DE3644259C2 - Antiblockiersystem für Fahrzeuge - Google Patents
Antiblockiersystem für FahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein neuartiges und verbessertes Antiblockiersteuersystem für Motorfahrzeuge,
das derart arbeitet, daß die Räder des Motorfahrzeuges daran gehindert
werden, während des Bremsvorgangs des Motorfahrzeuges zu blockieren.
Bei einem Antiblockiersteuersystem für Motorfahrzeuge (gemäß der US-PS 4,741,580)
wird allgemein eine Steuerung mittels Mikrocomputern derart ausgeführt, daß als elektromagnetische
Ventile ausgeführte Halteventile und Abfallventile auf der Basis von
elektrischen Signalen geöffnet und geschlossen werden, welche Radgeschwindigkeiten
entsprechen, die durch Radgeschwindigkeitsfühler ermittelt wurden, wodurch eine Erhöhung,
ein Halten oder ein Vermindern des Bremsdruckes erfolgt, und zwar zur Sicherstellung
eines verbesserten Lenkverhaltens und einer verbesserten Laufstabilität des
Motorfahrzeugs, während gleichzeitig der Bremsweg verkürzt wird.
Die Fig. 1 der beigefügten Zeichnung zeigt beispielsweise die Art und Weise, in der
die Radgeschwindigkeit Vw, die Radbeschleunigung und -verlangsamung +w, -w
und der Bremsdruck Pw während des Betriebs des herkömmlichen Antiblockiersteuersystems
verändert werden, sowie das Haltesignal HS und das Abfallsignal DS zum Öffnen
und Schließen von Halteventilen und Abfallventilen.
Wenn die Bremsvorrichtung eines fahrenden Motorfahrzeugs nicht betätigt wird, bleiben
die Halteventile offen und die Abfallventile geschlossen, und der Bremsdruck Pw
wird nicht erhöht; wenn die Bremsvorrichtung betätigt wird, wird der Bremsdruck Pw
zum Zeitpunkt t1 erhöht, so daß die Radgeschwindigkeit vermindert wird. Eine Referenzradgeschwindigkeit
Vt ist eingestellt, die um einen vorbestimmten Betrag ΔV niedriger
ist als die Radgeschwindigkeit Vw und dieser mit einer derartigen Geschwindigkeitsdifferenz
folgt. Die Referenzradgeschwindigkeit Vt ist also derart eingestellt, daß
dann, wenn die Verlangsamung
(negative Beschleunigung) -w des Rades einen vorbestimmten
Schwellwert von beispielsweise -1G zum Zeitpunkt t2 erreicht,
die Referenzgeschwindigkeit Vt danach derart verläuft, daß
sie linear mit einem Verlangsamungsgradienten von -1G abnimmt.
Zum Zeitpunkt t3, an dem die Verlangsamung -w des Rades einen
vorbestimmten Maximalwert -Gmax erreicht, wird das Haltesignal
HS unterbrochen, so daß die Halteventile geschlossen werden
und dadurch der Bremsdruck Pw gehalten wird.
Da der Bremsdruck Pw gehalten wird, wird die Radgeschwindigkeit
Vw weiter vermindert. Zum Zeitpunkt t4 werden die Radgeschwindigkeit
Vw und die Referenzradgeschwindigkeit Vt einander gleich
und es wird ein Abfallsignal DS erzeugt, durch welches die Abfallventile
geöffnet werden, so daß eine Verminderung des Bremsdrucks
Pw gestartet wird. Durch diese Verminderung des Bremsdrucks
Pw ändert sich die Radgeschwindigkeit Vw von Verzögerung
zur Beschleunigung, und zwar zum Zeitpunkt t5, an dem ein niedriger
Spitzenwert V1 der Radgeschwindigkeit Vw auftritt. Entweder
am Zeitpunkt t5 oder am Zeitpunkt t6, an dem die Radgeschwindigkeit
Vw bis zu dem Wert einer Geschwindigkeit Vb erhöht wird,
der höher ist als der niedrige Spitzenwert, und zwar um 15%
der Differenz A zwischen der Radgeschwindigkeit Va zum Zeitpunkt
t4, an dem die Verminderung des Bremsdruckes gestartet wird, und
der niedrigen Spitzenwertgeschwindigkeit V1, wird das Abfallsignal
DS unterbrochen; dadurch werden die Abfallventile geschlossen,
so daß die Verminderung des Bremsdruckes Pw gestoppt und
dadurch der Bremsdruck gehalten wird. Die Radgeschwindigkeit Vw
wird weiter erhöht und erreicht zum Zeitpunkt t7 einen hohen
Spitzenwert; daraufhin wird der Bremsdruck Pw wieder erhöht.
