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STAND DER TECHNIK
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Die Erfindung betrifft ein Rinnensteinsystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der
DE 20 2004 012 055 U1 ist ein Rinnensteinsystem mit geraden und gebogenen Rinnensteinelementen bekannt, welche sich über eine Breite einer zu erstellenden Rinne erstrecken, wobei die Rinnensteinelemente in fahrbahnabweisender Richtung ebenflächig geneigt sind. Nachteilig an einem derartigen Rinnensteinsystem ist, dass das abfließende Wasser sich im Kantenbereich zwischen Rinne und Bordsteinkante drängt, so dass bei geringfügigen Verschmutzungen der Rinne großflächige Pfützen entstehen. Ein schnelles Abfließen des Wassers wird dadurch erschwert. Des Weiteren wird der Verschmutzungsgrad im Kantenbereich nachteilig beeinflusst, so dass ein erhöhter Reinigungsbedarf der Rinne entsteht. Schließlich führt die große Neigungsfläche gerade beim Überqueren durch behinderte Personen zu Problemen mit der Trittsicherheit.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Rinnensteinsystem mit besseren Wasserablaufeigenschaften, niedrigerem Reinigungsbedarf und verbesserter Durchschreitungseigenschaft vorzuschlagen.
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Die Aufgabe wird ausgehend von den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. In den Unteransprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen angegeben.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Erfindungsgemäß wird ein Rinnensteinsystem mit geraden und gebogenen Rinnensteinen vorgeschlagen, welche sich über eine Breite einer zu erstellenden Rinne zwischen Fahrbahn und Fahrbahnbegrenzung/Gehweg/Rinne, insbesondere Bordstein erstrecken. Das Rinnensteinsystem kann beispielsweise auch zur Ausbildung einer Querrinne der Fahrbahn oder eines Gehweges verwendet werden, wobei die Rinne durchfahrbar ausgebildet ist und jeweils zwei Reihen komplementärer Rinnensteinsysteme zur Ausbildung einer zwischenliegenden Rinne in Längsrichtung spiegelbildlich zueinander angeordnet sind. Jeder Rinnenstein weist zumindest eine zur Fahrbahnbegrenzung/Gehweg/Rinne hin geneigte und profilierte Teiloberfläche auf, die sich von Fahrbahnseite zur Gehwegseite neigt, wobei die Profilierung eine abnehmende Oberflächenneigung in Richtung Gehwegseite bewirkt.
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Das erfindungsgemäße Rinnensteinsystem weist Rinnensteinelemente auf, bei welchen sich eine profilierte, insbesondere abgewinkelte, gebogen, oder sonst wie gekrümmte Oberfläche des Rinnensteinelements über die gesamte Breite der zu erstellenden Rinne hin zu einer Längsseitenkante bzw. Seitenfläche des Rinnesteinelements neigt. Hierdurch wird einerseits eine durch eine Durchbiegung entstehende, das Element schwächende Kerbwirkung vermieden und andererseits bei gleicher Neigung der Oberseite des Rinnesteinelements das spitzwinklige Zulaufen von Oberseite und Seitenfläche an einer der Längskanten gänzlich vermieden und an der anderen Längskante abgeschwächt. Es entsteht ein Rinnensteinsystem mit robusten Rinnensteinen. Darüber hinaus wird im Bereich der abgeflachten Neigung an der Gehweg- bzw. Rinnenseite ein breiter Kanal ausgebildet, in dem Wasser flächig abfließen kann, so dass selbst bei grober Verschmutzung eine genügend breite Abflussrinne verbleibt und eine Ausbildung großer Pfützen vermieden wird. Die Fahrsicherheit auf einer Straße bei starkem Regenfall wird verbessert. Hierzu wird das Wasser schnell und ungestört entlang der Rinne geleitet und eine ungewollte Überflutung von Straße, Gehweg und Rinne wird selbst bei starker Verschmutzung der Rinne vorgebeugt. Das Wasser fließt schneller ab und die abnehmende Neigung in Richtung Gehweg/Rinne/Fahrbahnbegrenzung ermöglicht ein sicheres Durchschreiten selbst mit Gehilfen oder Befahren mit Fahrrädern und Rollstühlen, so dass die profilierte abflachende Neigung der Rinne bzw. die profilierte Pultausbildung das barrierefreie Bauen unterstützt.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterentwicklung kann die Profilierung zumindest eine gebogene, gekrümmte und/oder abgewinkelte Teiloberfläche der Rinnensteinfläche umfassen, wobei in Richtung Fahrbahnbegrenzung/Gehweg/Rinne der Krümmungsradius zunimmt bzw. der Neigungswinkel jeder abgewinkelten Teilfläche abnimmt. Der vergrößerte Krümmungsradius bzw. abnehmende Neigungswinkel bildet einen vergrößerten Fließbereich an der Bordsteinkante, wobei mittels eines Rinnensteins sowohl das Abfließen quer zur Straße verbessert, sowie ein breites Abfließen längs der Fahrbahn zum nächsten Abfluss ermöglicht wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterentwicklung kann die profilierte Rinnensteinfläche zumindest zwei sich in Fahrbahnverlaufsrichtung längs erstreckende und quer hierzu angrenzende Teilflächen umfassen, wobei die zum Gehweg- bzw. Rinne zuweisende Teilfläche einen kleineren Neigungswinkel bzw. Krümmungswinkel, insbesondere im Bereich von 0.5° bis 10°, bevorzugt 0.8° bis 2°, insbesondere 1° und die der Fahrbahnseite zuweisende Teilfläche einen entsprechend größeren Neigungs- bzw. Krümmungswinkel aufweist. Diese zweiflächig abgewinkelte Pultgestaltung lässt sich produktionstechnisch einfach herstellen und bietet erhöhte Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger beim Betreten bzw. Befahren.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterentwicklung kann die zur Gehweg- bzw. Rinnenseite zuweisende Teilfläche eine Breite von 10 bis 200 mm aufweisen, bevorzugt 80 mm, und die Gesamtbreite des Rinnensteinsystems im Bereich von 100 mm bis 1000 mm liegen. Die Breite von 80 mm schafft eine optimale Abflussbreite, so dass typische Rinnenverschmutzungen ohne Wasseraufstaubildung umflossen werden.
