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Dichtungsbahn zur Abdichtung von Bauwerken Die Erfindung bezieht sich
auf eine Dichtungsbahn zur Abdichtung von Bauwerken des Hoch- oder Tiefbaus gegenüber
wasserführendem Erdreich.
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Bei bindigen Böden oder an Hängen müssen zusätzlich zu den in DIN
4117 aufgeführten Abdichtungsmaßnahinen wirksame Dränungen vorgesehen werden, damit
sich vor der Dichtung kein drückendes Wasser sammelt. iCs sind also zwei Maßnahmen
erforderlich, nämlich erstens die eigentliche Abdichtung, die das Eindringen des
Wassers iu das Bauwerk verhindern soll und zweitens Mittel zur Abführung
des
Wassers durch eine Dränage, beispielsweise Kiesschüttungen, Lochziegel, vorgestellte
Wellplatten oder ähnliches, Diese Praxis ist nicht nur wegen der erforderlichen
zwei Arbeitsgänge nachteilig, sondern auch wegen der Witterungsabhängigkeit der
Arbeiten. Die meistenBauwerksisolierungen (beispielsweise Bitumenanstriche) sind
empfindlich gegen Bewegungen und Setzungen.
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Besondere Probleme bietet der Fertigteilbau, weil die Abdichtung der
Fugen zwischen benachbarten Fertigteilen bislang nicht befriedigend gelöst werden
konnte. Ähnliche Probleme bestehen bei der Abdichtung und Dränage von Gebäudesohlen,
StraLjendeckon, Sportplätzen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dichtungsballn zu schaffen,
die sowohl der Abdichtung als auch der Dränage dient, die in der Anbringung witterungsunabhängig
ist und vielseitig eingesetzt werden kann.
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Die erfindungsgemä13e Lösung besteht darin, daß diese Bahn aus einer
geschlossenen Folie und einer mit Dränageöffnungen versehenen Folie besteht,
die
abstandhaltend mtieinander verbunden sind. Zur Abstandhaltung eignen sich beispielsweise
Noppen in einer oder auch in beiden Folien, wobei die von den Noppen gebildeten,
stellenweisen Vorsprünge zu der jeweils anderen Folie gerichtet sind. Zweckmäßigerweise
werden die beiden Folien an den Noppenvorsprüngen miteinander verbunden, nämlich
bespielsweise verschweißt oder verklebt.
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Nach einem besonderen Merkmal der Erfindung werden nicht sämtliche
Noppen der einen Folie mit der anderen Folie verbunden, sondern nur ein Teil. Bespielsweise
kann man bei Anordnung der Noppen im Rechteokraster in jeder Noppenreihe (senkrecht
und waagerecht) jede zweite bis fünfte Noppe verbinden. Dadurch etstehen zwischen
den Verbindungspunkten verhäitnismäßig breite Streifen (beispielsweise zwischen
3 und 20 Zentimetern-, insbesondere etwa 10 Zentimeter) in denen die Folien nicht
miteinander verbunden sind. Diese nichtverbundenen Bereiche verbessern die Flexibilität
des Folienpaars. Ferner ermöglicht dieses Merkmal
einen sehr vorteilhaften
und einfachen Anschluß benachbarter Bahnen aneinander, in-dem nämlich benachbarte
Bahnen derart überlappend verlegt werden, daß zumindest eine Folie der einen Bahn
zwischen den beiden Folien der anderen Bahn liegt. Übereinander angeordnete Folien
werden zweckmäßigerweise so angeordnet, da zumindest die dem Bauwerk zugewendete,
geschlossene Folie der dwwn Bahn zwischen den beiden Folien der nächst-unteren Bahn
liegt. Dadurch wird das zwischen den beiden Folien der oberen Bahn geführte Wasser
in den Hohlraum der unteren Bahn geleitet, ohne an das Bauwerk gelangen zu können.
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Die Dränageöffnungen haben nach einem weiteren Merkmal der Erfindung
unterschiedliche Weite, damit sie für die Dränage in unterschiedlichen Bodenkörnungen
geeignet sind.
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In den m.jsten Fällen wird es erforderlich sein, daß das unten aus
der erfindungsgemäßen Dichtungsbahn austretende Wasser gesammelt und abgeführt wird.
Zu diessm Zweok kann an demjenigen Rand der Dichtungsbahn, aus dem das Wasser austritt,
eine Rinne angeordnet sein, in oder über der der
betreffende Rand
der Dichtungsbahn liegt und die beispielsweise an einen Vorfluter angeschlossen
ist.
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Die erfindungsgemäße Dichtungsbahn ist nicht nur zur Anwendung an
senkrechten Wänden geeignet sondern auch beispielsweise zur Brechung der Kapillarität
unter Bauwerks sohlen sowie zur Abdichten und Dränage unter Straßen und Sportplätzen
und dergleichen. Sie ist insbesondere auch zur Verwendung im Elementenbau geeignet,
weil sie von dem Herstellerwerk mit den Bauelementen verbunden werden kann. Die
Verbindung zwischen benachbarten Bauelementen kann durch die oben erwähnte Überlappung
oder auch durch Verschweißung oder besondere Verbindungsprofile erfolgen. Selbstverständlich
kann die Bahn aber auch an Ort und Stelle an den abzudichtenden Bauwerken angebracht
werden, in dem sie beispielsweise mit über das Erdreich ragendem oberen Rand an
die zu schützende Oberfläche angenagelt wird oder mit dem oberen Rand in eine Bauwerksfuge
eingelegt wird. Wenn sie bei horizontaler Verlegung erhebliche Dränaufgaben übernehmen
soll, wird sie zweckmäßigerweise mit
entsprechendem Gefälle verlegt.
