DE4126802A1 - Verfahren zur herstellung von granuliertem ammoniumsulfat - Google Patents
Verfahren zur herstellung von granuliertem ammoniumsulfatInfo
- Publication number
- DE4126802A1 DE4126802A1 DE19914126802 DE4126802A DE4126802A1 DE 4126802 A1 DE4126802 A1 DE 4126802A1 DE 19914126802 DE19914126802 DE 19914126802 DE 4126802 A DE4126802 A DE 4126802A DE 4126802 A1 DE4126802 A1 DE 4126802A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- addn
- thermal treatment
- ammonium sulfate
- ammonium sulphate
- clay
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
- C05C—NITROGENOUS FERTILISERS
- C05C3/00—Fertilisers containing other salts of ammonia or ammonia itself, e.g. gas liquor
- C05C3/005—Post-treatment
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01C—AMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
- C01C1/00—Ammonia; Compounds thereof
- C01C1/24—Sulfates of ammonium
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Fertilizers (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
granuliertem Ammoniumsulfat mit verbesserten Lager-, Transport-
und Streueigenschaften, das als Düngemittel in der
Land- und Forstwirtschaft verwendet wird.
Ammoniumsulfat fällt in großen Mengen als Nebenprodukt bei
organisch-chemischen Umsetzungen, wie beispielsweise bei der
Caprolactam- und der Acrylnitrilproduktion, sowie bei der
Gasreinigung an. Ammoniumsulfat wird hauptsächlich als
Düngemittel verwendet. Infolge seiner feinen Korngröße und
hohen Hygroskopizität ist die Lagerung, der Transport und
das Ausbringen des Salzes mit Problemen, wie das Zusammenbacken,
die Staubentwicklung, die geringe Streubreite u. a.,
verbunden.
Aus diesen Gründen wird in zunehmendem Maße das Ammoniumsulfat
kompaktiert, granuliert und konditioniert. Das Salz
besitzt jedoch eine geringe Plastizität und läßt sich daher
schwer kompaktieren. Es werden ihm deshalb verschiedene
Stoffe als Preßhilfs- bzw. Bindemittel zugesetzt. Diese
Mittel bewirken die Reduzierung des zur Kompaktierung
des Salzes erforderlichen Preßdruckes oder den Erhalt von
Granulaten mit verbesserten Lager-, Transport- und Streueigenschaften.
Die gleichzeitige Wirkung als Preßhilfs-
und Bindemittel ist jedoch auch möglich.
W. Pietsch nennt in "Roll pressing" (Hyden & Sons Ltd.;
London, 1976) eine Vielzahl von Stoffen, die als Binder,
Gleitmittel usw. für Dünger eingesetzt werden.
Für die Granulation von Ammoniumsulfat werden des weiteren
in der Literatur ammonisiertes Superphosphat in Konzentrationen
von 1 bis 5% genannt (SU 2 47 324; 3 58 303). Um
die erforderliche Härte der Granulate zu erreichen, wird
dem Dünger Gips als weitere Komponente zugegeben (SU 3 58 303;
Pen-kov, E. J. u. a.: Khim. Prom. (Moskau) 1973, 49
(6), S. 430-1). Diese Dünger mit einem stark reduzierten
Stickstoffgehalt bewirken eine systematische Verschlechterung
der Bodenqualität, verursacht durch den Gipsanteil.
Die gleichen Nachteile besitzen die in den Patentschriften
DE 26 03 917 und CS 1 75 093 genannten Stoffe, wie Kaliumverbindungen
und Flugstaub aus der Kohleverbrennung.
Als Preßhilfsmittel für Ammoniumsulfat werden auch empfohlen
Huminsäuren und ihre Salze (SU 3 04 233; Belikov, V. J.
u. a.: Khim. Tverd. Topl. 1974 (1), S. 126-7), huminsäurehaltige
Gras- und Waldtorfe (US 36 17 237), proteinhaltige
Substanzen, fett- und ölhaltige Komponenten (JP Kokai
59 92 988). Bei Konzentrationen bis 5% der Zusatzstoffe
wird der Stickstoffgehalt des Düngers stark reduziert.