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Grundsätzlich kann ein Stein des Rinnensteinsystems die Breite einer Rinnenbepflasterung vollständig abdecken, so dass zur Bepflasterung einer Rinne nur eine Reihe Rinnensteine bzw. für eine Querrinne zwei Reihen Pflastersteine verlegt werden. Gemäß einer vorteilhaften Weiterentwicklung kann das Rinnensteinsystem komplexe Rinnensteine und Einzelsteine umfassen. Komplexe Rinnensteine zeichnen sich dadurch aus, dass ihre Oberfläche ein Vielfaches einer Fläche eines Einzelsteins abdecken, und insbesondere durch eine Scheinfugenverzierung den Eindruck einer aus Einzelsteinen zusammengesetzten Rinnensteinfläche erwecken. Ein Einzelstein weist bevorzugt eine Oberfläche in Größe eines Scheinfugensteins eines komplexen Rinnensteins auf. Somit entspricht die Größe eines Einzelsteins bevorzugt der Größe einer kleinsten geometrischen Einheit eines komplexen Rinnensteins, insbesondere der Größe eines Scheinfugensteins. Die Einzelsteine umfassen zumindest einen gehwegseitig bzw. rinnenseitig orientierten profiliert geneigten Rinnen-Einzelstein und einen fahrbahnseitig orientierten unprofiliert geneigten Rinnen-Einzelstein. Die Einzelsteine sind bevorzugt versetzt zueinander angeordnet, so dass keine durchgehenden Querrinnen ausgebildet werden. Der fahrbahnseitige Einzelstein ist höher als der gehweg- bzw. rinnenseitige Einzelstein ausgeführt, so dass die geneigte Oberfläche der angrenzenden Einzelsteine in Richtung Rinne durchgängig ist. Die Einzelsteine können insbesondere als Reparatursteine/Füllsteine für die Ausbildung flexibler Längen, sowie zur Kurvenausbildung in Kombination mit komplexen Rinnensteinen eingesetzt werden. Somit werden jeweils zwei Einzelsteine, ein profiliert geneigter Einzelstein auf der Rinnenseite und ein unprofiliert gerade geneigter Rinnenstein auf der Fahrbahnseite zu einem Rinnensteinsystem zusammengesetzt, wobei die Steine in Fahrbahnrichtung versetzt zueinander angeordnet sein können. Die Steine können als Reparatursteine und Füllsteine oder bei gekrümmtem Straßenverlauf als Kurvensteine verbaut werden. Auch können die Einzelsteine des Rinnsteinsystems für eine durchgängige Rinnenbepflasterung verwendet werden, um die Fugendichte zu erhöhen, die Sickerfähigkeit der Steinfugen zu nutzen und einen gefälligeren Anblick einer Einzelbepflasterung zu erreichen.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterentwicklung kann jeder komplexe Rinnenstein Scheinfugen, insbesondere mit einer Fugenbreite von 2 bis 12 mm, bevorzugt 8 mm aufweisen. Scheinfugen erhöhen den optischen Reiz der Rinne, die den Eindruck einer Einzelbepflasterung mit kleinen Steinen hervorruft. Des Weiteren ermöglichen die Scheinfugen eine verbesserte und geführte Abflusswirkung, wobei große Oberflächenteile des Rinnensteins weiterhin griffig befahrbar bzw. betretbar bleiben.
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Gemäß dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel können die Scheinfugen der komplexen Rinnesteine eine Tiefe von etwa 1 mm bis 5 mm aufweisen. Somit werden die Scheinfugen der Rinnesteinelemente des Rinnensteinsystems etwa 1 mm bis 5 mm tief ausgebildet, um neben einer ansprechenden Optik bei geringen Wassermengen auch eine verbesserte Entwässerung über die Scheinfugen zu ermöglichen.
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Gemäß den beiden vorangegangenen Ausführungsbeispielen kann die der Gehweg- bzw. Rinnenseite zuweisenden Teilflächen der Scheinprofilierung eine Teilflächen-Profilierung aufweisen, und die der Fahrbahnseite zuweisenden Teilflächen eine ebene Profilierung aufweisen. Somit wird insbesondere bei einer zweireihigen Scheinfugenausbildung vorgeschlagen, die durch die Scheinfugen definierten Oberflächenbereiche, die der Fahrbahn zugewandt sind, eben geneigt auszubilden, und die der Bordsteinkante zugewandten Oberflächenbereiche profiliert, insbesondere abgewinkelt, gebogen oder gekrümmt mit abnehmender Neigung zur Fahrbahnbegrenzung bzw. Rinne auszubilden, um ein effizientes Abfließen des Wassers von der Fahrbahn und die Ausbildung eines breiten Abflusskanals im äußeren Rinnensteinbereich zu ermöglichen.
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Gemäß den beiden vorangegangenen Ausführungsbeispielen kann zumindest ein Rinnenstein auf seiner Bodenfläche eine Bodenprofilierung, bevorzugt zumindest eine Bodennut zur Verzahnung des Rinnensteins mit dem Untergrund aufweisen. Durch Ausbildung einer Bodenprofilierung, insbesondere Längs- und/oder Quernuten oder Vorsprüngen und Einbuchtungen wird die Verankerung des Rinnensteinsystems im Untergrund und damit die Haltbarkeit der Rinne erhöht.
