DE4003875C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Drain-Dämm- und Dichtplatte gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Derartige Platten werden unter Estrichen, Mörtelschichten oder anderen Belägen von vorzugsweise Balkonen und Terrassen verlegt.

In Verbindung mit der aufkaschierten wärme- und schalldämmenden Schicht ist die Herstellung von vor allem schalldämmenden Belägen möglich. Zusammen mit der aufkaschierten Dichtbahn kann mit dieser Platte auch gleichzeitig die Abdichtung darunter­ liegender Bauteile vorgenommen werden, wie zum Beispiel bei Balkonkragplatten.

Aus der DE-OS 35 13 611 sind Platten der eingangs genannten Art bekannt.

Bei diesen sind die Kanäle lediglich unterhalb der Schaumkunst­ stoffplatte angeordnet, wobei viele von oben ausgehende Stanzungen notwendig sind, damit das in den Estrich eindringende Wasser überhaupt in die Drainkanäle abgeführt werden kann. Dabei bleibt trotz der Abdeckung durch eine wasserdurchlässige Filterbahn die entwässerungsfähige Fläche sehr begrenzt, womit eine verzögerte Entwässerung darüberliegender Beläge verbunden ist.

Weiter kann eine darunterliegende Abdichtung aus Bitumenbahnen deformiert werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Drain-Dämm- und Dichtplatte zu schaffen, die eine möglichst große Entwässerungs­ fläche ergibt und schnellstmöglich das Sickerwasser abführt.

Diese Aufgabe wird gelöst durch den Anspruch 1. Weitere Ausgestaltungen der Drain-Dämm- und Dichtplatte sind in den Ansprüchen 2 bis 5 angegeben.

Mit der Platte gemäß der Erfindung wird die Abführung des Sickerwassers nicht nur auf der Unterebene der Platte vorgenommen, sondern ein wesentlicher Teil des Sickerwassers wird zunächst durch die oben liegenden Drainkanäle gesammelt und weitergeleitet. Daraus ergibt sich auch, daß die an der Unterseite der Platte angeordneten Entwässerungsrillen einen großen Abstand aufweisen können und damit zusammenhängend die Aufstandsfläche der Platte relativ groß belassen werden kann. Im Falle unter der Platte angeordneter Dicht- und/oder Dämm­ schichten ist die große Aufstandsfläche hinsichtlich des Eindrückens der Dicht- und/oder Dämmschicht besonders vorteilhaft.

Bei der Ausbildung gemäß dem Anspruch 4 werden durch die auf­ kaschierte wärme- und schalldämmende Schicht dem Belag schall­ absorbierende Eigenschaften gegeben, wie sie auf Balkonen und Terrassen von Mehrfamilienhäusern vorgeschrieben werden. Zusammen mit der aufkaschierten Dichtbahn gemäß Anspruch 5 wird erreicht, daß darunterliegende Bauteile vor Feuchte geschützt werden, alle Arbeiten Drainen, Dämmen und Dichten in einem Arbeitsgang ausgeführt werden, und damit die an die Drain-Dämm- und Dichtplatte gestellten Forderungen erfüllt werden.

Mit der Erfindung werden folgende Vorteile erzielt:
1. Die entwässerungsfähige Fläche der Drain-Dämm- und Dichtplatten ist besonders groß.
2. Die Auflagefläche ist so groß, daß ein Eindrücken in die weiche Abdichtung nicht mehr möglich ist.
3. Auf der Abdichtung gestautes Sickerwasser hat keinen Kapillarkontakt zur Belagskonstruktion, zum Beispiel dem Estrich.
4. Drain-Dämm- und Dichtplatten bieten gleichzeitig schall­ dämmende Eigenschaften.
5. Drain-Dämm-und Dichtplatten rationalisieren auch die Ab­ dichtungsarbeiten, da diese in einem Arbeitsgang mit dem Drainen und Dämmen gleichzeitig ausgeführt werden.

Ein Ausführungsbeispiel wird anhand der Zeichnung dargestellt und nachfolgend beschrieben.