Nach SU 9 21 619 wird zur Kompaktierung von Ammoniumsulfat
Polyacrylamid vorgeschlagen. Dabei soll der Feuchtigkeitsgehalt
des zu verpressenden Salzes 5,1 bis 7,6% betragen.
Die Polyacrylamidkonzentration im Gemisch beträgt 0,25%.
Aussagen zur Wirksamkeit des Polymeres werden nicht gemacht.
Weiterhin werden Stärke (FR 15 20 587), wassersorbierende
Polymere, wie Vinylacetat-Methylacrylat-Polymere (JP Kokai
80 57 454), sowie alkalische Magnesiumverbindungen
(CS 1 30 016) für die Aufbau- bzw. Tellergranulation ammoniumsulfathaltiger
Mischdünger verwendet.
In den Patentschriften SU 1 67 766, SU 2 47 324, SU 5 60 824
und SU 6 01 574 wird der Zusatz von Harnstoff zum Ammoniumsulfat
beschrieben. Nachteil dieser Verfahren ist die
erhöhte Hygroskopizität des Ammoniumsulfates, wodurch
sich dessen Lager-, Transport- und Streueigenschaften verschlechtern.
Weiterhin werden für die Preßgranulation von Ammoniumsulfat
amphotere Oxide, leicht alkalisch sowie hygroskopisch
reagierende Salze (DE 12 47 352), Kalziumnitrat (DE 26 03 917)
und Aluminiumhydroxid, modifiziert mit siliziumdioxidhaltigen
Stoffen (SU 8 52 847; JP 62 290 709) verwendet. Mit
dem Zusatz dieser Stoffe zum Salz ist eine teilweise Reaktion
unter Freisetzung von Ammoniak und damit die Reduzierung
des Stickstoffgehaltes des Düngemittels verbunden.
Zur Erhöhung der Granulatfestigkeit und zur Vergrößerung der
Ammoniumsulfatkristalle bei der Teller- und Trommelgranulation
des Salzes, nicht bei der Preßgranulation, werden der
Lösung Kalziumsulfat und hydrophile, oberflächenaktive Substanzen,
z. B. Tone, wie Attapulgit und Bentonit, in Konzentrationen
bis zu jeweils 5 Masseanteilen in % zugegeben
(EP 13 108). Des weiteren werden siliziumhaltige Verbindungen,
wie Kieselgur und Na-alkylsilikonat, und Tone als Antibackmittel
für die verschiedensten Düngemittel verwendet
(DE 22 39 102, US 9 00 027, DE 21 22 265, PL 1 09 279 und DE
20 37 647). Das der Erfindung zugrundeliegende Problem bestand
darin, dem schwer kompaktierbaren Ammoniumsulfat Stoffe
zuzusetzen, die die Düngequalität des Salzes nicht herabsetzen,
die den zur Kompaktierung erforderlichen Preßdruck
verringern und mit denen gleichzeitig granuliertes Ammoniumsalz
herstellbar ist, das verbesserte Lager-, Transport- und
Streueigenschaften aufweist.
Erfindungsgemäß werden dem zu granulierenden Ammoniumsulfatsalz
hochdisperses Siliziumdioxid oder Tone in Konzentrationen
von 1 bis 5 Ma.-% zugegeben. Die Mischung wird
kompaktiert und granuliert. Anschließend werden die tonhaltigen
Granulate bei 100 bis 200°C thermisch nachbehandelt.
Vorzugsweise werden als Tone Bentonit, Kaolin, Friedländer
Blauton oder Brandiser Ton verwendet. Die Zugabe dieser
Stoffe bewirkt erstaunlicherweise ohne Stickstoffverlust
eine Reduktion des erforderlichen Preßdruckes und die
Verbesserung der Granulateigenschaften,
insbesondere der Kornfestigkeit. Die thermische Nachbehandlung
der tonhaltigen Granulate, die vorzugsweise bei 150
bis 175°C erfolgt, erhöht die Kornfestigkeit. Diesen Effekt,
festzustellen nur bei derartigen Mischungen, zeigt Ammoniumsulfat
als Einzelsubstanz nicht.