In diesem Fall wird der Aufbau des Bremsdruckes Pw derart bewirkt,
daß der Bremsdruck Pw alternativ aufeinanderfolgend erhöht
und gehalten wird, und zwar aufgrund der Tatsache, daß
das Haltesignal HS kurz hintereinander ein- und ausgeschaltet
wird, so daß der Bremsdruck Pw sich allmählich aufbaut. Auf diese
Weise wird die Radgeschwindigkeit Vw vermindert und zum Zeitpunkt
t8 tritt die Betriebsweise zur Verminderung des Bremsdruckes
wiederum auf. Die Betriebsarten der Erhöhung, des Haltens
und der Verminderung des Bremsdruckes werden wie vorstehend
erläutert in Kombination ausgeführt, so daß die Radgeschwindigkeit
Vw derart gesteuert werden kann, daß die Fahrzeuggeschwindigkeit
vermindert werden kann, während die Räder des Motorfahrzeugs
daran gehindert werden, zu blockieren.
Zur Vermeidung eines nachteiligen Einflusses von unerwünschter
Störinformation, die in Abhängigkeit von dem Straßenoberflächenzustand
erzeugt werden kann, wird bei dem vorstehend
erläuterten herkömmlichen Antiblockiersteuersystem der Schwellwert
der Verzögerung, an dem die Referenzgeschwindigkei Vt
derart verändert wird, daß sie sich mit einem konstanten Gradienten
linear vermindert, derart gewählt, daß er beispielsweise
-1G ist, was höher ist, als die Verzögerung, die bei
einer normalen Situation auftritt. Daß die Verzögerung der
Radgeschwindigkeit
den vorstehend erwähnten Schwellwert -1G
erreicht hat, wird ermittelt; auf der Basis dieser Ermittlung
läßt man die Referenzgeschwindigkeit Vt mit dem Verzögerungsgradienten
von -1G vom Zeitpunkt t2 an vermindern; zum Zeitpunkt
t4, an dem die Radgeschwindigkeit Vw und die Referenzradgeschwindigkeit
Vt einander gleich werden, wird eine Verminderung
des Bremsdruckes Pw ausgelöst. Wenn also die Radgeschwindigkeit
Vw mit einer Verzögerung von beispielsweise
-0,7G vermindert wird, also einem wegen leichten Bremsens
kleineren Wert als der Schwellwert der Verzögerung von -1G,
beispielsweise, folgt die Referenzradgeschwindigkeit Vt einfach
der Radgeschwindigkeit Vw mit der Geschwindigkeitsdifferenz
ΔV und wird niemals gleich dieser; es wird daher kein
Zeitpunkt ermittelt, an dem der Bremsdruck Pw zu vermindern
ist, so daß die Radgeschwindigkeit fortwährend mit einer zunehmenden
Abweichung von der Fahrzeuggeschwindigkeit abnimmt.
Auf einer Straßenoberfläche mit niedrigem Reibungskoeffizienten kann daher ein frühes
Blockieren des Rades auftreten.
Die US-PS 4,439,832 beschreibt ein Antiblockiersystem für ein Kraftfahrzeug, bei dem
ein Signal für eine abgeschätzte Fahrzeuggeschwindigkeit durch Auswahl des höherwertigen
Signales aus Radgeschwindigkeit, Signalen der Vorder- und Hinterräder auf
der rechten und linken Seite erreicht wird, und Antiblockierbremsvorrichtungen für die
Vorder- und Hinterräder unabhängig voneinander durch unabhängige Signale gesteuert
werden. Das hier beschriebene Antiblockiersystem besitzt zwei Drehzahlfühler, deren
Signale in einem Rechner verarbeitet werden. Die Radgeschwindigkeitsignale Vw werden
in einem elektrischen Kreis miteinander verglichen und das größte Signal ausgewählt
und als Nachbildung der Fahrzeuggeschwindigkeit weiterbenutzt. Daraus leitet
man zwei Referenzsignale ab, wobei das eine Referenzsignal kleiner ist als das Fahrzeuggeschwindigkeitssignal,
und das andere Referenzsignal kleiner als das erste Referenzsignal
ist. Das Radgeschwindigkeitssignal wird über einen Differenzierer geführt
und die daraus hervorgehenden Verzögerungs- und Beschleunigungssignale werden jeweils
mit Schwellenwerten für eine Verzögerung und Beschleunigung des Rades verglichen.
Die Wirkung eines derartigen Antiblockiersteuersystems für Motorfahrzeuge genügt
jedoch den heutigen Anforderungen an feinfühlige Antiblockiersysteme nicht
mehr.
Es ist daher ein Ziel der Erfindung, ein neuartiges und verbessertes Antiblockiersteuersystem
für Motorfahrzeuge zu schaffen, das derart aufgebaut ist, daß auch bei einem
derartig leichten Bremsen, bei dem ein Punkt, an dem der Bremsdruck zu vermindern
ist, während des normalen Antiblockiersteuervorganges nicht auftritt, ein derartiger
Bremsdruckverminderungspunkt hervorgerufen wird, und die stark abgefallene Radgeschwindigkeit
sich ausreichend erholen kann, so daß ein frühes Blockieren des Rades
vermieden werden kann.
Es wird gemäß der Erfindung ein Antiblockiersystem für ein Kraftfahrzeug mit einer
Auswahlschaltung zum Erzeugen einer berechneten Fahrzeuggeschwindigkeit auf der
Basis der höchsten Radgeschwindigkeiten des Kraftfahrzeuges vorgeschlagen, mit einer
Schaltungsanordnung zum Erzeugen einer ersten Referenzgeschwindigkeit und einer
zweiten Referenzgeschwindigkeit, die niedriger sind als die berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit
und dieser mit einer ersten und einer zweiten vorbestimmten Geschwindigkeitsdifferenz
oder mit einem ersten und einem zweiten vorbestimmten Verhältnis
folgen. Hierbei ist die erste Referenzgeschwindigkeit höher als die zweite Referenzgeschwindigkeit.
Das System umfaßt auch einen Vergleicher, der die höchste der Radgeschwindigkeiten
mit den Referenzgeschwindigkeiten vergleicht und einen weiteren
Vergleicher, der die Verzögerung des mit der höchsten Radgeschwindigkeit drehenden
Rades mit vorgegebenen Schwellenwerten vergleicht und abhängig davon ein Signal
zum Absenken des Bremsdruckes erzeugt. Das System ist ferner gekennzeichnet durch
eine weitere Schaltungsanordnung, die den Bremsdruck zudem absenkt, wenn folgende
Bedingungen erfüllt sind: Die Radgeschwindigkeit hat den Wert der zweiten Referenzgeschwindigkeit
erreicht; zu diesem Zeitpunkt wird ein Zeitgeber gestartet; und die
vom Zeitgeber vorbestimmte Zeitspanne ist abgelaufen. Hierbei endet das Signal zum
Abbau des Bremsdruckes dann, sobald die Radgeschwindigkeit wieder die erste Referenzgeschwindigkeit
erreicht. In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung umfaßt
die Auswahlschaltung Mittel, die die Verzögerung des Rades auf dem Bereich von
-1G bis +1G eingrenzen. In vorteilhafter Weise kann das System so ausgebildet werden,
daß die ersten und zweiten Geschwindigkeitsdifferenzen 5 km/h bzw. 10 km/h betragen.
