DE419461C - Mittel zur Schaedlingsbekaempfung - Google Patents

Description

• Mittel zur Schädlingsbekämpfung. Der Eisenschlamm, wie er in großen Mengen in der Farbentechnik, z. B. bei der Reduktion von Nitrobenzol oder in ähnlicher Weise bei der Reduktion von anderen Nitroköirpern, abfällt und welcher ün wesentlichen Eisenoxyduloxyd sowie auch gewisse organische Zersetzungsprodukte enthält, war bisher ein lästiges Nebenprodukt, das für die Verhüttung auf Eisen als solches, also ohne weitere Vorverarbeitung, nur beschränkte und wenig geeignete Verwendung fand.
• Es wurde gefunden, daß dieser Eisenschlamm bzw. auch die daraus herstellbaren trockenen Pulverpro,dukte vielfacher Verwendung in der Herstellung der Schädlingsbekämpfu#ngsmittel und auch in der Schädlingsbekämpfung als solcher fähig sind. So kann der Schlamm oder das getrocknete Produkt in vielen Fällen da Anwendung finden, wo man seilher überschüssigen Kalk benutzte, um ein Sichtbarmache,n der Flecken oder eine konservierende oder schädlingsbekämpfende Wirku-ng zu %erzielen. Die Spritzflecken mit diesem Eisenschlamm hergestellt sind gut sichtbar, die Brühe läßt sich gut verspritzen. Ebenso läßt sich der getrocknete feine schwarze Staub leicht verstäuben oder aber mit Wasser oder Benetzungsmitteln, wie Sulfitpechlösung, Harzsalzlösung usw., verspritzen. Dieses Nebenprod,ukt kann als Paste sowohl wie als Pulver mit insektiziden und fungiziden Mitteln gemischt werden, bzw. man kann die bekannten Insektizide oder F ' unggizide wie Schwefel in seiner verschiedensten Form, - Kupfer oder Kupferverbindungen, Arsenverbindungen verschiedenster Art, Teeröle, P.-etroleumöle, Petroleumrückstände usw. durch ein derartiges Fe3 04-haltiges Produkt vorteilhaft strecken an Stelle bisher verwandter Stoffe wie Kieselgur, Kalk, Tonerde usw. Einerseits ist der Eisenschlamm außerordentlich billig, ander-Seits hat eT den Vorteil, daß er keinerlei Verbrennungen auf Pflanzenteilen hervorruft; vielmehr werden bei bestimmten, als Schädlingsbekämpfungsmittel bekannten chemischen Produkten durch den Zusatz von Eisenoxydschlamm die verbrennenden Eigenschaften derselben wesentlich herabgemindert. So verbrennt beispielsweise eine Mischung von arse-n- bzw. arsenigsauren Salzen und Eisenschlamm in keiner Weise die Pflanzenteile, da die eventuell frei werdende arsenige oder Arsensäu,re durch das Eisenoxyd gebunden wird. So ist es ferner vorteilhaft für die Zwecke der Schädlingsbekämpfung, eine Mischung von Schweinfurtergrün mit Eisenoxydschlamm vorzunehmen, wodurch eine Unschädlichmachung eventuell frei werdender Essigsäure erfolgt. Der Eisenabfallschlamm besitzt, sei es, daß er unverdünnt oder in Form von Substrat ohne oder mit die Haftfähigkeit verstärkenden Mitteln als Zusatzmittel benutzt wird, auf den Pflanzenteilen aufgestäubt, neben einer guten Sichtbarkeit auch eine gute Haftfähigkeit, was nach verschiedener Richtung von Vorteil ist.
• Ferner kann das Produkt auch als Unterlage füx ein Mittel zur Unkrautbekämpfung (Hederich usw.) benutzt werden, und zwar scheint es als solches schon eine gewisse Wirkung zu besitzen; insbesondere aber können durch Mischung mit Eisenvitriol oder Eisenvitriollösung oder besser durch Umwandlung in ein trockenes pulveriges Eisensalz mittels Schwefelsäure wertvolle und billig herzustellende Unkrautbekämpfungsmittel erhalten werden.
• Schließlich kann dieses Nebenprodukt auch als Ausgangsmaterial zur Herstellung von arsensauren -und arsenigsauren Verbindungen vorteilhaft Verwendung finden. Dies geschieht z. B. in der Weise, daß man den Fe. 0.-Schlamm mit Arsensäure je nach der gewünschten Molekulaxzusammensetzung verkocht. Die pastenförmigen Produkte können entweder direkt verwendet werden oder, ,gegebenenfalls nach Absaugen von der Mut-> Z> terlauge zur Trockne gebracht, als Verstäubungsmittel. zur Anwendung kommen.

Claims (1)

1. PATF-NT-ANsrp,ucii: Mittel zur Schädlingsbekämpfung, gekennzeichnet dusch die Verwendung des von der Reduktion von Nitroverbindungen ,abfallenden Fe304-Schlammes als solchen bzw. in getrocknetem Zustande, und zwar für sich allein oder mit Substanzen, welche insektizid oder fungizid oder die Haftfähigkeit erhöhend wirken, oder nach seiner Umsetzung mit Schwefelsäure zu pulverigem Eisensulfat oder seine Verwendung bei der Herstellung von axsen-oder arsenigsauren Salzen.