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Spielzeuglokomotive. Es sind bereits fahrbare Spielzeuge bekannt,
deren Triebwerk die Fahrt zeitweise unterbricht und währenddessen eine anscheinend
durch den Stillstand veranlaßte Eigenbewegung des Spielzeugs hervorbringt. Es ist
auch schon vorgeschlagen worden .(Patent i 97 2 i 5 ), ein solches Triebwerk in
°iner Spielzeuglokomotive unterzubringen und die Anordnung so zu bemessen, daß der
Bahnzug an vorher bestimmten Stellen immer eine Zeitlang zum Halten kommt, wobei
die Eigenbewegung des Spielzeugs während des Stillstandes durch selbsttätige Signalisierung
geschieht. Ein anderer alter Vorschlag (Patent 117901) selbst geht dahif, die Umsteuerung
eines Vor- und Rückwärtsfahrwerkes auslösbar anzuordnen und durch eine geeignete
Hebelverbindung mit dem Führerstand einer Spielzeuglokomotive zu verbinden, um den
Kindern das Wesen der Umsteuerung bei Lokomotiven vor Augen zu führen. Es sind jedoch
weder selbstsignalisierende, noch das Wesen der Umsteuerung veranschaulichende Spielzeuglokomotiven
zur Ausführung gelangt, weil der Sinn solcher Vorführungen von den meisten Kinderndochnichtverstanden
worden wäre. Es ist ferner ein geschlossener Spielzeug-Gefangenentransportwagen
bekannt (brit. Patent 144420), von dessen Laufradzapfen aus der Kopf des Gefangenen
bei jeder Raddrehung mittels einer biegsamen Stange und der Führung der Figur in
einer Bogennut durch eine Fensteröffnung hinausgeschoben und aus dieser zurückgezogen
wird. Dieses an einer Schnur mitzuziehende Spielzeug ist ein Fahrspie: zeug ganz
anderer Art wie eine selbstfahrende und zeitweise selbst anhaltende Spielzeuglokomotive,
und außerdem bietet das Hinausschauen eines Kopfes zu einem Fenster auch weiter
nichts Überraschendes.
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Die Erfindung übernimmt nun von den erwähnten Spielzeuglokomotiven
den Gedanken der Eigenbewegung während des Stillstandes, von dem soeben geschilderten
Fahrspielzeug das zeitweiseHerausschauenlassen des'Kopfes einer sonst unsichtbaren
Figur und bringt als an sich neues, überraschendes und belustigendes Element hinzu,
daß der Kopf des Lokomotivführers beim Anhalten und während desselben nicht durch
ein gewöhnliches Fenster, sondern durch eine Führerstandsdächluke hindurch ins Freie
gehoben und damit der Eindruck erweckt wird, als schaue der Führer nach der Ursache
des unerwarteten Anhaltens aus und als verschwinde er wieder, um diese zu beheben.
Die gelungene Behebung des Fahrhindernisses wird durch das gleich darauf erfolgende
Weiterfahren der Lokomotive sinnfällig gezeigt. Dieses belebende, figürliche Element
macht mit dem kasperlartigen, das erstenial ganz unvermuteten Auftauchen des Kopfes
und eines nimmer enden wollenden langen, sich reckenden Halses über dem Führerstandsdach
den Kindern viel mehr Spaß als - die naturgetreue Vorführung des Umsteuerns einer
Lokomotive oder das ebenfalls bekannte Hin- und Herschieben des Anfahrhebelgriftes
von zeitweise selbstfahrenden Spielzeugautomobilen oder das auch nicht mehr neue
Drehen der Führerkurbel von zeit-«-eise haltenden Spielzeugstraßenbahnbetriebwagen,
wobei die Führerfigur stets unverhüllt
sichtbar bleibt und nur
ihren Arm bewegt, um auf das Wiederinlaufsetzen des Spielzeuges einzuwirken.
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Diese neue Spielwirkung wird in weiterer L`bereinstimmung mit der
Erfindung durch einen einzigen, radial und achsial wirksamen Umlaufsteuerkranz erzielt,
dessen Einrichtung und Wirkungsweise aus der Zeichnung ersichtlich ist.
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Abb. i zeigt die Spielzeuglokomotive mit ihrem neuen Triebwerk von
der Seite und Abb. a von oben.
