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Die
Erfindung betrifft einen kombinierten Bordstein in festem Materialverbund
mit einer Rinne, (Pendel- oder Spitzrinne), wobei die Rinne ein übliches
Gefälle zur Ableitung von Oberflächenwasser in Richtung
vorzusehender Einläufe besitzt. Die Montage des neuen Bordsteines
mit der angefügten Rinne ersetzt eine sonst übliche
Vorpflasterung vor einem gesetzten Bordstein, wobei auch die in
herkömmlicher Weise unterschiedlich ablaufenden Abbindeprozesse
des Unterbetons für den eigentlichen Bordstein und die
Vorpflasterung vermieden werden.
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Bekannte
Bordsteinausbildungen bestehen aus behauenem Naturstein oder sie
sind in Betrieben der Betonteilevorfertigung in Beton ausgeführt,
wobei ggf. Bewehrungsstahl mit eingebunden sein kann. An wenigen
Konstruktionen befindet sich an Betonbordsteinen zusätzlich
am unteren Ende des vertikalen Bordes ein verkürzter horizontaler
Schenkel, wobei letzterer keine Bewehrung besitzt und er dabei die Verkehrsbelastung
nicht genügend in den Untergrund ableitet. Weiterhin ersetzt
er in keiner Weise, die dennoch davor zu pflasternde Rinne.
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Stellvertretend
zum vielgestaltigen Stand der Technik sollen einige bekannte Lösungen
vorgestellt werden.
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So
ist nach
DE 297 12
342 U1 eine Fahrbahn für Kraftfahrzeuge (KFZ)
mit einer Begrenzung durch Bordsteine mit einer angesetzten horizontalen
Auffahrfläche für das Rad eines KFZ bekannt.
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Hier
wird ein Bordstein angeboten, der speziell im Haltestellenbereich
von Autobussen verlegt werden soll. Er besitzt in seiner relativ
flachen Gestalt einen kompakten Schenkel in vertikaler Richtung
bis zur Höhe des Belages eines Gehweges und einen weniger
kompakten Schenkel in horizontaler Richtung, und in Fahrbahnhöhe,
wobei dieser eine derartige Breite aufweist, dass darauf – bis
zum Anfahren eines Rades eines KFZ an den vertikalen Schenkel – zumindest
ein Rad mit seiner Lauffläche stehen kann. Es sollen dadurch
Brüche zwischen Bordstein und Fahrbahn und insbesondere
durch die abgerundete Bordsteinkante, Beschädigungen des
Gehweges und des Bordsteines vermieden werden.
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Der
vorgeschlagene Bordstein enthält keine Bewehrung und es
ersetzt der horizontale Schenkel in keiner Weise eine Rinne zur
Ableitung von Oberflächenwasser, zumal letzterer kein Gefälle
besitzt.
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Eine ähnliche
Lösung wird in
DE
296 11 738 U1 gezeigt. Allerdings wird hier der L-förmig
ausgebildete Bordstein nicht an Bushaltesellen, sondern für allgemein
zu begrenzende Bodenflächen verwendet. Ein spezielles,
die Waage haltendes, Unterbauelement und Stabilisierungselemente
(Nuten-/Federelemente) sollen den verschiebungssicheren Halt am Ort
gewährleisten. Die Verlegung der Borde erfordert ein genaues
Austarieren in Höhe und Längsrichtung, wobei anderenfalls
eine Verbindung der Borde untereinander unmöglich würde.
Die Lösung ist mehr für den Garten- und Landschaftsbau
geeignet und weniger für den Straßenbau mit entsprechender
Verkehrsbelastung. Der horizontale Schenkel des Bordsteins weist
keine Neigung (Gefälle) nach innen auf und der Bordstein
ersetzt ebenfalls nicht im besonderen Fall die Vorpflasterung einer
Rinne.
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Mit
EP 1 197 599 A2 wird
in einem Bordstein eine integrierte Drainage gezeigt. Er ist im
Wesentlichen in seinem Querschnitt quadratisch und er besitzt an
seiner nach oben weisenden Fläche etwa zur Hälfte
2 Flächen mit unterschiedlichem Höhenniveau, wobei
an ihrer Grenzfläche ein schlitzförmiger Oberflächenwassereinlauf
vorgesehen ist. Der genannte Höhenunterschied ist hier
zu gering, dass von einem Bordstein, der eine Fahrbahn für
Kfz und einen sich daran anschließenden Gehweg markant
voneinander trennt, nicht gesprochen werden kann. Hier ist eher
die Trennung zwischen einem Rad- und einem Fußgängerstreifen
realisierbar.
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Ein
Bordstein zur Begrenzung einer Fahrbahn wird auch in
EP 1 229 170 A3 vorgeschlagen. Der
Bordstein soll für den kombinierten Verkehr mit KFZ und
einer Straßenbahn eingesetzt werden. Er besteht aus 2 Schenkeln,
wobei ein horizontaler Schenkel zur Fahrbahn geneigt ist und nach
dorthin spitz ausläuft. Eine Rinne zur Ableitung von Oberflächenwasser
muss auch hier noch vorgesehen werden.
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In
DE 90 17 267 U1 wird
ein Bordgerinne-Systemstein gezeigt und es dient dieser zum Ausgleich
zwischen Hochbord-Kantensteinen unterschiedlicher Höhe.
Hier sind also zusätzliche Verlegemaßnahmen notwendig,
um den Abschluss zwischen Gehweg und Fahrbahnbelag herzustellen.
Die Vorpflasterung einer Rinne macht sich dennoch erforderlich,
da der horizontale Schenkel des Bordsteins relativ schmal ist. Die
angedeutete Rinne weist kein Gefälle nach innen auf.
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Durch
EP 0 866 169 A3 ist
ein Bordgerinnestein bekannt, der eine Kombination eines Hochbordes
mit einem Rinnensteinabschnitt darstellt. Beide Elemente müssen
jedoch getrennt voneinander – unter Einhaltung einer Trennfuge – verlegt
werden. Die eingangs erwähnten Nachteile des Schlittens
von zweimal Unterbeton für den Hochbord und dann für den
Rinnensteinabschnitt ist fertigungstechnisch hinsichtlich Verlegung
sehr aufwendig und erfordert erfahrenes Fachpersonal.
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Die
Diskussion des Standes der Technik zeigt, dass es keine vergleichbar
einfachen Lösungen gibt, die ein schnelles und genaues
Verlegen eines mit einer Rinne kombinierten Bordsteines erlauben
und dabei Beschädigungen zwischen Rinne und Bordstein bei
Verkehrsbelastung weitestgehend vermieden werden.
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Daher
ist es Aufgabe der Erfindung, einen neuartigen Bordstein in Kombination
mit einer an ihm fest angebrachten und voll funktionsfähigen
Rinne vorzuschlagen, beide Elemente biegesteif miteinander gehalten
werden und prinzipiell jede technisch sinnvolle Länge eines
derartigen Bordsteines in dieser Ausbildung gefertigt werden kann,
wobei dadurch in einem Arbeitsgang die Verbindung zwischen einem
Gehweg und einer Fahrbahn einer KFZ-Straße herstellbar
ist, Abbindeprozesse des Unterbetons zeitlich einheitlich verlaufen
und die Verlegung unkompliziert ist.
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Der
Bordstein soll vor Ort ggf. zurichtbar sein und auch in Ausbildungen
vorliegen, die die Gestaltung von Grundstückseinfahrten
oder von Einläufen für Oberflächenwasser
zulassen.
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Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe wie folgt gelöst, wobei hinsichtlich der grundlegenden
erfinderischen Gedanken auf den Schutzanspruch 1 verwiesen wird.
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Die
weitere Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich aus den Schutzansprüchen
2 bis 3.
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Folgende
ergänzende Hinweise zur erfinderischen Lehre sind erforderlich.
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Der
neuartige Bordstein weist einen vertikalen Schenkel und an dessen
unterem Ende einen, im Verhältnis zu diesem, verlängerten
horizontalen Schenkel auf, wobei beide bzgl. ihres Querschnittes in
etwa die gleiche Dicke besitzen. Es ist vorgesehen, dass im Rahmen
der Vorfertigung in die beiden Schenkel eine gemeinsame Bewehrung
aus Stahl eingelegt wird, um zwischen den beiden Schenkeln eine
biegesteife Ecke zu sichern. Die entsprechende Verlängerung
der Bewehrungsmatte bis weit in den horizontalen Schenkel hinein
verhindert ein Ausbrechen der Rinne vom Bordstein. Die Rinne besitzt
mindestens die Breite einer sonst in üblicher Weise vorgepflasterten
Rinne und sie ist an ihrer Oberfläche mit einem Gefälle
in Richtung der Innenseite des vertikalen Schenkels des kombinierten
Bordsteins versehen.
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Die
gewählten Dimensionen beider Schenkel und die innenliegende
Bewehrungsmatte sind geeignet, die in üblicher Weise erwartbaren
Verkehrsbelastungen des KFZ-Verkehrs aufzunehmen und in den Untergrund
abzuleiten. Ausnehmungen für Straßeneinläufe
und/oder Absenkungen für Grundstückseinfahrten
des vertikalen Schenkels werden fertigungstechnisch in einer Vorfertigungsstätte
vorgenommen. Der horizontale Schenkel des kombinierten Bordsteins
geht in Einbaulage am Ende seiner Oberkante in einen sich anschließenden
Fahrbahnbelag über.
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Die
Erfindung soll nunmehr anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert werden.
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Die
einzelnen Figuren zeigen:
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1:
Draufsicht des kombinierten Bordsteins von oben
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2:
Vorderansicht des kombinierten Bordsteins
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3:
Seitenansicht des kombinierten Bordsteins
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4:
Schnitt A-A
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Die
verwendeten Bezugszeichen bedeuten:
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- 1
- kombinierter
Bordstein
- 2
- Rinne
- 3
- Bordstein
- 4
- Bewehrungsmatte
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Der
kombinierte Bordstein 1 besitzt einen horizontalen und
einen vertikalen Schenkel, wobei der horizontale derart verlängert
ist, dass er eine Rinne 2 bildet. Der vertikale Schenkel
fungiert als Bordstein 3 zur Trennung eines höhergelegenen
Gehweges bzw. Radweges (nicht näher dargestellt) von einer
Fahrbahn über die genannte Rinne 2.
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Im
Innern der in einem Materialverbund vorliegenden Elemente des kombinierten
Bordsteines 1 befindet sich eine in entsprechendem Winkel
von 90° geformte gemeinsame Bewehrungsmatte 4,
die die gesamte Länge des kombinierten Bordsteins 1 erfasst.
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Die
Bewehrungsmatte 4 ermöglicht es, neuartige Bordsteine
in größeren Längen als bisher üblich
zu fertigen.
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Im
Gegensatz zum bekannten Stand der Technik besitzt die Rinne 2 ein
zum Bordstein 3 hin gerichtetes Gefälle von ca.
2,5%.
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Weitere
Vorteile der Erfindung werden darin gesehen:
- – höhere
Effizienz bei der Verlegung des kombinierten Bordsteins durch einsparung
von Arbeitszeit
- – gleichbleibende Qualität und Haltbarkeit
des stützenden Unterbetons
- – Biegesteifigkeit zwischen Bordstein und Rinne
- – die Verkehrsbelastung wird optimal aufgenommen und
in den Untergrund abgeleitet
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 29712342
U1 [0004]
- - DE 29611738 U1 [0007]
- - EP 1197599 A2 [0008]
- - EP 1229170 A3 [0009]
- - DE 9017267 U1 [0010]
- - EP 0866169 A3 [0011]