DE4138084C2 - Gelbe Faser-Reaktivfarbstoffzusammensetzung - Google Patents
Gelbe Faser-ReaktivfarbstoffzusammensetzungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine gelbe Faser-Reaktivfarbstoffzu
sammensetzung, die sich zum Färben oder Bedrucken von Mate
rialien mit einem Gehalt an Hydroxyl- oder Amidgruppen, ins
besondere von Cellulosefasern, natürlichen oder synthetischen
Polyamidfasern, Polyurethanfasern, Leder oder Mischfasern,
unter Bildung von gefärbten oder bedruckten Produkten, die in
Bezug auf Farbechtheitseigenschaften, wie Lichtechtheit und
Wetterfestigkeit, überlegen sind.
Zahlreiche Faser-Reaktivfarbstoffe, die sich zum Färben oder
Bedrucken von derartigen Materialien in einem Gelbton eignen,
sind bekannt. Darunter wurden Monoazofarbstoffe mit einer fa
serreaktiven Gruppe vom Vinylsulfontyp, z. B. einer β-Sulfa
toethylsulfonylgruppe, die über eine substituierte Triazinyl
brückengruppe an einen Monoazochromophor gebunden ist,
(insbesondere die in JP-A-56-15481 beschriebenen Farbstoffe)
wegen ihrer hervorragenden Färbeeigenschaften in breitem Um
fang zum Färben und zum Bedrucken von derartigen Fasermate
rialien verwendet.
Jedoch genügen diese herkömmlichen gelben Farbstoffe nicht in
ausreichendem Umfang den neuesten hohen Anforderungen in Be
zug auf die Brauchbarkeit der Farbstoffe für spezielle Färbeverfahren,
in Bezug auf die Färbbarkeit der Fasern und in Be
zug auf die Echtheitseigenschaften der gefärbten oder be
druckten Produkte.
Die vorerwähnten Monoazofarbstoffe bedürfen auch einer Ver
besserung ihres Färbeverhaltens, z. B. in Bezug auf Aufbauei
genschaften (build-up), Löslichkeit, Dauerhaftigkeit und
Echtheit.
Aufgabe der Erfindung ist es, gelbe Faser-Reaktivfarbstoffe
bereitzustellen, die den vorstehend beschriebenen
Bedürfnissen und auch anderen wichtigen Anforderungen
genügen.
Die Lösung der Aufgabe ist eine Faser-Reaktivfarbstoffzu
sammensetzung, die folgende Bestandteile enthält:
- 1. einen Reaktivfarbstoff der Formel (I) in Form der freien
Säure
in der Z die Bedeutung -CH=CH2 oder -CH2CH2Z1 hat, worin Z1 eine unter Alkalieinwirkung abspaltbare Gruppe bedeu tet, und - 2. mindestens einen Bestandteil aus der Gruppe Reaktivfarb
stoffe der Formeln (II), (III) und (IV) jeweils in Form
der freien Säuren, nämlich
in der Z' die Bedeutung -CH=CH2 oder -CH2CH2Z2 hat, worin Z2 eine unter Alkalieinwirkung abspaltbare Gruppe bedeu tet,
in der Q die Bedeutung -SO2CH=CH2 in o-, m- oder p-Stel lung zur Iminogruppe bedeutet, wenn die -SO2Z-Gruppe in der Formel (I) sich in o-, m- bzw. p-Stellung zur Imino gruppe befindet,
in der Z" die Bedeutung -CH=CH2 oder -CH2CH2Z3 hat, worin Z3 eine unter Alkalieinwirkung abspaltbare Gruppe bedeu tet,
mit der Maßgabe, daß der Reaktivfarbstoff der Formel (I) die Gruppe der Formel -CH2CH2Z1 als Rest Z aufweist, wenn die Faser-Reaktivfarbstoffzusammensetzung den Reak tivfarbstoff der Formel (III) enthält, wobei das Ge wichtsverhältnis mindestens eines Reaktivfarbstoffs der Formeln (II) bis (IV) zum Reaktivfarbstoff der Formel (I) 1 : 100 bis 50 : 100 beträgt.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zum Färben
oder Bedrucken von Fasermaterialien oder Leder, das die Ver
wendung der vorstehend definierten Faser-Reaktivfarbstoffzu
sammensetzung umfaßt.
Die Reaktivfarbstoffe der Formeln (I) bis (IV) in der erfin
dungsgemäßen Faser-Reaktivfarbstoffzusammensetzung liegen in
Form der freien Säuren oder vorzugsweise in Form von Salzen,
wie Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalzen, vor. Darunter
sind insbesondere die Natrium-, Kalium- und Lithiumsalze be
vorzugt.