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An dem auf der Aufzugsachse a festsitze-.iden Zahnrade b ist ein Kranz
c befestigt, der an seinem Anfang cl seitwärts allmählich ansteigt und so e'.nen
seitlichen Umlaufnocken bildet. Vom Seitenanstieg ei aus hat der Seitenrand
c= überall den gleichen Abstand von der Mitte des Zahnrades b. Auf der dem Seitennocken
cl gegenüberliegenden Seite schließt sich an den zur Aufzugsachsea konzentrischen
Kranzteil c= bei c3 ein zweiter konzentrischer Kranzteil cl von entsprechend größerem
Halbmesser an, der in Höhe und außerhalb des Kranzanfangs cl bei & frei abbricht.
An die Platine d ist bei fein Hebel g anelenkt, der mit einem Daumen
lt sich auf' den Kranzumfanstützt und an seinem freien Ende Hals !'und Kopf k des
Führers trägt. Der Kopf kann mit dem Hebelende fest verbunden oder irgendwie für
sich senkrecht geführt sein. Im letzteren Falle untergreift der Hebel einen seitlichen
Ausleger.
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Ein bei L in die Platin,-"l angel:enkter zweiarmiger Ausrückhebel
in, n legt sich unter dem Einfluß einer Schraubenfeder o mit seinem Arme
in gegen den Seitenrand c° des engeren Kranzteiles. Ein zwischen der Feder o und
dem Arm tt verschiebbar und lose auf seiner Achse h sitzendes Ritzel g greift ständig
in das auf der anzutreibenden Laufräderachse r festsitzende Ritzel s ein und kann
mit dem Zahnrad t zum Eingriff gebracht werden. Dieses ist mit dem Ritzel u fest
verbunden, das von dem Zahnrad b angetrieben wird.
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Bei einem Umlauf des Zahnrades b und seines Nockenkranzes spielen
sich folgende Vorgänge ab: In der gezeigten Stellung hat der Seitennocken
ei den Arm in gegen die Platine d zu verdrängt. Der andere
Arm tt des Hebels in, n hat infolge dieser Verdrängung das Ritzel
q unter Zusammendrücken der Feder o aus seinem Antriebsrade t ausgerückt. Dadurch
ist das Ritzel s, die Laufräderachse r und die Lokomotive sieben zum Stillstand
gebracht worden. Sie bleibt stehen, solange der Rand e2 des engeren Kranzteiles
an dem Arm in gleitet. Letzterer schnappt, da er nicht bis zum weiteren Kranzteil
c¢ hinausreicht, an der Stelle des Aufstieges c3 von c2 ab. Die Feder o rückt dann
das Ritzel g in sein Triebrad t ein. Das Ritzel bleibt eingerückt, und die Maschine
fährt wieder, bis sich der Seitenanstieg cl unter den Arm in schiebt und ihn wieder
gegen die Platine d zu verdrängt.
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Gleich nach dem Stillsetzen der Lokomotive beginnt der Umfangsnocken
bei c3 den Daumen lt und damit den Hebel g -zu heben, der dabei den Führerkopf k
durch die Öffnung v des Daches tv des sonst geschlossenen, mit gema:t,-n Fenstern
versehenen Führerstandes x hindurch schwenkt bz-w. schiebt. Der Kflpf bleibt über
dem Dache tv, bis die Endkante c5 des weiteren Kranzteiles ei unter dem Daumen ft
hinweggeglitten und dieser auf den Anfang des engeren Kranzteiles c2 herabgefallen
ist. Vorteilhaft läßt man den Daumen lt von der Kante c5 abschnappen und damit den
Führer verschwinden, bevor der Arm in des Ausrückhebels von dem Seitenrande c= abschnappt.
Dann sieht es aus, als .ob der Führer den bei seinem Ausguck bemerkten Fehler rasch
behoben und dann die Maschine wieder zum Fähren gebracht hätte.
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Natürlich ließen sich zum Erscheinenlassen des Führerkopfes auch andere
Mittel verwenden. So könnte er z. B. mittels einer, seine senkrechte Führung abgebenden
Zahnstange gehoben und durch Ausrücken des in die Zahnstange eingreifenden Zahnrades
zum Herabfallen gebracht werden.