Die Erfindung wird nachfolgend an 2 Ausführungsbeispielen
näher beschrieben.
Gemische aus Ammoniumsulfat und 1 bzw. 5 Masseanteile in %
hochdisperses Siliziumdioxid wurden bei Preßdrücken von
75, 100 und 150 PMa kompaktiert und granuliert. Die Granulate
wurden imt Hilfe der statischen Kornfestigkeit charakterisiert.
Die Messungen wurden auf einem Festigkeitsprüfer durchgeführt,
wobei Granulate mit einer Korngröße von 2,5 mm verwendet
wurden. Der Fehler der Methode beträgt ±1,9 N.
Folgende Ergebnisse wurden erhalten:
Mit dem Zusatz von hochdispersem Siliciumdioxid zu dem zu
granulierenden Ammoniumsulfat werden bei gleichem Preßdruck
wesentlich höhere statische Kornfestigkeiten der Granulate
und damit bessere Lager-, Transport- und Streueigenschaften
erreicht.
Andererseits sind zur Gewährleistung vergleichsbarer Granulatfestigkeiten
niedrigere Preßdrücke und damit ein geringerer
Energieaufwand erforderlich.
Beim Zusatz von hochdispersem SiO₂ zum Ammoniumsulfat wird
im Gegensatz zum Natriumsilikat bzw. Kieselgur der N-Gehalt
des Düngemittels nicht durch chemische Umsetzungen
reduziert.
Gemische aus Ammoniumsulfat mit 1 bzw. 5 Masseanteile in %
Ton wurden mit Preßdrücken von 75, 100 und 150 MPa bei
Raumtemperatur kompaktiert und anschließend granuliert. Ein
Teil des Granulats wurde 1 Stunde bei 150 bis 175°C thermisch
nachbehandelt. Die so hergestellten Granulate wurden
mit einem Festigkeitsprüfer auf ihre statische Kornfestigkeit
hin untersucht. Dazu wurden 2,5 mm-Steckkörner verwendet.
Der Fehler der Methode beträgt ±1,9 N.
Folgende Ergebnisse wurden erhalten:
(1) Normaltemperatur
(2) 1 h bei 150 bis 175°C
(2) 1 h bei 150 bis 175°C
Mit dem Zusatz von Tonen zum Ammoniiumsulfatsatz werden bei
gleichem Preßdruck höhere statische Kornfestigkeiten der
Granulate und damit bessere Lager-, Transport und Streueigenschaften
im Vergleich zum reinen Ammoniumsulfat erreicht.
Andererseits sind zur Gewährleistung vergleichbarer Kornfestigkeiten
niedrigere Preßdrücke und damit ein geringerer
Energieaufwand erforderlich.
Die thermische Nachbehandlung der Granulate bei 150 bis
175°C bewirkt eine weitere Erhöhung der statischen Kornfestigkeit
und damit verbesserte Lager-, Transport- und
Streueigenschaften des Düngemittels.