Ein vorteilhaftes Zeitmaß für die vorbestimmte Zeitspanne beträgt 150 ms.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert; es zeigt
Fig. 1 eine Darstellung zur Erläuterung der Betriebsweise
eines herkömmlichen Antiblockiersteuersystems;
Fig. 2 ein Blockdiagramm des Antiblockiersteuersystems
gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 3 eine Darstellung zur Erläuterung der Betriebsweise
des vorliegenden Systems; und
Fig. 4 ein Flußdiagramm zur Erläuterung der Betriebsweise
des vorliegenden Systems.
In der Fig. 2 ist als Blockdiagramm das Antiblockiersteuersystem
gemäß einer Ausführungsform der Erfindung dargestellt;
in der Fig. 3 sind die Beziehungen zwischen der Radgeschwindigkeit
Vw, dem Bremsdruck Pw, dem Haltesignal HS und dem Abfallsignal
DS gezeigt.
Das Antiblockiersteuersystem der Fig. 2 umfaßt einen Radgeschwindigkeitsfühler
1 für das vordere linke Rad, einen Radgeschwindigkeitsfühler
2 für das vordere rechte Rad, einen Radgeschwindigkeitsfühler
3 für das hintere linke Rad und einen
Radgeschwindigkeitsfühler 4 für das hintere rechte Rad. Die
Radgeschwindigkeiten Vw1 bis Vw4 werden in Geschwindigkeitsrechenschaltungen
5 bis 8 auf der Basis von Signalen errechnet,
die jeweils aus den Radgeschwindigkeitsfühlern 1 bis 4 erhalten
wurden; die Radgeschwindigkeiten des linken und rechten Vorderrades
werden in Steuerlogikschaltungen 9 bzw. 10 eingegeben;
die Radgeschwindigkeiten Vw3 und Vw4 des hinteren linken und
rechten Rades werden in eine Auswahlschaltung 11 eingegeben,
so daß die niedrigere dieser beiden Radgeschwindigkeiten ausgewählt
wird; die ausgewählte niedrigere Radgeschwindigkeit, die
durch Vw(3.4) angegeben ist, wird einer Steuerlogikschaltung
12 eingegeben; die Halteventile HV und die Abfallventile DV
werden durch die Steuerlogikschaltungen 9, 10 und 12 gesteuert.
Überdies werden die Radgeschwindigkeiten Vw1 bis Vw4 in eine
weitere Auswahlschaltung 13 eingegeben, so daß die höchste
dieser Radgeschwindigkeiten ausgewählt wird; die ausgewählte
höchste Radgeschwindigkeit wird durch einen Begrenzer 14 geführt,
der derart aufgebaut ist, daß er Variationen der ausgewählten
höchsten Radgeschwindigkeit auf den Bereich von -1G
bis +1G begrenzt, so daß eine berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit,
die t Vv in der Fig. 3, erreicht wird, die sich mit einem Verlangsamungsgradienten
von beispielsweise 0,2G verändern kann.
Danach wird die berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit Vv in eine
Referenzgeschwindigkeitseinstellschaltung 15 eingegeben, in
der auf der Basis der berechneten Fahrzeuggeschwindigkeit Vv
Referenzgeschwindigkeiten VT1 und VT2 errichtet werden, die um
5 km/h bzw. 10 km/h geringer sind und jeweils der berechneten
Fahrzeuggeschwindigkeit Vv folgen. Der Ausgang der Referenzgeschwindigkeitseinstellschaltung
15 ist an die Steuerlogikschaltungen
9, 10, 12 geführt. In den jeweiligen Steuerlogikschaltungen
9, 10 und 12 wird wie beim Stand der Technik die Radgeschwindigkeit
Vw, die entweder Vw1, Vw2 oder Vw(3.4) sein
kann, ständig mit der Referenzradgeschwindigkeit Vt verglichen.