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Gemäß der beiden vorangegangenen Ausführungsbeispiele kann zumindest ein Rinnenstein auf den beiden Stoßseitenflächen und/oder Fahrbahnseitenfläche und/oder Gehweg- bzw. Rinnenseitenfläche zumindest ein Verzahnungs- und/oder Abstandselement, insbesondere Abstandsrippe und/oder Vorsprung/Rücksprungselement aufweisen, wobei die Abstandselemente auf den Stoßseitenflächen bevorzugt zur Ausrichtung angrenzend versetzt zueinander und für eine Abstandsbreite von 2 bis 12 mm, insbesondere 7 mm ausgebildet sind und die Abstandselemente der Fahrbahn- und/oder Rinnen/Gehwegseitenfläche bevorzugt großflächig mit einer Abstandsbreite von 1 bis 3 mm, insbesondere 2 mm ausgebildet sind. Hierdurch lässt sich mit Rinnensteinen, welche an Stoßseiten zu benachbarten Rinnensteinen jeweils einen Vorsprung und einen Rücksprung aufweisen, ein formschlüssiger Zusammenhalt zwischen den Rinnensteinelementen erreichen. Des Weiteren wird beim Bau der Rinne ein fluchtendes Zusammensetzen der Rinnensteine bei aneinanderstoßenden Abstandselementen vereinfacht, hierdurch Baugeschwindigkeit und -qualität verbessert und es ergeben sich uniforme Abstandsspalten zwischen den Rinnensteinen, die einen gleichmäßigen optischen Effekt bewirken. Flächige Abstandshalter in Richtung der anschließenden Pflasterfläche erlauben eine Kombination mit beliebigen Pflastersystemen. Die Abstandselemente sind bevorzugt so auszubilden, dass sich ein Spalt in Breite einer Scheinfuge eines komplexen Rinnensteins ergibt.
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Gemäß eines bevorzugten Ausführungsbeispiels kann das Rinnensteinsystem wenigstens fünf unterschiedliche komplexe Rinnensteine umfassen, wobei das Rinnensteinsystem gerade Rinnensteine, trapezähnliche, gebogene, gekrümmte oder abgewinkelte Rinnensteine, deren Oberflächen zu einem äußeren langen Bogenabschnitt für eine kurvenäußere Begrenzung geneigt sind, und gekrümmte, gebogene oder abgewinkelte Rinnensteine, deren Oberflächen zu einem inneren kurzen Bogenabschnitt für eine kurveninnere Begrenzung geneigt sind, umfasst. Somit wird vorgeschlagen, das Rinnensteinsystem mit wenigstens fünf verschiedenen Rinnensteinelementen auszustatten, nämlich mit geraden, sowie kurveninneren, kurvenäußeren Rinnensteinen und zwei Einzelsteinen mit und ohne oberseitiger Profilierung. Auf dieser Basis kann das Rinnensteinsystem an komplexe Weg- bzw. Straßenverläufe angepasst werden. Dies ist insbesondere möglich, wenn das Rinnensteinsystem gerade Rinnensteinelemente und trapezähnliche bzw. gebogene oder gekrümmte Rinnensteinelemente umfasst, deren Oberfläche zu einer langen Grundlinie bzw. zu einer kurzen Grundlinie geneigt ist.
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Dabei kann es vorteilhaft sein, dass der äußere Bogenabschnitt des trapezähnlichen, gekrümmten, gebogenen oder abgewinkelten äußeren Rinnensteins eine Bogenlänge von etwa 15 bis 30 cm, bevorzugt 20 bis 25 cm, insbesondere 23 cm und der innere Bogenabschnitt eine Bogenlänge von etwa 15 bis 25 cm, bevorzugt 18 bis 22 cm, insbesondere 20 cm aufweist. Des Weiteren kann es vorteilhaft sein, dass der äußere Bogenabschnitt des trapezähnlichen, gekrümmten, gebogenen oder abgewinkelten inneren Rinnensteins eine Bogenlänge von etwa 25 bis 15 cm, bevorzugt 23 bis 18 cm, insbesondere 20 cm und der innere Bogenabschnitt eine Bogenlänge von etwa 13 bis 20 cm, bevorzugt 15 bis 19 cm, insbesondere 17 cm aufweist.
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Diesbezüglich können die geraden Rinnensteinelemente eine Länge von 10 cm bis 60 cm und insbesondere etwa 45 cm aufweisen, die äußeren trapezähnlichen Rinnensteinelemente können einen äußeren Bogenabschnitt mit einer Bogenlänge von etwa 23 cm und einen inneren Bogenabschnitt mit einer Bogenlänge von etwa 20 cm und die inneren trapezähnlichen Rinnensteinelemente können einen äußeren Bogenabschnitt mit einer Bogenlänge von etwa 20 cm und einen inneren Bogenabschnitt mit einer Bogenlänge von etwa 17 cm aufweisen. Diese Abmessungen erlauben die Ausbildung unterschiedlichster Radien links uns rechts einer Fahrbahn, wenn gerade und gebogene Rinnensteinelemente in beliebiger Abfolge und/oder in Kombination mit Einzelsteinen abwechselnd verlegt werden, wobei durch die geraden Rinnensteinelemente eine beliebige Vergrößerung des Kurvenradius möglich ist. Die kurveninneren gebogenen Rinnensteinelemente, d. h. Elemente mit inner liegender, abgeschwächter Pultausbildung, sind zur Begrenzung von Innenkurven einer Fahrbahn vorgesehen. Die kurvenäußeren gebogenen Rinnensteinelemente, d. h. Elemente mit außen liegender, abgeschwächter Pultausbildung finden für die Begrenzung von Außenkurven einer Fahrbahn Verwendung.
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Gemäß einer günstigen Weiterentwicklung kann der innere Bogenabschnitt des äußeren trapezähnlichen Rinnesteins und der äußere Bogenabschnitt des inneren trapezähnlichen Rinnensteins einen Radius von etwa 150 bis 300 cm, bevorzugt 180 bis 250 cm, insbesondere 200 cm aufweisen. Somit kann der innere Bogenabschnitt des äußeren Rinnesteins und der äußere Bogenabschnitt des inneren Rinnensteins auf einen Radius im angegebenen Bereich angepasst werden. Diese erlaubt bei einer ausschließlichen Aneinanderreihung von gebogenen Rinnensteinelementen die Ausbildung von für den Straßen- und Wegebau hinreichend engen Radien.
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Gemäß einer günstigen Weiterentwicklung kann die Gesamtoberfläche jedes Rinnesteins einen Neigungswinkel α1 von Fahrbahnseite zur Gehweg-/Rinnenseite von 10° bis > 1°, insbesondere 5° bis 2°, bevorzugt 2.5° aufweisen. In diesem Gesamtneigungsbereich ist ein staufreies schnelles Abfließen des Wassers sowie eine hohe Durchschreitungssicherheit sowie für Radfahrer und Fahrzeuge eine Spurführungssicherheit gegeben.
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Alternativ oder in Kombination hierzu kann gemäß einer günstigen Weiterentwicklung die Höhe jedes Rinnensteins zwischen 80 bis 180 mm liegen, wobei eine fahrbahnseitige geneigte, gebogene oder gekrümmte Teilfläche im Höhenbereich zwischen 90 bis 180 mm und eine daran anschließende gehweg- bzw. rinnenseitige Teiloberfläche im Höhenbereich zwischen 80 bis 170 mm angeordnet ist. Somit wird eine optimale Anpassung an die Straßenoberfläche und Bordsteinunterkante ermöglicht, wobei eine geeignete profilierte Neigung der Rinne realisierbar wird.
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ZEICHNUNGEN
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der vorliegenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen Weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es zeigen:
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1 schematisch ein Rinnensteinsystem des Stands der Technik;
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2 ein Rinnenstein des Stands der Technik;
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3 Seitenansicht eines ersten und zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Rinnensteins;
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4 Draufsicht auf zwei Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Rinnenstein;
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5 Mehrfachansicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Rinnensteins;
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6 bemaßte Seitenansicht auf das erste Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Rinnensteins;
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7 Draufsicht auf weitere Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Rinnenstein;
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8 Rinnensteinsystem eines Ausführungsbeispiels der Erfindung;
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9 gebogener Rinnenstein eines Ausführungsbeispiels der Erfindung;
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10 abgewinkelter Rinnenstein eines Ausführungsbeispiels der Erfindung;
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11 gebogenes Rinnensteinsystem der Erfindung.
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12 Verschiedene Darstellungen eines Einzelsteinsystem eines Ausführungsbeispiels;
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13 Draufsicht auf eine Kreisbepflasterung mit einem Einzelsteinsystem eines Ausführungsbeispiels.
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AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
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In den Figuren sind gleiche oder gleichartige Komponenten mit gleichen Bezugszeichen beziffert.
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1 zeigt ein Rinnensteinsystem des Stands der Technik. Der Rinnenstein 10 der Pultrinne verbindet ein Fahrbahnpflaster 14 einer Fahrbahn 12 mit einem Bordstein 20, an die sich ein Gehwegpflaster 18 des Gehwegs 16 anschließt. Der Rinnenstein 10 des Stands der Technik ruht in einem Mörtelbett 92, dass zusammen mit dem Bordstein 20 in einem Betonfundament 94 verankert ist. Die Fahrbahn- und Gehwegbepflasterung 14, 18 sind in einem Brechsand-Splittgemisch-Bett 96 eingesetzt, das sich über dem Erdreich 98 erstreckt. Bei übermäßigem Regen bildet sich eine im Querschnitt keilförmige Wasserrinne, bei der Verschmutzungen leicht zu einer großen Lachenbildung führen können. Die gleichmäßige ebene Rinnenneigung der Oberfläche des Rinnensteins 10 führt entlang der Rinne fahrende Fahrräder hin zum Bordstein 20, so dass sich eine Unfallgefahr für Radfahrer erhöht. Fußgänger, die von Gehweg 16 über Pultrinne 10 auf die Fahrbahn 12 schreiten, erfahren eine starke Gelenkbelastung bei Ausrichtung der Füße auf der geneigten Oberfläche der Pultrinne 10.
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Die 2a zeigt eine Seiten- und 2b eine Draufsicht auf einen Rinnenstein 10 des Stands der Technik mit üblichen Abmessungen. Der Rinnenstein 10 weist beispielsweise eine 14 cm hohe Fahrbahnseitenfläche 32 sowie eine 12.75 cm hohe Gehwegseitenfläche 34 auf. Auf der Oberfläche 22 ist eine Scheinfugenstrukturierung 26 angeordnet, um einen optisch gefälligen Eindruck zu erzeugen. Die Oberfläche 22 ist eben gestaltet und ist von Fahrbahnseitenfläche 32 zur Gehwegseitenfläche 34 gleichmäßig eben geneigt. Die Stoßseitenfläche 36 weisen Abstandsrippen 24 auf, die beim Verbinden benachbarter Rinnensteinsysteme einen definierbaren Abstand gewährleisten. Die Abstandsrippen 24 grenzen nicht aneinander und ermöglichen keine Ausrichtung oder Unterstützung bei der Anordnung der Steine 10. Der Rinnenstein 10 weist an seiner Bodenfläche eine glatte Oberfläche ohne Untergrundprofilierung auf, so dass sich die Gefahr eines Verrutschens im eingebetteten Zustand ergibt. 2b stellt eine Draufsicht auf den Rinnenstein 10 des Stands der Technik dar, wobei Scheinfugen 26 sowie Abstandsrippen 24 gut zu erkennen sind.
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In den 3a und 3b sind in Seitenansicht zwei Ausführungsbeispiele eines profiliert geneigten Rinnensteins 30 dargestellt. Die Stoßseitenfläche 36 weist jeweils zwei Abstandsrippen 24 mit einer Abstandshöhe von beispielsweise 7 mm auf, wobei die jeweils komplementäre Abstandsrippe 24 der Gegenseite eines angrenzenden Steins 30 gestrichelt dargestellt ist, und sich auf einer gegenüberliegenden Seitenfläche 36 befindet. Die Abstandsrippen 24 ragen von der Bodenfläche 90 beginnend nicht bis zur Oberfläche 40 des Rinnensteins 30, sondern nur bis unterhalb 50% der Stoßseitenfläche 36. Beim Zusammenfügen zweier Rinnensteine 30 können die beiden Abstandsrippen 24 einer Seitenfläche 36 derart zwischen die Abstandsrippen 24 der Seitenfläche 36 des angrenzenden Steins 30 greifen, so dass die Steine 30 fluchtend geführt und ausgerichtet werden. Hierdurch wird die Setzgeschwindigkeit und Genauigkeit deutlich erhöht. Die Scheinfugen 26 sind wie die Anschlussfugen beispielsweise 8 mm breit. Abstandsrippen 24 mit 7 mm Abstandshöhe gewährleisten eine schnelle Verlegeleistung mit der Umsetzung von Fugen von mindestens 8 mm. Die homogenen Fugenbreiten gewährleisten eine gleichmäßige Fugenfüllung.
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Auf der höheren Fahrbahnseitefläche 32 und niedrigeren Gehwegseitenfläche 34 sind flächige Abstandselemente 24 mit einer geringen Abstandshöhe von beispielsweise 2 mm angeordnet. Flächige Abstandshalter 24 in Richtung der anschließenden Pflasterfläche der Gehweg- oder Fahrbahnfläche 32, 34 erlauben eine Kombination mit beliebigen Pflastersystemen. Die Oberfläche 40 des Rinnensteins 30 ist mit Scheinfugen 26 strukturiert, um den Eindruck einer Einzelsteinbepflasterung zu erwecken. Die Scheinfugen 26 ermöglichen einen verbesserten Wasserabfluss und dienen der optischen Verzierung, können allerdings auch weggelassen werden.
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Die gehweg- bzw. rinnenseitige Rinnensteinoberfläche 40 umfasst zwei Teiloberflächen 62, 64 mit unterschiedlichen Neigungswinkeln α1, α2 als abgewinkelte Teiloberflächen 80, 82, die als Pult bezeichnet werden. In der 3a ist eine der Fahrbahn näher liegende Teiloberfläche 64, 82 eben mit einem größeren Neigungswinkel α1 als die dem Gehweg zugewandte ebene Teiloberfläche 62, 80 mit Neigungswinkel α2 ausgebildet. In Längsrichtung der Teiloberfläche 62, 80 kann ein breiter Wasserstrom abfließen. Diese abgewinkelte Teilflächenprofilierung 44, wobei ein Teil 62, 64 eines innerhalb eines Scheinfugen-Flächensegments 42 abgewinkelt ist, ermöglicht eine einfache Realisierung des erfindungsgemäßen Konzepts.
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In der 3b ist ein Rinnenstein 30 mit konkav gebogener Profilierung 46 der Oberfläche 40 dargestellt, wobei die Oberfläche 40 durchgehend profiliert gekrümmt ist. Allerdings ist auch denkbar, nur die der Gehwegseite 34 zugewandte Teilfläche gekrümmt oder gebogen zu profilieren. Durch eine Krümmung 46 erfolgt ein sanfter Übergang, so dass keine Knickkanten entstehen, an denen sich Verschmutzungen ablagern können, oder die beim Befahren mit einem Fahrrad oder Begehen unangenehme Zwangsführungs- oder Umknickgefahren entstehen lassen.
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Auf der Unterseite des Rinnensteins 30 ist eine Profilierung 38 beispielsweise als Bodennuten angebracht, allerdings sind auch Vor- und Rücksetzungen oder eine andere Art Profilierung denkbar. Die Profilierung 38 gewährleistet eine Verzahnung des Rinnensteins 30 mit dem Untergrund 92, 94, so das Schubkräfte besser aufgenommen werden können.
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Wie in 4a dargestellt weist eine Draufsicht auf einen Rinnenstein 30, 50 acht Teilflächen 28 auf, die Einzelsteine andeuteten, und die durch Scheinfugen 26 berandet sind. Somit kann der Rinnenstein 50 acht Einzelsteine ersetzen und eine schnelle, kostengünstige Verlegung ermöglichen. Die zur Gehwegseitenfläche 34 orientierten Teilflächen 28 weisen Unterteilflächen 64, 82 mit höherem Neigungswinkel und Rinnenausbildungsflächen 62, 80 mit niedrigerem Neigungswinkel auf. Somit ist eine profilierte Rinnensteilfläche 40 ausgebildet, die im Bereich der profilierten Rinnensteinteilfläche 42, 44 abgewinkelt ist. Der Stein 50 hat keine Vorzugsrichtung und muss für eine Verlegung nicht gedreht werden. Die Breite der Rinne 30 kann beispielsweise 300 mm betragen, um optimal an einen Längsrekord anschließen zu können. Vorteil der flachen Pultausbildung 62, 80 zum Bordstein 20 in Richtung 34 hin ist, dass das Wasser in der Rinne besser geführt wird. Eine Überflutung wird vorgebeugt. Das Wasser fließt schneller ab.
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4b. zeigt einen Verlegungsabschnitt eines Rinnensteinsystems mit zwei längs aneinander grenzenden 6-flächigen Rinnensteinen 52, wobei am jeweiligen Längsende ein Einzelstein 70, 72, 74 zur Längenanpassung angefügt ist. Die Einzelsteine 72, 74 sind in einer Ausführung als rinnenzugewandter Stein 74 mit Teilflächenprofilierung 62, 80 und 64, 82 und als fahrbahnzugewandter Stein 72 mit unprofilierter, ebener, geneigter Oberfläche 64, 82 ausgeführt. Die beiden Rinnensteine 30, 52 mit sechs durch Scheinfugen 26 begrenzte Teilflächen 38, die „Scheineinzelsteine” andeuten, ermöglicht in geraden Verlegestrecken eine schnelle und exakte Verlegung mit reduziertem Elementenaufwand, während das Einzelsteinsystem 70 eine Längenanpassung ermöglicht und die Verlegeflexibilität erhöht. In der Queransicht sind die Abstandselemente 24 und die Bodenprofilierung 38, sowie die der Fahrwegs- und Gehwegsseite 32, 34 zugeordneten flächigen Abstandselement 24 dargestellt.
