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Die Neuerung betrifft einen Rinnenformstein.
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Aus der Praxis sind Rinnenformsteine bekannt. Sie bestehen aus mineralischem Werkstoff und dienen dazu, eine Rinne zum Abführen von Flüssigkeit zu schaffen, indem eine Vielzahl von gleichartigen Rinnenformsteinen aneinander gereiht verlegt wird.
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Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rinnenformstein zu schaffen, der es ermöglicht, nicht nur auf einer Straßenoberfläche befindliches Wasser aufzunehmen, sondern auch Wasser aufzunehmen, welches innerhalb der Straßenoberfläche vorliegt, wobei eine Rinne schnell und problemlos erstellt werden kann und eine dauerhaft hohe Qualität sowie niedrige Unterhaltskosten ermöglichen soll.
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Diese Aufgabe wird durch einen Rinnenformstein mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die Neuerung schlägt mit anderen Worten vor, den Rinnenabschnitt, welcher sich von einem bis zum anderen Stirnende des Rinnenformsteins erstreckt, auf zumindest einer seiner Längsseiten mit einer Flanke zu begrenzen, welche mit Fluidkanälen versehen ist. Diese Fluidkanäle erstrecken sich schräg oder quer zur Längsrichtung des Rinnenabschnitts, so dass von außen an den Rinnenabschnitt gelangendes Wasser nicht nur über die Oberkante der Flanke, sondern auch durch die Fluidkanäle bis zum Rinnenabschnitt gelangen kann und dort in an sich bekannter Weise geführt werden kann. Vorschlagsgemäß ist dabei vorgesehen, dass die in der einen Flanke vorgesehenen Fluidkanäle als nach oben offene Schlitze ausgestaltet sind. Im Vergleich zu Bohrungen, die unterhalb der Oberkante der Flanke verlaufen, wird so erstens eine besonders einfache Herstellung des Rinnenformsteins ermöglicht. Zweitens wird ermöglicht, dass die Fluidkanäle problemlos kontrolliert und freigehalten werden können, da sie nicht kompliziert und zeitaufwendig gespült werden müssen, sondern im Rahmen der üblichen Straßenreinigungsmaßnahmen mittels eines Besenwagens bzw. einer Kehrmaschine gereinigt werden können.
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Der vorschlagsgemäße Rinnenformstein weist also folgende Eigenschaften auf:
- – Er kann auf der Bodenoberflächen Wasser aufnehmen und führen.
- – Ebenso Wasser, welches innerhalb des Bodens – z. B. innerhalb einer porösen Fahrbahn-Deckschicht – zu dem Rinnenformstein gelangt.
- – Aufgrund der einteiligen Bauweise müssen nicht mehrere separate Elemente hergestellt werden, die dazu dienen sollen, einen Abschnitt einer Rinne zu schaffen. Die Herstellungskosten der für die Rinne vorgesehenen Elemente werden daher wirtschaftlich vorteilhaft durch die Einteiligkeit des Rinnenformsteins beeinflusst.
- – Es müssen nicht mehrere Elemente an der Baustelle jeweils lagerichtig und passgenau zusammengesetzt werden, um einen bestimmten Abschnitt der Rinne zu schaffen. Stattdessen muss lediglich ein einziger Rinnenformstein verlegt werden. Die Herstellung einer Rinne wird daher vereinfacht, was wirtschaftlich und qualitativ vorteilhaft ist.
- – Dadurch, dass nicht mehrere Elemente an der Baustelle zusammengesetzt werden müssen, sondern ein einzelner Rinnenformstein zur Schaffung desselben Abschnitts der Rinne verlegt zu werden braucht, wird die Herstellung einer Rinne wirtschaftlich vorteilhaft dadurch beeinflusst, dass die Einteiligkeit des Rinnenformsteins einen schnelleren Verlegungsfortschritt ermöglicht.
- – Im Vergleich dazu, einen Rinnenabschnitt aus mehreren Elementen zu erstellen statt aus einem einteiligen Rinnenformstein, wird die Anzahl der Elemente, aus denen eine Rinne besteht, erheblich verringert.
Die Gefahr von Abplatzungen oder ähnlichen Beschädigungen, die typischerweise an den Kanten bzw. Rändern der Elemente auftreten können, wird entsprechend der verringerten Teilezahl ebenfalls verringert.
