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Die Erfindung betrifft einen Bordstein für Bushaltestellen, insbesondere aus einem im wesentlichen quaderförmigen Fertigbauteil, wobei der Bordstein eine als Auftrittsfläche dienende Oberseite, eine als Begrenzung für an die Bushaltestelle heranfahrende Fahrzeuge dienende Vorderseite, eine der Vorderseite gegenüberliegende Rückseite und eine der Oberseite gegenüberliegende Unterseite aufweist, und wobei die Vorderseite im Querschnitt wenigstens abschnittsweise geneigt ausgebildet ist, nämlich im Einbauzustand in Richtung der Oberseite und Rückseite, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige Bordsteine sind aus der Praxis in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt. Weiterhin sind die Anforderungen an solche Bordsteine auch in der
EP 0 544 202 B1 ausführlich beschrieben. Ein Problem besteht demnach darin, dass die Gefahr besteht, dass die Reifen eines an die Bushaltestellen heranfahrenden Fahrzeugs (i. e. Omnibus) in Kontakt mit dem Bordstein kommen und dabei beschädigt oder zerstört werden.
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Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde einen Bordstein der eingangs genannten Art weiterzuentwickeln, insbesondere im Hinblick auf eine verringerte Gefahr der Beeinträchtigung der Reifen eines Fahrzeugs beim Heranfahren an den Bordstein bzw. die Haltestelle.
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Zur Lösung dieser Aufgabe weist ein erfindungsgemäßer Bordstein die Merkmale des Anspruchs 1 auf. Es ist demnach vorgesehen, dass die Vorderseite im Querschnitt einen ersten Abschnitt und einen oberhalb des ersten Abschnitts gelegenen zweiten Abschnitt aufweist, wobei die Abschnitte so angeordnet sind, dass Seitenflanken von Reifen eines an die Bushaltestelle heranfahrenden Fahrzeugs zur Anlage am zweiten Abschnitt kommen und Profilblöcke der Reifen nicht in Kontakt mit der Vorderseite kommen.
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Mit anderen Worten wird vorgeschlagen den Bordstein im Bereich der Vorderseite so zu profilieren, dass der Profilblock beim Heranfahren an den Bordstein nicht beschädigt werden kann. Die Anmelderin hat nämlich erkannt, dass der sogenannte Profilblock in der Lauffläche ein gegenüber Beschädigungen sehr empfindlicher Bereich ist. Ausgehend von dieser Erkenntnis hat die Anmelderin den Bordstein so konstruiert, dass zunächst eine Seitenflanke des Reifens mit dem Bordstein in Kontakt kommen würde, falls dem Fahrer des Fahrzeugs beim Heranfahren an die Bushaltestelle ein Fehler unterläuft. Es hat sich gezeigt, dass auf diese Weise die Gefahr einer Beschädigung des Reifens verringert werden kann.
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Die Erfindung geht davon aus, dass das Fahrzeug regulär an die Bushaltestelle heranfährt. Das Fahrzeug fährt also in einem möglichst flachen Winkel so an die Bushaltestelle heran, dass eine Fahrzeuglängsseite des Fahrzeugs am Ende des Manövers im Wesentlichen parallel zum Bordstein und mit seitlichem Abstand zu diesem positioniert ist, sodass Passagiere sicher in das Fahrzeug einsteigen können. Bei einem solchen regulären Heranfahren an die Bushaltestelle kann es trotzdem dazu kommen, dass insbesondere ein Vorderreifen des Fahrzeugs in Kontakt mit dem Bordstein kommt.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung im Übrigen.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolged anhand der Zeichnung beschrieben. In dieser zeigen:
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1 eine schematische Draufsicht auf eine Bushaltestelle,
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2 einen Vertikalschnitt durch die Bushaltestelle entlang Schnittlinie II-II in 1,
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3 einen Vertikalschnitt durch einen Busbordstein im Detail,
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4 eine Einzelheit des Busbordsteins in Bereich ”X” der 3 in vergrößerter Darstellung,
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5 eine Einzelheit des Busbordsteins in Bereich ”Y” der 3 in vergrößerter Darstellung, und
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6 eine Einzelheit des Busbordsteins in Bereich ”Z” der 3 in vergrößerter Darstellung.
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1 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine Bushaltestelle 10. Von besonderem Interesse ist ein Bordstein 11, der im Übergang zwischen einer Fahrbahn 12 und einer Gehweganlage 13 angeordnet ist.
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Im vorliegenden Fall ist sowohl die Fahrbahn 12 als auch die Gehweganlage 13 gepflastert. Es sind aber auch andere Formen von Erdreichabdeckungen denkbar, wie beispielsweise Plattenbeläge, Asphaltdecken oder Betondecken.
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2 zeigt, dass eine Oberseite 14 der Fahrbahn 12 unterhalb einer Oberseite 15 der Gehweganlage 13 angeordnet ist. Eine Oberseite 16 des Bordsteins 11 verläuft im Wesentlichen auf dem Niveau der Oberseite 15 der Gehweganlage 13.
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Der Bordstein 11 ruht mit einer Unterseite 17 auf einem Betonbett 18. Unterhalb von Pflastersteinen 19 im Bereich der Gehweganlage 13 ist eine Pflasterbettung 20 ausgebildet. Diese findet sich auch unterhalb der Pflastersteine 21 der Fahrbahn 12. Selbstverständlich kann der Unterbau auch insbesondere nach Ausführung der Befestigungsart variieren.
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Eine Vorderseite 22 des Bordsteins 11 ist der Fahrbahn 12 zugewandt, wohingegen eine Rückseite 23 der Gehweganlage 13 zugewandt ist.
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Die Vorderseite 22 ist in einem unteren Bereich 24 so ausgebildet, dass diese im Einbauzustand gemäß 2 aufrecht verläuft. In einem oberen Bereich 25 verläuft die Vorderseite 22 geneigt, nämlich von der Unterseite 17 in Richtung der Oberseite 16 von der Fahrbahn 12 weg. Mit anderen Worten ist die Vorderseite 22 im oberen Bereich 25 insgesamt in Richtung der Oberseite 16 und Rückseite 23 geneigt.
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Bei dem Bordstein 11 handelt es sich vorzugsweise um ein vorgefertigtes, einteiliges Bauteil aus Beton oder dergleichen. Der Bordstein 11 ist über seine Länge insgesamt aus einer Mehrzahl an identischen Formsteinen zusammengesetzt, die stirnseitig aneinander anschließend verlegt sind.
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Eine wesentliche Besonderheit des Bordsteins 11 besteht darin, dass die Vorderseite 22 im über die Fahrbahn 12 hinausragenden Bereich derart ausgebildet ist, dass die Reifen 26 eines regulär an die Bushaltestelle 10 heranfahrenden Fahrzeugs nicht im Bereich von Profilblöcken 27 der Reifen 26 in Kontakt mit dem Bordstein 11 gelangen. Die Anmelderin hat erkannt, dass die Profilblöcke 27 sehr anfällig gegenüber Beschädigungen sind und den Bordstein 11 so konstruiert, dass ein Kontakt der Profilblöcke 27 mit dem Bordstein 11 bzw. dessen Vorderseite 22 unter üblichen Bedingungen vermieden wird.
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Erfindungsgemäß weist der Querschnitt der Vorderseite 22 des Bordsteins 11 im geneigten oberen Bereich 25 zwei Abschnitte 28, 29 auf, nämlich einen ersten Abschnitt 28 und einen zweiten Abschnitt 29.
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Die beiden Abschnitte 28, 29 sind derart zueinander angeordnet, dass die Profilblöcke 27 der Reifen 26 nicht in Kontakt mit der Vorderseite 22 des Bordsteins 11 gelangen, sondern lediglich aufrechte Seitenflanken 30.
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Genauer gesagt sind die Abschnitte 28, 29 so angeordnet, dass die Seitenflanken 30 am Abschnitt 29 anliegen, bevor die Profilblöcke 27 mit dem Bordstein 11 in Kontakt kommen.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Abschnitt 29 oberhalb des Abschnitts 28 angeordnet. Zudem ist die Neigung des zweiten Abschnitts 29 geringer als die Neigung des ersten Abschnitts 28. Vorzugsweise verläuft der zweite Abschnitt 29 nahezu aufrecht bzw. vertikal. Alternativ kann der zweite Abschnitt von der Unterseite 17 in Richtung der Oberseite 16 in Richtung der Fahrbahn 12 geneigt sein, sodass eine Art Überhang bzw. eine Unterschneidung entsteht.
