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Selbsttätiger Kreiselwipper. Selbsttätige Kreiselwipper sind in den
verschiedensten Ausführungen bekannt und auch bereits ausgeführt. Die Mehrzahl dieser
Einrichtungen arbeitet mit verwickelten Gestängen und Hebelübersetzungen und mit
einer Mehrzahl von Anschlägen, die durch den einfahrenden Wagen zwecks Einleitung
und Abstellung der Drehung des Wipperkorbes umgestellt werden, oder mit Gewichtshebeln,
die sich während des Drehens des Wipperkorbes selbsttätig umstellen sollen. Das
sind Betriebsmittel, die für den rauhen Grubenbetrieb nicht geeignet sind und auf
die Dauer zu unliebsamen Betriebsstillständen und Ausbesserungen Veranlassung geben.
Hierdurch kann einerseits die gegenüber Hand- und maschinellen Wippern angestrebte
höhere Leistungsfähigkeit infolge der Stillstände ungünstig beeinflußt werden, andererseits
können die von einem selbsttätigen Wipper zu erreichenden Personalersparnisse auf
der Wipperbühne durch das für Ausbesserungen notwendige Personal wieder hinfällig
werden, so daß anstatt einer Verminderung der Betriebskosten möglicherweise eine
Erhöhung treten kann. Grundbedingung für gutes Arbeiten einer solchen Anlage ist
daher die Verwendung einfachster Maschinenteile, die an den starker Abnutzung ausgesetzten
Stellen ohne Erneuerung des ganzen Teiles leicht auswechselbar sind. Ferner erfüllt
die Konstruktion eines selbsttätigen Wippers erst dann voll und ganz ihren Zweck,
wenn die Einrichtung in bestehende Anlagen mit maschinell angetriebenem Wipper normalerKonstruktionen
ohne größere LTrnbauarbeiten ohne weiteres eingebaut werden kann.
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Gemäß der Erfindung wird die an sich bekannte Nockenwelle, deren Nocken
in der einen Winkelstellung der Welle den Wipperkorb außer Betrieb halten, in der
anderen Winkelstellung der Welle aber die Drehung des Wipperkorbes freigeben, in
der Ruhestellung durch eine Gewichtsfalle gehalten, die durch den einfahrenden Wagen
ausgelöst wird, wodurch die Welle selbsttätig in die Betriebsstellung übergeführt
wird. Die Gewichtsfalle wird durch den Wipperkorb gegen Ende seiner Drehung wieder
eingelöst und dadurch die Welle selbsttätig in die Ruhestellung gebracht. Die angewandten
Mittel sind also sehr einfach und gegen den rauhen Grubenbetrieb unempfindlich.
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Auf der Zeichnung ist der Wipper in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht.
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Abb. i zeigt die Einrichtung im Aufriß, Abb. 2 im Grundriß, Abb. 3
im Querschnitt und Abb. q. in einer Vorderansicht.
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a ist der Wipper mit den losen Laufrollen b und den Antriebsrollen
e. d (Abb. 2, d.) ist eine Nockenwelle mit den beiden Hubnocken e. Vor dem Wipper
a ist in entsprechendem Abstand die Wagenfangvorrichtung f (Abb. i ) angebracht,
die mittels Überfahrklinke g und Gestänge h durch Bremsnocken i geschlossen
werden
kann. Desgleichen ist im Wipper a die Wagenfangvorrichtung k angeordnet, die durch
die überf ihrklinke l mit Gestänge via und Bremsnockc:: n geschlossen wird.
Am Einlauf, des Wirpers ist der auf Bolzen o drehbar gelagerte Hebel p (Abb. q.)
durch Gestänge q mit der Geberfahrklinke g zwangläun t* @@r',@und@^ @:nd
so angeordnet, daß bei einer Schwingung des Wippers der Hebel q in die Bahn des
am vorderen Wipperring sitzenden Mitnehmers r (Abb. i) hineinragt und infolgedessen
die Fangvorrichtung f geöffnet wird. Der an geeigneter Stelle an der Wipperverlagerung
sitzende Anschlag s dient zur Auslösung der Wagenfangvorrichtung k. Auf der Nockenwelle
d sitzt der Gewichtshebel t (Abb. 3) und der Schalthebel 2t. Ersterer liegt beim
Stillstand des Wippers im Eingriff mit der Klinke v, letzterer bei der Schwingung
des Wippers in der Bahn des am hinteren Wipperring sitzenden Mitnehmers
w. Die Klinke v
ist auf einem Drehbolzen x befestigt, der in seiner
Verlängerung im Wipper den Hebel y mit der Überfahrklinke N trägt.
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Die Vorrichtung arbeitet in folgender Weise Befindet sich der Wipper
a in der Ruhelage, dann kann ohne Einwirkung von menschlicher Hand durch Zulauf
eines vollen Wagens die Einrichtung selbsttätig in Betrieb gesetzt werden. Der ankommende
volle Förderwagen läuft durch die geöffnete Fangvorrichtung f und drückt beispielsweise
mit dem Spurkranz seiner Laufräder die Überfabrklinke g herunter, so daß mit Hilfe
des Gestänges h durch Umlegen der Bremsnocken i die Fangvorrichtung f geschlossen
wird. Der nächstfolgende Wagen läuft mit seiner Radachse auf die ein wenig anstehenden
Bremshölzer auf und wird dadurch in seiner Geschwindigkeit allmählich abgebremst.
Hierbei werden, wie schon bemerkt, Stöße in dem Wagen oder in der Fangvorrichtung
vermieden, die bei den sonst gebräuchlichen harten Anschlägen usw. leicht zu Störungen
führen.
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Die Wirkungsweise der Fangvorrichtung erhöht sich noch dadurch, daß
bei etwaigem Anlaufen des nächstfolgenden Wagens auf den in der Sperrvorrichtung
sitzenden Wagen Stöße in größerem Maße nicht auftreten können, da die Abbremsung
des Wagens in der Vorrichtung keine völlig starre ist, daß vielmehr der Wagen auf
der Bremse ein wenig nachgeben kann unddadurch die indemnächstfolgenden Wagen aufgespeicherte
Arbeit allmählich und nicht stoßweise vernichtet.
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Der einlaufende Wagen überfährt nun weiter mit seinen Laufrädern die
Klinke 1 und schließt mittels des Gestänges m durch Umlegen der Bremsnocken n die
Fangvorrichtung k im Wipper. Bevor der Wagen im Wipper zum Stillstand kommt, wird
- zweckmäßig von dem Spurkranz eines Laufrades -die Klinke 1- (Abb. 3) mit dem Hebel
y heruntergedrückt und dadurch gemäß der Erfindung die Welle x mit der Sperrklinke
v gedreht. Die Klinke v gibt den Hebel t frei, dieser wird
durch Einwirkung des Gewichtes herabgezogen und dadurch die Nockenwelle d so weit
gedreht, daß die Hubnocken e in bekannter Weise den Wipperring für eine ganze Drehung
freigeben.
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Nun entleert sich der volle Wagen während der Umdrehung des Wippers.
Bevor der Wipper a in seine Ausgangsstellung zurückkehrt, wird der Hebel u (Abb.
3) und mit ihm die Nockenwelle d von dem am hinteren Wipperring sitzenden Mitnehmer
w so weit herumgedreht, daß der Gewichtshebel t in die Sperrklinke v eingreift und
daß gleichzeitig der Wipper a seine Drehung beendet hat. Das Festhalten des Wippers
in seiner Horizontallage erfolgt in bekannter Weise durch Anschläge.
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Gleichzeitig kann der leere Wagen auf der geneigten Bahn von selbst
auslaufen, weil das an der Wipperverlagerung angebrachte Keilstück s kurz vor Beendung
der Wipperdrehung mittels Gestänges in die Bremsnocken st herumgelegt hat und dadurch
die Fangvorrichtung k ausgelöst wurde.
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Der volle Wagen läuft zu gleicher Zeit auf der schrägen Bahn von selbst
dem Wipper zu, da der am vorderen Wipperring angebrachte .L%Iitnehmer r (Abb. q.)
vor beendeter Drehung durch Einwirkung auf den Hebel p mittels der Gestänge
q und h die Bremsnocken i herumgelegt und dadurch die Fangvorrichtung
f den Wagen freigegeben bat.