Die thermische Nachbehandlung der Granulate, insbesondere
bei 150 bis 175°C, bewirkt eine wesentliche Erhöhung der
Granulatfestigkeit.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von granuliertem Ammoniumsulfat
mit verbesserten Lager-, Transport- und Streueigenschaften
durch Kompaktierung unter Zusatz von Preßhilfsmitteln
bzw. Bindemitteln, gekennzeichnet
dadurch, daß dem zu granulierenden kristallinen Ammoniumsulfat
1 bis 5 Masseanteile in % hochdisperses Siliziumdioxid
oder 1 bis 5 Masseanteile in % Tone zugegeben
werden, wobei bei letzteren eine thermische Nachbehandlung
bei 100 bis 200°C erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß
als Tone Bentonit, Kaolin, Friedländer Blauton oder
Brandiser Ton verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch,
daß die thermische Nachbehandlung vorzugsweise bei 150 bis
175°C erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914126802 DE4126802A1 (de) | 1991-08-09 | 1991-08-09 | Verfahren zur herstellung von granuliertem ammoniumsulfat |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914126802 DE4126802A1 (de) | 1991-08-09 | 1991-08-09 | Verfahren zur herstellung von granuliertem ammoniumsulfat |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4126802A1 true DE4126802A1 (de) | 1993-02-11 |
Family
ID=6438238
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914126802 Withdrawn DE4126802A1 (de) | 1991-08-09 | 1991-08-09 | Verfahren zur herstellung von granuliertem ammoniumsulfat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4126802A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1884506A2 (de) | 2006-07-27 | 2008-02-06 | K+S Aktiengesellschaft | Verfahren zur Granulierung von Ammoniumsulfat und ammoniumsulfatreichen mineralischen Düngemitteln |
-
1991
- 1991-08-09 DE DE19914126802 patent/DE4126802A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1884506A2 (de) | 2006-07-27 | 2008-02-06 | K+S Aktiengesellschaft | Verfahren zur Granulierung von Ammoniumsulfat und ammoniumsulfatreichen mineralischen Düngemitteln |
EP1884506A3 (de) * | 2006-07-27 | 2010-07-21 | K+S Aktiengesellschaft | Verfahren zur Granulierung von Ammoniumsulfat und ammoniumsulfatreichen mineralischen Düngemitteln |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
US3660068A (en) | Soil additives | |
DE4126802A1 (de) | Verfahren zur herstellung von granuliertem ammoniumsulfat | |
DE2407491C2 (de) | Granuliertes Düngemittel auf der Basis alkalihaltiger Glühphosphate und Verfahren zu dessen Herstellung | |
DE863946C (de) | Verfahren zur Herstellung von granuliertem Superphosphat | |
DE3445503A1 (de) | Verfahren zur herstellung von briketts | |
DE3601805A1 (de) | Verfahren zum aufbringen von feinteiligem dicyandiamid auf ammonium- und sulfatgruppenhaltigen duengemitteln | |
DE863947C (de) | Verfahren zur Herstellung von granuliertem Superphosphat | |
DE4126806A1 (de) | Verfahren zur herstellung von granuliertem ammoniumsulfat | |
DE4126805A1 (de) | Verfahren zur herstellung von granuliertem ammoniumsulfat | |
DE2748220A1 (de) | Verfahren zum granulieren von kalisalzen | |
DE4126801A1 (de) | Verfahren zur herstellung von granuliertem ammoniumsulfat | |
DE4126808A1 (de) | Verfahren zur herstellung von granuliertem ammoniumsulfat | |
DE2139278C3 (de) | Verfahren zum Verhindern der Neigung des Harnstoffs zusammenzubacken | |
DE4126803A1 (de) | Verfahren zur herstellung von granuliertem ammoniumsulfat | |
CA1040882A (en) | Method for the manufacture of soil modifiers from waste materials of the manufacture of titanium dioxide | |
DE4126804A1 (de) | Verfahren zur herstellung von granuliertem ammoniumsulfat | |
DE2046725A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von organisch mineralischen Mischdüngern bei gleichzeiti ger Herstellung und Gewinnung von Furfurol | |
DE2855036A1 (de) | Neue zusammensetzungen und verfahren zu deren herstellung und deren anwendung | |
DE892760C (de) | Verfahren zur Herstellung von granulierten, humushaltigen Duengemitteln aus Klaerschlamm | |
DE2706275A1 (de) | Gruenflaechen-pflegemittel | |
DE1667798A1 (de) | Hochprozentige fluessige Vollduenger | |
DE867999C (de) | Verfahren zur Herstellung granulierter, humushaltiger Duengemittel | |
DE603048C (de) | Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln | |
DE928171C (de) | Verfahren zur Herstellung von magnesiumhaltigen Phosphorsaeure-duengemitteln mit hoher PO-Ausnutzung | |
DE921754C (de) | Verfahren zur Herstellung von granuliertem Superphosphat |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: LEUNA-WERKE GMBH, 06237 LEUNA, DE |
|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: CAPROLACTAM LEUNA GMBH, 06237 LEUNA, DE |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |