DE419147C - Verfahren des UEbertragens von AEtzmustern, insbesondere auf gewoelbte Metallflaechen, durch Umdruck von Gelatineflaechen - Google Patents

Description

• Verfahren des Übertragens von Ätzmustern, insbesondere auf gewölbte Metallflächen, durch Umdruck von Gelatineffächen. Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Aufbringen von Ätzmustern in Umdruckfarbe auf gewölbte lletallfläclien. Solche Verfahren, z. B. zwecks Multiplikation, sind vielfach beschrieben, auch mit Ami endung von Gelatineflächen als Umdruckschichten, wobei diese aber auf einer Unterlage von Gewebe oder Papier angebracht waren.
• Das Verfahren nach der Erfindung benutzt dagegen durchsichtige Gelatineblätter o 1i n e Unterlage, die mit dem Umdruck auf die Ätzflächen gelegt und von der Rückseite befeuchtet werden.
• Das Verfahren findet mit besonderem Vorteil Anwendung bei Ätzung von Druckwalzen, welche zur Herstellung von Packungen für Tee, Schokolade, Zigaretten, Seife usw. in Frage kommen. Außerdem eignet sich das Verfahren zur Ornamentierung von Vasen, Bechern, Schalen, Beleuchtungskörpern und allen Arten von kunstgewerblichen Gegenständen, ferner zur Beschriftung runder oder gewölbter Maschinenteile.
• Dabei kann die Metallfläche hoch- oder tiefgeätzt werden.
• Das Verfahren sei an Hand eines Ausführungsbeispieles im folgenden beschrieben.
• Angenommen, es ist auf einen zu ätzenden Zylinder ein Packungsbild in einer größeren Anzahl zu übertragen. Dazu fertigt man zunächst von der Originalzeichming eine plane Zink- oder Steinätzung an. Hiervon druckt man ein Bild auf ein dünnes Gelatineblatt mit Umdruckfarbe sauber ab und legt den erhaltenen Abdruck auf den vorher nach der Größe des Bildes eingeteilten Druckzylinder. Da die Gelatine glasdurchsichtig ist, läßt sie sich genau an jede angerissene Linie anlegen. Auf diese Weise wird das Bild in der gewünschten Anzahl durch Gelatineabdrücke auf die ganze Walze aufgelegt. Die Abdrücke bleiben durch den Fettgehalt der Umdruckfarbe festhaften. Dann tupft man mittels eines angefeuchteten Schwammes sämtliche aufgelegte Abdrücke an. Dadurch erweicht die Gelatine nach kurzer Zeit und kann leicht abgezogen oder abgespült werden. Die Farbe bleibt dabei vollkommen auf dem Druckzylinder haften, ohne :daß auch nur der geringste Farbhauch mit der Gelatine weggeführt wird. Vorteilhafterweise ist bei diesem Umdruckverfahren kein maschineller Druck oder irgendeine Pressung nötig, so daß ein Verschieben der aufgelegten Abdrücke nicht eintreten kann.
• Auf dem Druckzylinder befindet sich nun die volle Farbe des Abdruckes. Die Feuchtigkeit wird durch Anfächeln getrocknet. Die Farbe stäubt man dann mit Asphaltpulver in bekannter Weise an und verschmilzt beide Substanzen, indem man durch die innere Bohrung der Walzen eine Stichflamme einführt und die Walze erwärmt. Auf diese Weise ist die Walze für den ersten Ätzimgsprozeß fertiggestellt. Durch weitere Behandlung kann in beliebiger Weise eine bekannte Ätztiefe erreicht «-erden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH Verfahren des Übertragens von Ätzmustern, insbesondere auf gewö11)te Metallflächen, durch Umdruck von Gelatineflächen nach einer Originaldruckform, dadurch gekennzeichnet, daB das Bild mit gewöhnlicher Umdruckfarbe auf handelsübliche dünne Gelatineblätter abgedruckt wird, letztere auf die zu ätzende Metallfläche aufgelegt und darauf angefeuchtet «-erden, bis die Gelatine erweicht ist und die Umdruckfarbe auf die Metallfläche übergegangen ist.