DE3633731A1 - Bordstein und verfahren zur verbreiterung von geh- und radwegen unter verwendung eines solchen bordsteins - Google Patents
Bordstein und verfahren zur verbreiterung von geh- und radwegen unter verwendung eines solchen bordsteinsInfo
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- E01C11/222—Raised kerbs, e.g. for sidewalks ; Integrated or portable means for facilitating ascent or descent
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Bordstein der
im Gattungsbegriff des Patentanspruchs 1 bezeichneten
Art sowie auf ein Verfahren zur Verbreiterung von an
eine Straßendecke oder dergleichen anschließendem
Geh- und/oder Radweg oder dergleichen gemäß dem
Gattungsbegriff des Patentanspruchs 12.
Beim sogenannten Fahrbahnrückbau, bei dem zu Lasten
der Fahrbahn der Fuß- und/oder Radweg verbreitert wird,
war es bislang üblich, die vorhandene Bordsteinführung
mit erheblichem Aufwand unter Einsatz von Aufbrauchar
beiten zu ändern. Dazu wird die meist durch eine
Asphaltschicht gebildete Straßendecke entweder mittels
eines Fugenschneiders angeschnitten oder mittels eines
Drucklufthammers angestemmt, danach wird der Asphalt
im Bereich der Rückbaufläche mittels geeigneter Ge
räte aufgebrochen und entfernt. Nach der Asphalt
beseitigung wurde das Planum hergestellt und höhen
gerecht durch Schotter oder andere Schüttbaustoffe
ergänzt. Weiter wurde die neue Bordsteinführung
aus den bekannten Hoch- und Tiefbordsteinen in
Frischbeton mit Betonrückenstütze dicht an die
Aufbrauchnaht gesetzt. Die verbleibende Restfuge
hat man dann mit Vergußmasse wasserdicht vergossen.
Eine solche Bordsteinverlegung brachte erhebliche
Probleme mit sich, da schon das Setzen der Bord
steine bis dicht an die noch vorhandene Asphalt
fläche schwierig ist. Außerdem gelingt es in der
Praxis nicht, den Fugenschnitt exakt in der Richtung
der neuen Bordsteinführung oder parallel dazu an
zubringen, er weicht deshalb oftmals von der
Richtung der neuen Bordsteinführung ab. Auch bei
nachträglichen Richtungsänderungen der Bordstein
führung muß man dies in Kauf nehmen, was ein
häufiges Nachstemmen oder Nachschneiden erforderte.
Schließlich stellten diese bekannten Maßnahmen auch
einen solch erheblichen Eingriff in den Straßen-
und Gehwegaufbau dar, daß eine Wiederherstellung
des alten Zustandes nur mit noch weitaus größerem
Aufwand möglich ist.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde,
einen Bordstein und ein Verfahren für den Fahrbahn
rückbau unter Verwendung eines solchen Bordsteins
vorzuschlagen, bei dem vorhandene Wege und die vor
handene Straßendecke unverändert bleiben.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung bei einem
Bordstein durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruchs 1 und bei einem Verfahren zum Fahr
bahnrückbau durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruchs 12 gelöst.
Der besondere Vorteil der Erfindung liegt darin,
daß insbesondere bei vorhandenen Asphaltstraßen
Radwege nachträglich problemlos angelegt werden
können. Auch die Verbreiterung von Geh- und/oder
Radwegen zu Lasten einer vorhandenen Straßenbreite
im Hinblick auf verkehrsberuhigende Maßnahmen lassen
sich nach der Erfindung wesentlich einfacher aus
führen. Denn der Wegfall von Aufbrucharbeiten von
Auskofferungen und von einer neuen Bordsteinführung
in Frischbeton mit Betonrückenstütze bringt erhebliche
Kosteneinsparungen mit sich. Außerdem erreicht man
schnelle Bauzeiten durch einfaches Überbauen vor
handener Anlagen. Schließlich ist auch die Er
haltung der überbauten Flächen dann von Bedeutung,
wenn eine problemlose Wiederherstellung des alten
Zustandes gewünscht wird.
Vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung
an Ausführungsbeispielen noch näher erläutert.
Dabei zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines
Bordsteins,
Fig. 2 perspektivische Ansichten zweier
Absenkbordsteine,
Fig. 3 perspektivische Ansichten zweier Mittel
steine,
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht zweier
eine Innenecke bildender Bordsteine,
Fig. 5 die Draufsicht auf einen Bordstein
mit stirnseitigen Gehrungsflächen,
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht zweier
eine Außenecke bildender Bordsteine,
Fig. 7 perspektivische Ansichten von zwei
kreisbogenförmigen Bordsteinen,
Fig. 8 die Draufsicht auf eine Bordstein
führung und
Fig. 9 einen schematischen Straßenquerschnitt.
Fig. 1 zeigt einen vorgefertigten Bordstein aus
Beton, der im wesentlichen die Gestalt eines läng
lichen Quaders hat. Er besitzt deshalb eine Oberseite 1
mit einer dazu parallelen Unterseite 2, zu denen die
längsseitigen Außenseiten 3 und 4 senkrecht stehen,
welche wiederum parallel zueinander sind. Die Stirn
seiten 6 und 7 des Bordsteins nach Fig. 1 sind ebenfalls
parallel zueinander und stehen zu den übrigen Seiten
des länglichen Quaders senkrecht. Lediglich im Bereich
einer oberen Längskante zwischen der Oberseite 1 und
der in der Zeichnung rechts dargestellten Außenseite 3
findet sich eine über die Bordsteinlänge durchlaufende
Rundung 5, die in Einbaulage zur Straße hin angeordnet
wird. An der Unterseite besitzt der Bordstein
eingearbeitete Längsrillen 8, die einer Formschluß
sicherung dienen. Nicht näher dargestellt ist in
Fig. 1 eine auf die Unterseite 2 des Bordsteins
aufgebrachte Haftvermittlungsschicht, bei der es sich
vornehmlich um einen Bitumenanstrich handelt.
Der Bordstein hat ein Höhen-Breiten-Verhältnis von
1 : 2,5, er ist also bei einer Höhe von 10 cm 25 cm breit.
Dadurch ergibt sich eine flach-rechteckige
Querschnittsgestalt des Bordsteins, wobei das Verhältnis
von Breite : Höhe wie bei den in den Fig. 2 und 3
dargestellten Typen noch größer sein kann.
Der neue Bordstein wird auf eine vorhandene Straßendecke
lediglich aufgeklebt und nicht mehr in einem Betonbett
verlegt. Die zum Gesamtvolumen große Unterseite 2
bietet eine ausreichende Adhäsionsfläche für den
Klebevorgang, wobei die Klebmasse zur Formschlußsicherung
in die Längsrillen 8 an der Unterseite des Bordsteins
eindringen kann. Bei der Verwendung von bituminösen
Klebemassen ergibt sich eine gute Verbindung mit dem
Bordstein, wenn - wie erwähnt - auf die Unterseite 2
des Bordsteins als Haftvermittlungsschicht ein Bitumen
anstrich aufgetragen ist.
Die flach-rechteckige Gestalt des Bordsteins dient ferner
einer ausreichenden Kippsicherheit, durch die geringe
Höhe werden beim seitlichen Auffahren auf den Bordstein
die Kippmomente gering gehalten.
Der Bordstein besteht aus einem homogenen Asphalt-
Betongemisch, so daß seine außenliegenden Seiten schon
fabrikseitig als Sichtseiten ausgebildet sind. Damit er
beim Verlegevorgang leicht gehandhabt werden kann,
besitzt er vorzugsweise eine Länge von 50 cm.
Fig. 2 zeigt in besonderer Ausführung eines solchen
Bordsteins einen Absenkstein, bei dem die Höhe der
Oberseite 1 im Verhältnis zur Unterseite 2 in Längs
richtung stetig abnimmt. Je nach dem gewünschten Grad
der Absenkung kann der in Fig. 2 links dargestellte
Stein noch um den rechts in Fig. 2 ersichtlichen Stein
ergänzt werden, an den dann die in Fig. 3 wiedergegebenen
Mittensteine angeschlossen werden können, deren Höhe
der niedrigeren Höhe des Absenksteins gem. Fig. 2 rechts
entspricht.
Die in den Fig. 2 und 3 wiedergegebenen Bordsteine
besitzen ebenso wie die in den übrigen Figuren wieder
gegebenen Bordsteine die für die Verklebung notwendigen
Merkmale des Bordsteins nach Fig. 1. Lediglich sind
der Einfachheit halber die Längsrippen 8 an der Unter
seite der Steine in diesen Folgefiguren nicht dargestellt.
Fig. 4 zeigt Bordsteine, bei denen die eine Stirnwand 6
rechtwinklig zur Längsachse steht, während die gegenüber
liegende Stirnwand 7 gegenüber der Steinlängsachse
schräg steht und eine Gehrungsfläche bildet, so daß zwei
solcher Steine mit ihren Gehrungsflächen unter Ausbildung
einer Gehrung aneinander angefügt werden können. Die
beiden Bordsteine gemäß Fig. 4 schließen eine Innenecke
ein, bei der die Rundung 5 über die Innenecke hinwegläuft,
während die beiden in Fig. 6 gezeigten Steine eine
Außenecke mit darüberhinweggeführter Rundung bilden.
Fig. 5 veranschaulicht einen Bordstein, dessen beide
Stirnflächen 6 und 7 Gehrungsflächen darstellen.
Fig. 7 veranschaulicht, daß der Bordstein auch als
Kurvenstein ausgebildet sein kann, wobei er in seiner
Längsrichtung kreisbogenförmig ausgebildet ist. Mit der
Ausführung nach Fig. 7 links kann eine Innenkurve
entsprechend der angeordneten Rundung 5 gebildet werden,
während die Ausführung nach Fig. 7 rechts für eine
Außenkurve bestimmt ist, wie im übrigen Fig. 8 bei
abwechselnder Innen- und Außenkurve zeigt.
Fig. 9 veranschaulicht schließlich, wie mit den
Bordsteinen nach den vorangegangenen Figuren ein
Fahrbahnrückbau vorgenommen wird. Auf die vorhandene
Straßendecke 9, wie eine Asphaltdecke, wird in Abstand
vor dem vorhandenen Bordstein 10, der in üblicher Weise
in einer Betonstütze 11 angeordnet ist, ein Klebebett 14
aus einer Klebemasse aufgebracht, die bei Verwendung im
Zusammenhang mit einer Asphaltdecke ein bituminöses
Bindemittel enthält. Darauf wird der neue Bordstein 13
aufgesetzt, der einer der Ausführungen nach den vorstehenden
Figuren entspricht. Nach der Verfestigung des Klebe
bettes 14 ist der Bordstein 13 mit der Straßendecke 9
fest verklebt. Auf die Straßendecke 9 im Bereich zwischen
dem neuen Bordstein 13 und dem alten Bordstein 10 wird
eine Hinterfüllung 15 aufgebracht, die bis über den
vorhandenen Rad- oder Fußweg 12 aufgeschüttet wird. Auf
die Hinterfüllung 15 wird dann eine neue Gehwegober
fläche 16 aufgetragen, bei der es sich beispielsweise
um einen Platten- oder Betonsteinbelag handelt.
Um ein Eindringen von Wasser zu vermeiden, kann das
Klebebett 13 an seinen außenliegenden Flanken durch
zusätzliche Bitumenmassen abgedichtet werden. An den
Stellen von Bordsteinabsenkungen kann zusätzlich zu
der Verwendung von Absenksteinen vorgesehen werden, daß
in die Straßendecke 9 entsprechend der Grundflächen der
aufzusetzenden, neuen Bordsteine 13 Aussparungen
eingefräst werden.
Letztlich ist es auch möglich, den Fahrbahnrückbau
wieder abzutragen, dazu muß lediglich das Klebebett 14
mit dem Bordstein 13 von der Fahrbahndecke 9 abgelöst
und die Hinterfüllung 15 mit dem neuen Wegbelag 16
entfernt werden.