Die Reaktivfarbstoffe der Formeln (I) und (III) lassen sich
leicht herstellen, z. B. gemäß den in JP-A-56-15481 und JP-A-
57-143360 beschriebenen Verfahren.
Der Reaktivfarbstoff der Formel (II) läßt sich auf die nach
stehend beschriebene Weise herstellen.
In einem wäßrigen Medium wird 2-Aminonaphthalin-3,6,8-tri
sulfonsäure auf herkömmliche Weise diazotiert, wonach eben
falls auf herkömmliche Weise eine Kupplung mit 1,3-Diamino
benzol unter Bildung einer Monoazoverbindung durchgeführt
wird. Die Monoazoverbindung wird einer Carbamidierung (Urei
dobildung) unter Verwendung eines Cyanats, z. B. von Me
tallcyanaten, wie Natriumcyanat, unterworfen, wodurch man
eine eine Ureidogruppe aufweisende Monoazoverbindung der fol
genden Formel erhält
Die eine Ureidogruppe aufweisende Monoazoverbindung, das
Cyanurchlorid und eine Anilinverbindung der Formel
in der Z' die vorstehend definierte Bedeutung hat, werden in
beliebiger Reihenfolge Kondensationsreaktionen unterworfen,
wodurch man den Reaktivfarbstoff der Formel (II) erhält.
Die Carbamidierung zur Umwandlung der Aminogruppe in die
Ureidogruppe kann vorzugsweise bei einer Temperatur von 0 bis
70°C und insbesondere von 10 bis 40°C durchgeführt werden,
wobei man den pH-Wert vorzugsweise im Bereich von 4 bis 10
und insbesondere von 6 bis 8 hält. Bei der Durchführung der
Kondensationsreaktionen kann eine erste Kondensation in einem
wäßrigen Medium, vorzugsweise bei einer Temperatur von -10
bis 50°C und insbesondere von 0 bis 30°C durchgeführt werden,
wobei man den pH-Wert vorzugsweise im Bereich von 1 bis 10
und insbesondere von 2 bis 7 hält. Eine zweite Kondensation
kann ebenfalls in einem wäßrigen Medium, vorzugsweise bei
einer Temperatur von 0 bis 70°C und insbesondere von 10 bis
50°C durchgeführt werden, wobei man den pH-Wert vorzugsweise
im Bereich von 2 bis 9 und insbesondere von 3 bis 6 hält.
Die Reaktivfarbstoffe der Formel (IV) sind neue Verbindungen,
die sich beispielsweise durch Hydrolyse des Reaktivfarbstoffs
der Formel (I) in einem wäßrigen Medium herstellen lassen,
indem man z. B. eine wäßrige Lösung des Reaktivfarbstoffs der
Formel (I) bei einer Temperatur von 50 bis 100°C und vor
zugsweise von 60 bis 80°C in einem pH-Bereich von 1 bis 4 und
vorzugsweise von 2 bis 3 behandelt.
Erfindungsgemäß befindet sich die durch -SO2Z, -SO2Z', Q oder
-SO2Z" wiedergegebene faserreaktive Gruppe vom Vinylsulfontyp
in den Formeln (I), (II), (III) oder (IV) vorzugsweise in m-
oder p-Stellung zur Iminogruppe. Die durch Alkalieinwirkung
abspaltbare Gruppe ist auf dem Gebiet der Reaktivfarbstoffe
vom Vinylsulfontyp bekannt. Hierzu gehören beispielsweise Ha
logenatome, wie Chlor, Essigsäureester-, Phosphorsäureester-,
Thioschwefelsäureester- und Schwefelsäureestergruppen. Darun
ter wird die Schwefelsäureestergruppe besonders bevorzugt.
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Faser-Reaktivfarb
stoffzusammensetzung beträgt das auf das Gewicht bezogene
Mischverhältnis des mindestens einen Reaktivfarbstoffs der
Formeln (II) bis (IV) zum Reaktivfarbstoff der Formel (I)
1 : 100 bis 50 : 100 und vorzugsweise 1 : 100 bis 20 : 100. Insbe
sondere beträgt das jeweilige Gewichtsverhältnis des
Reaktivfarbstoffs der Formeln (II), (III) und (IV) 1 bis 30
und vorzugsweise 2 bis 15; 1 bis 50 und vorzugsweise 1 bis
20; bzw. 1 bis 50 und insbesondere 1 bis 20.
