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Die Erfindung betrifft eine Fahrbahn für Fahrzeuge mit einer Deckschicht sowie einer in einem Randbereich neben einer Fahr- oder Standspur angeordneten Betonschutzwand aus Ortbeton, die einen Wandsockel aufweist, mit dem sie auf der Deckschicht aufsteht. Die Erfindung ist ferner auf ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Fahrbahn gerichtet.
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Es ist bekannt, Fahrbahnen für Fahrzeuge wie beispielsweise Autobahnen oder Schnellstraßen in seitlich neben einer Fahr- oder Standspur befindlichen Randbereichen mit einer oder auch mehreren Betonschutzwänden zu versehen, die den Fahrstreifen für die Kraftfahrzeuge oder den daneben ausgebildeten Standstreifen seitlich begrenzen und die eine Anprallfläche für verunfallende Fahrzeuge bilden, so dass diese nicht seitlich über die Fahrbahn ausbrechen können. Früher zu diesem Zweck an Fahrbahnen errichtete Leitplankenkonstruktionen aus Stahl werden in zunehmendem Maße durch Betonschutzwände ersetzt, die ein höheres Rückhaltevermögen haben und von denen auch eine geringere Gefährdung für die Insassen eines verunfallenden Fahrzeuges ausgeht. Solche Betonschutzwände können aus Fertigwandelementen errichtet sein, die an ihren Stirnseiten zugfest miteinander verbunden sind, oder es kann sich um Ortbetonwände handeln, die mit Hilfe eines Gleitschalungsfertigers errichtet werden. Um insbesondere für in Ortbeton errichtete Wände eine formschlüssige Einspannung der Betonschutzwand in der Deckschicht der Fahrbahn zu erreichen, ist es bekannt, in der Deckschicht eine nutartige Aussparung vorzusehen, in die die Betonschutzwand einfasst. Die Anordnung ist bei den bekannten Fahrbahnen so getroffen, dass der formschlüssige Eingriff der Betonschutzwand über die gesamte Breite ihres Wandsockels erfolgt, d.h. die in der Deckschicht vorgesehene Aussparung ist in ihrer Breite an die Sockelbreite der Wand angepasst, so dass der Wandsockel vollständig am Grund der Aussparung aufsteht. Um der Wand an ihrer von der Fahrspur abgewandten Außenseite ein Widerlager zu verschaffen, über das die von einem verunfallenden, gegen die Wand anprallenden Fahrzeug ausgeübten Kräfte in den Unterbau abgetragen werden können, muss die Deckschicht sich seitlich bis hinter die Außenseite der Betonschutzwand und deren Wandsockel erstrecken, um diesen etwa 20 bis 50 cm breiten Widerlagerstreifen bilden zu können. Der zusätzliche Materialaufwand, der durch den außenseitig der Betonschutzwand verlaufenden Widerlagerstreifen notwendig ist, verteuert das Fahrbahnbauwerk nicht unerheblich.
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Nicht jeder Standort bietet die Möglichkeit, einen breiten Widerlagerstreifens vorzusehen. So fehlt es z. B. an Böschungskanten, neben Baugruben o. dgl. häufig am Platz hierfür.
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Aus der
EP 1 452 666 A2 ist eine Fahrbahn bekannt ist, die mit einer gezeigten Ausführungsform bei einer im Gleitschalungsverfahren hergestellten Beton-Schutzwand eine quer zur Wandlängsrichtung wirksame formschlüssige Verriegelung in Form eines Vorsprungs zeigt, der in einen an der Unterseite des Betonkörpers in Längsrichtung verlaufenden Kanal einfasst. Dabei steht Betonschutzwand auf einer in die Deckschicht eingelassenen Fundamentplatte auf, die oben mit einem einstückig angeformten Vorsprung versehen ist, der von unten in die Wand einfasst. Verschiedene Verriegelungen von Wänden mit einer Fahrbahn, die unter der Wand angeordnet sind, so dass die Wand auf der Fahrbahn aufsteht, sind auch aus den Druckschriften
US3,678,815 ,
DE 101 24 171 A1 ,
US4,496,264 ,
US3,636,829 oder
DE 198 55 441 A1 bekannt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lösung für eine besonders einfach zu verwirklichende Verriegelung einer Betonschutzwand an einer Fahrbahn zu finden, die auch ohne einen seitlich an der Außenseite der Wand verlaufenden Widerlagerstreifen einen ausreichend sicheren Verbund mit der Deckschicht eingeht, auf der sie aufsteht.
