 aufgebaut ist. Jeder dieser Formsteine dem gemäß
Fig. 6 hat die Form eines regelmäßigen Sechseckes. Die bei
den gegenüberliegenden Sechseckflächen 12, 14 sind Putzflächen,
die die schon beschriebene reihen- und spaltenförmige Anord
nung von vertieften Bereichen 20 aufweisen. Im Unterschied
zur vorbeschriebenen Ausführung sind die vertieften Bereiche
20 jedoch kreisrund konturiert. Jede dieser Putzflächen 12,
14 weist zwei einander rechtwinklig kreuzende Sollbruchrillen
34, 36 auf, welche die Putzfläche 12 bzw. 14 in vier gleiche
viereckig konturierte Abschnitte 38 unterteilt. Aus einem
Formstein 10 können somit zwei Halbsteine 10′ durch Trennen
von Hand gefertigt werden, um die Wand gemäß Fig. 6 aufzu
bauen. Die sechs Stirnflächen des Formsteins 10 weisen eine
Nutenanordnung auf, die prinzipiell den Nuten 32 gemäß Fig. 5
entspricht, lediglich mit dem Unterschied, daß diese Nuten 32
in Fig. 6 halbkreisförmig konturiert sind.
Die Fig. 7 und 8 veranschaulichen einen Ofen, der mit ge
wölbten Formsteinen 10 aufgebaut ist. Die gewölbten Form
steine 10 stimmen hinsichtlich Putzflächenstruktur und Stirn
flächenausbildung mit den vorbeschriebenen Ausführungsformen
überein. Sie können auch die Putzflächenstruktur des Form
steins 11 ausweisen. Die beiden Breitseitenflächen, die die
Putzflächen bilden, sind zylinderförmig gewölbt und haben den
gleichen Abstand voneinander. Die Stirnflächen verbinden die
beiden Putzflächen rechtwinklig miteinander. Die Seitenflä
chen der vertieften Bereiche 20 schließen ebenfalls zwar recht
winklig an die jeweilige Putzfläche an, aufgrund der Wölbung
der Putzflächen können aber die in Wölbungsrichtung einander
gegenüberliegenden Seitenflächen nicht exakt parallel zueinan
der verlaufen, vielmehr schneiden sich die Verlängerungs
ebenen dieser in Wölbungsrichtung liegenden Seitenflächen
der vertieften Bereiche wenigstens angenähert im Krümmungs
mittelpunkt des schalenförmigen Formsteins 10. Die Herstellung
eines solchen Formsteins ist mit üblichen Herstellungstech
niken kaum realisierbar, deswegen wird das Herstellungsver
fahren nachstehend an Hand der Fig. 9 bis 12 beschrieben.
Fig. 9 zeigt ein Preßformunterteil 40, das eine quadratische
ebene Bodenplatte 42 und vier Seitenwände 44 aufweist. Die
Innenfläche der Bodenplatte 42 ist mit einer Anzahl noppen
artiger Vorsprünge 46 versehen, die mit gleichen Abständen
in Reihen parallel zu einer Seitenwand und in dazu rechtwink
ligen Spalten senkrecht zu dieser Seitenwand ausgestattet ist.
Diese Vorsprünge 46 dienen dazu, die vertieften Bereiche 20
im fertigen Formstein zu erzeugen. Die Seitenwände 44 sind
mit einer Anzahl vertikaler Innenstege 48 versehen, die im
fertigen Formstein die Nuten 32 in den Stirnflächen 16 bil
den. In das Preßformunterteil 40 wird eine bestimmte Menge
von Formmasse eingefüllt. Soll es sich bei dem herzustellenden
Formstein um eine feuerfeste Ausführung für den Ofenbau han
deln, so enthält diese Masse Tonerde.
Nach Einfüllen der bestimmten Menge an Formmasse fährt ein
Preßstempel 50 von oben in die Form und verschließt diese,
wobei die Bodenfläche des Preßstempels 50 ebenfalls eine
Anordnung von Vorsprüngen 46 aufweist, wie das Preßformun
terteil 40, so daß ein Formling F erzeugt wird, dessen bei
de Breitseitenflächen gleichartige Putzflächen bilden (Fig. 10).
