DE10105476A1 - Bordstein zur Begrenzung einer Fahrbahn für Kraftfahrzeuge und/oder Straßenbahnen - Google Patents
Bordstein zur Begrenzung einer Fahrbahn für Kraftfahrzeuge und/oder StraßenbahnenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Bordstein (1, 11) zur Begrenzung einer Fahrbahn (2, 10) für Kraftfahrzeuge und/oder Straßenbahnen (12). Der Bordstein (1, 11) weist eine Oberseite (6) und eine zur Fahrbahn gerichteten Seitenfläche mit einer unteren schrägen Auffahrfläche (4) und einer oberen vertikalen Anfahrfläche (5) auf. Dabei beginnt die Auffahrfläche (4) in der Ebene der Fahrbahn (2, 10) und reicht in einem Winkel zu dieser zwischen 20 und 70 Grad bis mindestens zum Ende des unteren Drittels der Höhe des Bordsteines (1, 11) zwischen der Ebene der Fahrbahn (2, 10) und der Oberseite (6).
Description
Die Erfindung betrifft einen Bordstein zur Begrenzung
einer Fahrbahn für Kraftfahrzeuge und/oder Straßenbahnen
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Nach dem Stand der Technik sind Bordsteine zur Begrenzung
von Fahrbahnen in großer Zahl bekannt. Dabei sind die Maße
teilweise auch in Normen festgeschrieben.
Die DE 295 18 249 U1 gibt einen Bordstein für Haltestellen
od. dgl. Verkehrseinrichtungen mit Bus- und/oder Bahn
verkehr an. Dieser Bordstein besteht aus einem quaderför
migen Bauteil, mit einer als Auftrittsfläche wirkenden
Oberseite, einer als Begrenzung wirkenden Vorderseite,
einer Rückseite, einer Unterseite und zwei Stirnseiten,
wobei die Vorderseite einen oberen ersten Abschnitt und
einen unteren, einzubettenden zweiten Abschnitt aufweist.
Dabei weist mindestens der erste Abschnitt eine Beschich
tung einer glatten Oberfläche auf.
Diese Art von Bordsteinen, die im Wesentlichen die Grund
form der Bordsteine darstellt, dient insbesondere dazu,
das unbeabsichtigte Überfahren des Fahrbahnrandes durch
Kraftfahrzeuge zu verhindern oder zu erschweren. Wenn die
Kraftfahrzeuge mit Ihren Rädern oder besser mit den Reifen
an die Bordsteine anfahren, werden sie zurück gedrückt. In
jedem Fall wirkt die mehr oder weniger stark von der
Fahrbahn weg geneigte Vorderfläche des Bordsteines auf die
relativ empfindlichen Seitenflächen der Fahrzeugreifen
ein. Das kann zur Beschädigung der Reifen, der Felgen oder
der Rad-Zierkappen führen. Bei einem stärkeren seitlichen
Anfahren, z. B. bei einem Ausweichmanöver, kann es auch zu
einem gefährlichen Überkippen des Kraftfahrzeuges kommen.
Die DE-OS 28 20 545 gibt einen Bordstein an, der die
Flanken üblicher Fahrzeugreifen entweder überhaupt nicht
oder nur so berührt, dass eine Beschädigung des Reifens
ausgeschlossen ist. Der Bordstein weist auf seiner der
Fahrbahnseite zugewandten Seite eine gegen die Fahrbahn
geneigte erste steilere Schrägfläche auf, die unten in
eine zweite flachere Schrägfläche übergeht. Die Schrägflä
chen sind durch eine Ausrundungsfläche verbunden, deren
Krümmungshalbmesser etwa ein Drittel der über der Fahr
bahnfläche hinausragenden Bordhöhe beträgt. Die erste
Schrägfläche ist unter einen Winkel von etwa 70 Grad und
die zweite Schrägfläche von etwa 30 Grad gegen die Fahr
bahnfläche geneigt. In einer Ausführung beginnt die zweite
Schrägfläche in einem Abstand über der Fahrbahnfläche, die
etwa der mittleren Dicke der Lauffläche von Fahrzeugreifen
entspricht. Entsprechend der Aufgabe der Erfindung soll
der Bordstein die Beschädigung der Reifen verhindern.
Die EP 0 544 202 B1 gibt einen Bordstein an, der ins
besondere für den kombinierten Bahn/Omnibus-Verkehr vor
gesehen ist. Dieser Bordstein besteht aus einem quaderför
migen Fertigbauteil mit einer als Auftrittsfläche dienen
den Oberseite, eine als Begrenzung wirksame Vorderseite,
eine Rückseite und eine Unterseite, wobei die Vorderseite
eine von unten nach oben zurückweichenden Schrägfläche
aufweist, die in ihrem unteren Bereich in einen konkav
gewölbtem Abschnitt übergeht. Der konkav gewölbte Ab
schnitt geht in einen im wesentlichen ebenen, im Einbau
zustand nahezu horizontal verlaufenden Abschnitt in die
angrenzende Fahrbahn über. Die Schrägfläche weist eine zur
Spurführung der Omnibusse in Haltestellen mit Omnibus
verkehr, insbesondere mit kombiniertem Bahn/Bus-Verkehr,
bestimmte Ausbildung auf.
Aus dem Autobahnbau sind allgemein auch Seitenbegrenzungen
bekannt, die meist eine Höhe aufweisen, welche die übliche
Höhe von Bordsteinen beträchtlich überragen und bis in die
Höhe der Fahrzeugkarosserie reichen. Im unteren Bereich
sind in der Fahrbahnhöhe zur Verbesserung der Standsi
cherheit oft schräg gestaltete Ansätze vorhanden, an denen
die Fahrzeugräder anfahren können, bevor die Karosserie
den oberen Teil der Seitenbegrenzung berührt.
Allen Bordsteinen oder sonstigen Seitenbegrenzungen nach
dem Stand der Technik liegt der Gedanke zugrunde, dass ein
Fahrzeug, welches den Bordstein berührt, sofort abgedrängt
werden muss. Lediglich zum Schutz der Reifen werden ver
schiedenen Maßnahmen vorgeschlagen, damit der Reifen
weitgehend geschont wird. Dennoch wird nicht verhindert,
dass beim Anfahren an einen Bordstein Schäden am Kraft
fahrzeug auftreten, z. B. Felgen und Rad-Zierkappen be
schädigt werden.
Der bautechnische Grundgedanke für Bordsteine nach dem
Stand der Technik führt in der Praxis auch dazu, dass
viele Fahrer versuchen, einen relativ großen Abstand zu
den Bordsteinen einzuhalten. Das hat insbesondere bei
schmalen Fahrbahnen den Nachteil, dass die vorhandene
Fahrbahnbreite durch das subjektive Verhalten der Fahrer
praktisch nicht ausgenutzt wird.
Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, einen
Bordstein zur Begrenzung einer Fahrbahn für Kraftfahr
zeuge und/oder Straßenbahnen der eingangs genannten Art
anzugeben, bei dem das Anfahren an die vertikale Seitenfläche
des Bordsteines im Wesentlichen verhindert wird.
Des Weiteren soll der Bordstein technisch einfach reali
sierbar sein.
Die Erfindung löst die Aufgabe durch die im kennzeichnen
den Teil des Anspruchs 1 genannten Merkmale. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet und werden nachstehend zusammen mit der
Beschreibung der bevorzugten Ausführung der Erfindung,
einschließlich der Zeichnung, näher dargestellt.
Mit der Gestaltung des erfindungsgemäßen Bordsteines wird
erstmals die Idee verfolgt, dass der Fahrer bereits vor
dem Anfahren an die vertikale Seitenfläche des Bordsteines
darauf aufmerksam gemacht werden muss, dass er bereits
sehr nahe an die Anfahrfläche des Bordsteines herangefah
ren ist, damit er im erforderlichen Maß gegenlenken kann.
Der Bordstein besteht u. a. aus einer Oberseite und einer
zur Fahrbahn gerichteten Seitenfläche. Die Oberseite liegt
gegenüber der Ebene der Fahrbahn in einer höheren oberen
Ebene, z. B. in der Ebene eines Fußweges, eines Straßen
bahngleises oder allgemein in einer höherliegenden Ebene.
Die Seitenfläche besteht aus einer unteren schrägen Flä
che, der Auffahrfläche, und einer oberen vertikalen Flä
che, der Anfahrfläche. Die Auffahrfläche beginnt in der
Ebene der Fahrbahn und verläuft unter einem Winkel zwi
schen 20 und 70 Grad zu dieser nach außen bis mindestens
zum Ende des unteren Drittels der Höhe des Bordsteines
zwischen der Ebene der Fahrbahn und der Oberseite.
Die erforderliche Höhe der Anfahrfläche wird entsprechend
praktischer Erfahrungen festgelegt. In der Regel sind dazu
mindestens 5 cm erforderlich. Wenn sich eine derartige
Mindesthöhe als ausreichend erweist, ist regelmäßig auch
nur eine relativ geringe Breite der Auffahrfläche er
forderlich.
Die Anfahrfläche verläuft vertikal von der Auffahrfläche
bis zur Oberkante des Bordsteines. Unter vertikal wird
hier im Wesentlichen senkrecht verstanden, wobei eine
leichte Neigung von der Fahrbahn weg, d. h. bis etwa 10 Grad,
ebenfalls unter die Erfindung fällt. Eine derartige
Neigung kann dem Schutz der Reifen dienen oder auch ferti
gungsbedingt sein. Ohne, dass ein funktionsbedingtes
Erfordernis besteht, ist es natürlich auch möglich die
Kanten an der Oberseite des Bordsteines oder zwischen der
Auffahr- und Anfahrfläche abzurunden.
Die Gestaltung des erfindungsgemäßen Bordsteines führt
dazu, dass das Kraftfahrzeug vor dem eigentlichen Anfahren
an den Bordstein, d. h. an die Anfahrfläche, auf die Auf
fahrfläche fahren muss. Das Fahrverhalten des Kraftfahr
zeuges wird dabei derart beeinflusst, dass der Fahrer eine
deutliche Schräglage des Kraftfahrzeuges feststellt und
daraus erkennt, dass sich das Kraftfahrzeug bereits nahe
am Bordstein befindet.
Es wurde gefunden, dass eine schräge Auffahrfläche mit
einem Winkel ab 20 Grad zur Ebene der Fahrbahn derart
stark auf das Fahrverhalten des Kraftfahrzeuges einwirkt,
dass das Kraftfahrzeug für den Fahrer merklich einseitig
angehoben wird und er sein Fahrzeug entsprechend lenken
kann. Zum Ersten kann er das Fahrzeug von der schrägen
Fläche herunter lenken oder er bleibt, z. B. wegen eines
entgegen kommenden Fahrzeuges, bewusst auf der schrägen
Auffahrfläche, denn er weis, dass er zwar auf der Schräge
fährt aber von der oberen vertikale Anfahrfläche noch
ausreichend entfernt ist.
Wenn das Kraftfahrzeug doch mit einem Rad an die vertikale
Anfahrfläche anfährt, wirkt der Bordstein im Wesentlichen
wie jeder Bordstein nach dem Stand der Technik, der das
Kraftfahrzeug abdrängt.
Eine schräge Auffahrfläche unter 20 Grad gewährleistet
nicht die erfindungsgemäß vorgesehene Funktion, wonach der
Fahrer darauf aufmerksam gemacht werden soll, dass er sich
bereits nahe an der Anfahrfläche befindet. Die tatsäch
liche geometrische Gestaltung des Bordsteines sieht der
Fahrer vor sich und kann sein Fahrverhalten darauf relativ
leicht einstellen.
Die praktische Gestaltung des erfindungsgemäßen Bords
teines, insbesondere die Bestimmung des Winkels der Auf
fahrfläche zur Ebene der Fahrbahn ist stark von den örtli
chen Gegebenheiten abhängig.
Bei einer relativ breiten Fahrbahn kann der Winkel der
Auffahrfläche zur Ebene der Fahrbahn flacher gewählt
werden, d. h. zwischen 20 und 30 Grad, da auch der Bords
tein breiter sein kann. Ist die Fahrbahn dagegen sehr
schmal, sollte die Auffahrfläche wirksam, d. h. sofort
spürbar sein. Für diese Einsatzfälle eignen sich ins
besondere Neigungen der Auffahrfläche zwischen 30 und 45 Grad.
Bei städtischem Verkehr mit wechselnden oder kombinierten
Kraftfahrzeug und Straßenbahnverkehr kann die Neigung der
Auffahrfläche auch variieren. So eignet sich der Bordstein
auch für den Einsatz im Haltestellenbereich von Straßen
bahnen oder Autobussen zur Ausbildung von Einstiegkanten.
Dabei beträgt die Neigung der Auffahrfläche in diesen
Bereichen vorzugsweise zwischen 45 bis 70 Grad zur Ebene
der Fahrbahn. Die Neigung der Auffahrfläche zur Anfahrflä
che schafft dabei auch ausreichend Raum für den Fahr
zeugkasten der Straßenbahn und Autobusse, so dass der
Abstand der Einstiegkante des Fahrzeuges zur Kante zwi
schen der Oberseite des Bordsteines und der Anfahrfläche
gering gehalten werden kann.
Beispielsweise weist ein Bordstein für eine normale Fahr
bahn eine Höhe von 15 cm auf. Der erfindungsgemäße Bords
tein hat dann bei einem Winkel der Auffahrfläche von 30 Grad
und einer gewählten Höhe der Anfahrfläche von 7 cm
eine Breite der Auffahrfläche von ca. 14 cm. Das ist etwa
die Reifenbreite eines Pkw. Wird ein Winkel der Auffahr
fläche von 20 Grad gewählt, vergrößert sich die Breite der
Auffahrfläche auf ca. 22 cm.
Bei einem Bordstein für eine kombinierte Haltestelle für
Straßenbahnen und Autobusse soll die Höhe der Oberseite
des Bordsteines über der Ebene der Fahrbahn beispielsweise
230 mm betragen. Die Höhe der Anfahrfläche wird auf 50 mm
bestimmt und der Winkel der Auffahrfläche zur Ebene der
Fahrbahn ergibt sich aus dem erforderlichen Mindest-Ab
stand des Bordsteines zum Wagenkasten der Straßenbahn und
der Autobusse mit 70 Grad. Damit beträgt die Breite der
Auffahrfläche ca. 66 mm. Diese Breite ist relativ gering,
doch ist sie im Verhältnis der breiteren Reifen eines
Autobusses ausreichend.
Die Anordnung der Bordsteine am Rande der Fahrbahn kann in
üblicher Weise durch feste Einbettung in den verbreiterten
Unterbau für die Fahrbahn erfolgen.
Nach Anspruch 2 ist es auch möglich, den Bordstein auf die
Fahrbahn aufzukleben. Als Kleber eignen sich verschiedenartige
handelsübliche frostsichere mineralische Kleber.
Dabei ist es vorteilhaft, dass die Kraftfahrzeuge erst auf
die Auffahrfläche auffahren und dadurch die Bordsteine
vertikal auf die Fahrbahn drücken. Dadurch werden Horizon
talkräfte beim Anfahren an die Anfahrfläche innerhalb des
Bordsteines aufgenommen und ein seitliches Verschieben des
Bordsteines wird verhindert.
Nach Anspruch 3 kann an der Auffahrfläche des Bordsteines
in der Höhe der Fahrbahn eine zusätzliche horizontale
Auffahrfläche vorhanden sein. Damit kann z. B. der Abstand
zwischen dem eigentlichen Bordstein und einem Gleis einer
Straßenbahn überbrückt werden.
Der erfindungsgemäße Bordstein weist mehrere Vorteile auf.
Wesentlich ist, dass der Fahrer eines Kraftfahrzeuges vor
dem direkten Anfahren an die Anfahrfläche des Bordsteines
durch das Fahrverhalten des Kraftfahrzeuges gewarnt wird,
dass er sich bereits nahe an der Anfahrfläche befindet.
Ein unachtsames Anfahren an den Bordstein mit all den
möglichen gefährlichen Auswirkungen wird zumindest in
einem großen Maße verhindert. Versuche haben die Wirksam
keit des erfindungsgemäßen Bordsteines bestätigt. Der
erfindungsgemäße Bordstein kann auf dieser Grundlage auch
als Sicherheits-Bordstein bezeichnet werden.
Der Bordstein lässt sich einfach herstellen, da insbeson
dere keine größeren Rundungen vorhanden sind. Damit lassen
sich die Bordsteine auch leicht aus Naturstein, z. B. aus
Granit herstellen. Die Bordsteine sind gut anwendbar für
einfache Fahrbahnen für Kraftfahrzeuge, sie lassen sich
aber auch gut an die Erfordernisse an Haltestellen für
Straßenbahnen und Busse anpassen.
Die Erfindung wird nachstehend an zwei Ausführungsbei
spielen näher erläutert.
Die zugehörige Zeichnung zeigt in Fig. 1 einen Bordstein
für eine Fahrbahn nach dem Ausführungsbeispiel I. Fig. 2a
bis 2c zeigt weitere Ausführungsvarianten zum Ausführungs
beispiel I. Zugehörig zum Ausführungsbeispiel II zeigt
Fig. 3 einen Bordstein für eine Straßenbahnhaltestelle.
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch einen Bordstein 1 zwi
schen einer Fahrbahn 2 für Kraftfahrzeuge und einem höher
liegenden Straßenbahngleis mit einer Raseneindeckung 3.
Die Fahrbahn 2 ist aufgrund der örtlichen Bedingungen mit
2,80 Meter relativ schmal.
Beim Einsatz von Bordsteinen nach dem Stand der Technik
wäre es leicht möglich, dass ein Kraftfahrzeug an die
Flanke eines Bordsteines anfährt. Dabei kann es insbeson
dere bei Bordsteinen aus einem rauen und kantigen Natur
stein leicht zu Beschädigungen der Reifen kommen. Bei
einem Privat-Pkw ist es sehr unschön, wenn Rad-Zierkappen
oder die Aluminium-Felgen beschädigt werden.
Der Bordstein 1 ist insbesondere durch die erfindungs
gemäße Gestaltung der zur Fahrbahn 2 gerichteten Seiten
fläche gekennzeichnet. Diese Seitenfläche besteht aus
einer unteren schrägen Auffahrfläche 4 und einer oberen
vertikalen Anfahrfläche 5, wobei die Auffahrfläche 4 in
der Ebene der Fahrbahn 2 beginnt.
Bei dem beispielhaften Bordstein 1 aus Beton ist die
vertikale Anfahrfläche 5 aus fertigungstechnischen Grün
den, d. h. zum leichteren Ausformen des Bordsteines aus der
Form, mit etwa 3 Grad leicht schräg gestellt. Des Weiteren
sind alle Kanten leicht abgerundet.
Im konkreten Fall wurde eine Höhe des Bordsteines 1 von
der Fahrbahn 2 bis zu seiner Oberseite 6 von 150 mm ge
wählt. Die Höhe der Anfahrfläche 5 beträgt 70 mm und der
Winkel α 30 Grad. Aus diesen Festlegungen ergibt sich eine
Breite der Auffahrfläche 4 von ca. 140 mm. In Fig. 1 ist
in Strichlinie ein Fahrzeugreifen 7 angedeutet, der teil
weise auf die Auffahrfläche 4 aufgefahren ist.
Diese Breite der Auffahrfläche 4 von ca. 140 mm ist in der
Praxis außerordentlich wirksam. Einerseits sieht der
Kraftfahrer die Gestaltung des Bordsteines vor sich und
erkennt, dass er offensichtlich gefahrlos mindestens
teilweise auf die Auffahrfläche 4 auffahren kann. Wenn das
geschieht wird das Fahrzeug leicht und für den Fahrer
deutlich merkbar schräg gestellt, worauf er das Fahrzeug
zurück lenken kann. Wenn er dennoch weiter nach außen
fährt, dann wirkt die Anfahrfläche 5 in bekannter Weise
wie bei einem Bordstein nach dem Stand der Technik, d. h.
das Rad rollt und reibt entlang der Anfahrfläche 5 und
wird in bekannter Weise am Überfahren des Bordsteines 1
gehindert.
Die erforderliche Höhe der Anfahrfläche 5 wird entspre
chend praktischer Erfahrungen festgelegt. In der Regel
sind dazu mindestens 5 cm erforderlich. Wenn sich bei
einer konkreten Anwendung eine derartige Mindesthöhe als
ausreichend erweist, dann ist auch meist nur eine relativ
geringe Breite der Auffahrfläche 4 erforderlich. Erfindungswesentlich
ist dabei, dass die Auffahrfläche 4 bis
mindestens zum Ende des unteren Drittels der Höhe des
Bordsteines über der Fahrbahn 2 führt.
Die übrigen Flächen des erfindungsgemäßen Bordsteines 1
können frei gewählt werden. Im Ausführungsbeispiel wurde
eine Lösung nach Anspruch 2 gewählt. Der Bordstein 1 wurde
mit einem frostsicheren mineralischen Kleber 8 auf die
Fahrbahn 2 aufgeklebt. Diese Verlegung hat sich als sehr
kostengünstig und stabil erwiesen. Die Fahrbahn 2 wird
dazu bis unter den vorgesehenen Bordstein 1 verbreitert
und der Bordstein 1 auf der vorgesehenen Position an
geordnet. Mögliche Horizontalkräfte durch Anfahren eines
Kraftfahrzeuges an die Anfahrfläche 5 werden innerhalb des
Bordsteines 1 aufgenommen, da das Kraftfahrzeug bereits
vor dem Anfahren auf die Auffahrfläche 4 auffährt und den
Bordstein 1 vertikal auf die Fahrbahn presst.
Je nach den örtlichen Gegebenheiten, den vorhandenen
Fahrbahnbreiten, den zulässigen Geschwindigkeiten und den
Fahrzeugen, die die Fahrbahn überwiegend benutzen, können
die Maße des Bordsteines innerhalb der erfindungsgemäßen
Parameter variiert werden.
Weitere beispielhafte Ausführungsformen von Bordsteinen 1
sind in den Fig. 2a bis 2c dargestellt. Fig. 2a zeigt
eine mit 20 Grad relativ gering geneigte Auffahrfläche 4.
Fig. 2b zeigt eine Auffahrfläche 4, die 45 Grad geneigt
ist und in Fig. 2c ist die Auffahrfläche 4 gegenüber der
Fahrbahn 2 um 60 Grad geneigt.
Die letztere Ausführung nach Fig. 2c ist beispielsweise
für eine Fahrbahnbegrenzung vorteilhaft einsetzbar, auf
der bevorzugt große Lastkraftwagen fahren. In diesem Fall
wird auch die Höhe des Bordsteines 1 größer gewählt,
wodurch auch bei dem Winkel von 60 Grad die Auffahrfläche
4 ausreichend breit wird.
In diesem Ausführungsbeispiel wird ein Bordstein für eine
Straßenbahnhaltestelle beschrieben. Dabei zeigt Fig. 3a
die Position einer Straßenbahn zum Bordstein und Fig. 3b
die Position eines Autobusses an der gleichen Stelle. Die
Fig. 3a und 3b zeigen einen Bordstein 11 für eine
Straßenbahnhaltestelle, wobei vor und hinter dieser Halte
stelle auch Bordsteine 1 nach dem Ausführungsbeispiel I
verlegt sein können.
Der Bordstein 11 begrenzt die kombinierte Fahrbahn 10 für
Autobusse und einem Gleis einer Straßenbahn 12, wobei die
Oberkante der Schienen 13 in der Ebene der Fahrbahn 10
liegen.
Der Bordstein 11 ist an die Festmaße der Straßenbahn 12
angepasst. Festmaße sind dabei insbesondere der seitliche
Sicherheitsabstand a zwischen dem Fahrzeugkasten der
Straßenbahn 12 und der Anfahrfläche 5 sowie der Auffahr
fläche 4. Der Sicherheitsabstand a wird insbesondere durch
Vorgaben für einen sicheren Einstieg von Behinderten in
die Straßenbahn 12 bestimmt. Dieser darf üblicherweise
nicht größer als 4 cm sein.
Die Höhe des Bordsteines 11 zwischen der Fahrbahn 10 und
der Oberseite 6, die gleichzeitig die Bahnsteigebene der
Haltestelle ist, beträgt im Ausführungsbeispiel 230 mm.
Die Höhe der Anfahrfläche 5 beträgt 50 mm und der Winkel α
beträgt 70 Grad. Mit dieser Gestaltung ist ein sicherer
Abstand des Fahrzeugkastens der eingesetzten Straßenbahn
12 wie auch der Autobusse gewährleistet.
Die Breite der Auffahrfläche 4 beträgt ca. 70 mm. Das
erscheint relativ gering, ist aber für den speziellen
Einsatz im Haltebereich ausreichend. In diesem Fall wird
durch die relativ steile Auffahrfläche 4 weitgehend ver
hindert, dass ein Autobus an die Anfahrfläche 5 anfährt.
Der Bordstein 11 ist in traditioneller Bauweise in einem
Mörtelbett verlegt.
1
Bordstein
2
Fahrbahn
3
Raseneindeckung
4
Auffahrfläche
5
Anfahrfläche
6
Oberseite
7
Fahrzeugreifen
8
Kleber
9
-
10
Fahrbahn
11
Bordstein
12
Straßenbahn
13
Schiene
14
-
15
-
16
-
Claims (4)
1. Bordstein (1, 11) zur Begrenzung einer Fahrbahn (2, 10)
für Kraftfahrzeuge und/oder Straßenbahnen (12) mit
einer Oberseite (6) und einer zur Fahrbahn gerichteten
Seitenfläche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seiten
fläche aus einer unteren schrägen Auffahrfläche (4) und
einer oberen vertikalen Anfahrfläche (5) besteht, wobei
die Auffahrfläche (4) in der Ebene der Fahrbahn (2, 10)
beginnt und in einem Winkel zu dieser zwischen 20 und
70 Grad bis mindestens zum Ende des unteren Drittels
der Höhe des Bordsteines (1, 11) zwischen der Ebene der
Fahrbahn (2, 10) und der Oberseite (6) reicht.
2. Bordstein (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Bordstein (1) auf der Fahrbahn (2) aufgeklebt
ist.
3. Bordstein (11) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass an der Auffahrfläche (4) und in der
Ebene der Fahrbahn (10) eine zusätzliche horizontale
Auffahrfläche (7) vorhanden ist.
4. Bordstein nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass der Bordstein aus Naturstein
besteht.
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