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Diese Aufgabe wird mit einer Fahrbahn für Fahrzeuge mit einer Deckschicht sowie einer in einem Randbereich neben einer Fahr- oder Standspur angeordneten Betonschutzwand aus Ortbeton gelöst, die einen Wandsockel aufweist, mit dem sie auf der Deckschicht aufsteht, wobei in der Deckschicht unterhalb des Wandsockels eine in Wandlängsrichtung verlaufende Nut vorgesehen ist, die eine nach oben über die Deckschicht überstehende Riegelfeder oder mehrere im Abstand voneinander angeordnete Riegelfederabschnitte aufnimmt, wobei die Riegelfeder oder die Riegelfederabschnitte von einem Stahlbandstreifen gebildet wird/werden und wobei der über die Deckschicht aufragende Teil der Riegelfeder bzw. der Riegelfederabschnitte in eine Aussparung im Sockel der Betonschutzwand einfasst/einfassen. Dies kann bei der in Ortbetonbauweise errichteten Wand in sehr vorteilhafter Weise dadurch verwirklicht werden, dass die in die Nut eingesetzte Riegelfeder oder die Riegelfederabschnitte bei Errichten der Wand in diese direkt mit einbetoniert wird/werden.
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Die Verwendung einer in eine zuvor in der Deckschicht hergestellten Nut einfassenden Riegelfeder oder mehrerer Riegelfederabschnitte, verhindert es, dass die bevorzugt in Ortbeton errichtete Betonschutzwand quer zur Wandlängsrichtung sich aus ihrer formschlüssigen Verriegelung löst, denn die vergleichsweise schmale Riegelfeder, die von einem Bandstahl o.dgl. gebildet wird, kann sich nicht verbiegen oder aus der Nut in der Deckschicht herausspringen oder herausgehoben werden.
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Als zusätzlichen Vorteil schafft man mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung die Möglichkeit, das Widerlager für die Betonschutzwand, an dem sich diese quer zur Wandlängsrichtung abstützt und über das die von einem verunfallenden Fahrzeug in die Wand eingeleiteten Kräfte in den Untergrund abgeleitet werden, nicht außen an der äußeren Sockelkante liegt, sondern unter den Wandsockel verlegt ist, indem nämlich die quer zur Wandlängsrichtung in die Betonschutzwand eingeleiteten Kräfte über die Riegelfeder bzw. Riegelfederabschnitte in die in der Deckschicht ausgebildete Nut abgetragen und somit in den seitlich neben der Nut verlaufenden, sich unterhalb des Wandsockels befindenden Widerlagerstreifen der Deckschicht eingeleitet wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich demgemäß dadurch aus, dass in einer Deckschicht der Fahrbahn mindestens eine in Fahrbahnlängsrichtung verlaufende, schmale Nut hergestellt und anschließend in die Nut eine Riegelfeder oder im Abstand voneinander angeordnete Riegelfederabschnitte in Form eines oder mehrerer Stahlbandstreifen eingelegt wird/werden, der bzw. die über die Oberseite der Deckschicht übersteht/überstehen, woraufhin auf der Deckschicht eine Betonschutzwand aus Ortbeton so errichtet wird, dass diese mit ihrem Wandsockel auf der Deckschicht der Fahrbahn aufsteht und quer zur Wandlängsrichtung mittels mindestens einer Aussparung formschlüssig verriegelt wird, die sich an der Sockelunterseite um den über die Deckschicht aufragenden Teil der Riegelfeder oder Riegelfederabschnitte ausbildet.
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Es ist auf diese Weise möglich, die Breite des Deckschichtstreifens, der bei bisher bekannten Konstruktionen außenseitig der Betonschutzwand vorzusehen war, nicht nur erheblich zu verringern, sondern im günstigsten Falle auf einen solchen Streifen ganz zu verzichten, da der die seitlich auf die Betonschutzwand wirkenden Kräfte aufnehmende Teil der Deckschicht (=Widerlagerstreifen) unter den Sockel der Betonschutzwand verlegt ist, so dass der außenseitige Sockelrand der Betonschutzwand mit dem darunter liegenden Rand der Deckschicht zusammenfallen kann. Vorzugsweise haben die Nut, die Riegelfeder oder Riegelfederabschnitte und die Aussparung eine Dicke gemessen quer zur Wandlängsrichtung von nicht mehr als 15 mm und besonders bevorzugt von nicht mehr als 10 mm. Eine entsprechend schmale Nut kann mit einfachen Mitteln in der Deckschicht durch Fräsen oder Sägen hergestellt werden. Die Anordnung kann so getroffen werden, dass die Riegelfeder oder Riegelfederabschnitte 30 bis 100 mm tief in die Nut und/oder die Aussparung einfasst/einfassen.