Der Formling F verbleibt einige Tage in der Preßform, in wel
cher er eine Teilentfeuchtung erfährt. Sobald eine ausreichen
de Formstabilität erreicht wird, der Formling also eine leder
harte Konsistenz hat wird der Preßstempel 50 nach oben gefah
ren und der Formling F wird aus dem Preßformunterteil 40 nach
oben ausgehoben. Dank der ringumlaufenden vertikalen Stege 48
ist dies möglich, ohne die Seitenwände 44 auseinanderfahren
zu müssen.
Der im wesentliche ebene plattenförmige Formling F wird nun
in einer langen Wanne 52 so positioniert, daß zwei einander
gegenüberliegende Bodenkanten sich an der Wannenfläche ab
stützen. Die Wanne 52 bildet eine konkav gewölbte Unterla
ge, deren Querschnitt über die ganze Wannenlänge konstant
ist. Die Wölbung ist kreisbogenförmig konturiert. Der Krüm
mungsradius beträgt etwa 0,60 m. Nacheinander werden nun
weitere Rohlinge auf der Wanne 52 in gleicher Form abgelegt.
Das Eigengewicht der Formlinge F reicht nun aus, um ein all
mähliches Durchsacken des Formlings F in die Wanne 52 hinein
zu bewirken. Auf der Wanne 52 findet dann die Endtrocknung
des Formlings F statt, aus dem dann der Formstein 10 gemäß
Fig. 11 und 12 geworden ist. Die obere und untere Stirn
fläche des Formsteins 10 verlaufen nach wie vor parallel, je
doch bilden die beiden seitlichen Stirnflächen 16 einen
spitzen Winkel miteinander und zwar liegen sie in Radialebenen,
die sich etwa im Krümmungsmittelpunkt der gewölbten Putzflächen
12, 14 treffen. Die Seitenflächenpaare 24 der vertieften Be
reiche 20, die in Wölbungsrichtung hintereinander liegen,
sind ebenfalls auf die Krümmungsachse ausgerichtet. Die beiden
anderen rechtwinklig dazu liegenden Seitenflächen jedes ver
tieften Bereiches 20 bleiben aber parallel. Die Böden 26 der
vertieften Bereiche 20 liegen ebenfalls auf imaginären Wöl
bungsflächen, die von der Putzfläche 12 bzw. 14 einen kontan
ten Abstand haben.
Claims (15)
1. Formstein zur Herstellung von gemauerten Wänden, Böden
und dergl., insbesondere aus feuerfestem Material für
den Ofenbau, wobei mindestens eine Fläche des Formsteins
als Putzfläche zur Aufnahme einer Putzschicht bestimmt
ist und diese Fläche mit einer Anzahl in Abständen ange
ordneter Vertiefungen versehen ist, derart, daß sich pa
rallel bzw. äquidistant zu einer Kante des Formsteins
vertiefte und nicht vertiefte Bereiche abwechseln, da
durch gekennzeichnet, daß auch längs rechtswinklig zu
dieser Kante verlaufender Linien derselben Putzfläche
(12, 14) vertiefte (20) und nicht vertiefte Bereiche
(22) abwechselnd aneinander anschließen.
2. Formstein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Putzfläche (12; 14) wabenartig ausgebildet ist und
wenigstens die meisten vertieften Bereiche (20) jeweils
ringsum von nicht vertieften Bereichen (22) umgeben sind.
3. Formstein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Putzfläche (12, 14) wabenartig ausgebildet ist und
wenigstens die meisten nicht vertieften Bereiche (22) jeweils
ringsum von vertieften Bereichen (20) umgeben sind.
4. Formstein nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Dimensionen jedes der vertieften oder
jedes der nicht vertieften Bereiche (20, 22) in einer pa
rallel bzw. äquidistant zu einer Formsteinkante verlau
fenden Richtung und einer rechtwinklig dazu verlaufenden
zweiten Richtung etwa gleich sind.
5. Formstein nach Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die
vertieften oder die nicht vertieften Bereiche (20, 22) je
weils quadratisch oder kreisrund konturiert sind.
