DE4133055A1 - Fugenabdichtung einer fuge zwischen zwei betonplatten und verfahren zur fugenabdichtung - Google Patents
Fugenabdichtung einer fuge zwischen zwei betonplatten und verfahren zur fugenabdichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Fugenabdichtung in einer Fuge
zwischen zwei Betonplatten und auf ein Verfahren zur Fugenabdichtung
einer derartigen Fuge.
Betonplatten können jeweils nur eine maximale Länge und Breite haben,
bei Übergrößen ist das Entstehen wilder Risse nicht zu vermeiden. Um
größere Flächen belegen zu können, müssen die Betonplatten unter Aus
bildung einer Fuge zwischen ihnen nebeneinander verlegt werden, bei
spielsweise bei der Herstellung von Landebahnen, Straßen, Industriebö
den, Böden in Parkhäusern und dergleichen. Ein Beispiel für Betonplat
ten der hier in Rede stehenden Art sind die sogenannten Stelcon-Groß
flächenplatten (Stelcon ist eine geschützte Bezeichnung), die Fertig
teile aus Stahlbeton sind.
Die Breite der Fuge zwischen zwei aneinandergrenzenden Betonplatten
ist temperaturabhängig. Typischerweise wird eine Fugenbreite gewählt,
die ausreichend groß ist, damit bei den höchsten, zu erwartenden Tem
peraturen die Fugenweite immer noch größer als Null ist. Typischerwei
se rechnet man damit, daß in den gängigen Temperaturbereichen, z. B.
zwischen minus 10°C und plus 40°C, die Fugenweite um 25% variiert,
entsprechend wird die Fugenweite gewählt.
Die hier in Rede stehenden Betonplatten werden auf frostsicherem Un
tergrund verlegt. Nach dem Stand der Technik werden die Fugen mit
einer geeigneten Vergußmasse, allgemein einem Polymeren, vergossen.
Trotz dieser Vergußmasse gelingt es aber nicht, die Fuge zwischen zwei
angrenzenden Betonplatten dauerhaft abzudichten. Befinden sich ober
halb der Betonplatten umweltgefährdende Stoffe, beispielsweise Chemi
kalien, Öle oder dergleichen, so ist nicht auszuschließen, daß auf
die Dauer diese umweltgefährdenden Stoffe durch nicht mehr dichte
Fugen unter die Betonplatten gelangen und dort den Unterbau sowie das
darunter befindliche Erdreich verschmutzen.
Hier setzt nun die Erfindung ein. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht,
die Fugenabdichtung einer Fuge zwischen zwei Betonplatten so weiterzu
bilden und auszuführen, daß eine Abdichtung auch bei thermisch- oder
lastbedingten Änderungen der Fugenweite innerhalb vorgegebener Grenzen
dauerhaft erhalten bleibt.
Gelöst wird diese Aufgabe vorrichtungsmäßig durch eine Fugenabdichtung
einer Fuge zwischen zwei Betonplatten mit folgenden Merkmalen:
- a) es wird ein im Querschnitt L-förmiges, aus einem Unterschenkel und einem Oberschenkel bestehendes Profil aus schweißbarem Kunststoff und mit einer Wandstärke von mindestens einem Millimeter verwendet,
- b) der Unterschenkel hat an seiner Oberseite mindestens einen, sich in Richtung zu seinem freien Ende hin erweiternden Profilvorsprung,
- c) jede Betonplatte ist mit einem Profil verbunden, dabei ist der Unterschenkel so in die Betonplatte eingegossen, daß zumindest seine Oberseite und sein Profilvorsprung formschlüssig in Beton eingebettet ist und dabei befinden sich der Scheitelbereich des Profils und der Oberschenkel in unmittelbarer Nähe einer Fugenwand, der Oberschenkel verläuft quer zur Oberfläche der Betonplatten und
- d) die freien, einander berührenden Endbereiche der Oberschenkel sind abdichtend miteinander verschweißt, die Schweißnaht liegt unterhalb der Oberfläche der Betonplatten.
Erfindungsgemäß erfolgt die Abdichtung der Fuge zwischen zwei Beton
platten somit durch Kunststoffprofile, die mit ihrem einen Schenkel in
den Wandbereich der Betonplatten eingebettet sind. Dieser Schenkel
wird Unterschenkel genannt, er könnte auch mit Halteschenkel oder
eingegossener Schenkel bezeichnet werden. Der andere Schenkel steht
innerhalb der Fuge nach oben hoch und ist dazu bestimmt, mit einem
entsprechenden Schenkel der angrenzenden Betonplatte thermisch ver
schweißt zu werden. Dieser Oberschenkel könnte auch als Schweißschen
kel bezeichnet werden. Die Schweißnaht liegt so, daß auf jeden Fall
ein ungestörter, nicht verschweißter Teilbereich jedes Oberschenkels
erhalten bleibt, dieser ungestörte Teilbereich hat mindestens die Höhe
von einem Drittel der Plattendicke der Betonplatten. Dadurch bilden
die beiden durch die Schweißnaht verbundenen Oberschenkel eine gefal
tete Abdichtung, die sich bei thermisch- oder lastbedingten Änderungen
der Fugenweite problemfrei der jeweiligen Fugenweite anpaßt, ohne daß
auf die Dauer eine Ermüdung oder eine Undichtigkeit zu erwarten ist.
In einer besonders bevorzugten Weiterbildung verlaufen die beiden
Oberschenkel zweier sich angrenzender Betonplatten in einem spitzen
Winkel aufeinander zu, so daß sie sich im Bereich ihrer oberen, freien
Enden berühren und nach unten hin ein sich nach unten erweiternder,
V-förmiger Spalt zwischen ihnen freibleibt. Weiterhin stehen die freien
Enden der Oberschenkel so weit von der Fugenwand der zugehörigen Be
tonplatte weg, daß bei einem Zusammenfügen zweier benachbarter Beton
platten die freien Enden zwangsläufig bei der gewünschten Fugenweite
einander berühren und elastisch aneinander anliegen. Durch diese Maß
nahmen wird insgesamt erreicht, daß vor der Schweißung sichergestellt
ist, daß sich die freien Enden der Oberschenkel berühren, so daß die
Schweißung zu einer sicheren Verbindung dieser freien Enden führt.
In einer weiteren, bevorzugten Ausbildung ist die Dicke der Schweißnaht
kleiner als die kleinstmögliche Fugenweite. Hierdurch wird erreicht,
daß selbst bei den größten, angenommenen Temperaturen und damit den
kleinsten Fugenweiten kein mechanischer Druck auf die Schweißnaht
ausgeübt wird. Eine Begrenzung der Dicke der Schweißnaht beim
Schweißen wird in einer bevorzugten Ausführung dadurch erreicht, daß
durch mechanische Hilfsmittel die Breite der Fuge während des Schweiß
vorgangs verkleinert wird, beispielsweise beim Schweißen von oben die
Fuge teilweise durch ein mechanisches Teil, beispielsweise ein L-Pro
fil ausgefüllt wird, so daß vermieden wird, daß beim Fließen des
Kunststoffmaterials und Ausbilden der Schweißverbindung die Schweiß
naht sich in den abgedeckten Bereich erstrecken kann. Das mechanische
Hilfsmittel wird entfernt, sobald der Fließvorgang beendet ist.
In einer weiteren, bevorzugten Ausbildung ist der Unterschenkel in die
Unterfläche der zugehörigen Betonplatte eingelassen, seine Unterseite
ist bündig mit der Unterfläche der Betonplatte. Dies führt zu einer
besonders einfachen Herstellung der Betonplatte, da in die Gußform
lediglich randseitig das Profil eingelegt werden muß, weiterhin können
die Oberschenkel eine möglichst große Länge haben, so daß sie Änderun
gen in der Fugenweite besonders gut ausgleichen können.