Normalerweise wird die mit der geschlossenen Folie dem zu schützenden Bauwerk zugewendet
verlegt. Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung
erläutert, die ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Es zeigen;
Fig. 1 einen Querschnitt durch die Dichtungsbahn, Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch
eine mit der Dichtungsbahn versehene Wand, Fig. 3 eine Draufsicht auf die Dichtungsbahn
und Fig. 4 eine den unteren Abschluß der Dichtungsbahn mit Auffangrinne veranschaulichenden
Vertikalschnitt.
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Gemäß Figur 1 besteht die Bahn aus einer geschlossenen Folie 1 und
einer zweiten Folie 2, die mit Noppen 3 und Dränageäffnungen 4 versehen ist.
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Einige der Noppen 3 sind mit der Folie 1 verklebt.
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Die Folien bestehen zweckm.illigerweise aus Kunststoff, beispielsweise
Polyvinylchlorid. Eine
von beiden oder beide können aber auch aus
anderem Material, beispielsweise aus Polyäthylenfolien o.ä,, bestehen. Die Draufsicht
der Figur 3 zeigt, daß die Noppen 3 regelmäßig, nämlich im Rechteck-- oder Quadratraster
verteilt sind. Selbstverständlich könnte aber auch eine unregelmäßige Verteilung
gewählt werden. Diejenigen Noppen, bei denen eine Verbindung mit der geschlossenen
Folie 1 vorgesehen ist, sind in Figur 3 angekreuzt. Die Auswahl nur weniger Verbindungsstellen
(nur jede neunte Noppe in dem Beispiel) dient nicht nur zur Verringerung des Herstellungsaufwands
sondern auch zur Erhöhung der Flexibilität. Die Folien können nämlich aus vergleichsweise
steifem Werkstoff bestehen. Ferner ermöglicht die Reihenanordnung der Verbindungspunkte,
daß zwischen den Reihen der Verbindungspunkte Bahnen verbleiben, die zur überlappenden
Verbindung benachbarter Bahnen gemäB Figur 2 verwendet werden können. Diese Figur
stellt einen Vertikalschnitt durch eine Wand 5 dar, die gegenüber dem wasserführenden
Erdreich 6 mittels zweier Dichtungsbahnen 7 und 8 geschützt ist, die in geeigneter
Weise, beispielsweise durch Stifte 9, an der Wand befestigt sind.
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Im Überlappungsbereich 10 ist die der Wand 5 zugewendete, geschlossene
Folie der oberen Bahn 7 in den Bereich zwischen den die untere Bahn 8 bildenden
Folien geführt. Das zwischen den die obere Bahn 7 bildenden Folien befindliche Wasser
wird dadurch in den Dränraum der unteren Bahn geleitet.
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Bei bekannten Dichtungsbahnen würde bei derart überlappender Anordnung
ohne spezielle Dichtmittel die Gefahr bestehen, da(3 Stauwasser die Überlappung
durchdringt. Diese Gefahr ist im erfindungsgemäßen Fall nicht vorhanden, weil das
ggf. die Überlappung der äußeren Folien 2 durchdringende Stauwasser in dem zwischen
die Bahnen bildenden-Folien befindlichen Raum entspannt nach unten abfließen kann
und daher die Überlappung der inneren Folien nicht mehr zu durchdringen vermag.
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In entsprechender Weise kann die Überlappung auch bei senkrecht verlaufenden
Fugen vorgesehen werden, beispielsweise bei nebeneinander befindlichen Montageelementen,
die bereits werksseitig mit der Dichtungsbahn versehen wurden.
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Die werksseitige Verbindung von Betonelementen mit der Dichtungsbahn
kann in einfacher Weise dadurch bewirkt werden, daß die Elemente bereits in Verbindung
mit der Bahn gegossen werden, in dem die Bahn in die GulJformen eingelegt wird.
Falls erforderlich, kann die Verbindung zwischen der Bahn und dem Element dadurch
verbessert werden, dafJ die elementseitige Folie der Bahn mit Vorsprüngen und/oder
Ausnehmungen versehen wird, die zu einer gegenseitigen Verriegelung der Folie und
des Elementmaterials führen. Beispielsweise können diese Vorsprünge bzw. Ausnetintuigen
Schwalbenschwanzform haben.
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Figur 4 veranschaulicht eine Rinne 11, die am FujS der Wand 5 zur
Abführung des Wassers vorgesehen ist, das von der Dichtungsbatm 7, 8 herangeführt
wird. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel hat die Rinne eine nahezu geschlossene
Kastenform, wobei in der Oberseite nahe der Wand 5 ein Schlitz 12 vorgesehen ist,
in den der untere Rand der Bahn 7, d eingeführt ist. l)ie geschlossene Form der
Rinne verhindert, daif sie durch eindringendes Erdreich verstopft
wird.
Der Schlitz 12 soll daher auch nicht wesentlich breiter sein, als es zur Aufnahme
des unteren Randes der Dichtungsbahn erforderlich ist.
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Das innerhalb der Rinne 11 gesammelte Wasser kann in bekannter Weise
durch besondere Rohrleitungen abgeführt werden.