Es zeigt:

Abb. 1 einen kompletten Belagsquerschnitt,

Abb. 2 eine Draufsicht ohne Abdeckbahn,

Abb. 3 eine Untersicht auf Schaumstoffplatte ohne Kaschierung,

Abb. 4 eine Seitenansicht - senkrecht in die Drainkanäle ge­ sehen - und

Abb. 5 eine perspektivische Darstellung.

Auf Abdichtungen von Balkonen und Terrassen werden die Platten so ausgelegt, daß die Drainkanäle in die Hauptentwässerungs­ richtung zeigen, und die Überlappungen der Abdeckbahn die einzelnen Plattenstöße überdecken. Für die danach erfolgenden Arbeiten sind sie begehbar. Kleine Beschädigungen der Platte beeinträchtigen die Funktionen nicht.

Auf den Drain-Dämm- und Dichtplatten wird ein Estrich als Lastverteilungsschicht verlegt, in den eine Bewehrung eingebettet wird.

Darauf werden geeignete Fliesen und Platten im Dünnbett oder "frisch in frisch" eingelegt. Nach Erhärten des Mörtels wird die Verfugung vorgenommen.

Das über die Fugen des Belages eindringende Oberflächenwasser sickert durch den Estrich in die Hohlräume der Drain-Dämm- und Dichtplatte und wird in deren Kanalsystem zu den Entwässerungen (z. B. Dachrinne) abgeführt.

Die Drain-Dämm- und Dichtplatten weisen auf der Unterseite der Schaumstoffplatte (1) Entwässerungsrillen (9) auf, die quer zu den obenliegenden Drainkanälen (4) verlaufen, und diese unter­ einander verbinden. Außerdem verbinden sie zusätzlich die Ent­ wässerungskanäle (8a) untereinander. Auf den Stegen (5), die die Drainkanäle seitlich begrenzen, wird die wasserdurchlässige Abdeckbahn (6) verklebt. Dadurch ergibt sich ein vor dem Estrich geschützter Hohlraum (Drainkanäle 4), der frei bleibt und damit in der Lage ist, Sickerwasser abzuführen.

An den Belagsabschlüssen bleiben die Drainkanäle offen, so daß eine unbehinderte Entwässerung möglich ist.

Damit zwischen den einzelnen Platten kein Mörtel auf die Abdich­ tung gelangen kann, sind seitlich Überlappungen (7) notwendig.

Claims (5)

1. Für die Herstellung von Flächendrainagen zur Entwässerung darüber liegender Belagsschichten bestimmte Drain-Dämm- und Dichtplatte aus Schaumkunststoff mit an der Unterseite der Schaumkunststoffplatte angeordneten, parallel verlau­ fenden, bereichsweise mit der Oberseite der Schaumkunst­ stoffplatte in Verbindung stehenden, als Entwässerungs­ rillen dienenden Ausnehmungen, und mit einer auf der Schaumkunststoffplatte mit seitlicher Überlappung ver­ klebten, wasserdurchlässigen Abdeckbahn, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Oberseite der Schaumkunststoffplatte (1) quer zu den Entwässerungsrillen (9) verlaufende Drainkanäle (4) eingearbeitet sind, daß die Drainkanäle (4) so tief ein­ gearbeitet sind, daß sie die Verbindung zu den Entwässerungs­ rillen (9) schaffen, und daß die seitlichen Abschlüsse (8) der Schaumkunststoffplatte (1) schräg angefast sind und damit im Ansatzbereich nebeneinanderliegender Schaumkunststoff­ platten (1) sich konisch nach unten verjüngende und die Entwässerungsrillen verbindende Entwässerungskanäle (8a) bilden.

2. Drain-Dämm- und Dichtplatte nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Drainkanäle (4) einen rechteckigen, quadratrischen, trapezförmigen oder runden Querschnitt aufweisen.

3. Drain- Dämm- und Dichtplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckbahn aus wasserdurchlässigen Vliesen, offenen Gittergeweben oder anderen vergleichbaren Stoffen besteht.

4. Drain-Dämm- und Dichtplatte nach einer der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Unterseite der Schaum­ kunststoffplatte (1) eine wärme- und schalldämmende Schicht (2) aufkaschiert ist.

5. Drain-Dämm- und Dichtplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß unterseitig der Schaumkunststoff­ platte (1) eine Dichtbahn (3) aufkaschiert ist.