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Die 5 zeigt analog zur 4 eine Seiten-, Drauf- und perspektivische Ansicht den sechsflächigen Rinnenstein 52 mit Scheinfugen, der sechs Teilfläche 28, begrenzt durch Scheinfugen 26 als „Scheineinzelsteine” ausweist, wobei die rinnenseitige Teiloberfläche 62, 80 mit einen Neigungswinkel von 0 bis 3° geneigt und gegebenenfalls gekrümmt ausgestaltet ist, und die fahrbahnseitige Teiloberfläche 64, 82 geneigt, eben und bezüglich der Teilfläche 28 unprofiliert ausgestaltet ist, und einen Neigungswinkel größer dem Neigungswinkel der Teiloberfläche 62, 80 aufweist. Die Scheinfugen 26 deuten eine versetzte Verlegung der somit ausgewiesenen „Scheineinzelsteine” an, wobei die längsseitigen Stoßseitenflächen 36 gestuft mit Abstand eines halben „Scheineinzelsteins” ausgebildet sind. Die gestufte Längsausführung ermöglicht eine Verzahnung der in Verlegerichtung angrenzenden Rinnensteine 30, und bewirkt zusammen mit den Abstandsrippen 24 der Stoßseitenflächen 36 einen querkraftübertragenden Längsverband. An den Längsenden des Rinnensteins 52 sind auf beiden gestuften Stoßteilseitenflächen 36 Abstandsrippen 24 angeordnet, die von der Bodenfläche 90 bis unterhalb der halben Höhe der Stoßseitenfläche 36 des Rinnensteins 52 ragen, und die jeweils versetzt und seitlich anstoßend zu Abstandsrippen 24 eines anschließenden Steins 52 angeordnet sind. In der Bodenfläche 90 sind Nuten 38 in Längsrichtung eingelassen, die für einen verbesserten Seitenhalt des Rinnensteins 52 bezüglich der Rinnenerstreckung sorgen. Auf der Fahrbahnseitenfläche 32 und Rinnen- bzw. Gehsteigseitenfläche 34 sind von der Bodenfläche 90 ausgehende großflächige Abstandsrippen 24 angeordnet, die nicht bis zur Oberseite 40 der Seitenfläche reichen, und die für eine definierte Fugenbildung 86 und Verzahnung mit der Rinne bzw. Gehweg 16 auf der einen Seite und der Fahrbahn 12 auf der anderen Seite sorgen.
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6 stellt beispielhaft eine mögliche Bemaßung eines Ausführungsbeispiels eines Rinnensteins 60 dar, wie er in einem üblichen Rastermaß im Tiefbau Verwendung finden kann. Die Bemaßung ist beispielhaft zu verstehen und kann von Fachmann entsprechend der sich stellenden Anforderungen abgewandelt werden. Das Pult 62, 80 zum Bordstein 20 (Seite 34) hin ist ca. 80–170 mm breit und hat einen Neigungswinkel von ca. 0,5–10°. Die Steinhöhe liegt in diesem Bereich bei 90–200 mm. Das zweite Pult hat einen entsprechend größeren Neigungswinkel als Pult 1. Die Breite der Rinne kann zwischen 100–1000 mm betragen. Die dargestellte Gesamtbreite von 300 mm führt zu einer Anschlussmöglichkeit an einen Längsrekord. Der Pult 62, 80 zum Bordstein hin ist ca. 80 mm breit und hat einen Neigungswinkel von ca. 1°. Die Steinhöhe ist in diesem Bereich 130 mm. Der zweite Pult 64, 82 schließt am ersten Pult 62, 80 unmittelbar an und verläuft bis zur Steinhöhe 140 mm. Die Abstandselemente 24 zur Fahrbahn 12 bzw. Gehsteig 16 auf den Seiten 32 bzw. 34 sind 2 mm tief, die Bodenprofilelemente 38 sind 8 mm tief und weisen einen Radius von 5 mm mit Öffnungswinkel von 80° auf.
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In den 7a bis 7e sind verschieden Ausführungsbeispiele von Rinnensteinen 30 dargestellt, wobei die 7a bis 7d jeweils einen einzelnen Rinnenstein 48, 49, 52, 54 mit einer unterschiedlichen Zahl von Scheinfugen 26 darstellt, bei denen die Breitenkontur 36 entsprechend einer Normbreite eine Stufung aufweist. Sie können in der Länge direkt aneinanderstoßend und in der Breite ineinander eingreifend zusammengesetzt werden, um eine schnelle, kostengünstige Verlegung und eine Querkraftverteilung realisieren zu können. Die Länge der Rinne beträgt 150–1000 mm. Die Steine 48, 49, 52, 54 weisen keine Vorzugsrichtung auf und müssen daher bei der Verlegung nicht gedreht werden. Jeder Stein 48, 49, 52, 54 weist in Richtung Gehwegseitenfläche/Rinnenseitenfläche 34 eine durch Scheinfugen 26 begrenzten Teilfläche 28 auf, die sich aus einer gering geneigten Teilfläche 80 sowie einer stärker geneigten Teilfläche 82 zusammensetzt. Die fahrbahnseitigen 32 zugewandten Teilflächen 28 sind stark geneigte Teilflächen 82. 7a stellt ein 6-Teilflächen Rinnenstein 52, 7b einen 9-Teilfächen Rinnenstein 54 für eine breite Rinnenausbildung, 7c einen 4-Teilflächen-Rinnenstein 49 und 7d einen 2-Teilflächen-Rinnenstein 48 dar.
