DE4123170C2 - Dose aus Weißblech - Google Patents
Dose aus WeißblechInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Dose aus Weißblech mit gebördeltem
Deckel und Boden bei der Deckel und Boden aus einem doppelt
reduzierten Blech hergestellt sind, wobei der Deckel/Boden mit
dem Mantel durch Bördeln verbunden sind, wobei sich eine Über
lappung von Mantel und Deckel/Bodenhaken ergibt mit Verringe
rung der Falzhöhe.
Wie den Fachleuten bekannt ist, werden die herkömmlichen und
gegenwärtig in Gebrauch befindlichen Dosen, die zur Verpackung
der unterschiedlichsten Erzeugnisse, insbesondere von Nahrungs
mitteln, bestimmt sind, und die sogenannten sanitären Dosen,
normalerweise unter Verwendung von Weißblech mit 0,22 bis 0,24
mm Stärke und Vergütung T4 für den Deckel und den Boden herge
stellt.
Die Vergütung T4 des herkömmlichen Blechs bedeutet dabei die
Wärmebehandlungsart von Flandres, wobei Flandres ein bei der
Herstellung von Blechdosen verwendetes Material (flandres
sheet, d. h. Flandres-Blech) ist. T4 ist zu 58-64 in der inter
nationalen Härteskala von Flandres. DR8 ist der Klassifika
tionstyp von Flandres, wobei DR doppelte Reduktion bedeutet,
nämlich eine zweite Kaltlaminierung bzw. -walzen nach dem
Ausglühen des Blechs. DR8 ist äquivalent zu kaltgewalzten
Blechen mit einer Festigkeit von 56 kg/mm² und einer Härte von
73 Rockwell.
In Industrieanzeiger 26/1987, Seiten 26 bis 30 ist eine drei
teilige Dose offenbart, bei der die Blechdicke des Deckels 0,20
bis 0,24 mm für eine Dose von 90 mm Durchmesser beträgt und die
Werkstoffhärte im Bereich von 55 bis 70 HR 30T liegt. Für die
Rumpfblechdicke werden 0,18 bis 0,16 mm angegeben. Wird die
Blechdicke herabgesetzt, können so ausgebildete Dosen einer
seits aufgrund der geringeren Härte und andererseits für höhere
Härten bis zu 70 HR30T praktisch nicht verwendet werden. Wird
die Blechdicke verringert, so muß die Sickentiefe vertieft
werden.
Aus DE-Z. Bänder, Bleche, Rohre 9/1983, Seiten 250 bis 253, ist
es ferner bekannt, zweiteilige Dosen aus Weißblech herzustel
len, bei denen ein gezogenes Unterteil mit einem Verschluß ver
sehen wird. Als eine der Möglichkeiten zur Kostenverringerung
ist es offenbart, dünneres Material zu verwenden. Für den Rumpf
wird angegeben, daß eine Dicke von 0,175 mm versucht wird, für
den Deckel und den Boden sind Dicken von mindestens 0,22 mm
angegeben. Gemäß dieser Veröffentlichung wird bei Dosen mit 63
und 99 mm der Deckel aus über 0,20 mm starken Blechen herge
stellt. Den dieser Veröffentlichung genannte Wandstärken von
0,09 mm betreffen zweiteilige Dosen, die indessen nur für Pro
dukte verwendet werden können, die einen größeren Innendruck
als Atmosphärendruck aufweisen, z. B. für kohlensäurehaltige
Getränke. Andernfalls würden beim geringsten Berühren Ver
formungen entstehen. Derartige Dosen sind somit nicht beständig
gegenüber dem Außendruck und können daher keine unter Vakuum
hergestellte Konserven enthalten, wie dies bei Nahrungsmittel
konserven (Erbsen-, Tomatendosen, etc.) der Fall ist.
Die DE 29 00 568 C2 betrifft eine Dose aus Weißblech der ein
gangs genannten Art mit gebördeltem Deckel und Boden, bei der
Deckel und Boden aus einem doppelt reduzierten Blech herge
stellt sind, wobei der Deckel/Boden mit dem Mantel durch Bör
deln verbunden sind, wobei sich eine Überlappung von Mantel und
Deckel/Bodenhaken ergibt mit Verringerung der Falzhöhe. Diese
Dose ist für kohlensäurehaltige Getränke vorgesehen. Zur Ver
ringerung der Materialkosten wird vorgeschlagen, DR-Bleche für
den Deckel zu verwenden und bei einer Überlappungslänge von 45
bis 63 von Deckel- und Rumpfhaken für die Deckelhakenlänge etwa
2/3 der Falzhöhe bei Nenndurchmessern im Bereich von 52 bis 63,
d. h. eine Länge von 1,45 bis 1,70 mm vorzusehen.
Ein bei der Herstellung und Verwendung von Weißblechdosen auf
tretendes Problem ist die Faltenbildung, mit der eine ver
ringerte Stabilität und Dichtigkeit der Dosen einhergeht.
Dieses befürchtete Phänomen hat bislang die weitere Verringe
rung der Stärke von Deckel und Böden verhindert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dose zu schaf
fen, bei der sich eine erhebliche Blecheinsparung ohne Defor
mierung der Bördelung (Faltenbildung) ergibt.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einer Dose mit den Merk
malen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der
erfindungsgemäßen Dose sind Gegenstand der Unteransprüche.
Bei einer erfindungsgemäßen Dose aus Weißblech mit gebördeltem
Deckel und Boden sind somit der Deckel und Boden aus einem dop
pelt reduzierten Blech hergestellt, wobei der Deckel/Boden mit
dem Mantel durch Bördeln verbunden sind und wobei sich eine
Überlappung von Mantel und Deckel/Bodenhaken ergibt mit Ver
ringerung der Falzhöhe. Das doppelt reduzierte Blech weist eine
Stärke von 0,14 bis 0,18 mm auf, der Deckelhaken und der Man
telhaken weisen eine Höhe von 1 mm und der Falz eine Höhe von
1,5 mm auf und die Kerntiefe weist eine Abmessung von 1,6 mm
auf, wobei sich der Rauminhalt der Dose durch die Verringerung
der Mantelhöhe nicht verringert.
Durch die erfindungsgemäße Bördelung und Bemaßung der Hakenlän
gen ergibt sich eine wesentliche Verringerung der Ausmaße der
Falze und übrigen Bördelfalten mit einer fühlbaren und vor
teilhaften Verringerung der Durchmesser der Blechstücke für
Herstellung der Dosendeckel und -böden. Infolgedessen ist die
Rumpfhöhe klein ohne den Rauminhalt der Dosen zu verringern,
und es ergibt sich eine wesentliche Blecheinsparung mit um 21,2
bis 28,3% niedrigerem Blechbedarf und -kosten.
Die erfindungsgemäße Bördelung, die als Mikrobördelung bezeich
net wird, ermöglicht perfekte und völlig dichte Nähte, die für
verschiedene Produkte und Herstellungsverfahren verwendbar
sind. Dieses vorteilhafte Ergebnis, trotz verringerter Abmes
sungen bei gleichem Fassungsvermögen, eine Dose ohne Falten
bildung und mit ausreichender Dichtigkeit zu erhalten, war für
die Fachwelt nicht vorhersehbar.
Diese neue Dosenkonzeption ist möglich bei elektrisch ge
schweißten oder gezogenen Dosen, d. h. bei denjenigen, die an
der Zargennaht nicht die doppelte Stärke aufweisen, wie es bei
Dosen der Fall ist, deren Naht überlappt und mit Zinn oder
Thermoplasten gelötet ist.
Die erfindungsgemäße Dose ist in der beiliegenden Zeichnung
dargestellt, welche zu Vergleichszwecken die Abschnitte von
Deckel und Boden sowie die gebördelten Teile und auch den Rumpf
mit ihren entsprechenden Abmessungen zeigt. In der Zeichnung
zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch eine herkömmliche
Bördelung, d. h. unter Verwendung eines
Bleches von 0,22 mm Stärke, Vergütung T4,
deren Bördelabmessungen verhältnismäßig
größer sind;
Fig. 2 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße
Bördelung, unter Verwendung eines dünneren
Blechs, d. h. 16 mm Stärke, welches auch
härter ist, d. h. Vergütung DR8, dessen
Bördelabmessungen fühlbar geringer sind als
die der herkömmlichen Dose;
Fig. 3 eine Seitenansicht einer fertigen Dose mit
herkömmlicher Bördelung, deren Rumpf fühl
bar höher ist als diejenige der Dose mit
der erfindungsgemäßen Bördelung;
Fig. 4 eine Seitenansicht einer fertigen Dose mit
erfindungsgemäßen Bördelung, deren Rumpf
fühlbar niedriger ist, ohne an Fassungsver
mögen einzubüßen;
Fig. 5 eine Draufsicht eines Deckel- oder Boden
abschnittes mit einem herkömmlich benutzten
Durchmesser;
Fig. 6 eine Draufsicht eines Deckel- oder Boden
ausschnittes mit dem fühlbar verringerten
Durchmesser, wie er für die Mikrobördelung
gemäß der Erfindung benutzt wird;
Fig. 7 eine Draufsicht eines bereits gestanzten
Dosendeckels oder -bodens mit den herkömm
lich verwendeten Abmessungen;
Fig. 8 eine Draufsicht eines bereits gestanzten
Dosendeckels oder -bodens mit den erfindungs
gemäß verwendeten Abmessungen;
Fig. 9 einen Schnitt durch einen bereits gestanz
ten Dosendeckel oder -boden, der die Bör
delfalze zeigt, mit den herkömmlich ver
wendeten Abmessungen;
Fig. 10 einen Schnitt durch einen bereits gestanz
ten Dosendeckel oder -boden, der die Bör
delfalze mit der erfindungsgemäßen Börde
lung zeigt;
Fig. 11 eine Seitenansicht eines Dosenrumpfes mit
Höhenabmessung für die herkömmliche Börde
lung;
Fig. 12 eine Seitenansicht eines Dosenrumpfes mit
fühlbar verringerter Höhe, bestimmt für die
erfindungsgemäße Bördelung;
Fig. 13 eine Seitenansicht eines Dosenrumpfes
bereits mit Bördelflanschen und den norma
lerweise verwendeten Abmessungen für die
herkömmliche Bördelung; und
Fig. 14 eine Seitenansicht eines Dosenrumpfes
bereits mit Bördelflanschen mit verringer
ten Abmessungen gemäß der erfindungsgemäßen
Bördelung.