Die Unterschenkel und ihr mindestens einer Profilvorsprung sind so
ausgebildet, daß in der Grenzfläche zwischen Profil und Beton krie
chendes Material einen so ausreichend langen Weg hat, daß ein Durch
sickern in einer vorgegebenen Zeit nicht zu befürchten ist. Längen der
Unterschenkel in der Größenordnung von mindestens 10 cm, vorzugsweise
mindestens 15 cm, haben sich bewährt. Bewährt hat es sich auch, minde
stens zwei Profilvorsprünge auf der Oberseite vorzusehen.
Bei vielen, nicht aber bei allen Anwendungen treten sich kreuzende,
zumindest aber T-förmig aneinanderstoßende Fugen auf, beispielsweise
bei der Verlegung der eingangs genannten Großflächenplatten. Um auch
im Kreuzungsbereich eine sichere Fugenabdichtung zu erreichen, wird
vorgeschlagen, das Profil rahmenartig auszubilden, insbesondere aus
entsprechend zusammengeschweißten Profilstücken zusammenzusetzen und
vor dem Gießen der Betonplatte in die Form einzulegen. Auf diese Weise
wird eine auch in den Eck- und Kreuzungsbereichen präzise und leck
freie Abdichtung der Fugen erzielt. Als vorteilhaft hat es sich erwie
sen, im Oberschenkel von rahmenartig ausgebildeten, umlaufenden Profi
len wellen- bzw. zickzack-förmige Verläufe vorzusehen, wodurch auch
der Verlauf der Schweißnaht in unmittelbarer Nähe eines Kreuzungsbe
reichs wellen- bzw. zickzack-förmig ist. Hierdurch ergeben sich Ela
stizitäten der Schweißnaht in ihrer Längsrichtung.
Verfahrensmäßig wird die eingangs gestellte Aufgabe gelöst durch ein
Verfahren zur Fugenabdichtung einer Fuge zwischen Betonplatten ent
sprechend den folgenden Schritten:
- a) es wird ein im Querschnitt L-förmiges, aus einem Unterschenkel bestehendes Profil aus einem schweißbaren Kunststoff und mit einer Wandstärke von mindestens 1 mm verwendet,
- b) der Unterschenkel hat an seiner Oberseite mindestens einen sich in Richtung zu seinem freien Ende erweiternden, durchlaufenden Profil vorsprung,
- c) der Unterschenkel wird in die Betonplatte so eingegossen, daß der Profilvorsprung formschlüssig in Beton eingebettet ist und daß der Oberschenkel und der Scheitelbereich des Profils sich in der Fuge befinden und der Oberschenkel sich nach oben erstreckt,
- d) zwei so ausgebildete Betonplatten werden so aneinandergelegt, daß sich die freien Enden der Oberschenkel berühren, schließlich
- e) werden die freien Enden der Oberschenkel unter Bildung einer Schweißnaht miteinander dicht verbunden.
Nach diesem Verfahren werden dauerhaft dichte Abdichtungen zwischen
Betonplatten erzielt. Die Profile lassen sich bereits beim Herstellen
der Betonplatte in die Form einlegen, diese Arbeitsvoränge können
mechanisiert werden. Die Verbindung der freien Enden benachbarter
Oberschenkel erfolgt durch Schweißgeräte, beispielsweise Heißluft
schweißgeräte, auch diese Vorgänge können weitestgehend mechanisiert
werden.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den übri
gen Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung eines nicht ein
schränkend zu verstehenden Ausführungsbeispiels der Erfindung, das
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert wird. In dieser
zeigen:
Fig. 1 ein Schnittbild durch zwei benachbarte Betonplatten, die die
erfindungsgemäße Fugenabdichtung aufweisen,
Fig. 2 eine Draufsicht auf drei benachbarte Platten mit einem T-förmi
gen Verlauf der Fuge vor dem Verschweißen und
Fig. 3 ein Schnittbild eines Profils in einer bevorzugten Ausführung.
Fig. 1 zeigt zwei Betonplatten 20, 22, die unter Freilassung einer
Fuge 24 auf einem hier nicht näher dargestellten, frostsicheren Unter
grund so ausgerichtet sind, daß ihre Oberflächen 26 in derselben Ebene
liegen. Mit jeder Platte 20, 22 ist jeweils ein im Querschnitt L-för
miges Profil 28 dauerhaft verbunden. Dieses Profil 28 besteht aus
einem Unterschenkel 30, der der Verbindung mit der Betonplatte 20 bzw.
22 dient und einem Oberschenkel 32, der der Verbindung mit einem ande
ren Oberschenkel 32 und damit der Ausbildung einer Abdichtung zwischen
den beiden Profilen 28 einer Fuge 24 dient. Das Profil 28 besteht aus
Polyethylen, im konkreten Anwendungsfall aus HDPE. Die Wandstärke
beider Schenkel 30, 32 ist gleich und beträgt 2,5 mm.
In Fig. 1 sind die oberen, freien Enden der Oberschenkel durch eine
Schweißnaht 34 miteinander dauerhaft verbunden. Vor dem Schweißvor
gang, der mit Heißluft erfolgt, waren beide Oberschenkel 32 der be
nachbarten Profile 28 der Fuge 24 etwas länger, jedoch kürzer als die
Dicke der Betonplatten 20, 22, die Länge der Oberschenkel lag bei ca.
12 cm im hier gezeigten Ausführungsbeispiel. Gleichlang ist der je
weils zugehörige Unterschenkel 30. An seiner in der gezeigten Ge
brauchslage oberen Oberfläche springen Profilvorsprünge 36 vor, die im
gezeigten Ausführungsbeispiel T-Profil haben. Sie dienen einer form
schlüssigen Verankerung des Unterschenkels 30 in der zugehörigen Be
tonplatte 20 bzw. 22. Die Profile 28 sind im Extrusionsverfahren her
gestellt, die Profilvorsprünge 36 laufen durch.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Profil 28 einer jeden Beton
platte 20, 22 mit dieser bereits während der Herstellung der Beton
platte 20, 22 verbunden worden. In die Form für die Herstellung der
Betonplatte 20, 22 wird ein rahmenartig zugeschnittenes, randseitig
umlaufendes Profil eingelegt, dabei wird durch kleine Haltevorsprünge
der Unterschenkel 30 in der Form so fixiert, daß der Oberschenkel 32
elastisch an der Seitenwand der Form anliegt und der Winkel zwischen
den beiden Schenkeln 32, 34 in diesem Zustand etwas kleiner, beispiels
weise zwei Grad kleiner ist als der Winkel im freien, entlasteten
Zustand des Profils 28. Dies führt dazu, daß nach Ausformen der Ober
schenkel 32 mit der angrenzenden, schräg verlaufenden Seitenwand 38
der Betonplatte 20 bzw. 22 einen kleinen Winkel einschließt, der bei
spielsweise zwei Grad beträgt.
Der Unterschenkel 30 schließt mit seiner Unterfläche bündig mit der
Unterfläche der Betonplatte 20, 22 ab. Der Scheitelbereich 40 des
Profils 28 befindet sich an der Ecke im Übergang zwischen Unterfläche
40 und Seitenwand 38 der Betonplatte 20 bzw. 22. Der Oberschenkel 32
ist dadurch vollständig ohne Verbindung mit der Betonplatte 20, 22 und
kann gegenüber dieser bewegt werden.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel verlaufen die beiden Schenkel 30, 32
des Profils 28 in einem Winkel von etwa 100° zueinander. Es ist vor
teilhaft, wenn der Winkel, den die beiden Schenkel 30, 32 ein
schließen, größer als 90° ist. Dadurch ist sichergestellt, daß sich
bei einer Annäherung von mit Profilen 28 versehenen Betonplatten 20,
22 die freien Enden der Oberschenkel 32 zuerst berühren. Dies führt
dazu, daß vor der Schweißung sichergestellt ist, daß die zu ver
schweißenden freien Endbereiche der Oberschenkel 32 elastisch anein
ander anliegen, wodurch wiederum eine sichere und dichte Schweißnaht
erzielt wird.
Wie die Fig. 1 zeigt, verlaufen die beiden Oberschenkel 32 der benach
barten Profile wie ein umgekehrtes V zueinander. Bei Vergrößerung der
Fugenbreite vergrößert sich der Winkel des V, bei einer Verkleinerung
wird er geringer. Insgesamt sind nur geringe Bewegungen notwendig, um
die Abdichtung aufrecht zu erhalten. Im Gegensatz zu einer Fugenmasse
kann die beschriebene Anordnung nach der Erfindung Änderungen in der
Fugenweite wesentlich besser und ermüdungsfreier ausgleichen.
Wie Fig. 1 zeigt, ist die Breite der Schweißnaht 34 kleiner als die
Breite der Fuge 24. Dieser Zustand bleibt auch bei den höchsten Tempe
raturen, für die die aus den Betonplatten 20, 22 gebildete Fläche
berechnet ist, erhalten. Ein mechanisches Zusammenpressen der Schweiß
naht zwischen den Seitenwänden 38 der Fuge 24 ist dadurch ausgeschlos
sen. Um eine derartige Belastung der Schweißnaht in jedem Fall auszu
schließen, wird in einer (nicht dargestellten) Weiterbildung vorge
schlagen, im Bereich der Schweißnaht eine Ausnehmung in den Betonplat
ten 20, 22 vorzusehen, so daß eine mechanische Belastung der Schweiß
naht 34 durch Zusammenquetschen zwischen sich einander nähernden Sei
tenwänden 38 benachbarter Betonplatten 20, 22 nicht auftreten kann.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 verlaufen die Seitenwände
38 der Betonplatten 20, 22 nur im oberen Drittel rechtwinkelig zur Ober
fläche 26, danach in einem Winkel von 8° gegenüber der Vertikalen.
Diese Ausbildung ist jedoch nicht zwangsweise notwendig. Die Seiten
wände 38 können auch über ihre gesamte Höhe rechtwinklig zur Oberflä
che 26 verlaufen, dies hat jedoch die Folge, daß die Fugenbreite ver
größert wird.
Wie Fig. 1 weiter zeigt, befindet sich oberhalb der Schweißnaht 34
noch eine ungestörte Fuge mit etwa 3 bis 4 cm Höhe. Dieser Bereich
kann durch geeignete Materialien ausgegossen werden, hier können auch
Abdeckungen vorgesehen sein, beispielsweise in Form von T-Profilen,
die mit ihren seitlichen Schenkeln auf der Oberfläche 26 aufliegen,
gegebenenfalls dort entsprechend ihrer Höhe eine Stufe ausgebildet
ist, so daß die Profile nicht gegenüber der Oberfläche 26 vorstehen.
Beim praktischen Ablauf wird in der Herstellerfirma zunächst die Be
tonplatte 20, 22 gegossen. In die Gußform wird vor dem Guß ein Rahmen
aus vier auf Gehrung geschnittenen und miteinander durch Schweißen
verbundenen Rahmenteilen gelegt. Sie bilden ein einheitliches Ganzes,
die Schweißnähte 44 sind auf Dichtigkeit geprüft. Eine mechanische
Vorspannung, die den Oberschenkel 32 so drückt, daß sich der Winkel,
den er mit dem Unterschenkel 30 einschließt, etwas verringert, ist
vorteilhaft, nicht aber notwendig.
