DE4114345C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Verhindern des Blockierens der Fahrzeugräder während des Bremsens - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Verhindern des Blockierens der Fahrzeugräder während des BremsensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrich
tung der in den Oberbegriffen der Patentansprüche 1 und 7 ge
nannten Art.
Dieses in der EP-A-442 500 angegebene Verfahren benutzt eine
Vielzahl von Druckzunahmeraten oder Druckgradienten, die gemäß
verschiedener Straßenoberflächen-Reibungskoeffizienten im voraus
eingestellt und gespeichert sind. Je nach den berechneten
Verzögerungen und Beschleunigungen der Fahrzeugräder während
des Bremsens des Fahrzeuges wird einer der Reibungskoeffizien
ten geschätzt und damit eine zugeordnete Druckzunahmerate aus
gelesen. Entsprechend dieser jeweils ausgelesenen Druckzunah
merate wird dann der hydraulische Bremsdruck gesteuert. Wenn
sich bei diesem Verfahren beim blockiergeschützten Bremsen der
Reibungskoeffizient der Straßenoberfläche ändert, so kann dann
infolge der sich während der Regelzyklen ebenfalls ändernden
Radbeschleunigungen und Radverzögerungen ein neuer und anderer
Reibungskoeffizient abgeschätzt werden und damit auch eine
neue und andere Druckzunahmerate ausgelesen werden. Anderer
seits kann dieses bei dem beschriebenen Verfahren nur schritt
weise und allmählich erfolgen, so daß bei einer plötzlichen
großen Änderung des Reibungskoeffizienten, insbesondere von
einem zuvor aufgetretenen niedrigen Reibungskoeffizienten auf
einen hohen Reibungskoeffizienten, keine schnelle und wirksame
Anpassung der Regelzyklen an die tatsächlichen Straßengegeben
heiten erfolgt. In einem solchen Fall wird aufgrund von zu ge
ringen Druckzunahmeraten ein Bremsweg unnötig verlängert.
Aus der US-PS 4 855 917 ist eine Antiblockiersteuervorrichtung
bekannt, bei der die Radgeschwindigkeiten der einzelnen Fahr
zeugräder erfaßt werden und mit Hilfe einer elektrischen
Schaltung Reibungskoeffizienten der Straßenoberfläche berech
net werden. Nach Maßgabe der Reibungskoeffizienten werden in
dividuelle Soll-Radgeschwindigkeiten berechnet und den einzel
nen Fahrzeugrädern zugeordnete Radbremszylinder so gesteuert,
daß die tatsächlichen Radgeschwindigkeiten mit den jeweils be
rechneten Soll-Radgeschwindigkeiten möglichst übereinstimmen.
Aus einem Durchschnittswert der Reibungskoeffizienten wird
eine Fahrzeugverzögerung berechnet, aus der wiederum aufgrund
der Schlupfrate eines jeden der Fahrzeugräder die jeweiligen
Soll-Radgeschwindigkeiten bestimmt werden.
Aus der DE-OS 35 00 745 ist eine Schaltungsanordnung zur An
passung der Regelung einer blockiergeschützten Bremsanlage an
den momentanen Reibungskoeffizienten der Straßenoberfläche be
kannt. Dabei wird aus der schnellsten gemessenen Radgeschwin
digkeit eine Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit gebildet, die als
Bezugsgröße zur Regelung des Bremsdruckes dient. Zum Zeitpunkt
des Instabilwerdens eines Rades wird die Radgeschwindigkeit
des augenblicklichen schnellsten Rades und auch die Verzöge
rung dieses Rades ermittelt, um aufgrund dieser die Fahrzeug
geschwindigkeit und den momentanen Reibungskoeffizienten abzu
leiten. In Abhängigkeit des jeweils abgeleiteten Reibungsko
effizienten wird die Ansteuerung der Bremsdruck-Steuerventile
modifiziert. Eine Information über die Verzögerung des Fahr
zeuges wird dabei besonders sicher aus dem
Radgeschwindigkeitssignal eines Hinterrades abgeleitet, da
dieses schnellste Hinterrad immer noch stabil läuft, während
die Vorderräder sich bereits an den Haftgrenzen befinden.
Aus der DE-OS 38 19 424 ist ein Verfahren zum Regeln des
Bremsdruckes an einer blockiergeschützten Fahrzeugbremsanlage
bekannt, bei dem für jedes gebremste Rad die Differenz zwi
schen der Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit und einer Radrefe
renzgeschwindigkeit ermittelt wird, um in Abhängigkeit von
dieser Differenz die Länge einer Druckhalte- oder Druckabbau
phase einzustellen. Die Länge einer Druckabbauphase für das
betreffende Rad wird dabei umso größer eingestellt, je größer
der Unterschied zwischen der Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit
und der Radreferenzgeschwindigkeit für das betreffende Rad
ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrich
tung der genannten Art so weiterzubilden, daß, wenn der Rei
bungskoeffizient der Straßenoberfläche von einem niedrigen
Wert schnell auf einen hohen Wert ansteigt, ebenfalls schnell
ein hoher hydraulischer Bremsdruck zur Verfügung gestellt
wird.
Bei einem Verfahren bzw. einer Vorrichtung der genannten Art
ist diese Aufgabe durch die in den kennzeichnenden Teilen der
Ansprüche 1 und 7 angegebenen Merkmale gelöst.
Nach der erfindungsgemäßen Lehre wird jeweils festgestellt, ob
die niedrigere von zwei auf einer Achse befindlichen Rädern
erhaltene Radgeschwindigkeit innerhalb einer vorbestimmten
Zeitdauer bis in die Nähe der abgeschätzten Fahrzeuggeschwin
digkeit angewachsen ist. Wenn dieses der Fall ist, wird die
jeweils benutzte Druckzunahmerate gegen eine andere Druckzu
nahmerate ausgetauscht, die für einen hohen Reibungskoeffi
zienten geeignet ist. Damit ist es möglich, allein aufgrund
eines schnellen Anwachsens selbst der langsameren der Radge
schwindigkeiten einer Achse auf die Fahrzeuggeschwindigkeit
festzustellen, daß aufgrund eines hohen Reibungskoeffizienten
der Straßenoberfläche auch eine schnelle Beschleunigung des
jeweiligen Rades wieder stattgefunden hat, was ein sicheres
Indiz für das Vorliegen eines hohen Reibungskoeffizienten der
Straßenoberfläche ist. Allein aufgrund dieses Kriteriums wird
dann die Druckzunahmerate sofort auf eine andere Druckzunahme
rate geändert, die einem solchen hohen Reibungskoeffizienten
zugeordnet ist.
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen an
gegeben.
Die Zeichnung zeigt Ausführungsbeispiele der Erfindung.
Hierbei stellen dar
Fig. 1 ein Blockdiagramm für eine Dreikanal-Antiblockier
steuervorrichtung,
Fig. 2 ein Flußdiagramm, welches die Schritte zur Bestimmung
einer Druckzunahmerate zeigt,
Fig. 3 ein erklärendes Diagramm für ein Verfahren zur Fest
stellung eines Straßenoberflächenreibungskoeffizienten µ,
Fig. 4 ein Diagramm, welches einen Steuerzustand der Anti
blockiersteuerung zeigt,
Fig. 5 ein Flußdiagramm, welches die Schritte zur Bestimmung
einer Reibungskoeffizientenänderung von einem niederen
Wert zu einem hohen Wert zeigt,
Fig. 6 ein Diagramm, welches einen Steuerzustand zeigt, um der
Reibungskoeffizientenänderung von einem niederen Wert
zu einem hohen Wert gewachsen zu sein,
Fig. 7 ein vergleichbares Diagramm, welches einen anderen
Steuerzustand zeigt, der in einem Antiblockiersteuer
verfahren angewendet wird, welches vorhergehend vom
Erfinder eingereicht wurde.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun mit
Hinweis auf die Zeichnungen beschrieben.
Fig. 1 ist ein Blockdiagramm, welches eine Dreikanal-Anti
blockiersteuerungsvorrichtung zur Ausführung der Erfindung
zeigt.
Ausgangssignale der Radgeschwindigkeitsmesser 1 bis 4 werden
zu den entsprechenden Berechnungsschaltungen 5 bis 8 übertragen.