Wie die Zeichnung zeigt, ist erfindungsgemäß bei aus Weißblech
hergestellten Dosen für die verschiedensten Anwendungen eine
Mikrobördelung vorgesehen, die eine wesentliche Materialein
sparung zur Folge hat. Diese ergibt sich durch Verwendung eines
dünneren Bleches von 0,16 mm, welches relativ härter ist, d. h.
Vergütung DR8, anstelle von herkömmlich verwendetem Blech von
0,22 bis 0,24 mm Stärke, welches verhältnismäßig weicher ist,
d. h. Vergütung T4, ohne daß das Fassungsvermögen der auf diese
Weise erhaltenen Dosen beeinträchtigt ist.
Die erfindungsgemäße Dose ermöglicht eine vorteilhafte Mate
rialeinsparung durch die fühlbare Verringerung der Deckel- und
Bodenabschnitte, wie in Fig. 5 und 6 gezeigt, sowie die Ver
kleinerung der Falze und anderer Bördelfalten, wie in Fig. 1
und 2 sowie Fig. 9 und 10 gezeigt, ferner eine Verringerung der
Zargenhöhe, wie in Fig. 3 und 4 und Fig. 11 bis 14 der beilie
genden Zeichnungen gezeigt. Diese Verringerung wird ohne Beein
trächtigung des Fassungsvermögens der mittels Mikrobördelung
hergestellten Dosen erreicht.
Zur vollständigen Beurteilung der echten wirtschaftlichen Vor
teile, die sich aus diesem neuen Verfahren ergeben, ist zu
bemerken, daß außer wesentlichen Materialeinsparungen, er
möglicht durch die Verwendung eines doppelt reduzierten Ble
ches, d. h. DR8 und Stärke von 0,16 mm, bei der Herstellung von
Dosendeckeln und -böden dieses preiswertere Blech für die her
kömmlichen Bördelungen nicht verwendet werden kann, da infolge
der größeren Härte und geringeren Stärke die Falten der Falze
sich stark verformen würden und eine allgemeine Deformierung
der Bördelung verursachen würden. Hieraus würde nicht nur ein
schlechter Anblick der Dose ergeben, sondern sie wäre auch vom
technischen Standpunkt nicht akzeptabel, weil keine einwand
freie Abdichtung gewährleistet wäre und infolgedessen kein
idealer luftdichter Verschluß, welcher eine grundlegende Anfor
derung einer guten Bördelung und Qualität dieser Behälter dar
stellt.
Die nicht explizit in der Beschreibung erwähnten, jedoch in der
Zeichnung angegebenen Merkmale der Erfindung, insbesondere die
Bemaßungen, sind ebenso wie die in den Ansprüchen und der Be
schreibung angegebenen Merkmale erfindungswesentlich.
Die Erfindung ist indessen selbstverständlich nicht auf das be
schriebene und dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt.
Claims (4)
1. Dose aus Weißblech mit gebördeltem Deckel und Boden, bei
der Deckel und Boden aus einem doppelt reduzierten Blech her
gestellt sind, wobei der Deckel/Boden mit dem Mantel durch
Bördeln verbunden sind, wobei sich eine Überlappung von Mantel
und Deckel/Bodenhaken ergibt mit Verringerung der Falzhöhe,
dadurch gekennzeichnet, daß
das doppelt reduzierte Blech eine Stärke von 0,14 bis 0,18 mm aufweist,
der Deckelhaken und der Mantelhaken eine Höhe von 1 mm und der Falz eine Höhe von 1,5 mm aufweisen und die Kerntiefe eine Abmessung von 1,6 mm aufweist,
wobei sich der Rauminhalt der Dose durch die Verringerung der Mantelhöhe nicht verringert.
dadurch gekennzeichnet, daß
das doppelt reduzierte Blech eine Stärke von 0,14 bis 0,18 mm aufweist,
der Deckelhaken und der Mantelhaken eine Höhe von 1 mm und der Falz eine Höhe von 1,5 mm aufweisen und die Kerntiefe eine Abmessung von 1,6 mm aufweist,
wobei sich der Rauminhalt der Dose durch die Verringerung der Mantelhöhe nicht verringert.
2. Dose nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das doppelt reduzierte Blech eine Stärke von 0,16
mm besitzt.
3. Dose nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das doppelt reduzierte Blech die Ver
gütung DR8 aufweist.
4. Dose nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Blech für den Deckel und Boden etwa
dieselbe Stärke wie das Blech für den Rumpf besitzt.
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