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Die 7e zeigt ein Rinnensteinsystem, dass aus jeweils zwei Einzelsteinen 72, 74 zusammensetzbar ist. Der in Richtung Fahrbahnseite 32 angeordnete Stein 72 weist eine unprofilierte geneigte Oberfläche 82 auf, während der rinnenzuweisende, bzw. gehsteigzuweisende Stein 74 eine Profilierung umfassend zwei Teiloberflächen 80, 82 aufweist. Die Teiloberfläche 80 ist weniger stark bis gar nicht gegenüber der stark geneigten Teiloberfläche 82 geneigt. Die beiden Einzelsteine 72, 74 werden jeweils in Kombination miteinander und bevorzugt versetzt gegeneinander verlegt. Sie ermöglichen eine hohe Flexibilität der Verlegung und können insbesondere in Engstellen wie Kurvenbereiche eingesetzt werden, in denen großflächigere Rinnensteine aneinanderstoßen und Lücken entstehen. Auch können Sie als Reparatursteine verwendet werden, falls großflächigere Steine ausgetauscht oder ersetzt werden müssen. Schließlich ist eine vollflächige Rinnenbepflasterung mit Einzelsteinen 72, 74 denkbar, als auch eine Ausbildung von Kreisen und Innen- und Außenkurven.
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8 stellt entsprechend der 1 ein Ausführungsbeispiel einer Pultrinne unter Verwendung eines Ausführungsbeispiels 30 eines Rinnensteins mit profilierter Rinnensteinfläche 42. Im zum Bordstein 20 angrenzenden flachen Bereich des Rinnensteins 30 ist ein breiter Abströmkanals ausgebildet, der sowohl Fußgängern als auch Radfahrern und Rollstuhlfahrern eine angenehme Benutzung ermöglicht, eine hohe Wassermenge auch bei hoher Verschmutzung schnell und sicher abströmen kann und leicht zu reinigen ist.
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Zur Ausbildung von komplexen Straßenführungen, insbesondere Kurven kann das Rinnensteinsystem Rinnensteine 30, 48, 49, 50, 52, 54, 56, 57, 70, 74, 70, 72 umfassen, die gerade und/oder gebogenen bzw. gekrümmt oder abgewinkelt ausgeformt sind. Die 9 und 10 zeigen Beispiele eines gebogenen 6-teilflächigen Rinnensteins 56 bzw. abgewinkelten 4-teilflächigen Rinnensteine 57, die für einen Kurvenbau verwendet werden können. Je nach Anordnung im kurveninneren oder kurvenäußeren Radius ist die Neigung bezüglich Fahrbahn 12 zum Gehweg 16 in Richtung größerer Bogenlänge (kurvenaußen) bzw. in Richtung geringerer Bogenlänge (kurveninnen) ausgerichtet. Auf jeweils der zur Gehwegseite 34 orientierten und durch Scheinfugen 26 begrenzten abgeknickten Teilfläche 40, 42, 44 sind Unterteilflächen mit großem Neigungswinkel α1 64, 82 bzw. mit kleinem Neigungswinkel α2 62, 80 angeordnet. Der in 9 dargestellte Rinnenstein 56 weist eine gleichmäßige Krümmung auf.
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In den 10a und 10b sind abgewinkelte Rinnensteine 57, die mittels Scheinfugen 26 vier Teilflächen 28 als „Scheineinzelsteine” ausweisen, für eine kurveninnere (10a) und kurvenäußere (10b) Verlegung dargestellt. Die der Gehwegseite 34 zugewandte Teilfläche 28 umfasst zwei Profilierungsteilflächen 62, 80 und 64, 82.
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Hierzu zeigt 11 einen Kurvenbepflasterungsabschnitt 58 des Rinnensteinsystems durch Zusammensetzung von fünf gebogenen Kurvenrinnensteinen 56 der 9, die eine Ablaufrinne für eine kurvenäußere Fahrbahnbegrenzung ausbilden.
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In der 12 ist ein Rinnen-Einzelsteinsystem 70 dargestellt, dass Einzelsteine 72, 74 in Kombination umfasst. Ein rinnenzugewandter bzw. gehsteigzugewandter Rinnenstein 74 weist eine profiliert geneigte Oberfläche auf, die beispielsweise gebogen ausgebildet ist, oder aus zwei Teilflächen 62, 80 und 64, 82 bestehen kann. Die Teilfläche 62, 80 ist weniger stark geneigt als die Teilfläche 64, 82. An diesen Stein 74 stößt ein entsprechend in der Höhe angepasster weiterer fahrbahnzugewandter Rinnenstein 72, der eine unprofilierte stärker geneigte Oberfläche 82, 84 aufweist. Beide Steine 72, 74 weisen Abstandsrippen 24 auf, wobei bezüglich der Fahrbahnseite 32 und der Rinnen- bzw. Gehwegseite 34 großflächige Abstandsrippen 24 mit geringer Abstandshöhe und gegenüber den Stoßseitenfläche 36 schmale Abstandsrippen 24 mit Abstandshöhen in Größenordnung einer gewünschten Steinfugenausbildung 86 angeordnet sind.
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12d und 12e zeigen einen fahrbahnseitigen sowie rinnenseitigen Einzelstein 72, 74 in perspektivischer Ansicht, die an ihren beiden Stoßseitenflächen 36 bzw. 34 kleinflächige von der Bodenfläche 90 ausgehende Abstandsrippen 24 aufweisen. Der fahrbahnseitige Einzelstein 72 weist an seiner fahrbahnseitigen Längsseitenfläche 32 eine großflächige Abstandsrippe 24 aufweist. Der rinnenseitige Einzelstein 74 weist in Richtung der Fahrbahnseite 32 eine kleine Abstandsrippe 24 auf, und auf der nicht dargestellten Rinnenseite 34 eine großflächige Abstandsrippe 24, wie in der Draufsicht in 12c zu erkennen ist. Alternativ kann ebenfalls an den Längsseitenflächen 32, 34 kleine, gegenseitig versetzte Abstandsrippen angeordnet sein, wie dies 12a bis 12c andeuten. Die Oberfläche des Einzelsteins 74 ist zweigeteilt und weist eine Teilfläche größeren Neigungswinkels 64, 82 und eine Teilfläche kleineren Winkels 62, 80 auf, die auch eben ausgebildet sein kann. Gegenüber der Höhe des Einzelsteins 74 ist der Einzelstein 72 höher gestaltet, damit seine Oberfläche 82 mit der Oberfläche 64, 82 fluchtend anschließt. Sollen mehrere parallel verlegte Einzelsteine 72, 74 eine Rinnenbepflasterung bilden, so sind die weiteren, in Richtung Fahrbahnseite anschließenden Einzelsteine 72 graduell höher auszulegen. Es ist denkbar, nur den rinnennächsten oder fahrbahnnächsten Rinnenstein als Einzelsteine 70 auszubilden, und anschließende Steine als größere Steinformationen 48, 49, 50, 52, 54, 55 auszubilden, um eine hohe Verlegeflexibilität und Geschwindigkeit zu erreichen.