Nach dem Guß und Erhärten können die Platten 20, 22 an einen Einsatz
ort gebracht werden. Dort werden sie verlegt. Bei der Verlegung werden
die Fugen so gewählt, daß sich die Oberschenkel 32 der Profile 28
benachbarter Betonplatten 20 bzw. 22 an ihren freien Enden berühren
und elastisch aneinanderliegen. Mittels eines Heißluftgerätes werden
die nach oben hochstehenden, freien Endbereiche aufgeweicht und er
folgt eine Verbindung durch Schweißen, wie sie in Fig. 1 dargestellt
ist.
In dem sich nach unten erweiternden Hohlraum zwischen den beiden mit
einander verbundenen Oberschenkeln 32 können elektronische Kabel oder
entsprechende Sensoren angeordnet werden, um Nässe zu signalisieren
oder Gefahrstoffe zu melden. In diesem Hohlraum kann sich auch bei der
Verlegearbeit aufstauender Sand ansammeln.
Ein Fugenverschluß oberhalb der Schweißnaht 34 muß nicht mehr zwangs
läufig abdichtend ausgebildet sein. Ein Fugenverschluß ist vorteil
haft, weil vermieden wird, daß Schmutzpartikeln, kleinere Steine usw.
in die Fuge und damit in den Bereich zwischen Oberschenkel 32 und
Seitenwand 38 gelangen können.
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf drei benachbarte Betonplatten 20 bis
22, gezeigt ist der Zustand nach der Verlegung, jedoch vor dem Ver
schweißen der freien Enden der Oberschenkel 32. Zu erkennen sind bei
den beiden oberen Betonplatten 20, 21 sowie Teile des rahmenförmig
umlaufenden Profils, zusammengesetzt aus auf Gehrung geschnittenen
Profilstücken, die entlang einer Schweißnaht 44 miteinander verbunden
sind. Die Betonplatten 20 bis 22 berühren sich im Bereich der freien
Enden der Oberschenkel 32 des rahmenförmig umlaufenden Profils. Wird
nun von oben in die Fuge Heißluft eingeleitet, so weichen die freien
Enden der Oberschenkel 32 auf und verschmelzen miteinander, insgesamt
wird eine dichte Verbindung erzielt.
In Fig. 2 sind die in dieser Figur nach oben verlaufenden Rahmenteile
(Profil 28) oberhalb der Platten 20, 21 überstehend gezeichnet, man
erkennt dadurch in Draufsicht zwei nebeneinander liegende Profilvor
sprünge 36 auf dem Unterschenkel 30, die schräg verlaufenden Ober
schenkel 32 und ihre Berührungslinien.
Das in Fig. 3 im Querschnitt dargestellte Profil 28 stimmt im wesent
lichen mit dem Profil 28 gem. Fig. 1 überein, auf die Unterschiede
wird im folgenden noch eingegangen. Der Unterschenkel 30 hat eine
Gesamtlänge von 10 cm, von ihm springen drei Profilvorsprünge 36 in
T-Form vor, sie haben einen lichten Abstand von 20 mm, eine Gesamthöhe
und Gesamtbreite von jeweils 10 mm. Ausgehend vom linken Ende des
Profils (in Fig. 3) ragt der erste Profilvorsprung 36 im Abstand von
15 mm vor. Alle Profilradien sind mit 0,5 mm Radius gerundet. Die
Materialdicke im Bereich der Vorsprünge 36 liegt bei 2 mm, im Bereich
des geradlinig verlaufenden Anteils des Unterschenkels 30 bei 4 mm.
Der Scheitelbereich 42 ist im Winkel von 45° abgeschrägt, um Verlet
zungen oder Zerstörungen, z. B. beim Transport der fertigen Beton
platte, an dieser Stelle zu vermeiden.
Der Oberschenkel 32, der ebenfalls eine Materialstärke von 4 mm hat,
hat eine Gesamtlänge von 15 cm. Er verläuft in einem Winkel von 92°
zum Unterschenkel 30. An seinem oberen, freien Ende springt nach außen
eine Nase 46 vor, sie ist im Profil im wesentlichen dreieckförmig.
Durch sie wird die Ausbildung der Schweißnaht vereinfacht. Bei Montage
der Betonplatten 20, 22 stehen sich zwei Nasen gegenüber, die nach
oben einen V-förmigen Spalt für das Einbringen von HDPE-Schweißma
terial ausbilden.
Schließlich springt in Nähe des oberen, freien Endes nach innen ein
dünner Haltesteg 48 vom Oberschenkel 32 vor. Er ist ähnlich ausgebildet
wie die untereinander baugleichen Profilvorsprünge 36, jedoch mit nur
etwa 2/3 deren Abmessungen. Er ist über einen Abreißbereich 50 mit dem
eigentlichen Oberschenkel 32 verbunden. Bei der Herstellung der Beton
platte wird dieser Haltesteg 48 mit eingegossen. Dies hat den Vorteil,
daß bei den anschließenden Transportmaßnahmen und bei der Verlegung
auch der Oberschenkel 32 an der eigentlichen Betonplatte 20 bzw. 22
festliegt. Er kann also nicht wegklappen und dadurch beschädigt wer
den. Erst vor der Ausbildung der Schweißnaht wird der Abreißbereich 50
durchtrennt. Sofern dieser Bereich jedoch ausreichend elastisch ausge
bildet ist, kann auch diese Maßnahme entfallen. Im gezeigten Ausfüh
rungsbeispiel befindet sich der Haltesteg 48 etwa 20 mm vom freien
Ende des Oberschenkels 32 entfernt.
Für den Anschluß an eine Entwässerungsrinne werden zwei unterschied
liche Maßnahmen vorgeschlagen:
Bei der ersten Ausführung ist an den Unterschenkel 30 eine Abdich
tungsfolie angeschweißt, die unterhalb der das Oberflächenwasser sam
melnden Entwässerungsrinne durchläuft und hinter dieser Rinne wieder
an einen Unterschenkel 30 angeschweißt ist. Dadurch wird eine zweite,
tiefliegende Entwässerungsebene gebildet, die Ableitung erfolgt in
bekannter Weise. Ähnlich kann auch der Anschluß an eine Mauer oder
eine Hauswand erfolgen, hierbei wird die Folie hochgezogen und an der
Wand fixiert. Zwischen Wand und Betonplatten kann eine Kies- oder
Steinfüllung eingebracht werden.
In der zweiten Ausführung ist an den Seitenwänden der Entwässerungs
rinne außen eine Abdichtfolie angebracht, beispielsweise eingebettet,
mittels eines Profils befestigt oder angeklebt. Etwas oberhalb des
Verbindungsbereichs der Abdichtfolie mit der Seitenwand der Entwässe
rungsrinne sind Einlauföffnungen vorgesehen, die durch die Seitenwand
der Entwässerungsrinne hindurchgehen und es ermöglichen, daß oberhalb
der Abdichtfolie angesammelte Flüssigkeit in die Rinne hineinläuft.
Vorzugsweise sind diese Einlauföffnungen schräg nach unten, zur Rinne
hin, geneigt. Diese Abdichtfolie wird nun mit dem Oberschenkel 32 des
Profils 28 einer benachbarten Betonplatte 20 verbunden, wie dies in
Fig. 1 dargestellt ist.
Die Erfindung bezieht sich auch auf bandförmiges Profil 28 für die
Verwendung zur Abdichtung beliebiger Fugen zwischen Betonkörpern.
Dieses Profil hat die Merkmale a) und b) des Patentanspruchs 1 und ist
schweißbar, vorzugsweise besteht es aus Polyethylen und insbesondere
aus HDPE.
Die Erfindung eignet sich zur Abdichtung beliebiger Fugen zwischen
Betonkörpern, insbesondere aber für vorgefertigte Betonplatten vom Typ
der Großflächenbetonplatten. Sie eignet sich für Fugen auf Betonplat
ten von Brücken, Flugplätzen, Lagerhallen und dergleichen.
Claims (10)
1. Fugenabdichtung einer Fuge (24) zwischen zwei Betonplatten (20, 22)
mit folgenden Merkmalen:
- a) es wird ein im Querschnitt L-förmiges, aus einem Unterschenkel (30) und einem Oberschenkel (32) bestehendes Profil (28) aus schweißbarem Kunststoff und mit einer Wandstärke von mindestens einem Millimeter verwendet,
- b) der Unterschenkel (30) hat an seiner Oberseite mindestens einen, sich in Richtung zu seinem freien Ende hin erweiternden Profil vorsprung (36),
- c) jede Betonplatte (20, 22) ist mit einem Profil (28) verbunden, dabei ist der Unterschenkel (32) so in die Betonplatte (20, 22) eingegossen, daß zumindest seine Oberseite und sein Profilvor sprung (36) formschlüssig in Beton eingebettet ist, und dabei befinden sich der Scheitelbereich (42) des Profils (28) und der Oberschenkel (32) in unmittelbarer Nähe einer Seitenwand (38) der Fuge (24), der Oberschenkel (32) verläuft quer zur Oberflä che der Betonplatten (20, 22) und
- d) die freien, einander berührenden Endbereiche der Oberschenkel (32) sind abdichtend miteinander verschweißt, die Schweißnaht (34) liegt unterhalb der Oberfläche der Betonplatten (20, 22).
2. Fugenabdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Profil (28) einen die Betonplatte (20, 22) geschlossen und abge
dichtet umlaufenden Rahmen bildet und daß aneinandergesetzte Pro
filstücke dieses Rahmens durch Schweißnähte (44) miteinander ver
bunden sind.
3. Fugenabdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schenkel (30, 32) in einem Winkel von 90 bis 100° zueinander ste
hen.
4. Fugenabdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dicke der Schweißnaht (34) kleiner ist als die kleinstmögliche
Fugenweite.
5. Fugenabdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Profil (28) aus Polyethylen, insbesondere HDPE, gefertigt ist.
6. Fugenabdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Unterschenkel mindestens im Profil 10 cm, vorzugsweise 15 cm lang
ist und daß der Oberschenkel (32) etwas kürzer als die Plattendicke
bemessen ist.
7. Fugenabdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Unterfläche des Unterschenkels (30) bündig mit der Unterfläche (40)
der Betonplatte (20, 22) verläuft.
8. Fugenabdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Profilvorsprünge (36) des Unterschenkels (30) T-Profil aufweisen.
9. Fugenabdichtung einer Fuge (24) zwischen Betonplatten (20, 22)
entsprechend den folgenden Schritten:
- a) es wird ein im Querschnitt L-förmiges, aus einem Unterschenkel (30) bestehendes Profil (28) aus einem schweißbaren Kunststoff und mit einer Wandstärke von mindestens 1 mm verwendet,
- b) der Unterschenkel (30) hat an seiner Oberseite mindestens einen sich in Richtung zu seinem freien Ende erweiternden, durchlau fenden Profilvorsprung (36),
- c) der Unterschenkel (30) wird in die Betonplatte (20, 22) so ein gegossen, daß der Profilvorsprung (36) formschlüssig in Beton eingebettet ist und daß der Oberschenkel (32) und der Scheitel bereich (42) des Profils (28) sich in der Fuge (24) befinden und der Oberschenkel (32) sich nach oben erstreckt,
- d) zwei so ausgebildete Betonplatten (20, 22) werden so aneinander gelegt, daß sich die freien Enden der Oberschenkel (32) berüh ren, schließlich
- e) werden die freien Enden der Oberschenkel (32) unter Bildung einer Schweißnaht (34) miteinander dicht verbunden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Profile
(28) bei der Herstellung der Betonplatte (20, 22) eingegossen
werden.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4133055A DE4133055A1 (de) | 1990-10-08 | 1991-10-04 | Fugenabdichtung einer fuge zwischen zwei betonplatten und verfahren zur fugenabdichtung |
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