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Der Abschnitt 29 kann dafür sorgen, dass der Reifen 26 von der Vorderseite 22 des Bordsteins 11 abrutscht, wenn das Fahrzeug gegen den Bordstein 11 fährt. Auf diese Weise kann einem Überfahren des Bordsteins 11 entgegengewirkt werden. Sofern der Abschnitt einen Überhang bildet, wird diese Wirkung sogar verstärkt, indem der Reifen 26 durch die Anlage am zweiten Abschnitt 29 in Richtung der Fahrbahn 12 gedrückt wird.
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Weiterhin schließt der zweite Abschnitt 29 unmittelbar an den ersten Abschnitt 28 an. Denkbar sind aber auch Lösungen, bei denen die Abschnitte 28, 29 nicht unmittelbar aneinander anschließen bzw. ineinander übergehen, sondern voneinander beabstandet sind.
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An den zweiten Abschnitt 29 schließt sich im vorliegenden Fall ein dritter Abschnitt 31 an, der eine größere Neigung aufweist als der erste Abschnitt 28. Der dritte Abschnitt 31 geht über in die Oberseite 16 des Bordsteins 11.
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Im Übergang vom unteren, aufrechten Bereich 24 zum oberen, geneigten Bereich 25 des Bordsteins 11 ist ein Versatz 32 ausgebildet. Im Bereich des Versatzes 32 springt die Vorderseite 22 geringfügig in Richtung der Rückseite 23 des Bordsteins 11. Zudem ist die Vorderseite hier geringer geneigt als im anschließenden ersten Bereich 28.
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Eine weitere Besonderheit besteht darin, dass der Bordstein 11 in zwei unterschiedlichen Höhen eingebaut werden kann. Entweder wird der Bordstein 11 so eingebaut wie in 1 gezeigt, nämlich derart, dass der Versatz 32 knapp unterhalb des Niveaus der Fahrbahn 12 positioniert ist. Alternativ kann der Bordstein 11 so eingebaut werden, dass der Versatz 32 etwa auf Höhe der Oberseite 14 der Fahrbahn 12 positioniert ist.
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Der Versatz 32 kann so bemessen sein, dass in beiden Fällen die Seitenflanke 30 des entsprechenden Reifens 26 beim Anfahren des Bordsteins 11 am zweiten Abschnitt 29 geführt wird bzw. an diesem abrutscht, ohne dass der Profilblock 27 des Reifens 26 in Kontakt mit der Vorderseite 22 des Bordsteins 11 gelangt.
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Ein weiterer Versatz 33 ist im Bereich des Übergangs von der Oberseite 16 zur Rückseite 23 ausgebildet. Hier ist zunächst eine Fase 35 vorgesehen, an die dann der Versatz 33 anschließt.
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Im Bezug aus für Abmessungen der Abschnitte 28, 29, 31 ist festzustellen, dass der zweite Abschnitt 29 eine geringere Abmessung (Höhe) als die beiden Abschnitte 28, 31 aufweist. Weiterhin ist der dritte Abschnitt 31 kürzer als der erste Abschnitt 28.
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Im Bereich der Oberseite 16 des Bordsteins 11 sind Vorsprünge 34 als Trittsicherung angeordnet. Weiterhin weist die Oberseite 16 eine geringe Neigung in Richtung der Vorderseite 22 auf (beispielsweise 4 mm).
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Bushaltestelle
- 11
- Bordstein
- 12
- Fahrbahn
- 13
- Gehweganlage
- 14
- Oberseite (Fahrbahn)
- 15
- Oberseite (Haltestelle)
- 16
- Oberseite (Bordstein)
- 17
- Unterseite (Bordstein)
- 18
- Betonbett
- 19
- Pflasterstein
- 20
- Pflasterbettung
- 21
- Pflasterstein
- 22
- Vorderseite (Bordstein)
- 23
- Rückseite (Bordstein)
- 24
- unterer Bereich (Vorderseite)
- 25
- oberer Bereich (Vorderseite)
- 26
- Reifen
- 27
- Profilblock
- 28
- erster Abschnitt
- 29
- zweiter Abschnitt
- 30
- Seitenflanke
- 31
- dritter Abschnitt
- 32
- Versatz
- 33
- Versatz
- 34
- Vorsprung
- 35
- Fase
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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