DE4110544A1 - Mehrstoeckige autobahn - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine mehrstöckige Autobahn mit mehreren nebeneinander und übereinander verlaufenden Fahrbahnen für Fahrzeuge aller Art.

Bisher werden solche Straßen in einer Ebene gebaut, wobei an Kreuzungen Brücken bzw. Unterführungen vorgesehen sind. Der Nachteil dieser Bauweise besteht vor allen Dingen darin, daß bei einer Erweiterung des Straßennetzes zusätzliches Bauland gebraucht wird, das insbesondere in dichtbesiedelten Gebieten immer weniger zur Verfügung steht. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß bei solchen Veränderungen der Verkehrsfluß behindert wird und es zu zusätzlichen Unfallgefahren kommen kann. Außerdem sind die Kosten bei solchen Erweiterungen unverhältnismäßig hoch.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine derartige Straßenanlage so auszubilden, daß bei einer Erweiterung fast keine zusätzlichen Bauflächen gebraucht werden.

Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die vorhandenen Fahrbahnen mehrstöckig mit weiteren darüber und parallel verlaufenden Fahrbahnen überbaut sind, und daß die vorhandenen und darüber und darunter angeordneten Fahrbahnen mit Hilfe von Auf- und Ab­ fahrtsschnecken verbunden sind.

Eine vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, daß die mehrstöckigen Fahrbahnen aus Stahl- und/oder Stahlbeton- Fertigteilen wie Stahlbeton-Köcherfundamenten, Stützen, Balken, Platten und dergleichen zusammengesetzt sind.

Weiterhin ist es vorteilhaft, daß oberhalb und unterhalb der darüber verlaufenden Fahrbahnen Schienenstränge für Schienenfahrzeuge angeordnet werden können, was statisch kein Problem darstellt, da die Stützen entsprechend verstärkt werden können, so daß Schienenfahrzeuge zusätzlich ermöglicht werden.

Es wird weiterhin vorgeschlagen, daß die oberen Fahrbahnen mit einer Überdachung sowie daß alle Fahrbahnen mit seitlichen Wind-Schall-Leitwänden versehen sind. Das Absaugen der Abluft ist ein weiterer Vorschlag, einschließlich Reinigung der Abluft. Die Zuführung von Frischluft sowie die Herstellung und Zuführung von Ozonluft ist ein weiterer Vorschlag.

Weiterhin wird vorgeschlagen, daß die Fahrbahn aus Fahrbahnplatten zusammengesetzt ist, bestehend aus abriebfesten, beschichteten Fertigteilen aus Stahl und/oder Stahlbeton und/oder Kunststoff. Diese werden auf die tragende Konstruktion aufgeklebt und wenn erforderlich ausgewechselt, ohne daß dadurch die tragende Konstruktion beeinträchtigt wird.

Ein weiterer Vorschlag geht dahin, daß Fahrbahnen aus einem angetriebenen Förderband bestehen.

Außerdem ist es vorteilhaft, daß zwischen den vorhan­ denen Fahrbahnen und den darüber verlaufenden Fahrbahnen Bauwerke wie Parkboxen, Raststätten und dergleichen durch Aufhängen, Auflegen, Abstützen und dergleichen eingebaut sind.

Es wird weiterhin vorgeschlagen, daß oberhalb der Fahrbahnen Kranbahnen vorgesehen sind.

Ein weiterer Vorschlag geht dahin, daß mittels die Fahrbahn überspannende Reparatur-Brückenelemente schadhafte Verschleißplatten mittels Spezialgerät auf einfache Weise während des Verkehrsflusses ausgewechselt werden können.

Die Erfindung bringt den Vorteil, daß bei einer Erweiterung der Verkehrsflächen kein zusätzliches Bauland gebraucht wird, was sich insbesondere bei dem Ausbau von mehrspurigen Straßen, d. h. Autobahnen oder autobahnähnlichen Straßen besonders vorteilhaft auswirkt. Ein weiterer Vorteil besteht in der schnellen Realisierung eines solchen Ausbaus, wobei die Baukosten dadurch niedrig zu halten sind, daß der vorzusehende Ausbau aus Fertigteilen zusammengesetzt wird, die in Großserien produziert werden können. Die durch den Umbau vorgenommenen Änderungen machen ein Mitverwenden des alten Leitungssystems möglich. Darüber hinaus sind Reparaturen an den Straßendecken leichter möglich.

Die Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungs­ beispielen näher erläutert.

Es zeigen

Fig. 1 einen Querschnitt durch ein herkömmli­ ches Autobahnsystem,

Fig. 2 einen Querschnitt durch eine mehr­ stöckige Autobahn mit Stahlträger­ fertigteilen,

Fig. 3 die entsprechende Ausführungsform mit Betonfertigteilen,

Fig. 4 einen Querschnitt durch eine solche mehrstöckige Anlage mit Auffahrt­ schnecke mit Hubschrauberlandeplatz,

Fig. 5 einen Grundriß von Fig. 4,

Fig. 6 einen Querschnitt durch ein solches mehrstöckiges System mit einem Schienenfahrzeug, einer Untergrund­ bahn und einer Förderbahn-Autobahn bei Verwendung von Stahlfertigteilen,

Fig. 7 die Ausführungsform gemäß Fig. 6 mit Stahlbetonfertigteilen,

Fig. 8 einen Querschnitt durch eine derartige mehrstöckige Anlage unter Ausnutzung des zwischen den oberen und unteren Fahrbahnen vorhandenen Raumes und

Fig. 9 einen Schnitt durch eine derartige Anlage beim Auswechseln schadhafter Fahrbahnteile.

Die Fig. 1 zeigt den Aufbau einer herkömmlichen Autobahn, wobei zwei in der Mitte durch einen Grünstrei­ fen 2 getrennte nebeneinander verlaufende Fahrbahnen 1 für Fahrzeuge 3 vorgesehen sind. Diese Fahrbahnen sind jeweils mit einer Standspur versehen und im Bereich des mittleren Grünstreifens ist eine Leitplanke angeordnet.

Gemäß Fig. 2 wird diese herkömmliche Anlage in Form einer mehrstöckigen Autobahn erweitert. Dies erfolgt dadurch, daß entsprechend den gebrauchten Abständen im Bereich des mittleren Grünstreifens 2 und zu beiden Seiten der Fahrbahnen 1 Stahlbeton-Köcherfundamente 5, vorzugsweise aus Stahlbeton-Fertigteilen in Erdgruben eingebaut werden. In diesen Fundamenten 5 werden Stützen 6 für die darüber und parallel verlaufenden Fahrbahnen 1′ gesteckt und ausgegossen. Zum Abstützen bzw. Tragen der Fahrbahnplatten 7 sind die Stützen 6 mit nach innen vorspringenden angeschweißten bzw. angeschraubten Konsolen 8 versehen, auf denen Querbalken 9 aufliegen, die wiederum die Platten der oberen Fahrbahnen 1′ tragen.

Bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform sind die Stützen 6 aus Stahlbeton mit angegossenen Konsolen 8.

Die Fig. 4 und 5 zeigen eine Möglichkeit für das Wechseln der Fahrzeuge auf die verschiedenen Ebenen, wobei seitlich von der mehrstöckigen Autobahn eine Auf- und Abfahrtsschnecke 10 vorgesehen ist. Zusätzlich sind auf der Tragkonstruktion der oberen Fahrbahnen 1′ Schienenstränge 11 abgestützt. Die oberen Schienen­ stränge sind auf Stahl- bzw. Stahlbeton-Längsbalken gelagert, welche die Verkehrslasten in Längsrichtung übertragen. Unterhalb der unteren Fahrbahnen 1 sind Schächte 12 für eine Untergrundbahn vorgesehen.

Die Fig. 6 und 7 zeigen eine Ausgestaltung einer solchen Straßenanlage, bei der der Verkehrsraum der oberen Fahrbahnen 1′ mit einer Überdachung 14 versehen ist und zusätzlich seitliche Wind-Schall-Leitwände 15 vorgesehen sind. Hierbei bestehen die Träger 6 aus Stahlträgern, wobei die Schienenstränge 11 über entsprechende Stahlstützen 6′ abgestützt sind. Die Stützen 6, 6′ können entsprechend auch aus Stahlbeton gefertigt sein. Bei dieser Ausgestaltung der Straßenan­ lage ergeben sich zusätzliche Vorteile, indem ein Wind-, Regen- und Sonnenschutz für die Fahrbahnen 1, 1′ erreicht wird. Außerdem läßt sich unterhalb der oberen Fahrbahn 1′ eine Beleuchtung einfacher installieren. Durch die Kombination mit den Schienenfahrzeugen 13 bzw. der Möglichkeit einer Untergrundbahn in dem unteren Schacht 12 läßt sich eine optimale Verbindung der verschiedenen Förderungsmittel erzielen.

Die Fig. 8 zeigt eine Ausführungsform, bei der der Abstand zwischen den oberen Fahrbahnen 1′ und den unteren Fahrbahnen 1 vergrößert ist, was beispielsweise dann ist, wenn infolge von Hindernissen, insbesondere Querbrücken, zwischen den Stockwerken größere Höhenab­ stände gewählt werden müssen. Hier läßt sich dieser Raum durch einzusetzende Bauwerke 16, wie beispielsweise Parkhäuser, Wohnungen, Wohnhäuser, Rastplätze, Re­ staurants, Hotels, Büros und dergleichen nutzen. Die betreffenden Bauten 16 lassen sich aus Fertigteilen zusammensetzen und an den Stützen 6 bzw. 8 lagern.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform können die oberen oder unteren Fahrbahnen 1′ als Förderbahn-Fahrbahnen ausgestaltet werden, wobei die einzelnen Fahrzeuge 3 auf Förderbändern in einstellbarer Geschwindigkeit ohne Motorlauf des einzelnen Fahrzeuges befördert werden. Der Antrieb der Förderbänder kann dabei mit Hilfe von Elektromotoren erfolgen. Dies bringt den wesentlichen Vorteil, daß keinerlei Abgase auftreten, Ruhe während der Fahrt besteht, weniger Unfälle, Verschleiß, Reparaturen und Lärm gegeben sind.

Für das Ausführen von Reparaturen sind oberhalb der Fahrbahnen 1, 1′ Kranbahnen 17 angebracht. Die Fahrbahn­ platten 18 sowohl für die vorhandenen Fahrbahnen 1 als auch die darüber angeordneten Fahrbahnen 1′ bestehen beispielsweise aus beschichteten, abriebfesten Fertig­ teilen aus Stahl und/oder Stahlbeton und Grundstoffen, wobei beispielsweise Größen von 10·10 m vorgesehen sein können. In Fig. 9 ist eine Möglichkeit zum Auswechseln solcher schadhafter Stellen dargestellt, wobei beispielsweise bei der oberen Fahrbahn 1′ mit Hilfe eines Krans 19 die schadhafte Platte durch eine neue Platte 18 einfach ausgetauscht wird. Es besteht auch die Möglichkeit, wie in der unteren Etage darges­ tellt, den schadhaften Bereich durch ein Reparatur- Brückenelement 20 abzudecken, d. h. dieses Element 20 überspannt die Fahrbahn und es kann die beschädigte Platte hydraulisch und/oder auf andere Weise heraus­ gezogen bzw. herausgepreßt werden. Hierbei kann die neue Platte 18′ hineingeschoben bzw. hineingepreßt bzw. hineingezogen werden.

Selbstverständlich können anstelle einer derartigen mehrstöckigen Autobahn auch mit mehr Stockwerken versehene Straßenanlagen mit diesen Mitteln gebaut werden.

Mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen läßt sich das beste und modernste Straßen- und Zug-Verkehrsnetz der Welt realisieren. Es brauchen dazu keine Grundstücke erworben werden und es bedarf auch keiner besonderen Planungen. Die Passagiere können beliebig vom Auto auf Schienen­ fahrzeuge umsteigen und es kann zwischen den Straßenan­ lagen geparkt werden. Hierbei lassen sich die Kosten sehr niedrig gestalten. Es ist möglich, einen Katalog zu erarbeiten, in dem alle Teile registriert sind, mit allen statischen Daten und Maßdaten. Mit Computer lassen sich sehr schnell für jeden Fall alle Ausfüh­ rungszeichnungen mit Materialbedarf, Kosten, Maßen etc. ausdrucken, so daß von einem auf den anderen Tag mit der Montage der Katalog-Fertigteile begonnen werden kann.

Claims (9)

1. Mehrstöckige Autobahn mit mehreren nebeneinander und übereinander verlaufenden Fahrbahnen für Fahrzeuge aller Art, dadurch gekennzeichnet, daß die vorhandenen Fahrbahnen (1) mehrstöckig mit weiteren darüber und parallel verlaufenden Fahrbahnen (1′) überbaut sind, und daß die vorhandenen und darüber angeordneten Fahrbahnen (1, 1′) mit Hilfe von Auf- und Abfahrtsschnecken (10) verbunden sind.

2. Autobahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mehrstöckigen Fahrbahnen (1′) aus Stahl- und/oder Stahlbeton-Fertigteilen wie Stahlbeton-Köcherfundamenten (5), Stützen (6, 6′), Balken (9), Platten (7) und dergleichen zusammengesetzt sind.

3. Autobahn nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeich­ net, daß oberhalb der darüber verlaufenden Fahrbahnen (1′) an den mittleren Stützen (6) abgestützt Schienen­ stränge (11) für Schienenfahrzeuge (13) angeordnet sind, wobei Lastverteilungsbalken aus Stahl und/oder Stahlbe­ ton unter den Schienen liegen und damit integriert verbunden sind.

4. Autobahn nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeich­ net, daß die oberen Fahrbahnen (1′) mit einer Über­ dachung (14) sowie seitlichen Wind-Schall-Leitwänden (15) versehen sind, wobei das Absaugen der Abluft einschließlich Reinigen der Abluft sowie die Zuführung von Frischluft und die Herstellung und Zuführung von Ozonluft vorgesehen sind.

5. Autobahn nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeich­ net, daß die Fahrbahn (1, 1′) aus Fahrbahnplatten (18, 18′) zusammengesetzt ist, bestehend aus abrieb­ festen, beschichteten Fertigteilen aus Stahl und/oder Stahlbeton und/oder Kunststoff, wodurch die Trag­ konstruktion verschlissen und beides verklebt wird.

6. Autobahn nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeich­ net, daß die darüber angeordneten Fahrbahnen (1′) aus angetriebenen Förderbändern bestehen.

7. Straßenanlage nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den vorhandenen Fahrbahnen (1) und den darüber verlaufenden Fahrbahnen (1′) Bauwerke (16) wie Parkboxen, Raststätten und dergleichen durch Aufhängen, Auflegen, Abstützen und dergleichen eingebaut sind.

8. Straßenanlage nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Fahrbahnen (1, 1′) Kranbahnen (17) vorgesehen sind.

9. Straßenanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrbahn (1, 1′) überspannende Reparatur-Brückenelemente (20) vorgesehen sind.