DE4126805A1 - Verfahren zur herstellung von granuliertem ammoniumsulfat - Google Patents
Verfahren zur herstellung von granuliertem ammoniumsulfatInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01C—AMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
- C01C1/00—Ammonia; Compounds thereof
- C01C1/24—Sulfates of ammonium
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
- C05C—NITROGENOUS FERTILISERS
- C05C3/00—Fertilisers containing other salts of ammonia or ammonia itself, e.g. gas liquor
- C05C3/005—Post-treatment
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- Inorganic Chemistry (AREA)
- Fertilizers (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
granuliertem Ammoniumsulfat mit verbesserten Lager-,
Transport- und Streueigenschaften, das als Düngemittel in
der Land- und Forstwirtschaft verwendet wird.
Ammoniumsulfat fällt in großer Menge als Nebenprodukt bei
organisch-chemischen Umsetzungen, wie beispielsweise bei
der Caprolactam- und der Acrylnitrilproduktion sowie bei
der Gasreinigung an. Ammoniumsulfat wird hauptsächlich als
Düngemittel verwendet. Infolge seiner feinen Korngröße und
hohen Hygroskopizität ist die Lagerung, der Transport und
das Ausbringen des Salzes mit Problemen, wie das Zusammenbacken,
die Staubentwicklung, die geringe Streubreite u. a.,
verbunden.
Aus diesen Gründen wird in zunehmendem Maße das Ammoniumsulfat
kompaktiert, granuliert und konditioniert. Das Salz
besitzt jedoch eine geringe Plastizität und läßt sich daher
schwer kompaktieren. Es werden ihm deshalb verschiedene
Stoffe als Preßhilfs- bzw. Bindemittel zugesetzt. Diese
Mittel bewirken die Reduzierung des zur Kompaktierung
des Salzes erforderlichen Preßdruckes oder den Erhalt von
Granulaten mit verbesserten Lager-, Transport- und Streueigenschaften.
Die gleichzeitige Wirkung als Preßhilfs-
und Bindemittel ist jedoch auch möglich. W. Pietsch nennt
in "Roll pressing" (Hyden & Sons Ltd., London, 1976) eine
Vielzahl von Stoffen, die als Binder, Gleitmittel usw.
für Dünger eingesetzt werden.
Es ist bekannt Ammoniumhydrogensulfat (US 33 51 455) und
dreiwertige Metallsalze, insbesondere Alaune (JP 76 76 199;
AU 4 92 758; US 45 89 904; FR 14 69 715) Ammoniumsulfatlösungen
mit dem Ziel zuzusetzen größere Kristalle zu erzeugen.
Ferner ist bekannt zur Erhöhung der Granulatfestigkeit und
zur Vergrößerung der Ammoniumsulfatkristalle bei der Teller-
und Trommelgranulation des Salzes der Lösung Kalziumsulfat
und hydrophile, oberflächenaktive Substanzen, beispielsweise
Tone wie Attapulgit und Bentonit, in Konzentrationen
bis zu jeweils 5% zuzusetzen (EP 13 108).
Für die Granulation von Ammoniumsulfat werden des weiteren
in der Literatur ammonisiertes Superphosphat in Konzentrationen
von 1 bis 5% genannt (SU 2 47 324; SU 3 58 303). Um
die erforderliche Härte der Granulate zu erreichen, wird dem
Dünger Gips als weitere Komponente zugegeben (SU 3 58 303;
Penkov, E. J. u. a.: Khim. Prom. (Moskau), 1973, 49 (6),
S. 430-1). Diese Dünger mit einem stark reduzierten Stickstoffgehalt
bewirken eine systematische Verschlechterung
der Bodenqualität, durch den Gipsanteil.
Die gleichen Nachteile besitzen die in den Patentschriften
EP 13 108, DE 26 03 917 und CS 1 75 093 genannten Stoffe, wie
Bentonit mit Gips, Kaliumverbindungen und Flugstaub aus der
Kohleverbrennung.
Weiterhin werden für die Preßgranulation von Ammoniumsulfat
amphotere Oxide, leicht alkalisch sowie hygroskopisch reagierende
Salze (DE 12 47 352), Kaliziumnitrat (DE 26 03 917)
und Aluminiumhydroxid, modifiziert mit siliziumdioxidhaltigen
Stoffen (SU 8 52 847; JP 6 22 90 709) verwendet. Mit dem
Zusatz dieser Stoffe zum Salz ist eine teilweise Reaktion
unter Freisetzung von Ammoniak und damit der Reduzierung
des Stickstoffgehaltes des Düngemittels verbunden.