Dies führt zu einer Qualitätsverbesserung der aus vorschlagsgemäßen Rinnenformsteinen erstellten Rinne:
Beschädigungen an den Anschluss- bzw. Trenn- oder Kontaktstellen zwischen den einzelnen Elementen der Rinne können die Rinnenfunktion beeinträchtigen, z. B. ihre Dichtheit. Die Wahrscheinlichkeit derartiger Funktionsnachteile der Rinne wird durch die verringerte Anzahl an Elementen reduziert, welche zur Herstellung der Rinne verwendet werden.
- – Dadurch, dass die Fluidkanäle als nach oben offene Schlitze ausgestaltet sind, können diese problemlos gereinigt werden, so dass sichergestellt ist, dass die Rinne über lange Zeit ihre Funktion behalten kann, Wasser zu führen, welches innerhalb des Bodens zu dem Rinnenformstein gelangt. Der Rinnenabschnitt eines vorschlagsgemäßen Rinnenformsteins ist ohnehin nach oben offen, so dass auch er bei derartigen Reinigungsarbeiten freigehalten wird und die Funktion der Rinne über lange Zeit sichergestellt werden kann.
- – Die problemlose Reinigung der Fluidkanäle sowie des nach oben offenen Rinnenabschnitts ist wirtschaftlich vorteilhaft, da die Funktion der Rinne mit einfachen Mitteln und geringem Wartungsaufwand sichergestellt werden kann.
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Vorteilhaft kann der Rinnenabschnitt an beiden Seiten durch jeweils eine Flanke begrenzt sein. Auf diese Weise wird eine definierte Führung von Wasser in der Rinne ermöglicht, die durch eine Vielzahl von Rinnenformsteinen geschaffen wird, unabhängig davon, welche Ausgestaltung der Bodenoberfläche auf der an den Rinnenformstein angrenzenden Bodenoberfläche vorgesehen ist, die der mit den Fluidkanälen versehenen Flanke gegenüberliegt. Die Funktion des Rinnenformsteins, eine Rinne zu schaffen, wird also auch ohne zusätzliche benachbarte Elemente dadurch ermöglicht, dass der Rinnenabschnitt auf beiden Seiten durch eine Flanke begrenzt ist.
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Vorteilhaft kann die mit den Fluidkanälen versehene Flanke höher sein als die auf der gegenüberliegenden Seite vorgesehene Flanke, so dass zum Beispiel auch der Anschluss von Flachbordsteinen problemlos an diese Flanke ermöglicht wird, während auf der gegenüberliegenden Seite der Rinne, wo die Flanken der Rinnenformsteine die Fluidkanäle aufweisen, die Anordnung einer Fahrbahn möglich ist, die beispielsweise eine als offenporiger Asphalt bezeichnete Deckschicht aufweisen kann.
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Die zuverlässige Ausgestaltung einer Rinne, mit passgenauen Anschlüssen der einzelnen Rinnenformsteine aneinander wird vorteilhaft dadurch sichergestellt, dass der Rinnenformstein an seinen beiden gegenüberliegenden Stirnenden komplementäre Vorsprünge bzw. Einbuchtungen aufweist, so dass zwei gleichartige Rinnenformsteine ähnlich wie in einer Nut- und Federverbindung ineinander greifend verlegt werden können und einen Verbund schaffen, der die Ausrichtung der beiden Rinnenformsteine zueinander definiert.
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Vorteilhaft können die vorschlagsgemäßen Rinnenformsteine zur Schaffung einer Straßenverkehrsfläche verwendet werden, wobei die Fahrbahn einer solchen Straße eine offenporige Deckschicht aufweist, beispielsweise den erwähnten offenporigen Asphalt, der Wasser nicht nur auf der Oberfläche der Fahrbahn abfließen lässt, sondern der das Wasser in der Deckschicht selbst führt, nämlich in den durch die Offenporigkeit ermöglichenden Hohlräumen der Deckschicht. An diese Deckschicht der Fahrbahn grenzt die Rinne, die aus einer Vielzahl von vorschlagsgemäßen Rinnenformsteinen gebildet wird. Dabei befinden sich die Fluidkanäle auf Höhe der offenporigen Deckschicht der Fahrbahn, so dass in dieser Deckschicht geführtes Wasser durch die Fluidkanäle in die Rinne gelangen kann und dort abgeleitet werden kann, nämlich zu einem Straßenablauf.