Diese Ausgangssignale sind maßgebend für die Radgeschwindig
keiten, wie sie von den Radgeschwindigkeitsmessern 1 bis 4
nachgewiesen werden. Das rechte Vorderradgeschwindigkeitssignal
Vw1 und das linke Vorderradgeschwindigkeitssignal Vw2 werden
direkt als erstes und zweites Systemgeschwindigkeitssignal
Vs1 und Vs2 zur ersten und zweiten Steuerlogikschaltung 9 und
10 übertragen. Eine niedrigere Hinterradgeschwindigkeit wird
zwischen dem linken Vw3 und dem rechten Hinterradgeschwindig
keitssignal Vw4 in einer niedrigen Hinterradgeschwindigkeits
auswahlschaltung 11 ausgewählt. Diese niedrigere Hinterradge
schwindigkeit wird als ein drittes Systemgeschwindigkeits
signal Vs3 zu einer dritten Steuerlogikschaltung 12 übertragen.
Jede dieser Steuerlogikschaltungen 9, 10 und 12 behandelt die
entsprechenden Systemgeschwindigkeitssignale Vs1, Vs2 oder Vs3
als einen gesteuerten Gegenstand. In Übereinstimmung mit den
entsprechenden Systemgeschwindigkeitssignalen Vs1, Vs2 und Vs3,
welche maßgebend für die Radgeschwindigkeiten sind, steuert
jede der Steuerlogikschaltungen das Öffnen und Schließen des
Halteventils HV und des Dämpfungsventils DV.
Die Signale, welche die Radgeschwindigkeiten Vw1 bis Vw4 dar
stellen, werden auch zu einem Mittel zur Berechnung der ge
schätzten Fahrzeuggeschwindigkeit 13 übertragen. In dem Mittel
zur Berechnung der geschätzten Fahrzeuggeschwindigkeit 13
wird die höchste Radgeschwindigkeit von vier Radgeschwindig
keiten Vw1 bis Vw4 ausgewählt und eine geschätzte Fahrzeugge
schwindigkeit Vv ist mit einer Begrenzung der Beschleunigung/
Verzögerung von ±1G erhältlich, welches die Begrenzung des
Rades mit der höchsten Geschwindigkeit ist. Die geschätzte
Fahrzeuggeschwindigkeit Vv wird zu den Steuerlogikschaltungen
9, 10 und 12 hin ausgegeben.
Die durch die Berechnungsschaltung 13 erhaltene geschätzte
Fahrzeuggeschwindigkeit Vv ist auch für eine Straßenober
flächenreibungskoeffizientenfeststellungsschaltung 14 vorge
sehen. Signale, welche maßgebend für den durch die Feststellungs
schaltung 14 bestimmten Straßenoberflächenreibungskoeffizienten µ
sind, werden zu den Steuerlogikschaltungen 9, 10 und 12 aus
gegeben. In Übereinstimmung mit diesen Signalen bestimmt jede
der Steuerlogikschaltungen 9, 10 und 12 eine Druckzuwachsrate
von einem Punkt an, bei welchem der hydraulische Bremsdruck
anfängt, sich zu vergrößern.
Auf der anderen Seite wird eine niedrigere Vorderradgeschwin
digkeit zwischen dem linken Vw1 und dem rechten Vorderradge
schwindigkeitssignal Vw2 in einer niedrigen Vorderradgeschwin
digkeitsauswahlschaltung 15 ausgewählt. Diese niedrigere
Vorderradgeschwindigkeit wird zu einer ersten Subtraktions- und
Vergleichsschaltung 16 übertragen. Diese erste Subtraktions-
und Vergleichsschaltung 16 berechnet den Rest der Subtraktion
der niedrigeren Vorderradgeschwindigkeit von der geschätzten
Fahrzeuggeschwindigkeit und vergleicht diesen Rest mit einem
kleinen Wert ΔV₀. Die erste Subtraktions- und Vergleichsschal
tung 16 gibt ein Signal aus, wenn der Rest nicht größer ist
als der kleine Wert (Vv - die niedrigere Vorderradgeschwin
digkeit ΔV₀). Mit anderen Worten, wenn die niedrigere Vor
derradgeschwindigkeit in die Nähe der geschätzten Fahrzeugge
schwindigkeit Vv angewachsen ist, dann erzeugt die erste Sub
traktions- und Vergleichsschaltung 16 ein Ausgangssignal, um
einen Taktgeber 17 in eine Takthandlung zu versetzen. Der Takt
geber 17 bleibt solange in Takthandlung, wie die Schaltung 16
das Ausgangssignal erzeugt. Bevor der Taktgeber 17 die Takt
handlung beendet, wird er außer Handlung gesetzt, wenn die
Schaltung 16 aufhört, das Ausgangssignal zu erzeugen. Wenn der
Taktgeber 17 eine vorbestimmte Zeitdauer ΔT, nachdem er in
Handlung gesetzt wurde, die Takthandlung beendet hat, dann
tauschen die erste 9 und die zweite Steuerlogikschaltung 10
die Druckzunahmeraten gegen diejenigen für die hohen Straßen
oberflächenreibungskoeffizienten µ aus, wobei die Einstellung
der Straßenoberflächenreibungskoeffizientenfeststellungsschal
tung 14 nicht beachtet wird.
Im Hinterradsteuerkanal der Antiblockiersteuervorrichtung
sind eine zweite Subtraktions- und Vergleichsschaltung 18
und ein weiterer Taktgeber 19 zwischen der niedrigen Hinter
radgeschwindigkeitsauswahlschaltung 11 und der dritten Steuer
logikschaltung 12 derart vorgesehen, daß sie in gleicher
Weise wie die erste Subtraktions- und Vergleichsschaltung 16
und der Taktgeber 17 arbeiten. Wenn der Taktgeber 19 die Takt
handlung beendet hat, dann tauscht die dritte Steuerlogik
schaltung 12 die Druckzunahmerate gegen eine andere für den
hohen Straßenoberflächenreibungskoeffizienten µ aus, wobei die
Einstellung der Straßenoberflächenreibungskoeffizientenfest
steilungsschaltung 14 nicht beachtet wird.
Fig. 2 zeigt ein Flußdiagramm für eine Routine, bei welcher die
Druckzunahmerate gemäß den Signalen bestimmt wird, welche
maßgebend für den durch die Straßenoberflächenreibungskoeffi
zientenfeststellungsschaltung 14 (nachfolgend als Feststellungs
schaltung 14 bezeichnet) gelieferten Straßenoberflächenreibungs
koeffizienten µ sind. Das Flußdiagramm gemäß Fig. 2 wird nun
anhand der Fig. 3 und Fig. 4 erklärt.
Im Schritt S1 wird eine Größe der Geschwindigkeitsabnahme ΔV
der geschätzten Fahrzeuggeschwindigkeit Vv für eine vorbestimm
te Zeitdauer Δt durch die Feststellungsschaltung 14 berechnet.
Im Schritt S2 wird auch eine Verzögerung VvG (= ΔV/Δt) der ge
schätzten Fahrzeuggeschwindigkeit Vv durch die Feststellungs
schaltung 14 berechnet. Im Schritt S3 bestimmt die Feststellungs
schaltung 14, ob oder ob nicht die Verzögerung VvG gleich oder
größer als die vorbestimmte erste Referenzverzögerung VvG1 ist.
Falls im Schritt S3 festgestellt wird, daß die Verzögerung VvG
gleich oder größer als die erste Referenzverzögerung VvG1
(VvG VvG1) ist, dann wird im Schritt S4 der Straßenoberflächen
reibungskoeffizient bestimmt, ein hoher Wert zu werden und
die Feststellungsschaltung 14 sorgt für dafür maßgebende Signale.
Im Schritt S5 vergleichen Steuerlogikschaltungen 9, 10 und 12
die Straßenoberflächenreibungskoeffizientensignale mit den
geschätzten Fahrzeuggeschwindigkeitssignalen Vv und den
Systemgeschwindigkeitssignalen Vs1, Vs2 und Vs3. Die
Steuerlogikschaltungen 9, 10 und 12 steuern in Überein
stimmung mit dem Ausgang des oberen Vergleichs das Öffnen
und Schließen der Halteventile HV und der Dämpfungsventile
DV und führen deshalb die Druckzunahme durch den kürzesten
Druckzunahmezyklus t1 aus. Dieser Druckzunahmezyklus t1 ist
für den hohen Straßenoberflächenreibungskoeffizienten µ vor
bestimmt (wie in Fig. 4 gezeigt).
Wie aus Fig. 4 ersichtlich, wird bei dem Ausführungsbeispiel
der Erfindung ein Druckzunahmezyklus durch eine Einheit de
finiert, welche eine Kombination einer Druckzunahmeperiode
und einer Druckhalteperiode enthält. Während eines Druckzu
nahmezykluses wird der hydraulische Bremsdruck durch Wieder
holung der Druckzunahmeperiode und der Druckhalteperiode in
Schritten erhöht. Der Druckzunahmezyklus wird derart variiert,
daß sich die Druckhalteperiode ändert, während die Druckzu
nahmeperiode konstant bleibt.
Falls in Schritt S3 die Feststellungsschaltung 14 feststellt,
daß die Verzögerung VvG geringer ist als die erste Referenz
verzögerung VvG1 (VvG < VvG1), dann bestimmt in Schritt S6 die
Feststellungsschaltung 14, ob oder ob dicht die Verzögerung VvG
gleich oder größer ist als eine vorbestimmte Referenzverzöger
ung VvG2. Diese zweite Referenzverzögerung VvG2 ist geringer
als die erste Referenzverzögerung VvG1 (VvG2 < VvG1).
Falls die Feststellungsschaltung 14 im Schritt S6 feststellt,
daß die Verzögerung VvG gleich oder größer als die zweite
Referenzverzögerung VvG2 (VvG VvG2) ist, dann bestimmt im
Schritt S7 die Feststellungsschaltung 14 den Straßenober
flächenreibungskoeffizienten µ so, daß er ein mittlerer Stra
ßenoberflächenreibungskoeffizient µ ist.
Im Schritt S8 vergleichen die Steuerlogikschaltungen 9, 10
und 12 die Straßenoberflächenreibungskoeffizientensignale
mit den geschätzten Fahrzeuggeschwindigkeitssignalen Vv und den
Systemgeschwindigkeitssignalen Vs1, Vs2 und Vs3. Die Steuer
logikschaltungen 9, 10 und 12 steuern in Übereinstimmung mit
dem Ausgang des obigen Vergleichs das Öffnen und Schließen
der Halteventile HV und der Dämpfungsventile DV und führen
deshalb die Druckzunahme durch einen Druckzunahmezyklus t2
(t2 < t1) aus. Dieser Druckzunahmezyklus t2 ist für den mit
tleren Straßenoberflächenreibungskoeffizienten µ vorbestimmt
(wie in Fig. 4 gezeigt).
Falls andererseits die Feststellungsschaltung 14 im Schritt S6
feststellt, daß die Verzögerung VvG geringer ist als die
zweite Referenzverzögerung VvG2 (VvG < VvG2), dann bestimmt
die Feststellungsschaltung 14 den Straßenoberflächenreibungs
koeffizienten µ, ein niederer Wert zu sein, im Schritt S9.
Im Schritt S10 vergleichen die Steuerlogikschaltungen 9, 10
und 12 die Straßenoberflächenreibungskoeffizientensignale
mit den geschätzten Fahrzeuggeschwindigkeitssignalen Vv und den
Systemgeschwindigkeitssignalen Vs1, Vs2 und Vs3. Die Steuer
logikschaltungen 9, 10 und 12 steuern in Übereinstimmung mit
dem Ausgang des obigen Vergleichs das Öffnen und Schließen
der Halteventile HV und der Dämpfungsventile DV und führen
deshalb die Druckzunahme durch einen Druckzunahmezyklus t3
(t3 < t2) aus. Dieser Druckzunahmezyklus t3 ist für den mitt
leren Straßenoberflächenreibungskoeffizienten µ vorbestimmt
(wie in Fig. 4 gezeigt).
Folglich wird eine Druckzuwachsrate auf der Grundlage eines
aus den Druckzunahmezyklen t1, t2 und t3 ausgewählten Druck
zunahmezyklus für die Räder bestimmt, welche antiblockier
gesteuert sind.
Fig. 5 zeigt ein Flußdiagramm für eine Steuerroutine für die
Vorderradsteuerkanäle, um dem Fall gewachsen zu sein, daß die
Straßenoberfläche sich in empfindlicher Weise von einem
niedrigen zu einem hohen Reibungskoeffizienten µ ändert. Die
Routine wird mit Hinweis auf Fig. 6 und Fig. 5 wie folgt beschrie
ben.
Im Schritt S1 bestimmt die erste Subtraktions- und Vergleichs
schaltung 16 ob oder ob nicht der Rest der Subtraktion der
niedrigeren Vorderradgeschwindigkeit von der geschätzten Fahr
zeuggeschwindigkeit gleich oder kleiner ist als der kleine
Wert ΔV₀, nämlich ob die niedrigere Vorderradgeschwindigkeit
in die Nähe der geschätzten Fahrzeuggeschwindigkeit ange
wachsen ist, wie in einem Zeitpunkt t2 in Fig. 6 gezeigt.
Diese Mittel prüfen, ob oder ob nicht die linke FL und die
rechte Vorderradgeschwindigkeit FR in die Nähe der geschätzten
Fahrzeuggeschwindigkeit angewachsen sind. Falls im Schritt
S1 die Schaltung 16 feststellt, daß der Rest gleich oder klei
ner als der kleine Wert ΔV₀ ist, dann wird der Taktgeber 17
beispielsweise zum Zeitpunkt t2 in Takthandlung versetzt.
Dann wird in Schritt S2 durch Verwenden des Taktgebers 17 fest
gestellt, ob oder ob nicht die niedrigere Vorderradgeschwin
digkeit in die Nähe der geschätzten Fahrzeuggeschwindigkeit Vv
für die vorbestimmte Zeitdauer ΔT vom Zeitpunkt t2 an ange
wachsen ist. Falls im Schritt S2 festgestellt wird, daß die
niedrigere Vorderradgeschwindigkeit in die Nähe der geschätzten
Fahrzeuggeschwindigkeit Vv
für die vorbestimmte Zeitdauer ΔT zu einem anderen Zeltpunkt t3
in Fig. 6 angewachsen ist, dann wird die Straßenoberfläche so
bestimmt, daß sie von dem niederen Reibungskoeffizienten zu
einem hohen Reibungskoeffizienten in empfindlicher Weise ge
ändert ist.
Gemäß dieser Bestimmung tauschen sich in Schritt S3 die Druck
zunahmeraten des hydraulischen Bremsdrucks für das rechte und
das linke Vorderrad gegen diejenigen für den hohen Straßen
oberflächenreibungskoeffizienten µ aus, das heißt, diejenigen
haben die kürzesten Druckzunahmezyklen t1.
Falls im Schritt S2 andererseits festgestellt wird, daß die
niedrigere Vorderradgeschwindigkeit in die Nähe der geschätzten
Fahrzeuggeschwindigkeit Vv für die vorbestimmte Zeitdauer ΔT
angewachsen ist, dann wird der Taktgeber außer Takthandlung
gesetzt. Zusätzlich wird der Austausch der Druckzunahmerate
in der Steuerroutine mit Vorrang über die Druckzunahmerate
bestimmungsroutine gemäß Fig. 2 ausgeführt.
Fig. 7 ist ein Zeitdiagramm für den Betrieb der Antiblockier
steuerung für den Vorderradsteuerkanal für einen Fall, wo die
Druckzunahmeratebestimmungsroutine ausgeführt wird ohne
durch die oben erwähnte Steuerroutine zum Zeitpunkt der
Änderung der Straßenoberfläche vom niedrigen zum hohen
Wert unterbrochen zu werden. Wenn sich die Abnahmerate VvG
der geschätzten Fahrzeuggeschwindigkeit Vv nicht in empfind
licher Weise ändert, selbst wenn sich das Fahrzeug direkt von
der Straßenoberfläche mit dem niederen Reibungskoeffizienten µ
auf eine Straßenoberfläche mit hohem Reibungskoeffizienten µ
bewegt, dann bestimmt die Straßenoberflächenreibungskoeffizien
tenfeststellungsschaltung 14 den Straßenoberflächenreibungs
koeffizienten µ, der niedere, der mittlere und der hohe
Straßenoberflächenreibungskoeffizient in dieser Reihenfolge
zu sein, basierend auf dieser Abnahmerate VvG der geschätzten
Fahrzeuggeschwindigkeit Vv. Als Folge davon wählt jede der
Steuerlogikschaltungen 9, 10 und 12 die Druckzunahmerate für
den niedrigen, den mittleren und den hohen Straßenoberflächen
reibungskoeffizienten µ in dieser Reihenfolge, wie in Fig. 7
gezeigt.
Andererseits, im Fall der Ausführung der oben erwähnten
Steuerroutine, um der Änderung der Straßenoberfläche von
einem niedrigen zu einem hohen Reibungskoeffizienten ge
wachsen zu sein, wird die Druckzunahmerate für den niedrigen
Straßenoberflächenreibungskoeffizienten µ nicht gegen die
jenige für den mittleren Straßenoberflächenreibungskoeffizi
enten ausgetauscht, sondern direkt gegen diejenige für den
hohen Reibungskoeffizienten µ zum Zeitpunkt t3 ausgetauscht,
bei welchem das Fahrzeug festgelegt ist, sich von der Straßen
oberfläche mit dem niedrigen Reibungskoeffizienten zu einer
Straßenoberfläche mit dem hohen Reibungskoeffizienten bewegt
zu haben, wie in Fig. 6 gezeigt. Aus diesem Grund kann der
hydraulische Bremsdruck früher zur angemessenen Bremsdruck
rate erhöht werden, als in dem Fall, wo der Straßenoberflächen
reibungskoeffizient µ nur auf der Grundlage der Änderungen
in der Abnahmerate VvG der geschätzten Fahrzeuggeschwindigkeit
Vv geschätzt wird. Dieses Ergebnis verringert den Bremsweg
des Fahrzeugs gegenüber dem genannten Fall.
Obwohl die Steuerroutine, welche den Änderungen in der
Straßenoberfläche von dem niedrigen zu dem hohen Reibungs
koeffizienten µ gewachsen ist, nur für die Vorderrad-Anti
blockiersteuerkanäle ausgeführt wird, kann eine solche
Steuerroutine auch für den Hinterradantiblockiersteuerkanal
in der gleichen Weise ausgeführt werden, falls die niedrigere
Hinterradgeschwindigkeit, welche von der niedrigen Hinterrad
geschwindigkeitsauswahlschaltung 11 geliefert wird, an Stelle
der niedrigeren Vorderradgeschwindigkeit behandelt wird und
Druckzunahmeraten für jeden der hydraulischen Bremsdrucke für
das rechte und linke Hinterrad des Fahrzeugs ausgetauscht werden.
Claims (9)
1. Verfahren zum Verhindern des Blockierens der Fahrzeugräder
während des Bremsens,
- a) bei dem aus den Radgeschwindigkeitssignalen (Vw1, Vw2, Vw3, Vw4) eine Referenzgeschwindigkeit (Vv) des Fahrzeugs erzeugt wird,
- b) für einen vorbestimmten Zeitraum (ΔT) die Veränderung (ΔV) der Referenzgeschwindigkeit (Vv) bestimmt wird,
- c) aus den Werten (ΔV) und (ΔT) die Verzögerung (VvG) des Fahrzeugs errechnet wird,
- d) die Verzögerung (VvG) mit mehreren Schwellenwerten (VvG1, VvG2, VvG3) unterschiedlicher Größe verglichen wird,
- e) abhängig von diesem Vergleich auf den augenblicklichen Reibungskoeffizienten µ zwischen Rädern und Fahrbahn geschlossen wird,
- f) abhängig vom Wert der Reibungskoeffizienten µ Druckgradienten (t1, t2, t3) abgespeichert sind, die für den Wiederanstieg des Bremsdrucks aufgerufen werden, wobei der unterschiedliche Anstieg des hydraulischen Bremsdrucks durch unterschiedliche Impuls-Pause-Verhältnisse bewirkt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
- g) überprüft wird, ob die niedrigere der Radgeschwindigkeiten einer Achse nach einer geregelten Druckabsenkung wieder bis zum Bereich der Referenzgeschwindigkeit (Vv) angewachsen ist und innerhalb des vorbestimmten Zeitraums (ΔT) dort verbleibt, worauf dann auf den Druckgradienten für hohen Reibungskoeffi zienten (µ) umgeschaltet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
niedrigere der Radgeschwindigkeiten (Vw1, Vw2, Vw3, Vw4) einer
Achse von der Referenzgeschwindigkeit (Vv) subtrahiert wird,
das Ergebnis mit einem vorbestimmten kleinen Wert (ΔV₀)
verglichen wird und auf den Druckgradienten für hohen
Reibungskoeffizienten umgeschaltet wird, wenn das Ergebnis
nicht größer als der kleine Wert (ΔV₀) für den vorbestimmten
Zeitraum (ΔT) wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Referenzgeschwindigkeit (Vv) aufgrund einer höchsten
Radgeschwindigkeit aus den vier Radgeschwindigkeiten (Vw1,
Vw2, Vw3, Vw4) berechnet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckgradienten wenigstens drei
Druckgradienten (t1, t2, t3) umfassen, welche für einen
niedrigen, mittleren und hohen Reibungskoeffizienten (µ)
aufgerufen werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckgradienten durch eine Zeitdauer,
in welcher der hydraulische Bremsdruck vergrößert wird, und
eine Zeitdauer definiert werden, in welcher der hydraulische
Bremsdruck konstant gehalten wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet
durch eine unabhängige Ausführung für die Fahrzeugvorderräder
und die Fahrzeughinterräder.