6. Formstein nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Putzfläche (12) und die dieser gegen
überliegende Hinterfläche (14) schalenartig gewölbt sind,
wobei der Abstand beider Flächen (12, 14) wenigstens angenä
hert konstant ist und daß die Bodenflächen (26) der ver
tieften Bereiche (20) auf einer imaginären Wölbungsfläche
liegen, die zur Putzfläche (12; 14) wenigstens angenähert
einen konstanten Abstand hat.
7. Formstein nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die, die Bodenflächen (26) der vertieften
Bereiche (20) mit der Putzfläche (12; 14) verbindenden
Seitenflächen (24) etwa rechtwinklig zur angrenzenden
Putzfläche (12; 14) liegen.
8. Formstein nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß der in der Putzfläche (12; 14) gemessene
Querschnitt jedes vertieften Bereiches gleich oder gering
fügig größer als der in der Bodenfläche (26) gemessene
Querschnitt ist.
9. Formstein nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Putzfläche (12) und die im gleichen
Abstand dazu verlaufende Hinterfläche (14) die Breitseiten
des plattenförmigen Formsteins (10; 11) bilden und beide
wabenartig mit in zwei senkrecht zueinander verlaufenden
Richtungen abwechselnden vertieften (20) und nicht ver
tieften Bereichen (22) ausgebildet sind und daß mindestens
zwei einander gegenüberliegende Stirnflächen (16) des Form
steins (10; 11) ebenfalls vertiefte jedoch anders dimensio
nierte Bereiche (32) aufweisen.
10. Formstein nach einem der vorangehenden Ansprüche, insbeson
dere nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
vertieften Bereiche (32) in den Stirnflächen (16) in Form
von, die Putzfläche (12) mit der Hinterfläche (14) recht
winklig verbindenden Nuten ausgebildet sind.
11. Formstein nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Nuten (32) in den Stirnflächen (16) jeweils den hal
ben Querschnitt der vertieften Bereiche (20) in der Putz
fläche (12; 14) aufweisen und jeweils mit einer Reihe die
ser vertieften Bereiche (20) ausgerichtet sind.
12. Formstein nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß seine Putzfläche (12; 14) in Form eines
regelmäßigen Sechseckes konfiguriert ist und daß in der
Putzfläche (12) und/oder der gegenüberliegenden Hinter
fläche (14) einander rechtwinklig kreuzende Sollbruchrillen
(34, 36) eingeformt sind, die den Formstein in vier gleich
große Vierecksteine unterteilen.
13. Verfahren zur Herstellung eines gewölbten Formsteins nach
einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß tonerdehaltige Formmasse in eine oben offene
Preßform (40) mit ebenem Boden (42) eingefüllt und mit
einem in die Preßform (40) eingeführten Preßstempel (50)
gepreßt wird, der eine zum Boden (42) der Preßform (40)
parallele Deckfläche aufweist, wobei am Boden (42) und/oder
an der Deckfläche eine Anzahl Vorsprünge (46) zur Erzeugung
der vertieften Bereiche (20) im Formling (F) ausgebildet
sind, daß der Preßvorgang mindestens einige Tage aufrecht
erhalten wird, bis der Formling (F) etwa lederhart verfestigt
ist, daß der noch nicht durchgetrocknete Formling (F) ver
formungsfrei der Form (40) entnommen wird, und daß der
Formling (F) anschließend mit zwei aneinander gegenüberlie
genden Bodenkanten einer seiner beiden Breitseitenflächen
auf eine glatte, vorsprungsfreie konvex oder konkav gewölb
te Unterlage abgelegt und dort mehrere Tage endgetrocknet
wird, währenddessen der Formling (F) aufgrund seines Ei
gengewichtes allmählich entsprechend der Wölbung der Un
terlage (52) verformt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Anzahl Formlinge (F) in einer langen Wanne (52) kon
stanten konkaven Querschnittes bis auf eine für das an
schließende Brennen zulässige Restfeuchte endgetrocknet
wird.
15. Formstein hergestellt nach dem Verfahren gemäß Anspruch 13
oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß seine gewölbte Putz
fläche (12; 14) über einen Umfangswinkel im Bereich von
20° bis 45° reicht und einen Krümmungsradius im Bereich
von 0,25 m bis etwa 1,00 m aufweist.
Priority Applications (3)
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