Vorzugsweise verläuft die Aussparung parallel zu oder in einer Längsmittelebene des Wandsockels der Schutzwand.
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Wie bereits angedeutet, wird die Betonschutzwand als Ortbetonwand mittels eines Gleitschalungsfertigers auf der Deckschicht oberhalb der in die Nut eingelegte(n) Riegelfeder(abschnitte) errichtet, wobei der Aufbau vorzugsweise so erfolgt, dass eine außenseitige Kante des Wandsockels zumindest annähernd mit einer außenseitigen Fahrbahnkante der Deckschicht zusammenfällt, die Deckschicht also nicht an der Außenseite der Betonschutzwand seitlich über diese übersteht.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung, worin eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand eines Beispiels näher erläutert ist. Es zeigt:
- 1 eine Fahrbahn mit in deren Randbereich angeordneter Betonschutzwand nach dem Stand der Technik im Querschnitt; und
- 2 eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fahrbahn in einer 1 entsprechenden Darstellung.
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Die 1 zeigt eine Fahrzeugfahrbahn 10 nach dem Stand der Technik, mit einer Deckschicht 11 und einer im seitlichen Randbereich 12 seitlich neben einer Fahrspur 13 angeordneten Betonschutzwand 14, die in Ortbetonbauweise auf der zuvor hergestellten Deckschicht 11 errichtet ist. Die Betonschutzwand 14 bildet in ihrem unteren Drittel einen Wandsockel aus, der an seiner Unterseite mit einem Wandfuß 16 versehen ist, mit dem die Schutzwand 14 in eine in der Deckschicht 11 vorgesehene, in Längsrichtung der Wand verlaufende nutartige Aussparung 17 einfasst. Dabei ist die Anordnung so getroffen, dass der Wandfuß 16 dieselbe Breite B wie die maximale Breite der Betonschutzwand im unteren Bereich von deren Wandsockel hat. Die Breite der Aussparung 17 ist entsprechend groß; sie beträgt bei der dargestellten, bekannten Fahrbahnanordnung 540 mm. Damit diese bekannte Betonschutzwand an ihrer von der Fahrspur 13 abgewandten Außenseite 18 in der Aussparung gegenüber der Deckschicht ein Widerlager findet, erstreckt sich die Deckschicht 11 der Fahrbahn außenseitig ein Stück weit hinter die Betonschutzwand 14 und bildet dort einen Widerlagerstreifen 19, so dass quer zur Längsrichtung der Betonschutzwand auf diese einwirkende Kräfte, die durch ein verunfallendes Fahrzeug hervorgerufen werden, über die außenseitige Flanke 20 der Aussparung 17 in die Deckschicht bzw. den von dieser gebildeten Widerlagerstreifen 19 abgesetzt werden.
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Bei der erfindungsgemäßen Fahrbahn 10, wie sie in 2 dargestellt ist, ist in der Deckschicht 11 unterhalb des Wandsockels 15 der aus Ortbeton errichteten Betonschutzwand 14 eine in Wandlängsrichtung verlaufende Nut 25 ausgefräst oder ausgesägt, in die eine oben über die Deckschicht überstehende Riegelfeder 26 eingelegt ist, die aus einem Rechteck-Stahlprofil mit einer Dicke von 10-15 mm und einer Höhe von 60-150 mm besteht. Bei der Riegelfeder muss es sich nicht um eine über die Länge der Betonschutzwand durchgehende Feder handeln, sondern sie kann in mehrere Riegelfederabschnitte unterteilt sein, die beispielsweise jeweils eine Länge von 50-100 cm aufweisen und die im Abstand voneinander verlegt sind, so dass zwischen ihnen ein Freiraum verbleibt, der zwischen wenigen Zentimetern und mehreren Metern betragen kann. Die Nut 25 hat bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine Tiefe von etwa 30 bis 50 mm, so dass die Riegelfeder oben über die Deckschicht um 30-100 mm übersteht und mit dieser Höhe in die Unterseite 27 des Sockels in eine sich dort ausbildende Aussparung 28 einfasst und hierdurch für die Verriegelung der auf der Deckschicht 11 in Ortbetonweise errichteten Betonschutzwand quer zu ihrer Längsrichtung sorgt.