7. Antiblockiersteuervorrichtung zum Verhindern des
Blockierens von Fahrzeugrädern während des Bremsens mit:
einer Vielzahl von Erfassungseinrichtungen (1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8) zum Erfassen von Radgeschwindigkeiten und zur Erzeugung von entsprechenden Radgeschwindigkeitssignalen (Vw1, Vw2, Vw3, Vw4),
einer ersten Schaltung (13) zur Bestimmung einer Referenzgeschwindigkeit (Vv) des Fahrzeugs aus den Radgeschwindigkeitssignalen,
einer zweiten Schaltung (14) zur Berechnung einer Fahrzeugverzögerung (VvG) aus einer Veränderung (ΔV) der Referenzgeschwindigkeit während eines bestimmten Zeitraums (ΔT) und zum Vergleich der Fahrzeugverzögerung (VvG) mit mehreren Schwellenwerten (VvG1, VvG2, VvG3) unterschiedlicher Größe, um einen Fahrzeugstraßenoberflächen-Reibungskoeffi zienten (µ) abzuschätzen,
mehreren dritten Schaltungen (9, 10, 12) zum Auswählen eines von vorbestimmten Druckgradienten (t1, t2, t3) in Übereinstimmung mit dem abgeschätzten Reibungskoeffizienten (µ) und zur Lieferung von impulsförmigen Bremsdrucksteuer signalen, welche unterschiedliche Tastverhältnisse haben, die unterschiedliche Anstiege des Bremsdrucks aufgrund des ausgewählten vorbestimmten Druckgradienten bewirken,
gekennzeichnet durch
eine vierte Schaltung (15, 16; 11, 18) zum Überprüfen, ob die niedrigere der Radgeschwindigkeiten einer Achse nach einer geregelten Druckabsenkung wieder bis zum Bereich der Referenzgeschwindigkeit (Vv) angewachsen ist und innerhalb des vorbestimmten Zeitraums (ΔT) dort verbleibt, und zum Umschalten auf den Druckgradienten für hohen Reibungskoeffizienten (µ), wenn dieses der Fall ist.
einer Vielzahl von Erfassungseinrichtungen (1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8) zum Erfassen von Radgeschwindigkeiten und zur Erzeugung von entsprechenden Radgeschwindigkeitssignalen (Vw1, Vw2, Vw3, Vw4),
einer ersten Schaltung (13) zur Bestimmung einer Referenzgeschwindigkeit (Vv) des Fahrzeugs aus den Radgeschwindigkeitssignalen,
einer zweiten Schaltung (14) zur Berechnung einer Fahrzeugverzögerung (VvG) aus einer Veränderung (ΔV) der Referenzgeschwindigkeit während eines bestimmten Zeitraums (ΔT) und zum Vergleich der Fahrzeugverzögerung (VvG) mit mehreren Schwellenwerten (VvG1, VvG2, VvG3) unterschiedlicher Größe, um einen Fahrzeugstraßenoberflächen-Reibungskoeffi zienten (µ) abzuschätzen,
mehreren dritten Schaltungen (9, 10, 12) zum Auswählen eines von vorbestimmten Druckgradienten (t1, t2, t3) in Übereinstimmung mit dem abgeschätzten Reibungskoeffizienten (µ) und zur Lieferung von impulsförmigen Bremsdrucksteuer signalen, welche unterschiedliche Tastverhältnisse haben, die unterschiedliche Anstiege des Bremsdrucks aufgrund des ausgewählten vorbestimmten Druckgradienten bewirken,
gekennzeichnet durch
eine vierte Schaltung (15, 16; 11, 18) zum Überprüfen, ob die niedrigere der Radgeschwindigkeiten einer Achse nach einer geregelten Druckabsenkung wieder bis zum Bereich der Referenzgeschwindigkeit (Vv) angewachsen ist und innerhalb des vorbestimmten Zeitraums (ΔT) dort verbleibt, und zum Umschalten auf den Druckgradienten für hohen Reibungskoeffizienten (µ), wenn dieses der Fall ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die vierte Schaltung (15, 16; 11, 18) Schaltungen (15, 11)
umfaßt, die jeweils die niedrigere der Radgeschwindigkeiten
der Vorderachse und der Hinterachse getrennt und unabhängig
ermitteln, wodurch auch die Überprüfung und das Umschalten auf
den jeweiligen Druckgradienten für die Vorder- und Hinterachse
getrennt und unabhängig erfolgen.
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