Das Mischen des Reaktivfarbstoffs der Formel (I) mit minde
stens einem Bestandteil aus der Gruppe der Reaktivfarbstoffe
der Formeln (II) bis (IV) kann leicht durchgeführt werden,
indem man die jeweiligen Reaktivfarbstoffe unabhängig vonein
ander herstellt und anschließend miteinander oder nacheinan
der vermischt oder indem man sie gleichzeitig unter Bildung
eines gewünschten Gemisches herstellt, wobei man die Reak
tionsbedingungen beim Herstellungsverfahren der jeweiligen
Reaktivfarbstoffe in entsprechender Weise einstellt. Eine an
dere Möglichkeit besteht darin, die jeweiligen Reaktiv
farbstoffe beim Färbe- oder Druckverfahren alle miteinander
oder nacheinander zu vermischen.
Die erfindungsgemäße Faser-Reaktivfarbstoffzusammensetzung
kann in Form von Pulvern, Granulaten, körnigen Produkten oder
wäßrigen Flüssigkeiten vorliegen und kann herkömmliche Farb
stoffhilfsmittel, wie Löslichkeitsvermittler, oberflä
chenaktive Mittel, puffernde Substanzen, Dispergiermittel und
dgl., enthalten.
Die Faser-Reaktivfarbstoffzusammensetzung eignet sich zur
Färbung oder zum Bedrucken von Materialien mit einem Gehalt
an Hydroxyl- oder Amidgruppen auf herkömmliche Weise.
Zu hydroxylgruppenhaltigen Materialien gehören natürliche und
synthetische Materialien, wie Cellulosefasern, regenerierte
Produkte davon und Polyvinylalkohol. Beispiele für Cellulose
fasern sind Baumwolle und andere pflanzliche Fasern, wie Lei
nen, Hanf, Jute und Ramie. Beispiele für regenerierte Cellu
losefasern sind Viskose-Stapelfasern und Fadenviskose.
Zu den amidgruppenhaltigen Materialien gehören natürliches
oder synthetisches Polyamid und Polyurethan. Beispiele hier
für sind Wolle und andere Tierhaare, Seide, Leder, Polyamid-
6,6, Polyamid-6, Polyamid-11 und Polyamid-4.
Die Faser-Reaktivfarbstoffzusammensetzung der Erfindung kann
zum Färben oder Bedrucken der vorerwähnten Materialien nach
bekannten Verfahren, die sich im Hinblick auf die physikali
schen und chemischen Eigenschaften der Materialien eignen,
z. B. Ausfärben (Erschöpfungsfärbung), Klotzen und Bedrucken,
angewandt werden.
Das Ausfärben kann bei einer relativ niederen Temperatur ge
gebenenfalls in Gegenwart eines Säurebindungsmittels, wie Na
triumcarbonat, Trinatriumphosphat, Natriumhydroxid und dgl.
unter Verwendung eines neutralen Salzes, wie Natriumsulfat,
Natriumchlorid und dgl. mit oder ohne ein hydrotropes Mittel,
ein Durchdringungsmittel, ein Egalisierhilfsmittel oder dgl.,
durchgeführt werden. Das zur Förderung der Erschöpfung des
Farbstoffs verwendete Neutralsalz kann dem Färbebad auf ein
mal oder in unterteilten Mengen vor oder nach dem Zeitpunkt,
zu dem die Badtemperatur einen gewünschten Wert erreicht hat,
zugesetzt werden.
Das Klotzen kann durchgeführt werden, indem man die Faserma
terialien bei Umgebungstemperatur oder erhöhten Temperaturen
klotzt, anschließend trocknet und zur Farbstoffixierung einer
Dampfbehandlung oder trockenen Erwärmung unterzieht.
Das Bedrucken kann einphasig oder zweiphasig durchgeführt
werden. Das einphasige Drucken kann ausgeführt werden, indem
man die Fasermaterialien mit einer Druckpaste mit einem Ge
halt an einem Säurebindungsmittel, wie Natriumhydrogencarbo
nat und dgl., bedruckt und anschließend eine Dampfbehandlung
bei einer Temperatur von 100 bis 160°C durchführt. Das zwei
phasige Bedrucken kann ausgeführt werden, indem man die Fa
sermaterialien mit einer neutralen oder schwach sauren Druck
paste bedruckt und anschließend die Materialien durch ein
heißes alkalisches Bad mit einem Gehalt an einem Elektrolyten
führt oder die Materialien mit einer alkalischen Klotzflüs
sigkeit mit einem Gehalt an einem Elektrolyten klotzt, wonach
sich eine Dampfbehandlung oder trockene Erwärmungsbehandlung
anschließt.
Zur Herstellung der Druckpaste kann eine Grundpaste oder
Emulgiermittel, wie Natriumalginat, Stärkeether und dgl., ge
gebenenfalls zusammen mit einem herkömmlichen Hilfsmittel,
wie Harnstoff, einem Dispergiermittel und dgl., verwendet
werden.