Als Preßhilfsmittel für Ammoniumsulfat werden auch empfohlen
Huminsäuren und ihre Salze (SU 3 04 233; Belikov, V. J.
u. a.; Khim, Tverd. Topl. 1974 (1), S. 126-7), huminsäurehaltige
Gras- und Waldtorfe (US 36 17 237), proteinhaltige
Substanzen, fett- und ölhaltige Komponenten (JP Kokai
59 92 988). Bei Konzentrationen bis 5% der Zusatzstoffe
wird der Stickstoffgehalt des Düngers stark reduziert.
Nach SU 9 21 619 wird zur Kompaktierung von Ammoniumsulfat
Polyacrylamid vorgeschlagen. Dabei soll der Feuchtigkeitsgehalt
des zu verpressenden Salzes 5,1 bis 7,6% betragen.
Die Polyacrylamidkonzentration im Gemisch beträgt 0,25%.
Aussagen zur Wirksamkeit des Polymeren werden nicht gemacht.
Weiterhin werden Stärke (FR 15 20 587), wassersorbierende
Polymere, wie Vinylacetat-Methylacrylat-Polymere (JP Kokai
80 57 454), sowie alkalische Magnesiumverbindungen (CS 1 30
016) für die Aufbau- bzw. Tellergranulation ammoniumsulfathaltiger
Mischdünger verwendet.
Cellulosederivate werden vor allem als Konditioniermittel
für die verschiedensten Düngemittel verwendet. So wird beispielsweise
zur Verbesserung des Lagerverhaltens von Ammoniumsulfat
eine Umhüllung mit Ethylcellulose vorgeschlagen
(DE-PS 22 15 634). Zur Konditionierung von Harnstoff
werden Methyl- und Carboxymethylcellulose eingesetzt (DD-PS
1 17 787, DE-PS 20 40 229). Die Verwendung der Cellulosederivate
bewirkt zwar ein verbessertes Lagerverhalten, die
Kornfestigkeit und damit die Transport- und Streueigenschaften
der Düngemittel werden aber nicht positiv beeinflußt.
Das der Erfindung zugrunde liegende Problem bestand darin,
dem schwer kompaktierbaren Ammoniumsulfat Stoffe zuzusetzen,
die die Düngequalität des Salzes nicht herabsetzen,
die den zur Kompaktierung erforderlichen Preßdruck verringern
und mit denen gleichzeitig granuliertes Ammoniumsalz herstellbar
ist, das verbesserte Lager-, Transport- und Streueigenschaften
aufweist.
Erfindungsgemäß wird dem zu granulierenden Ammoniumsulfatsalz
Hexamethylentetramin und/oder Methylcellulose zugegeben.
Die Einzelzusätze betragen dabei 0,5 bis 5 Masseanteile
in %, während 1:1-Mischungen in Konzentration von
0,5 bis 2 Masseanteilen in % verwendet werden.
Mit dem Zusatz dieser Verbindungen zum zu granulierenden
Ammoniumsulfat wird eine Reduzierung des erforderlichen
Preßdruckes und eine Erhöhung der statischen Kornfestigkeit
der Granulate erreicht. Die thermische Nachbehandlung des
mit Hexamethylentetramin granulierten Ammoniumsulfatsalzes
bei 80 bis 200°C, vorzugsweise bei 150 bis 175°C, bewirkt
eine weitere Erhöhung der statischen Kornfestigkeit
der Granulate.
Mit dem Zusatz der Verbindungen zum zu granulierenden Ammoniumsulfat
und dessen thermische Nachbehandlung werden
verbesserte Lager-, Transport- und Streueigenschaften des
Düngemittels erreicht.
Die Erfindung wird nachfolgend näher erläutert.
Gemische aus kristallinem Ammoniumsulfat und 0,5 bis 5 Masseanteile
in % Hexamethylentetramin bzw. Methylcellulose
oder 0,5 bis 2,0 Masseanteile in % eines 1:1-Gemisches aus
Hexamethylentetramin und Methylcellulose wurden bei Preßdrücken
von 75, 100 und 150 MPa kompaktiert und anschließend
granuliert.
Die statische Kornfestigkeit der Granulate wurde mit einem
handelsüblichen Festigkeitsprüfer bestimmt, wobei Granulate
mit einer Korngröße von 2,5 mm verwendet werden. Der
Fehler der Methode beträgt ± 1,9 N.
Folgende Ergebnisse wurden erreicht:
Die Ergebnisse zeigen, daß beide Preßhilfsmittel allein
oder als Mischung eine wesentliche Erhöhung der Kornfestigkeit
des Ammoniumsulfats bewirken, wodurch bedeutsame Granulateigenschaften
verbessert werden. Daneben kann der Energieaufwand
zur Kompaktierung minimiert werden.
Gemische aus kristallinem Ammoniumsulfat und 01, bis 5 Masseanteile
in % Hexamethylentetramin werden mit einem Preßdruck
von 100 MPa kompaktiert, anschließend granuliert und
eine Stunde bei verschiedenen Temperaturen thermisch nachbehandelt.
Die statische Kornfestigkeit der Granulate wurde
analog Beispiel 1 bestimmt.
Das Agglomerisationsverhalten der Granulatfraktion von
1,6 bis 3,15 mm wurde bestimmt, indem diese 24 Stunden
lang einer relativen Luftfeuchtigkeit von 86% ausgesetzt
wurde. Das so vorbehandelte Granulat wurde in einer senkrecht
stehenden Röhre 7 Tage mit 10 kg belastet. Anschließend
wurde die Kraft bestimmt, die erforderlich ist, um die
zylindrischen Probekörper senkrecht abzuscheren.
Folgende Ergebnisse wurden erhalten:
Die Ergebnisse zeigen, daß die statische Kornfestigkeit der
Granulate mit dem Gehalt an Hexamethylentetramin im Ammoniumsulfat
vergrößert wird. Die thermische Nachbehandlung der
Granulate führt zu deren Festigkeitszunahme.
Mit der Zunahme der Hexamethylentetraminkonzentration im
Ammoniumsulfat verringert sich die Abscherkraft und damit
die Backneigung des Düngemittels.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von granuliertem Ammoniumsulfat
mit verbesserten Lager-, Transport- und Streueigenschaften
durch Kompaktierung unter Zugabe von Preßhilfsmitteln
bzw. von Bindemitteln, gekennzeichnet
dadurch, daß dem zu granulierenden Ammoniumsulfatsalz
Hexamethylentetramin und/oder Methylcellulose zugegeben
werden, wobei bei alleiniger Zugabe von Hexamethylentetramin
das Granulat thermisch bei 80 bis 200°C nachbehandelt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß
Hexamethylentetramin oder Methylcellulose in einer Menge
von 0,5 bis 5 Masseanteile in % verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß
Hexamethylentetramin und Methylcellulose in Mischungen
von 1:1 und in Konzentration von 0,5 bis 2 Masseanteilen
in % zugegeben werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß
die thermische Nachbehandlung des mit Hexamethylentetramin
granulierten Ammoniumsulfatsalzes bei 150 bis 175°C
erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914126805 DE4126805A1 (de) | 1991-08-09 | 1991-08-09 | Verfahren zur herstellung von granuliertem ammoniumsulfat |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914126805 DE4126805A1 (de) | 1991-08-09 | 1991-08-09 | Verfahren zur herstellung von granuliertem ammoniumsulfat |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4126805A1 true DE4126805A1 (de) | 1993-02-11 |
Family
ID=6438241
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914126805 Withdrawn DE4126805A1 (de) | 1991-08-09 | 1991-08-09 | Verfahren zur herstellung von granuliertem ammoniumsulfat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4126805A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5630992A (en) * | 1994-08-29 | 1997-05-20 | Akzo Nobel Nv | Anti-caking agents for ammonium thiocyanate |
CN1302184C (zh) * | 1997-04-10 | 2007-02-28 | 奥塔诺姆建筑元件推销股份有限公司 | 用于建造移动式建筑物的格构桁架的接头 |
-
1991
- 1991-08-09 DE DE19914126805 patent/DE4126805A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US5630992A (en) * | 1994-08-29 | 1997-05-20 | Akzo Nobel Nv | Anti-caking agents for ammonium thiocyanate |
CN1302184C (zh) * | 1997-04-10 | 2007-02-28 | 奥塔诺姆建筑元件推销股份有限公司 | 用于建造移动式建筑物的格构桁架的接头 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: CAPROLACTAM LEUNA GMBH, 06237 LEUNA, DE |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |