DE4222787A1 - Antiblockiersteuerungsverfahren fuer kraftfahrzeuge - Google Patents
Antiblockiersteuerungsverfahren fuer kraftfahrzeugeInfo
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- Regulating Braking Force (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Antibloc
kiersteuerungsverfahren zum Verhindern des Blockierens der
Räder eines Kraftfahrzeugs während des Bremsens, und insbe
sondere auf ein Antiblockiersteuerungsverfahren zum Verhin
dern des Gierens der Räder während des Bremsens in einer Si
tuation, in der entweder das rechte Rad oder das linke auf
einer hohen Straßenfläche rollt und das andere Rad auf einer
niedrigen Straßenfläche rollt.
Im allgemeinen wird für den Zweck des Beibehaltens einer
guten Lenkbarkeit und einer guten Fahrzeugstabilität und
auch zum Verringern des Bremsweges eine Antiblockiersteue
rungsvorrichtung verwendet. Herkömmlicherweise umfaßt die
Vorrichtung eine Steuerungseinheit mit einem Mikrocomputer,
wo der Steuerungsmodus des hydraulischen Bremsdruckes ent
sprechend den elektrischen Signalen, die die von den Radge
schwindigkeitssensoren festgestellten Radgeschwindigkeiten
angeben, bestimmt wird. Halteventile (normal geöffnete Ma
gnetventile) und Abklingventile (normal geschlossene Magnet
ventile) werden geöffnet und geschlossen und den hydrauli
schen Bremsdruck zu erhöhen, zu verringern oder zu halten.
In einem solchen herkömmlichen Antiblockiersteuerungs
verfahren wird eine Druckverringerungsreferenzgeschwin
digkeit Vr auf der Basis einer zu steuernden Radgeschwindig
keit (hiernach "Systemgeschwindigkeit Vs" bezeichnet) in je
dem Bremssteuerungssystem eingestellt. Eine Geschwindigkeit
mit einer vorgegebenen Beschleuni
gungs/Abbremsungsfolgebegrenzung bezüglich der höchsten der
vier Radgeschwindigkeiten, wird als die geschätzte Fahrzeug
geschwindigkeit Vv eingesetzt. Es wird außerdem eine
Schwellgeschwindigkeit VT eingestellt, die, während sie um
einen vorgegebenen Wert niedriger gehalten wird als die ge
schätzte Fahrzeuggeschwindigkeit Vv, dieser geschätzten
Fahrzeuggeschwindigkeit folgt. Entsprechend dem Vergleich
zwischen der Systemgeschwindigkeit Vs mit der Referenzge
schwindigkeit Vr oder der Schwellgeschwindigkeit VT zum
Feststellen der höheren Geschwindigkeit und ebenfalls ent
sprechend den festgestellten Hoch- und Tiefpunkten der Sy
stemgeschwindigkeit Vs wird die Startzeit für jeden Steue
rungsmodus (also das Erhöhen, Erniedrigen oder Halten des
Bremsdrucks) ebenso wie die Beendigungszeit für jeden Steue
rungsmodus eingestellt. Eine Mehrzahl von hydraulischen
Steuerungsventilen (Magnetventile) wird entsprechend den je
weils für diese Steuerungsmodi eingestellten Steuerungspro
zeduren an- und ausgeschaltet, um dadurch den Druck zu erhö
hen, zu halten und zu erniedrigen.
Zum Beispiel wird ein Paar von Steuerungssystemen so
eingestellt, daß die Radgeschwindigkeiten des linken und
rechten Vorderrads jeweils durch die Systemgeschwindigkeiten
Vs1 und Vs2 gegeben sind und daß ihre Antiblockiersteuerun
gen voneinander unabhängig sind. Bei einem solchen A tibloc
kiersteuerungsverfahren gibt es einen Zustand, wenn der
Druck in dem linken und dem rechten Steuerungssystem bei
Verwendung des Beurteilungsstandards desselben Modus zu
nimmt, wenn das Fahrzeug auf einer geteilten Oberfläche
fährt (also das rechte Rad auf einer hohen Straßenfläche und
das linke Rad auf einer niedrigen Straßenfläche oder umge
kehrt ist), bei dem der Straßenoberflächenreibungskoeffizi
ent µ (hiernach "Straßenoberflächen- µ" bezeichnet), den das
linke und das rechte Rad spüren, unterschiedlich ist. Also
wird in dem Steuerungssystem, bei dem sich das Vorderrad auf
der hohen Straßenoberfläche befindet, der hydraulische
Bremsdruck so gesteuert, daß eine ausreichende Bremskraft
bei Verwendung der hohen µ-Straßenoberfläche erzeugt wird.
Demhingegen wird in dem Steuerungssystem, bei dem sich das
Vorderrad auf der niedrigen Straßenoberfläche befindet, der
hydraulische Bremsdruck so geregelt, daß die Bremskraft er
niedrigt wird, um ein Blockieren zu verhindern. Das Maß der
erforderlichen Druckzunahme für einen Beschleunigungs- und
Bremszyklus des Rades ist viel größer als das des Steue
rungssystems der niedrigen Straßenseite. Daher entsteht ein
Nickmoment im Fahrzeugkörper, der die Fahrzeugstabilität be
einflußt.
Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Antiblockiersteuerungsverfahren bereitzustellen, das das
Auftreten eines Nickmoments beim Bremsen eines Fahrzeugs auf
einer geteilten Straßenoberfläche verhindert, wodurch die
Stabilität verbessert wird. Diese und weitere Aufgaben wer
den durch das erfindungsgemäße Verfahren, wie es in den bei
gefügten Patentansprüchen definiert ist, gelöst.
Insbesondere werden entspechend dem Antiblockiersteue
rungsverfahren nach der vorliegenden Erfindung, die Beträge
der Druckzunahme in einem Paar von rechten und linken Steue
rungssystemen voneinander unabhängig bestimmt und miteinein
ander verglichen. Wenn es einen Unterschied zwischen den
beiden Druckzunahmebeträgen gibt, wird festgestellt, daß das
Steuerungssystem mit dem höheren Druckzunahmebetrag das
Steuerungssystem der hohen Straßenseite ist und daß das an
dere System mit dem geringeren Druckzunahmebetrag das Steue
rungssystem der niedrigen Straßenseite ist. Der hydraulische
Bremsdruck in dem Steuerungssystem der hohen Straßenseite
wird so geregelt, daß er nicht unmäßig zunimmt. Ein vorein
gestellter Zustand zum Erniedrigen des hydraulischen Brems
drucks in dem Steuerungssystem der hohen Straßenseite wird
so geändert, daß Druckabnahmestartpunkt früher liegt.
Zusätzlich wird synchron mit dem Beginn der Abnahme des
hydraulischen Bremsdrucks in dem Steuerungssystem der nied
rigen Straßenseite der hydraulische Bremsdruck, der in dem
Steuerungssystem der hohen Straßseite erhöht wird, für eine
bestimmte Zeitperiode erniedrigt, wodurch eine übermäßige
Zunahme des hydraulischen Bremsdrucks in dem Steuerungssy
stem der hohen Straßenseite verhindert wird.
Fig. 1 ist ein Blockdiagramm einer 3-Kanal-Antiblockier
vorrichtung nach der vorliegenden Erfindung.
Fig. 2 ist ein Zeitablaufdiagramm eines Beispiels eines
Antiblockiersteuerungsverfahrens nach der vorliegenden Er
findung.
Fig. 3 ist ein Zeitablaufdiagramm zum Erklären des er
sten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung.
Fig. 4 ist eine Illustration, die ein Beispiel zur Ände
rung eines Einstellwertes in Fig. 3 zeigt.
Fig. 5 ist eine Illustration, die ein weiteres Beispiel
zur Ä derung eines Einstellwertes in Fig. 3 zeigt.
Fig. 6 ist eine Illustration, die ein weiteres Beispiel
zur Änderung eines Einstellwertes in Fig. 3 zeigt.
Fig. 7 ist ein Flußdiagramm, das das Verhindern eines
Nickmoments entsprechend dem ersten Ausführungsbeispiel der
Erfindung zeigt.
Fig. 8 ist ein Zeitablaufdiagramm zum Erklären des zwei
ten Ausführungsbeispiels der Erfindung.
Fig. 9 ist ein Flußdiagramm, das das Verhindern eines
Nickmoments entsprechend dem zweiten Ausführungsbeispiel der
Erfindung zeigt.
Fig. 1 ist ein Blockdiagramm einer 3-System- (3-Kanal-)
Antiblockiersteuerungsvorrichtung entsprechend der vorlie
genden Erfindung. Die Ausgaben von Radgeschwindigkeitssenso
ren 1 bis 4 werden Rechenschaltkreisen 5 bis 8 zugeführt, in
denen die Radgeschwindigkeiten Vw1 bis Vw4 angegebende Si
gnale berechnet werden. Die Signale, die die Geschwindigkeit
Vw1 des linken Vorderrads und die Geschwindkeit Vw2 des
rechten Vorderrads angeben, werden als Signale verwendet,
die die Geschwindigkeit Vs1 eines ersten Systemkanals und
Vs2 eines zweiten Systemkanals angeben, und jeweils einem
ersten und einem zweiten logischen Regelschaltkreis 9 und 10
zugeführt. Eines der Signale, die die Geschwindigkeit Vw3
des linken Hinterrads und die Geschwindigkeit Vw4 des rech
ten Hinterrads angeben, welches das niedrigere ist, wird von
einem Auswahlschaltkreis 11 ausgewählt und wird als Signal
verwendet, das die Geschwindigkeit Vs3 eines dritten System
kanals angibt, und wird einem dritten logischen Regelschalt
kreis 12 zugeführt. Die logischen Regelschaltkreise 9, 10
und 12 verwenden die Systemgeschwindigkeiten Vs1, Vs2 und
Vs3 als zu regelnde Radgeschwindigkeiten. Entsprechend den
Änderungen in diesen Systemgeschwindigkeiten werden Halte
ventile HV (normal geöffnete Magnetventile) und Abklingven
tile DV (normal geschlossene Magnetventile) gesteuert. Das
heißt, sie werden an- und ausgeschaltet, um den hydrauli
schen Bremsdruck zu erhöhen, zu verringern oder zu halten.
Die die Radgeschwindigkeiten Vw1 bis Vw4 angebenden Si
gnale werden einem Fahrzeuggeschwindigkeitsschätzschaltkreis
13 zugeführt. Dieser Rechenschaltkreis 13 berechnet eine auf
±1G beschränkte Geschwindigkeit bezüglich der höchsten der
vier Radgeschwindigkeiten Vw1 bis Vw4. Diese Geschwindigkeit
wird als geschätzte Fahrzeuggeschwindigkeit Vv, die die
tatsächliche Fahrzeuggeschwindigkeit approximiert, verwen
det, und der Rechenschaltkreis 13 gibt ein Signal, das die
geschätzte Fahrzeuggeschwindigkeit Vv angibt, an die logi
schen Regelschaltkreise 9, 10 und 12 aus.
Das die geschätzte Fahrzeuggeschwindigkeit Vv, die in
dem Rechenschaltkreis 13 erhalten wird, angebende Signal
wird außerdem zu einem Schwellgeschwindigkeitsberechnungs
schaltkreis 14 geführt. Dieser Rechenschaltkreis 14 berech
net eine erste Schwellgeschwindigkeit VT1 und eine zweite
Schwellgeschwindigkeit VT2, die der geschätzten Fahrzeugge
schwindigkeit Vv mit einer konstanten Geschwindigkeitsdiffe
renz (also Vv<VT1<VT2) folgen. Die Ausgabe des Schwell
geschwindigkeitsberechnungsschaltkreises 14 wird zu den lo
gischen Regelschaltkreisen 9, 10 und 12 geführt.
In Verbindung mit den ersten und zweiten logischen Re
gelschaltkreisen 9 und 10 sind Druckzunahme-Zeitakkumulati
onsschaltkreise 15 und 16 und ein Komparatorschaltkreis 17
vorgesehen. Jeder der Druckzunahme-Zeitakkumulationsschalt
kreise 15 und 16 hat die Funktion, die Zeit des Aus-Zustands
des Halteventils HV in seinem eigenen Kanal (also der erste
oder der zweite Kanal) zu akkumulieren. Sie akkumulieren
also die Druckzunahmezeit. Der Komparatorschaltkreis 17 ver
gleicht die in den Druckzunahme-Akkumulatorschaltkreisen 15
und 16 akkumulierten Druckzunahmezeiten und gibt dieses Ver
gleichsergebnis an die logischen Regelschaltkreise 9 und 10.
Fig. 2 zeigt, daß die Systemgeschwindigkeit Vs, die sich
von der Druckabnahme im vorhergehenden Regelungszyklus er
holt hat, die erste Schwellgeschwindigkeit VT1 zu einem
Zeitpunkt t1 übersteigt und dann einen Spitzenwert zum Zeit
punkt t2 erreicht. Zu diesem Zeitpunkt t2 wird die Steuerung
von dem Haltemodus in den Druckzunahmemodus geschaltet, und
das Haltesignal HS wird in kurzen Intervallen zwischen dem
An- und dem Aus-Zustand geschaltet, um das Öffnen und
Schließen des Halteventils HV zu wiederholen, so daß der
hydraulische Bremsdruck Pw schrittweise zunimmt. Das Verrin
gern der Systemgeschwindigkeit Vs, die ihre Abnahme durch
diese Druckzunahme begonnen hat, erreicht einen vorgegebenen
Wert (zum Beispiel -1G) zu einem Zeitpunkt t3, und dort wird
die Referenzgeschwindigkeit Vr eingestellt, die linear mit
einer Steigung der oben vorgegebenen Verlangsamung (-1G) ab
nimmt. Vr besitzt einen Startpunkt, der um einen vorgegebe
nen Wert ΔV niedriger ist als die Systemgeschwindigkeit Vs
zu dem Zeitpunkt t3.
Dann geht das Abklingsignal DS zu einem früheren von
zwei Zeitpunkten in den An-Zustand. Das heißt, zu einem
Zeitpunkt, wenn die Systemgeschwindigkeit Vs unter die Refe
renzgeschwindigkeit Vr geht und wenn die Systemgeschwindig
keit Vs unter die erste Schwellgeschwindigkeit VT1 geht,
wird das Abklingventil DV geöffnet, um den Druckabnahmemodus
zu beginnen. In Fig. 2 beginnt der Druckabnahmemodus von ei
nem Zeitpunkt t4, bei dem die Systemgeschwindigkeit Vs unter
die erste Schwellgeschwindigkeit VT1 geht. Wenn dann der
tiefste Wert der Systemgeschwindigkeit Vs zwischen den bei
den Schwellgeschindigkeiten VT1 und VT2 ist, wie durch die
durchgezogene Linie in Fig. 2 gezeigt, wird der Druckabnah
memodus zu einem Zeitpunkt t5, an dem der obige niedrigste
Wert erreicht wird, beendet, und von dort an beginnt der
Haltemodus. Wenn jedoch die Systemgeschwindigkeit Vs zu ei
nem Zeitpunkt t4′ unter die zweite Schwellgeschwindigkeit
VT2 geht, fährt der Druckabnahmemodus bis zu einem Zeitpunkt
t5′ fort, bis sich die Systemgeschwindigkeit Vs auf die
zweite Schwellgeschwindigkeit VT2 erholt hat, wie durch die
gestrichelte Linie in Fig. 2 angezeigt.
Fig. 3 ist ein Zeitablaufdiagramm, das ein erstes Aus
führungsbeispiel des Antiblockiersteuerungsverfahrens nach
der vorliegenden Erfindung zeigt. In Fig. 3 ist die Vorder
radgeschwindigkeit für die hohe Straßenseite durch die erste
Steuerungsgeschwindigkeit Vs1 und die Vorderradgeschwindig
keit für die Straßen mit niedrigem µ-Wert durch die zweite
Steuerungsgeschwindigkeit Vs2 dargestellt. Es gibt große Un
terschiede in dem Druckzunahmebetrag und dem Regelzyklus
zwischen hydraulischen Bremsdruck Pw1 für das Steuerungssy
stem auf der hohen Straßenseite und dem hydraulischen Brems
druck Pw2 für das Steuerungssystem auf der niedrigen Stra
ßenseite. Die Bremsdruckzunahmezeiten T1 und T2 während
zweier Zyklen der Antiblockiersteuerung in den beiden Steue
rungssystemen werden durch die Druckzunahme-Zeitakkumulati
onsschaltkreise 15 und 16 (Fig. 1) akkumuliert, und die ent
sprechenden Akkumulationsergebnisse (in Einheiten von ns)
sind in Fig. 3 gezeigt.
Wie aus Fig. 3 klar, werden die Druckzunahmezeiten der
beiden Steuerungssysteme während zweier Zyklen auf solche
Weise akkumuliert, daß sie um einen Zyklus gegeneinander
verschoben sind. Die Ergebnisse der Akkumulation der Druck
zunahmezeiten während eines Zyklus und während zweier Zyklen
können immer gleichzeitig festgestellt werden. Die akkumu
lierte Druckzunahmezeit für die hohe Straßenseite während
eines Zyklus wird mit der akkumulierten Druckzunahmezeit für
die niedrige Straßenseite während zweier Zyklen unter Ver
wendung des Komparatorschaltkreises 17 (Fig. 1 verglichen).
Zu einem Zeitpunkt (in Fig. 3 durch den Punkt a angegeben),
zu dem die akkumulierte Druckzunahmezeit für die hohe Stra
ßenseite während eines Zyklus größer wird als die akkumu
lierte Druckzunahmezeit für die niedrige Straßenseite wäh
rend zweier Zyklen, wird festgestellt, daß die Differenz
zwischen den Druckzunahmebeträgen des linken und des rechten
Rads aufgrund der geteilten Straße einen vorgegebenen Wert
übersteigt, so daß die Steuerung für das Vorderrad auf der
hohen Straßenseite reduziert wird. Daher wird der einge
stellte Wert geändert, so daß eine übermäßige Zunahme des
hydraulischen Bremsdrucks verhindert wird, um die Rate der
Benutzung der Straße durch das Vorderrad der hohen Seite zu
verringern, wodurch die Erzeugung eines Nickmoments verhin
dert wird.
Diese Änderung des Einstellwertes wird zum Beispiel
durch Einstellen des Startpunktes der Referenzgeschwindig
keit Vr auf eine Geschwindigkeit Vv-ΔV, die um ΔV niedriger
ist als die geschätzte Fahrzeuggeschwindigkeit Vv, erreicht,
wie in Fig. 4 gezeigt. Bislang wurde der Startpunkt der Re
ferenzgeschwindigkeit Vr zum Zeitpunkt t3 (Fig. 2) auf die
Geschwindigkeit Vs-ΔV, die um ΔV niedriger ist als die Sy
stemgeschwindigkeit Vs, eingestellt. Alternativ kann der
Wert von ΔV kleiner gemacht werden, wie in Fig. 5 gezeigt.
Außerdem kann, wie in Fig. 6 gezeigt, zum Früherlegen des
Erzeugungspunktes der Referenzgeschwindigkeit Vr der Betrag
der Verringerung der Systemgeschwindigkeit Vs zum Zeitpunkt
der Erzeugung der Referenzgeschwindigkeit kleiner gemacht
werden, um die Steigung der Referenzgeschwindigkeit Vr fla
cher zu machen. Zum Beispiel wird dieser Wert von -1G auf -
0,5G geändert. Mit jeder dieser Änderungen kann der Zeit
punkt der Druckabnahme in dem Steuerungssystem für die hohe
Straßenseite früher als üblich gelegt werden und somit kann
eine exzessive Steuerung vermieden werden.
Fig. 7 zeigt ein Flußdiagramm für die Steuerung zur Ver
hinderung eines Nickmomentes entsprechend dem ersten Ausfüh
rungsbeispiel der Erfindung. Zunächst werden in Schritt S1
die Druckzunahmezeiten für die beiden Steuerungssyteme wäh
rend eines Zyklus und während zweier Zyklen akkumuliert
(T11, T12, T21, T22), wie in Fig. 3 gezeigt. Dann wird in
Schritt S2 die akkumulierte Druckzunahmezeit T11 für das Sy
stem der hohen Straßenseite für den ersten Zyklus mit der
akkumulierten Druckzunahmezeit T22 für das System der nied
rigen Straßenseite für den zweiten Zyklus verglichen. Wenn
das Ergebnis T11<T22 ist, wird der Einstellwert in dem Sy
stem für die hohe µ-Seite in Schritt S3 auf die in den Figu
ren 4 bis 6 gezeigte Weise geändert, wodurch der Startpunkt
für die Druckabnahme früher gelegt wird.
Fig. 8 ist ein Zeitablaufdiagramm eines zweiten Ausfüh
rungsbeispiels des A tiblockiersteuerungsverfahrens nach der
vorliegenden Erfindung. In diesem Ausführungsbeispiel wird
im Gegensatz zu dem ersten Ausführungsbeispiel nur die
Druckzunahmezeit während eines Zyklus für beide Steuerungs
systeme akkumuliert. Wenn, im Falle, daß der Startpunkt für
die Druckabnahme in einem der Steuerungssysteme erreicht
ist, sich das andere Steuerungssystem in dem Druckzunahmemo
dus befindet, und wenn, verglichen mit der akkumulierten
Druckzunahmezeite T21 für ein System während eines Zyklus,
die akkumulierte Druckzunahmezeit T11 für das andere System
während eines Zyklus größer ist (der Punkt ª in Fig. 8),
wird der hydraulische Bremsdruck in dem anderen System (dem
auf der Straßenseite mit dem hohen µ-Wert) für eine vorgege
bene Periode τ reduziert, wodurch verhindert wird, daß der
hydraulische Bremsdruck der hohen-µ Straßenseite sich zu ab
rupt ändert.
Fig. 9 ist ein Flußdiagramm für die Steuerung zur Ver
hinderung des Nickmoments entsprechend dem zweiten Ausfüh
rungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. In Fig. 9 werden
in Schritt S4 die Druckzunahmezeiten für die beiden Steue
rungssysteme während eines Zyklus akkumuliert (T11, T21),
wie in Fig. 7 gezeigt. In dem folgenden Schritt S5 wird
festgestellt, ob der Startpunkt für die Druckabnahme im ei
genen System erreicht ist oder nicht. Wenn die Feststellung
JA ist, wird in Schritt S6 festgestellt, ob sich das andere
System in dem Druckzunahmemodus befindet oder nicht. Wenn
die Feststellung JA ist, wird in Schritt S7 die Druckzunah
mezeit T21 für das eigene System während eines Zyklus mit
der Druckzunahmezeit T11 für das andere System während eines
Zyklus verglichen. Wenn T21<T11 erhalten wird, wird das
andere System (die hohe Straßenseite in diesem Fall) für
eine vorgegebene Zeitperiode τ einer Druckverringerung un
terworfen, wodurch eine abrupte Zunahme der hydraulischen
Bremsdrucks für die hohe Straßenseite verhindert wird.
In der vorliegenden Erfindung wird ausgehend von dem Un
terschied zwischen den Druckzunahmebeträgen der linken und
der rechten Räder festgestellt, daß die Straße geteilt ist.
Im ersten Ausführungsbeispiel wird die Steuerung für das Rad
mit dem größeren Druckzunahmebetrag reduziert, wodurch die
Rate der Benutzung der Straße durch das Rad der hohen Stra
ßenseite reduziert wird, so daß die Erzeugung des Nickmomen
tes beschränkt wird. Im zweiten Ausführungsbeispiel wird der
hydraulische Bremsdruck für das Rad mit dem höheren Druckzu
nahmebetrag leicht erhöht, um das Rad zu blockieren, wodurch
die Benutzung der Straßenoberfläche durch das Rad der hohen
Straßenseite gleichmäßig gemacht wird, so daß die Erzeugung
des Nickmoments beschränkt wird und die Fahrstabilität des
Fahrzeugs verbessert wird. Da die hohe Straßenseite auf ge
eignete Weise benutzt werden kann, gibt es kein Risiko für
den Verlust der Bremskraft.