Beim Säurebindungsmittel, das zum Fixieren des Reaktivfarb
stoffs auf den Cellulosefasern verwendet wird, handelt es
sich um ein wasserlösliches basisches Salz eines Alkali- oder
Erdalkalimetalls mit einer anorganischen oder organischen
Säure und um eine Verbindung, die beim Erwärmen Alkali frei
setzen kann. Beispiele hierfür sind Alkalimetallhydroxide und
Alkalimetallsalze von schwachen oder neutralen anorganischen
oder organischen Säuren. Besonders bevorzugt sind Natrium-
und Kaliumsalze. Beispiele für Säurebindungsmittel sind Na
triumhydroxid, Kaliumhydroxid, Natriumhydrogencarbonat, Na
triumcarbonat, Natriumformiat, Kaliumcarbonat, primäres, se
kundäres oder tertiäres Natriumphosphat, Natriumsilikat, Na
triumtrichloracetat und dgl.
Das Färben von natürlichen oder synthetischen Polyamid- und
Polyurethan-Fasermaterialien kann durchgeführt werden, indem
man eine erschöpfende Ausfärbung in einem sauren oder schwach
sauren Farbstoffbad unter Kontrolle des pH-Werts durchführt
und anschließend das Bad neutralisiert oder in einigen Fällen
alkalisch macht, um die Fixierung vorzunehmen. Die Färbetem
peratur liegt im allgemeinen im Bereich von 60 bis 120°C. Um
eine Egalisierung der Färbung zu erreichen, können herkömmli
che Färbeegalisiermittel verwendet werden, wie Kondensations
produkte aus Cyanurchlorid und der dreifachen Molmenge an
Aminobenzolsulfonsäure oder Aminonaphthalinsulfonsäure, oder
ein Additionsprodukt aus Stearylamin und Ethylenoxid.
Die Faser-Reaktivfarbstoffzusammensetzung der Erfindung ist
dadurch charakterisiert, daß sie bei der Verwendung zur Fär
bung oder zum Bedrucken von Fasermaterialien, insbesondere
von Cellulosefasern, ein überlegenes Färbeverhalten zeigt.
Beispielsweise ergibt die Farbstoffzusammensetzung gefärbte
oder bedruckte Produkte von gelber Färbung mit hervorragenden
Echtheitseigenschaften, wie Lichtechtheit, Schweiß-Lichtecht
heit, Feuchtigkeitsbeständigkeit, z. B. Waschechtheit, Bestän
digkeit gegen Waschen mit Peroxid, Schweißechtheit, Chlorbe
ständigkeit, Säurehydrolysebeständigkeit, Alkalibeständigkeit
und dgl., Abriebbeständigkeit und Bügelbeständigkeit. Ferner
unterliegen die gefärbten oder bedruckten Produkte auch bei
einer Fixierungsbehandlung oder Harzoberflächenbehandlung
kaum einer Farbveränderung.
Ferner ist die Faser-Reaktivfarbstoffzusammensetzung der Er
findung dadurch charakterisiert, daß sie überlegene Eigen
schaften in Bezug auf Aufbaubeschaffenheit, Löslichkeit, ins
besondere Löslichkeit in alkalischen Bädern, gleichmäßige
Färbungsbeschaffenheit, Auswascheigenschaften, Ausfärbungs-
und Fixierungseigenschaften aufweist. Ferner ist die Farb
stoffzusammensetzung robust, so daß eine zu erzielende Farb
schattierung kaum durch Veränderungen der Färbebadbedingun
gen, wie Badtemperatur und Badverhältnisse, beeinträchtigt
wird. Daher lassen sich gefärbte oder bedruckte Produkte von
gleichbleibender Qualität bei verbesserter Reproduzierbarkeit
erhalten. Die Produkte weisen eine verbesserte Lagerbe
ständigkeit auf, so daß es auch bei Kontakt mit basischen
Substanzen kaum zu Beeinträchtigungen kommt.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von Beispielen näher
erläutert. Sämtliche Teilangaben beziehen sich auf das Ge
wicht. Die Formeln für die Reaktivfarbstoffe werden durchweg
als die Formeln der freien Säuren angegeben.
100 Teile eines Reaktivfarbstoffs der Formel (a) in Form der
freien Säure
und 10 Teile eines Reaktivfarbstoffs der Formel (b) in Form
der freien Säure
werden unter Bildung einer Reaktivfarbstoffzusammensetzung
vermischt.
0,1, 0,3 bzw. 0,6 Teile der Zusammensetzung werden in 200
Teilen Wasser gelöst. 10 Teile Natriumsulfat und 10 Teile
Baumwolle werden zugesetzt. Das Bad wird auf 60°C erwärmt und
anschließend mit 4 Teilen Natriumcarbonat versetzt. Der Färbevorgang
wird 1 Stunde fortgesetzt. Die Baumwolle wird her
ausgenommen, mit Wasser gewaschen, geseift und erneut mit
Wasser gewaschen. Man erhält ein gefärbtes Produkt von gelber
Färbung, das sich in Bezug auf verschiedene Echt
heitseigenschaften als hervorragend erweist.
Der Reaktivfarbstoff der Formel (b) wird auf folgende Weise
hergestellt.
38,3 Teile 2-Aminonaphthalin-3,6,8-trisulfonsäure werden auf
herkömmliche Weise in Wasser diazotiert und anschließend
ebenfalls auf herkömmliche Weise mit 10,8 Teilen 1,3-Diami
nobenzol gekuppelt. 7,15 Teile Natriumcyanat werden zuge
setzt. Sodann wird das Gemisch bei Umgebungstemperatur ge
rührt, wobei der pH-Wert unter Verwendung von 2 n Salzsäure
auf 7 eingestellt wird. Dabei kommt es zur Carbamidierung.
Hierauf werden 18,5 Teile Cyanurchlorid zur Durchführung
einer ersten Kondensation und anschließend 28,1 Teile 1-
Amino-3-β-sulfatoethylsulfonylbenzol zur Durchführung einer
zweiten Kondensation zugesetzt. Hierauf wird das Reaktions
gemisch zur Isolierung des Reaktivfarbstoffs der Formel (b)
auf übliche Weise behandelt.
100 Teile des Reaktivfarbstoffs der Formel (a) und 5 Teile
des Reaktivfarbstoffs der Formel (b) werden zu einer Reak
tivfarbstoffzusammensetzung vermischt.
Unter Verwendung von 0,1, 0,3 bzw. 0,6 Teilen der Farbstoff
zusammensetzung wird das Färbeverfahren von Beispiel 1 wie
derholt. Man erhält gefärbte Produkte von gelber Färbung, die
sich in Bezug auf verschiedene Echtheitseigenschaften als be
sonders günstig erweisen.
100 Teile eines Reaktivfarbstoffs der Formel (c) in Form der
freien Säure
und 10 Teile eines Reaktivfarbstoffs der Formel (d) in Form
der freien Säure
werden unter Bildung einer Reaktivfarbstoffzusammensetzung
vermischt.
Unter Verwendung von 0,1, 0,3 bzw. 0,6 Teilen der Farbstoff
zusammensetzung wird das Färbeverfahren von Beispiel 1 wie
derholt. Man erhält gefärbte Produkte, die sich in Bezug auf
verschiedene Echtheitseigenschaften als besonders günstig er
weisen.
100 Teile eines Reaktivfarbstoffs der Formel (e) in Form der
freien Säure
und 5 Teile eines Reaktivfarbstoffs der Formel (f) in Form
der freien Säure
werden unter Bildung einer Reaktivfarbstoffzusammensetzung
vermischt.
Unter Verwendung von 0,1, 0,3 bzw. 0,6 Teilen der Farbstoff
zusammensetzung wird das Färbeverfahren von Beispiel 1 wie
derholt. Man erhält gelb gefärbte Produkte, die sich in Bezug
auf verschiedene Echtheitseigenschaften als besonders günstig
erweisen.
Unter Verwendung der in den Beispielen 1 bis 4 erhaltenen Re
aktivfarbstoffzusammensetzungen werden Farbpasten der fol
genden Zusammensetzung hergestellt:
Reaktivfarbstoffzusammensetzung | 5 Teile |
Harnstoff | 5 Teile |
Natriumalginat (5 Gew.-%)-Grundpaste | 50 Teile |
heißes Wasser | 25 Teile |
Natriumhydrogencarbonat | 2 Teile |
Rest (Wasser) | 13 Teile |
Ein breites Tuch aus merzerisierter Baumwolle wird mit der
Farbpaste bedruckt, sodann vorgetrocknet, 5 Minuten bei 100°C
mit Dampf behandelt, mit heißem Wasser gewaschen, geseift,
erneut mit heißem Wasser gewaschen und getrocknet. Man erhält
ein bedrucktes Produkt von gelber Farbe mit hervorragenden
Echtheitseigenschaften.
100 Teile des Reaktivfarbstoffs der Formel (a) und 10 Teile
eines Reaktivfarbstoffs der Formel (g) in Form der freien
Säure
werden unter Bildung einer Reaktivfarbstoffzusammensetzung
vermischt.
Unter Verwendung von 0,1, 0,3 bzw. 0,6 Teilen Farbstoffzu
sammensetzung wird das Färbeverfahren von Beispiel 1 wieder
holt. Man erhält gefärbte Produkte mit hervorragenden Echt
heitseigenschaften. Die Aufbaueigenschaften der Farbstoffzu
sammensetzung erweisen sich als besonders günstig.
Der Reaktivfarbstoff der Formel (g) wird hergestellt, indem
man den Reaktivfarbstoff der Formel (a) in einem wäßrigen Me
dium bei einer Temperatur von 30 bis 50°C und einem pH-Wert
vom 8 bis 9 behandelt.
100 Teile des Reaktivfarbstoffs der Formel (a) und 20 Teile
des Reaktivfarbstoffs der Formel (g) werden unter Bildung
einer Reaktivfarbstoffzusammensetzung vermischt.
Unter Verwendung von 0,1, 0,3 bzw. 0,6 Teilen der Farbstoff
zusammensetzung wird das Färbeverfahren von Beispiel 1 wie
derholt. Man erhält gelb gefärbte Produkte mit hervorragenden
Echtheitseigenschaften. Die Aufbaueigenschaften der Farb
stoffzusammensetzung erweisen sich als besonders günstig.
Beispiel 6 wird wiederholt, mit der Abänderung, daß der Re
aktivfarbstoff der Formel (g) in einer Menge von 5 Teilen
verwendet wird. Man erhält ähnliche Färbeergebnisse.
100 Teile des Reaktivfarbstoffs der Formel (c) und 10 Teile
des Reaktivfarbstoffs der Formel (e) werden miteinander ver
mischt. Man erhält eine Reaktivfarbstoffzusammensetzung.
Unter Verwendung von 0,1, 0,3 bzw. 0,6 Teilen der Farbstoff
zusammensetzung wird das Färbeverfahren von Beispiel 1 wie
derholt. Man erhält ein gelb gefärbtes Produkt mit hervorra
genden Echtheitseigenschaften. Die Aufbaueigenschaften der
Zusammensetzung erweisen sich als besonders günstig.
Beispiel 9 wird wiederholt, mit der Abänderung, daß der Farb
stoff der Formel (e) in einer Menge von 20 Teilen verwendet
wird. Man erhält ähnliche Färbeergebnisse.
Gemäß Beispiel 5 wird eine Farbpaste hergestellt und damit
ein Druckvorgang durchgeführt, mit der Abänderung, daß die in
Beispiel 6 erhaltene Reaktivfarbstoffzusammensetzung ver
wendet wird. Man erhält ein bedrucktes Produkt, das sich in
verschiedenen Echtheitseigenschaften und den Aufbaueigen
schaften als hervorragend erweist.
100 Teile des Reaktivfarbstoffs der Formel (a) und 10 Teile
eines Reaktivfarbstoffs der Formel (h) in Form der freien
Säure
werden miteinander vermischt. Man erhält eine Reaktivfarb
stoffzusammensetzung.
Unter Verwendung von 0,1, 0,3 bzw. 0,6 Teilen der Farbstoff
zusammensetzung wird das Färbeverfahren von Beispiel 1 wie
derholt. Man erhält ein gelb gefärbtes Produkt mit hervorra
genden Echtheitseigenschaften.
Der Reaktivfarbstoff der Formel (h) wird hergestellt, indem
man den Reaktivfarbstoff der Formel (a) in einem wäßrigen Me
dium bei einer Temperatur von 60 bis 80°C und einem pH-Wert
von 1 bis 3 behandelt.
Beispiel 12 wird wiederholt, mit der Abänderung, daß der Re
aktivfarbstoff der Formel (h) in einer Menge von 15 Teilen
zur Bildung einer Reaktivfarbstoffzusammensetzung verwendet
wird. Die Färbeergebnisse sind ähnlich denen von Beispiel 12.
Beispiel 12 wird wiederholt, mit der Abänderung, daß der Re
aktivfarbstoff der Formel (h) in einer Menge von 3 Teilen
verwendet wird. Die Färbeergebnisse sind ähnlich denen von
Beispiel 12.
100 Teile des Reaktivfarbstoffs der Formel (c) und 5 Teile
eines Reaktivfarbstoffs der Formel (i) in Form der freien
Säure
werden unter Bildung einer Reaktivfarbstoffzusammensetzung
vermischt.
Unter Verwendung von 0,1, 0,3 bzw. 0,6 Teilen der Farbstoff
zusammensetzung wird das Färbeverfahren von Beispiel 1 wie
derholt. Man erhält ein gelb gefärbtes Produkt von hervorra
genden Echtheitseigenschaften.
100 Teile des Reaktivfarbstoffs der Formel (c) und 10 Teile
eines Reaktivfarbstoffs der Formel (j) in Form der freien
Säure
werden unter Bildung einer Reaktivfarbstoffzusammensetzung
vermischt.
Unter Verwendung von 0,1, 0,3 bzw. 0,6 Teilen der Farbstoff
zusammensetzung wird das Färbeverfahren von Beispiel 1 wie
derholt. Man erhält ein gelb gefärbtes Produkt mit hervorra
genden Echtheitseigenschaften.
Gemäß Beispiel 5 wird eine Farbpaste hergestellt und damit
ein Druckvorgang durchgeführt, mit der Abänderung, daß die in
Beispiel 12 erhaltene Reaktivfarbstoffzusammensetzung verwen
det wird. Man erhält ein bedrucktes Produkt mit her
vorragenden Echtheitseigenschaften und besonders günstiger
Aufbaubeschaffenheit.
100 Teile des Reaktivfarbstoffs der Formel (a), 5 Teile des
Reaktivfarbstoffs der Formel (h) und 10 Teile des Reaktiv
farbstoffs der Formel (g) werden unter Bildung einer Reak
tivfarbstoffzusammensetzung vermischt.
Unter Verwendung von 0,1, 0,3 bzw. 0,6 Teilen der Farbstoff
zusammensetzung wird das Färbeverfahren von Beispiel 1 wie
derholt. Man erhält ein gelb gefärbtes Produkt mit hervorra
genden Echtheitseigenschaften. Die Aufbaubeschaffenheit der
Farbstoffzusammensetzung erweist sich als besonders günstig.
Beispiel 18 wird wiederholt, mit der Abänderung, daß die Re
aktivfarbstoffe der Formeln (h) und (g) in Mengen von 3 bzw.
20 Teilen verwendet werden. Die mit dieser Farbstoffzusam
mensetzung erzielten Färbeergebnisse sind ähnlich denen von
Beispiel 18.
100 Teile des Reaktivfarbstoffs der Formel (a), 20 Teile des
Reaktivfarbstoffs der Formel (h) und 4 Teile des Reaktiv
farbstoffs der Formel (b) werden unter Bildung einer Farb
stoffzusammensetzung vermischt.
100 Teile des Reaktivfarbstoffs der Formel (a), 15 Teile des
Reaktivfarbstoffs der Formel (g) und 5 Teile des Reaktiv
farbstoffs der Formel (b) werden unter Bildung einer Reak
tivfarbstoffzusammensetzung vermischt.
Unter Verwendung von 0,1, 0,3 bzw. 0,6 Teilen der erhaltenen
Farbstoffzusammensetzung wird das Färbeverfahren von Beispiel
1 wiederholt. Man erhält gelb gefärbte Produkte mit hervorra
genden Echtheitseigenschaften. Die Aufbaubeschaffenheit der
Farbstoffzusammensetzung erweist sich als besonders günstig.
100 Teile des Reaktivfarbstoffs der Formel (c), 1 Teil des
Reaktivfarbstoffs der Formel (i) und 5 Teile des Reaktiv
farbstoffs der Formel (e) werden unter Bildung einer Reak
tivfarbstoffzusammensetzung vermischt.
Unter Verwendung von 0,1, 0,3 bzw. 0,6 Teilen der erhaltenen
Farbstoffzusammensetzung wird das Färbeverfahren von Beispiel
1 wiederholt. Man erhält ein gelb gefärbtes Produkt mit her
vorragenden Echtheitseigenschaften. Die Aufbaubeschaffenheit
der Farbstoffzusammensetzung erweist sich als besonders gün
stig.
100 Teile des Reaktivfarbstoffs der Formel (c), 15 Teile des
Reaktivfarbstoffs der Formel (e) und 3 Teile des Reaktiv
farbstoffs der Formel (d) werden unter Bildung einer Reak
tivfarbstoffzusammensetzung vermischt.
100 Teile des Reaktivfarbstoffs der Formel (e), 5 Teile des
Reaktivfarbstoffs der Formel (j) und 3 Teile des Reaktivfarbstoffs
der Formel (f) werden unter Bildung einer Reak
tivfarbstoffzusammensetzung vermischt.
Die Reaktivfarbstoffe der Formeln (a), (h), (g) und (b) wer
den in Mengen von 100, 5, 10 bzw. 4 Teilen unter Bildung
einer Reaktivfarbstoffzusammensetzung vermischt.
Die Reaktivfarbstoffe der Formeln (c), (i), (e) und (d) wer
den in Mengen von 100, 4, 15 bzw. 4 Teilen unter Bildung
einer Reaktivfarbstoffzusammensetzung vermischt.
Unter Verwendung der in den Beispielen 23, 24, 25 und 26 er
haltenen Reaktivfarbstoffzusammensetzungen (unabhängig von
einander jeweils 0,1, 0,3 und 0,6 Teile) wird das Färbever
fahren von Beispiel 1 wiederholt. Man erhält gelb gefärbte
Produkte mit hervorragenden Echtheitseigenschaften. Die Auf
baubeschaffenheit der jeweiligen Farbstoffzusammensetzungen
erweist sich als besonders günstig.
Unter Verwendung der in den Beispielen 18 bis 26 erhaltenen
Reaktivfarbstoffzusammensetzungen werden entsprechende Fär
bepasten hergestellt. Ein Druckvorgang wird jeweils gemäß
Beispiel 5 durchgeführt. Die erhaltenen bedruckten Produkte
zeichnen sich durch hervorragende Echtheitseigenschaften und
eine besonders günstige Aufbaubeschaffenheit aus.
Claims (11)
1. Faser-Reaktivfarbstoffzusammensetzung, enthaltend
- 1. einen Reaktivfarbstoff der Formel (I) in Form der
freien Säure
in der Z die Bedeutung -CH=CH2 oder -CH2CH2Z1 hat, worin Z1 eine unter Alkalieinwirkung abspaltbare Gruppe bedeutet, und - 2. mindestens einen Bestandteil aus der Gruppe Reaktiv
farbstoffe der Formeln (II), (III) und (IV) jeweils
in Form der freien Säuren, nämlich
in der Z' die Bedeutung -CH=CH2 oder -CH2CH2Z2 hat, worin Z2 eine unter Alkalieinwirkung abspaltbare Gruppe bedeutet,
in der Q die Bedeutung -SO2CH=CH2 in o-, m- oder p- Stellung zur Iminogruppe bedeutet, wenn die -SO2Z- Gruppe in der Formel (I) sich in o-, m- bzw. p-Stel lung zur Iminogruppe befindet,
in der Z" die Bedeutung -CH=CH2 oder -CH2CH2Z3 hat, worin Z3 eine unter Alkalieinwirkung abspaltbare Gruppe bedeutet,
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie den Reaktivfarbstoff der Formel (I) und den Re
aktivfarbstoff der Formel (II) in einem Gewichtsverhält
nis von 100 : 1 bis 30 enthält.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusammensetzung den Reaktivfarbstoff der Formel
(I) mit einer -CH2CH2Z1-Gruppe als Z und den Reaktiv
farbstoff der Formel (III) in einem Gewichtsverhältnis
von 100 : 1 bis 50 enthält.
4. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie den Reaktivfarbstoff der Formel (I) und den Re
aktivfarbstoff der Formel (IV) in einem Gewichtsverhält
nis von 100 : 1 bis 50 enthält.
5. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie den Reaktivfarbstoff der Formel (I) und minde
stens zwei Bestandteile aus der Gruppe Reaktivfarbstoffe
der Formeln (II) bis (IV) enthält, mit der Maßgabe, daß
es sich beim Reaktivfarbstoff der Formel (I) um ein Pro
dukt mit einer -CH2CH2Z1-Gruppe als Z handelt, wenn die
Faser-Reaktivfarbstoffzusammensetzung den reaktiven Farb
stoff der Formel (III) enthält.
6. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich beim Reaktivfarbstoff der Formel (I) um ein
Produkt mit einer -SO2Z-Gruppe in m- oder p-Stellung zur
Iminogruppe handelt.
7. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich beim Reaktivfarbstoff der Formel (II) um ein
Produkt mit einer -SO2Z'-Gruppe in m- oder p-Stellung zur
Iminogruppe handelt.
8. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich beim Reaktivfarbstoff der Formel (III) um ein
Produkt mit einer Q-Gruppe in m- oder p-Stellung zur Imi
nogruppe handelt.
9. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich beim Reaktivfarbstoff der Formel (IV) um ein
Produkt mit einer -SO2Z"-Gruppe in m- oder p-Stellung zur
Iminogruppe handelt.
10. Verfahren zum Färben oder Bedrucken von Fasermaterialien
oder Leder, dadurch gekennzeichnet, daß man die Faser-Re
aktivfarbstoffzusammensetzung nach Anspruch 1 verwendet.
11. Verwendung der Faser-Reaktivfarbstoffzusammensetzung nach
Anspruch 1 zum Färben oder Bedrucken von Fasermaterialien
oder Leder.
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