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Das Einzelsteinsystem 70 kann vornehmlich in Kurvenbereichen an Stoßstellen großflächigerer Einzelsteine, wie sie in den 7a bis 7d dargestellt sind, eingesetzt werden, falls Lücken entstehen, die durch die größeren Steine nicht ausgefüllt werden können. Außerdem kann das Einzelsteinsystem 70 zu Reparaturzwecken eingesetzt werden und bietet eine größtmögliche Verlegeflexibilität, da es ein Längenausgleich in Kombination mit längeren Rinnensteinen ermöglicht. Schließlich kann eine Rinnenbepflasterung vollständig mittels des Einzelsteinsystems 70 durchgeführt werden, wobei nicht Scheinfugen 26 sondern tatsächliche Steinfugen 86 ausgebildet werden, die ein natürliches Pflasterbild, verbesserte Wasserdurchdringfähigkeit und höhere Verlegeflexibilität ermöglicht.
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Die 13 stellt eine Draufsicht auf eine Kreisbepflasterung 100 dar, die aus Einzelsteinen 72, 74 eines Einzelsteinsystems 70 besteht. Mit den Einzelsteinen sind sowohl Kurven als auch Kreise verlegbar. Eine solche Kreisbepflasterung 100 kann beispielsweise zur Randbepflasterung einer Mitteninsel eines Kreisverkehrs oder zur Ausbildung einer Blumen- oder Verschönerungsinsel in einer Fußgängerzone dienen. Durch Verwendung von geneigten Einzelsteinen 72 im Kreisinneren mit stark geneigter Teilfläche 64, 82 und profilierten Einzelsteinen 74 im Kreisäußeren mit profilierten Teiloberfläche 62, 80 und 64, 82 die eine umgebende Rinne an der Peripherie der Randbepflasterung definiert, kann eine variable kreisförmige Bepflasterung erreicht werden. Statt mit den Elementen 10a und 10b Innen- und Außenbögen zu verlegen, können auch die zwei in 12 dargestellten Einzelsteine verwendet werden. Der Durchmesser kann 3 mtr. oder größer betragen. Die Einzelsteine 72, 74 sind versetzt zueinander angeordnet und bilden Steinfugen 86 aus, die eine Versickerungsfähigkeit für abfließendes Wasser aufweisen können. Die Neigung der kreisinneren Einzelsteine 72 kann einer Gesamterhebung hin zur Inselmitte angepasst werden.
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Die Erfindung ist nicht auf dargestellte oder beschriebene Ausführungsbeispiele beschränkt. Sie umfasst vielmehr Weiterbildungen der Erfindung im Rahmen der Schutzrechtsansprüche. Insbesondere sieht die Erfindung auch vor beidseitig einer Fahrfläche s-förmige Rinnen zu verlegen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Rinnenstein des Stands der Technik
- 12
- Fahrbahn
- 14
- Fahrbahnpflasterstein
- 16
- Gehweg
- 18
- Gehwegpflasterstein
- 20
- Bordstein
- 22
- Ebene Rinnensteinfläche des SdT
- 24
- Abstandsrippe
- 26
- Scheinfuge
- 28
- Rinnenstein-Teilfläche
- 30
- Rinnenstein
- 32
- Fahrbahnseitenfläche
- 34
- Gehwegseitenfläche/Rinnenseitenfläche
- 36
- Stoßseitenfläche
- 38
- Bodennut
- 40
- Profilierte Rinnensteinfläche
- 42
- Profilierte Rinnensteinteilfläche
- 44
- Abgewinkelte Rinnensteinteilfläche
- 46
- Gebogene Rinnensteinteilfläche
- 47
- 1-Flächen Rinnenstein (2-teilig)
- 48
- 2-Teilflächen Rinnenstein
- 49
- 4-Teilflächen Rinnenstein
- 50
- 8-Teilflächen Rinnenstein
- 52
- 6-Teilflächen Rinnenstein
- 54
- 9-Teilfächen Rinnenstein
- 55
- 12-Teilflächen Rinnenstein
- 56
- Gebogener Rinnenstein für Kurvenbereich
- 57
- Abgewinkelter Rinnenstein für Kurvenbereich
- 58
- Kurvenbepflasterung
- 60
- Bemaßter Rinnenstein einer normkonformen Ausführungsform
- 62
- Teilfläche mit Neigungswinkel < 1°
- 64
- Teilfläche mit Neigungswinkel > 1°
- 70
- Rinnen-Einzelsteinsystem
- 72
- Geneigter Rinnen-Einzelstein für Fahrbahnseite
- 74
- Profilierter Rinnen-Einzelstein mit stark geneigter und schwach bis gar nicht geneigter Teilfläche für Rinnenseite
- 80
- Gering geneigte Teilfläche
- 82
- Stark geneigte Teilfläche
- 84
- Bemaßte Einzelrinnensteine einer normkonformen Ausführungsform
- 86
- Steinfuge
- 88
- Rinne
- 90
- Bodenfläche
- 92
- Untergrund-Mörtelbett
- 94
- Untergrund-Betonfundament
- 96
- Brechsand, Splittgemisch
- 98
- Erdreich
- 100
- Kreisbepflasterung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202004012055 U1 [0002]