Es ist klar, daß sich Vorstehendes auf die bevorzugten
Ausführungsbeispiele der Erfindung bezieht, und daß diese
alle Änderung und Modifikationen der Ausführungsbeispiele
der Erfindung umfassen soll, die keine Abweichungen vom Um
fang und Wesen der Erfindung darstellen.
Claims (3)
1. Antiblockiersteuerungsverfahren zum Verhindern des
Nickens eines Fahrzeugs bei Bremsen auf einer gesteilten
Straßenfläche, wobei das Fahrzeug Sensoren (1-4) zum Messen
der Radgeschwindigkeit (Vw1-Vw4) für jedes Rad und zwei un
abhängige Steuerungsvorrichtungen (9, 10) zum Steuern der
Geschwindigkeit eines rechten Rades und eines linken Rades
auf der Basis der während des Bremsens von den Sensoren
festgestellten Radgeschwindigkeiten durch Erhöhen, Erniedri
gen oder Konstanthalten eines hydraulischen Bremsdrucks um
faßt, wobei das Verfahren Schritte zum Messen des Betrags
der hydraulischen Bremsdruckzunahme in jeder der Steuerungs
vorrichtungen beim Bremsen des Fahrzeugs umfaßt, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verfahren außerdem umfaßt:
das Miteinandervergleichen (17) des Betrags der hydrau lischen Bremsdruckzunahme in jeder der Steuervorrichtungen; das Feststellen, daß, wenn es einen Unterschied in den Beträgen der hydraulischen Bremsdruckzunahme gibt, sich die Steuerungsvorrichtung mit dem größeren Bremsdruckzunahmebe trag das Steuerungssystem auf der hohen Straßenseite und die Steuerungsvorrichtung mit dem niedrigeren Bremsdruckzunahme betrag das Steuerungssystem auf der niedrigeren Straßenseite ist; und
das Steuern des hydraulischen Bremsdrucks in dem Steue rungssystem für die hohe Straßenseite auf solche Weise, daß er nicht exzessiv zunimmt.
das Miteinandervergleichen (17) des Betrags der hydrau lischen Bremsdruckzunahme in jeder der Steuervorrichtungen; das Feststellen, daß, wenn es einen Unterschied in den Beträgen der hydraulischen Bremsdruckzunahme gibt, sich die Steuerungsvorrichtung mit dem größeren Bremsdruckzunahmebe trag das Steuerungssystem auf der hohen Straßenseite und die Steuerungsvorrichtung mit dem niedrigeren Bremsdruckzunahme betrag das Steuerungssystem auf der niedrigeren Straßenseite ist; und
das Steuern des hydraulischen Bremsdrucks in dem Steue rungssystem für die hohe Straßenseite auf solche Weise, daß er nicht exzessiv zunimmt.
2. Antiblockiersteuerungsverfahren nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß bei dem Steuerungsschritt eine
vorgegebene Bedingung zum Erniedrigen des hydraulischen
Bremsdrucks in der Steuerungsvorrichtung für die hohe Stra
ßenseite so geändert wird, daß die Abnahme des hydraulischen
Bremsdrucks früher beginnt als es ohne Änderung der vorgege
benen Bedingung der Fall wäre.
3. Antiblockiersteuerungsverfahren nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß bei dem Steuerungsschritt, wenn
der hyraulische Bremsdruck in dem Steuerungssystem für die
niedrige Straßenseite zu fallen beginnt, der hydraulische
Bremsdruck, der in dem Steuerungssystem für die hohe Stra
ßenseite zugenommen hat, für eine vorgegebene Zeitperiode
verringert wird.
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