Claims (15)
1. Vorgefertigter Bordstein aus Beton mit einer im
wesentlichen rechteckigen Querschnittsgestalt,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von
Breite : Höhe 2,5 : 1 oder größer und die Unterseite
(2) als Klebefläche ausgebildet ist.
2. Bordstein nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe in der Größen
ordnung von 6-10 cm liegt und die Breite 25 cm
beträgt.
3. Bordstein nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß auf die Unterseite (2)
eine Haftvermittlungsschicht aufgetragen ist.
4. Bordstein nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Haftvermittlungs
schicht ein Bitumenanstrich ist.
5. Bordstein nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsge
stalt flach-rechteckig mit einander gegenüberliegen
den, zueinander parallelen Außenseiten (3, 4) ist,
wobei an der Kante zwischen der Oberseite (1)
und der in Höhenrichtung liegenden Seite (3) eine
längsverlaufend durchgehende Rundung (5) angeordnet
ist.
6. Bordstein nach einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet, daß in die Unterseite
(2) Längs- und/oder Querrillen (8) einge
formt sind.
7. Bordstein nach einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine
der Stirnseiten (6, 7) rechtwinklig zu den
angrenzenden Außenseiten (1, 3, 4) und der
Unterseite (2) steht.
8. Bordstein nach einem der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine
der Stirnseiten (6, 7) als Gehrungsschräg
fläche ausgebildet ist.
9. Bordstein nach einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet, daß er in seiner
Längserstreckung kreisbogenförmig ist.
10. Bordstein nach einem der Ansprüche 1-9,
dadurch gekennzeichnet, daß er in Richtung
seiner Längserstreckung von der einen Stirn
seite (6) zur gegenüberliegenden Stirnseite
(7) in der Höhe stetig abfällt.
11. Bordstein nach einem der Ansprüche 1-10,
dadurch gekennzeichnet, daß er aus einer homo
genen Basaltbetonmischung mit gleich ausgebilde
ten Sichtflächen besteht.
12. Verfahren zur Verbreiterung von an eine
Straßendecke oder dergleichen anschließendem
Geh- und/oder Radweg oder dergleichen unter
Verwendung von Bordsteinen nach einem der An
sprüche 1-11,
dadurch gekennzeichnet, daß entlang der neuen
Weggrenze die Bordsteine (13) auf die Straßen
decke (9) aufgeklebt werden und durch Hinter
füllen auf der Wegseite das Niveau der Weg
oberseite an das der Oberseite der Bordsteine
(13) angeglichen wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß auf Asphaltdecken
(9) an den Klebestellen der Bordsteine (13)
ein Klebebett (14) mit Bitumenbinder aufge
tragen wird, auf das die Bordsteine (13) auf
gesetzt werden.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, zur Ver
breiterung vorhandener, durch Bordsteine ab
gegrenzter Rad- und/oder Fußwege,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hinterfüllung
(15) bis über den vorhandenen Bordstein (10)
und über die vorhandene Gehwegoberseite (12)
hinweg aufgebracht wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 - 14,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich von
Bordsteinabsenkungen Aussparungen entsprechend
der Grundfläche der aufzuklebenden Bordsteine
(13) in die Straßendecke (9) eingefräst werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863633731 DE3633731A1 (de) | 1986-10-03 | 1986-10-03 | Bordstein und verfahren zur verbreiterung von geh- und radwegen unter verwendung eines solchen bordsteins |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863633731 DE3633731A1 (de) | 1986-10-03 | 1986-10-03 | Bordstein und verfahren zur verbreiterung von geh- und radwegen unter verwendung eines solchen bordsteins |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3633731A1 true DE3633731A1 (de) | 1988-04-14 |
DE3633731C2 DE3633731C2 (de) | 1990-03-22 |
Family
ID=6311004
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863633731 Granted DE3633731A1 (de) | 1986-10-03 | 1986-10-03 | Bordstein und verfahren zur verbreiterung von geh- und radwegen unter verwendung eines solchen bordsteins |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3633731A1 (de) |
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- 1986-10-03 DE DE19863633731 patent/DE3633731A1/de active Granted
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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