Zum Zeitpunkt 4 (Fig. 1) wird daher, beispielsweise wenn die
Radgeschwindigkeit Vw und die Referenzradgeschwindigkeit Vt
einander gleich werden, eine Verminderung des Bremsdruckes ausgelöst;
entweder zum Zeitpunkt t5, an dem ein niedriger Spitzenwert
der Radgeschwindigkeit Vw auftritt, oder am Zeitpunkt t6,
wenn eine 15%-Erholung der Radgeschwindigkeit von dem niedrigen
Spitzenwert auftritt, wird die Verminderung des Bremsdruckes
gestoppt. In dem Fall jedoch, bei dem die Verlangsamung
-Vw des Rades beispielsweise nur -0,7G beträgt und den vorbestimmten
Schwellwert -1G nicht erreicht, obgleich der Bremsdruck
Pw erhöht wurde, dann tritt kein Punkt auf, an dem der Bremsdruck
vermindert wird und die Radgeschwindigkeit wird den
Wert der Referenzgeschwindigkeit VT2 zum Zeitpunkt t10 erreichen,
wie in der Fig. 3 dargestellt. Da die Verzögerung
des Rades -w den Schwellwert -1G wie vorstehend erwähnt nicht
erreicht, wird in einem derartigen Fall kein Haltesignal HS
erzeugt, so daß die Radgeschwindigkeit weiterhin abnimmt. Zum
Zeitpunkt t10, an dem die Radgeschwindigkeit Vw den Wert der
Referenzgeschwindigkeit VT2 erreicht, wird ein Zeitgeber zum
Zählen der Zeitpunkt gestartet; zum Zeitpunkt t11, an dem eine
vorbestimmte Zeitspanne T1 (beispielsweise 150 ms) verstrichen
ist, werden sowohl das Haltesignal HS als auch das Abfallsignal
DS erzeugt, so daß die Halteventile HV geschlossen werden, während
die Abfallventile DV geöffnet werden, und folglich wird
eine Verminderung des Bremsdruckes Pw eingeleitet. Als Ergebnis
dieser Verminderung des Bremsdruckes wird die Radgeschwindigkeit
Vw von Verzögerung auf Beschleunigung umgestellt; in
diesem Fall wird jedoch die Verminderung des Bremsdrucks Pw
nicht unterbrochen, wenn ein niedriger Spitzenwert der Radgeschwindigkeit
Vw auftritt, oder wenn eine 15%-Erholung der
Radgeschwindigkeit Vw von dem niedrigen Spitzenwert aus auftritt.
Zum Zeitpunkt t12, an dem die Radgeschwindigkeit Vw
bis zu dem Wert der Referenzgeschwindigkeit VT1 erhöht wurde,
wird das Abfallsignal DS unterbrochen, so daß die Abfallventile
DV geschlossen werden. Die Verminderung des Bremsdruckes
wird daher gestoppt und der Bremsdruck wird gehalten. Danach
wird zum Zeitpunkt t13, an dem ein hoher Spitzenwert der Radgeschwindigkeit
Vw auftritt, der Bremsdruck erhöht.
Wenn die Verminderung des Bremsdruckes Pw nicht zum Zeitpunkt
t11 begonnen wird, wird sich der Bremsdruck wie bei Pw′ in
der Fig. 3 gezeigt, aufbauen, so daß die Radgeschwindigkeit
wie bei Vw′ gezeigt vermindert wird und ein frühes Blockieren
des Rades verursacht wird.
In der Fig. 4 ist ein Flußdiagramm dargestellt, das die Art
und Weise zeigt, in der die Abfallventile gemäß der Erfindung
gesteuert werden. Im Schritt 21 werden die jeweiligen Radgeschwindigkeiten
Vw1 bis Vw4 zuerst eingelesen; im Schritt 22
wird die höchste der Radgeschwindigkeiten Vw1 bis Vw4 ausgewählt;
und im Schritt 23 wird die ausgewählte höchste Radgeschwindigkeit
durch einen Begrenzer geleitet, der derart gestaltet
ist, daß er Veränderungen der ausgewählten höchsten
Radgeschwindigkeit auf den Bereich von -1G bis +1G begrenzt,
so daß eine berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit Vv erreicht
wird. Im Schritt 24 wird eine Referenzgeschwindigkeit VT1
(= Vv - 5 km/h) eingestellt, und zwar auf der Basis der berechneten
Fahrzeuggeschwindigkeit; dann wird im Schritt 25
eine weitere Referenzgeschwindigkeit VT2 (= Vv - 10 km/h) eingestellt,
und zwar auf der Basis der berechneten Fahrzeuggeschwindigkeit
Vv. Danach wird im Schritt 26 eine Beurteilung
vorgenommen, ob die Radgeschwindigkeit Vw gleich einer Referenzgeschwindigkeit
Vt geworden ist; wenn das Ergebnis der Beurteilung
"NEIN" ist, dann wird im Schritt 27 eine Beurteilung
vorgenommen, ob die Radgeschwindigkeit Vw den Wert der Referenzgeschwindigkeit VT2 erreichte. Falls das Ergebnis der Beurteilung
im Schritt 27 "JA" ist, dann wird im Schritt 28 ein
Zeitgeber zum Zeitpunkt t10 gestartet, bei dem die Radgeschwindigkeit
Vw den Wert der Referenzgeschwindigkeit VT2 erreichte.
Im Schritt 29 wird eine Beurteilung vorgenommen, ob
eine vorbestimmte Zeitspanne ausgehend vom Zeitpunkt t10 verstrich;
falls das Ergebnis der Beurteilung "JA" ist, dann wird
im Schritt 30 ein Abfallsignal DS erzeugt, so daß die Verminderung
des Bremsdruckes zum Zeitpunkt t11 gestartet wird. Im
Schritt 31 erfolgt eine Beurteilung, ob die Radgeschwindigkeit
Vw bis zu dem Wert der Referenzgeschwindigkeit VT1 erhöht wurde;
falls das Ergebnis dieser Beurteilung "JA" ist, dann wird im
Schritt 32 das Abfallsignal unterbrochen, so daß die Bremsdruckverminderung
gestoppt wird und der Bremsdruck Pw zum
Zeitpunkt t12 gehalten wird.
Wenn das Ergebnis der Beurteilung im Schritt 26 "JA" ist, d. h.,
wenn die Radgeschwindigkeit Vw gleich der Referenzradgeschwindigkeit
Vt geworden ist, dann wird im Schritt 33 eine Verminderung
des Bremsdruckes gestartet, wie bei dem vorstehend mit
Bezug auf die Fig. 1 erläuterten Stand der Technik. Im Schritt
34 wird die Bremsdruckverminderung gestoppt und der Bremsdruck
wird entweder dann gehalten, wenn ein niedriger Spitzenwert
der Radgeschwindigkeit Vw auftritt, oder zu dem Zeitpunkt, an
dem eine 15%-Erholung der Radgeschwindigkeit ausgehend von dem
niedrigen Spitzenwert auftritt.
Obgleich bei der vorstehenden Ausführungsform die Radgeschwindigkeit
VT1 und VT2 bezüglich der berechneten Fahrzeuggeschwindigkeit
Vv mit den vorbestimmten Geschwindigkeitsdifferenzen
von 5 km/h bzw. 10 km/h verknüpft waren, ist es selbstverständlich
auch möglich, daß derartige Referenzgeschwindigkeiten auch
mit vorbestimmten Verhältnissen mit der berechneten Fahrzeuggeschwindigkeit
verknüpft werden können.
Aus der vorstehenden Erläuterung ergibt sich, daß gemäß der
Erfindung ein frühes Blockieren des Rades auf einer Straßenoberfläche
mit niedrigem Reibungskoeffizienten (niedriges µ),
das möglicherweise dann verursacht wird, wenn die Radgeschwindigkeit
Vw derart vermindert wird, daß ihre Verzögerung den
Schwellwert der Verzögerung, der für die Verminderung des
Bremsdruckes Pw eingestellt wurde, nicht erreicht, sehr wirksam
durch die Maßnahme vermieden werden kann, daß die erste und
die zweite Referenzgeschwindigkeit VT1 und VT2 dadurch eingestellt
werden und der Zeitpunkt, an dem die Verminderung des Bremsdruckes
Pw gestartet wird und der Zeitpunkt, an dem die Bremsdruckverminderung
gestoppt wird, dadurch bestimmt werden, daß die Radgeschwindigkeit
und die Referenzgeschwindigkeiten VT1 und VT2
verglichen werden.
Claims (5)
1. Antiblockiersystem für ein Kraftfahrzeug mit folgenden Merkmalen:
- - eine Auswahlschaltung (13) zum Erzeugen einer berechneten Fahrzeuggeschwindigkeit (Vv) auf der Basis der höchsten (Vw) der Radgeschwindigkeiten (Vw1, Vw2, Vw3, Vw4) des Kraftfahrzeuges;
- - einer Schaltungsanordnung (15) zum Erzeugen einer ersten Referenzgeschwindigkeit (VT1) und einer zweiten Referenzgeschwindigkeit (VT2), die niedriger sind als die berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit (Vv) und dieser mit einer ersten und einer zweiten vorbestimmten Geschwindigkeitsdifferenz oder mit einem ersten und einem zweiten vorbestimmten Verhältnis folgen,
- - wobei die erste Referenzgeschwindigkeit (VT1) höher ist als die zweite Referenzgeschwindigkeit (VT2);
- - einem Vergleicher, der die höchste (Vw) der Radgeschwindigkeiten (Vw1, Vw2, Vw3, Vw4) mit den Referenzgeschwindigkeiten (VT1 und VT2) vergleicht;
- - einen weiteren Vergleicher, der die Verzögerung (w) des mit der höchsten Radgeschwindigkeit (Vw) drehenden Rades mit vorgegebenen Schwellenwerten vergleicht und abhängig davon ein Signal zum Absenken des Bremsdrucks (Pw) erzeugt;
dadurch gekennzeichnet, daß
- - eine weitere Schaltungsanordnung vorgesehen ist, die den Bremsdruck (Pw)
zudem absenkt, wenn die Bedingungen erfüllt sind:
- (1) die Radgeschwindigkeit (Vw) hat den Wert der zweiten Referenzgeschwindigkeit (VT2) erreicht,
- (2) zu diesem Zeitpunkt wird ein Zeitgeber gestartet und
- (3) dessen vorbestimmten Zeitspanne (T1) abgelaufen ist;
- - das Signal zum Abbau des Bremsdruckes endet, sobald die Radgeschwindigkeit (Vw) wieder die erste Referenzgeschwindigkeit (VT1) erreicht.
2. Antiblockiersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswahlschaltung
(13) Mittel (14) umfaßt, welche die Verzögerung (w) auf den Bereich von -1G
bis +1G eingrenzen.
3. Antiblockiersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten und zweiten
Geschwindigkeitsdifferenzen 5 km/h bzw. 10 km/h betragen.
4. Antiblockiersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vorbestimmte Zeitspanne
(T1) 150 ms beträgt.
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