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Vorteilhaft kann die Rinne auf der der Fahrbahn gegenüberliegenden Seite durch einen Bordstein begrenzt werden. Der Bordstein erstreckt sich über die Oberkante der Rinne hinaus nach oben und bewirkt so auch bei Großniederschlagsereignissen, dass die auftretenden Wassermengen zuverlässig in der Rinne bzw. auf der Fahrbahn bis zum Straßenablauf geführt werden können.
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Dabei kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass der Bordstein als Flachbordstein ausgestaltet ist, der an die niedrigere der beiden Flanken des Rinnenformsteins anschließt, so dass vergleichsweise sanfte, problemlos befahrbare Höhenunterschiede in der beschriebenen Straßenverkehrsfläche geschaffen werden, die beispielsweise mittels Rollatoren, Rollstühlen u. dgl. problemlos überwunden werden können.
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Ein Ausführungsbeispiel der Neuerung wird anhand der rein schematischen Darstellungen nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
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1 einen einzelnen Rinnenformstein,
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2 eine aus mehreren Rinnenformsteinen gebildete Rinne, und
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3 einen Ausschnitt aus einer Straßenverkehrsfläche.
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In den Zeichnungen ist mit 1 jeweils ein Rinnenformstein bezeichnet, der einen Rinnenabschnitt 2 bildet, welcher in Fließrichtung der zu bildenden Rinne an seinen beiden Seiten durch zwei Flanken 3 und 4 begrenzt wird. Die Flanke 3 ist dabei höher ausgestaltet als die gegenüberliegende Flanke 4, und sie ist mit einer Vielzahl von Fluidkanälen 5 versehen.
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An den beiden gegenüberliegenden Stirnenden weist der Rinnenformstein 1 Vorsprünge 6 sowie Einbuchtungen 7 auf, so dass, wie insbesondere aus 2 ersichtlich ist, mehrere gleichartige Rinnenformsteine 1 einen regelrechten Verbund schaffen, wenn sie aneinander angrenzend verlegt werden.
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Aus 2 ist weiterhin ersichtlich, dass an die flachere Flanke 4 angrenzend ein Flachbordstein 8 vorgesehen ist, der mit einer Schrägfläche 9 bis an die Oberkante der niedrigeren Flanke 4 anschließt.
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Weiterhin ist in 2 ersichtlich, dass spezielle Ausgestaltungen des Rinnenbordsteins 1 vorgesehen sind, welche an einen Straßenablauf 10 angrenzen, so dass der Straßenablauf 10 problemlos in die aus den Rinnenformsteinen 1 geschaffene Rinne integriert werden kann und auf diese Weise sichergestellt ist, dass das in die Rinne gelangende Wasser zuverlässig zum Straßenablauf 10 geführt werden kann.
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3 zeigt einen Querschnitt durch die Rinne und durch benachbarte Elemente einer Straßenverkehrsfläche, die insgesamt mit 11 bezeichnet ist, wobei auch der Rinnenformstein 1 geschnitten ist, so dass dementsprechend die Vorsprünge bzw. Einbuchtungen dieses Rinnenformsteins 1 nicht in 3 ersichtlich sind.
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An die flachere Flanke 4 schließt wie in 2 ein Flachbordstein 8 an, und an die höhere Flanke 3 anschließend ist in 3 eine Fahrbahn 12 angedeutet, die in an sich bekannter Weise eine wasserdichte Unterlage 14, z. B. in Form einer Bitumenschicht aufweist, sowie darüber eine offenporige Deckschicht 15, die beispielsweise als offenporige Asphaltschicht ausgestaltet sein kann. Pfeile in 3 veranschaulichen den Transport von Niederschlagswasser, welches auf die Straßenverkehrsfläche 10 auftritt: Wasser fließt nicht nur auf der Oberfläche der Fahrbahn 12 in den Rinnenabschnitt 2, sondern auch in der Tiefe der offenporigen Deckschicht 15, so dass die Fahrbahnoberfläche so trocken wie möglich gehalten werden kann und z. B. aufwirbelnde Gischt weitgehend vermieden werden kann. Das Wasser gelangt durch die Deckschicht 15 zu den Fluidkanälen 5 und strömt durch die Fluidkanäle 5 in den Rinnenabschnitt 2, so dass es weiter in Längsrichtung der aus mehreren Rinnenformsteinen 1 gebildeten Rinne bis zu dem aus 2 ersichtlichen Straßenablauf 10 fließen kann.