DE4109885A1 - Verfahren zur herstellung von hohlprofilen aus mehrlagigen vormaterialien, insbesondere aus geweben, gewirken, gelegen und bahnen sowie nach diesen verfahren hergestellte hohlprofile - Google Patents
Verfahren zur herstellung von hohlprofilen aus mehrlagigen vormaterialien, insbesondere aus geweben, gewirken, gelegen und bahnen sowie nach diesen verfahren hergestellte hohlprofileInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung von
Hohlprofilen, insbesondere aus mehrlagigen Vormaterialien mit
einem großen Breiten/Dicken-Verhältnis, z. B. aus Ge
weben, Gewirken, Gelegen, Bahnen oder dergleichen in einem
fortschreitend, z. B. kontinuierlich ablaufenden Prozeß.
Das Umformen der Vormaterialien zu Hohlprofilen erfolgt
derart, daß zwischen dem jeweils verarbeiteten Vorpro
material und dem Umformwerkzeug bzw. den Umformwerkzeugen
keine gleitende Reibung stattfindet. Die Erfindung be
trifft ferner nach den erfindungsgemäßen Verfahren her
gestellte Hohlprofile, deren Ausgestaltung von Merkmalen
des Herstellungsverfahrens gekennzeichnet ist.
Bekannt sind Verfahren zur Herstellung von Hohlprofilen
aus mehrlagigen Geweben, Gelegen, Gewirken oder Bah
nen, bei denen diese Vormaterialien zur Formgebung auf
dornförmige Werkzeuge unter Auftreten von gleitender
Reibung aufgezogen werden. Bekannt sind für derartige
Hohlprofile auch Herstellungsverfahren, bei denen in
einem fortschreitenden Fertigungsprozeß die Vormaterialien
über Formwerkzeuge unter Auftreten von gleitender Rei
bung hinweggezogen werden. Dabei gibt dann die Quer
schnittsgeometrie des Formwerkzeuges oder der Formwerk
zeuge den lichten Querschnitt des erstellten Hohlprofi
les bzw. der Kanäle in einem erstellten Hohlprofil vor.
Bekannt sind für Hohlprofile ferner Herstellungsverfah
ren, bei denen die Formgebung durch Druckbeaufschlagung
der in die Vormaterialien bereits eingearbeiteten Kanäle
oder Taschen erfolgt. Die Aufweitung und die herausge
bildete geometrische Form der Hohlprofile kann dabei
gegebenenfalls durch äußere Begrenzungen mit beeinflußt
werden. Bei Vormaterialien mit offener, d. h. gas- und
flüssigkeitsdurchlässiger Oberfläche ist es in Anleh
nung an das letztgenannte Verfahren ferner bekannt,
in die Kanäle oder Taschen der Vormaterialien zum Zwecke
der Druckbeaufschlagung und Aufweitung dünnwandige Fo
lienschläuche bzw. -taschen schon bei der Herstellung
oder nachträglich einzubringen. Diese Einlagen können
nach Abschluß des Formgebungsprozesses als "verlorene
Kerne" in den Hohlprofilen verbleiben oder entfernt
werden.
Bei den beschriebenen, bekannten Verfahren und der
Verarbeitung von Vormaterialien aus Geweben, Gewirken
oder Gelegen ist es bekannter Stand der Technik, die
Vormaterialien vor oder während der Formgebungsphase mit
einer Bettungsmasse, z. B. einem Harz aus Kunststoff,
zu benetzen oder zu tränken, und diese Bettungsmasse
nach erfolgter Ausformung der Hohlprofilstruktur, z. B.
durch Wärmezufuhr, zur Erhärtung und damit zur Ausstei
fung dieser Struktur zu bringen.
Bekannt sind Hohlprofile aus den genannten Vormateria
lien, die nach den beschriebenen, bekannten Verfahren
erstellt wurden und charakteristische Merkmale des je
weils zugehörigen Herstellungsverfahrens aufweisen. Es
handelt sich dabei sowohl um Profile, die nur einen
zusammenhängenden Hohlraum als auch um solche, die
mehrere, voneinander getrennte Hohlräume aufweisen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch
aus, daß bei der Herstellung von Hohlprofilen, insbe
sondere solchen aus mehrlagigen Vormaterialien mit einem
großen Breiten/Dicken-Verhältnis, während des fortlau
fend, z. B. kontinuierlich erfolgenden Umformungspro
zesses zwischen dem Umformwerkzeug oder den Umformwerk
zeugen und dem jeweils verarbeiteten Vormaterial keine
gleitende Reibung stattfindet. Dies wird dadurch er
reicht, daß die Bereiche der Umformwerkzeuge, die
während des Umformungsprozesses mit dem umzuformen
den Vormaterial in Berührung kommen, als endlose, um
laufende Ringe, Bänder, Schläuche oder dergleichen aus
gebildet werden. Diese umlaufenden Elemente können z. B.
homogen oder geflochten, gewirkt, gewebt oder ketten
artig gegliedert sein und dabei jeweils über ihre Län
ge eine gleichbleibende oder sich ändernde Querschnitts
geometrie aufweisen. Durch die Vermeidung von gleiten
der Reibung zwischen Umformwerkzeug bzw. Umformwerkzeu
gen und dem Vormaterial wird u. a. sichergestellt, daß
bei dem Umformprozeß
- - an Vormaterialien, z. B. aus Geweben, Gewirken oder Gelegen, insbesondere solchen mit vergleichsweise grob maschiger Struktur und/oder "loser" Fadenbindung, kein Verzug entsteht,
- - an Vormaterialien, die zum Zwecke ihrer Versiegelung und/oder Stabilisierung mit einer Bedampfung oder Be schichtung versehen oder mit einer flüssigen oder pastösen Bettungsmasse benetzt oder getränkt sind, die se Bedampfung, Beschichtung oder Bettungsmasse nicht unkontrolliert verdrängt, vermindert oder entfernt wird,
- - an Vorprodukten, die zum Zwecke ihrer Versiegelung und/oder Stabilisierung mit einer Bedampfung oder Be schichtung versehen oder mit einer flüssigen oder pastösen Bettungsmasse benetzt oder getränkt sind, diese Bedampfung, Beschichtung oder Bettungsmasse di rekt nach erfolgter Umformung, noch auf dem Umform werkzeug, z. B. durch Wärmezufuhr, formgenau erhärtet werden kann, ohne daß in der Bedampfung, Beschichtung oder Bettungsmasse dabei Gefügeschäden dadurch ent stehen können, daß die Bedampfung, Beschichtung oder Bettungsmasse in der Aushärtephase einem Walkprozeß ausgesetzt ist,
- - bei Vormaterialien, die paßgenau und ggf. unter Auf treten von Vorspannung über das bzw. über die Umform werkzeuge geführt werden, nur vergleichsweise gerin ge Vorschubkräfte aufgewendet zu werden brauchen,
- - die Vormaterialien, wenn sie sich zur Formgebung über die Umformwerkzeuge hinweg bewegen, von außen, z. B. durch abrollende Bänder und ggf. unter Druck, zur Er zielung hoher Maßhaltigkeit begrenzt werden können, ohne daß sich dabei die Gefahr von Schäden am Vor material, z. B. in Form von Verzug erhöht,
- - die Umformwerkzeuge nicht durch Abrieb verschleißen und ihre Formgenauigkeit einbüßen,
- - die Umformwerkzeuge nicht durch Ablagerungen ver schmutzen und dadurch ihre Formgenauigkeit verlieren.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Vor
schubbewegung, mit der sich das Vormaterial über das
bzw. über die Umformwerkzeuge hinweg bewegt oder
mit der sich das oder die Umformwerkzeuge in dem oder
an dem Vormaterial fortbewegen, einerseits losgelöst
von dem oder den Formwerkzeugen, andererseits aber
auch direkt über das oder über die Umformwerkzeuge be
wirkt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt es ferner,
während des Umformungsprozesses die Querschnittsgeome
trie des oder der Umformwerkzeuge schrittweise oder
stufenlos so zu verändern, daß
- - mögliche Maßtoleranzen des Vormaterials ausge glichen werden,
- - sich die Vorspannung, die von dem oder von den Um formwerkzeugen in das Vormaterial eingeleitet wer den, erhöht oder erniedrigt,
- - aus einem Vormaterial mit über seine Länge gleich bleibenden oder sich ändernden Querschnittsabmessun gen, innerhalb des kontinuierlich ablaufenden Umfor mungsprozesses Hohlprofile mit über die Länge unter schiedlichen, z. B. stetig oder nicht stetig oder wech selnd größer oder kleiner werdenen Querschnittsgeo metrien erstellt werden können.
Der Querschnitt des Umformwerkzeuges kann dabei in der
Ausgangsposition oder nach erfolgter Formänderung eine
runde oder anders gekrümmte Umschließungskontur auf
weisen oder ein symmetrisches oder unsymmetrisches Viel
eck sein, wobei bei Umformungsprozessen unter gleichzeiti
gem Einsatz mehrerer Umformwerkzeuge, diese Werkzeuge
jeweils den gleichen Querschnitt oder unterschiedliche
Querschnitte aufweisen können. Mehrere Umformwerkzeuge
können auch so zueinander angeordnet werden und so aus
gebildet sein, daß das Vormaterial nicht zu einer
ebenen, sondern zu einer in seiner Querrichtung oder
seiner Längsrichtung oder gleichzeitig in beiden Rich
tungen gewölbten Hohlprofilstruktur umgeformt wird.
Geeignete Vormaterialien können nach dem erfindungsge
mäßen Verfahren so umstrukturiert werden, daß sie ge
ordnet ausgerichtet neben- oder übereinander liegen
de, oder sowohl neben- als auch übereinander oder un
geordnet zueinander ausgerichtete, kanalförmige Hohl
räume aufweisen. Benachbarte Hohlräume/Kanäle können
dabei durchgehend oder abschnittsweise sowohl linien
förmig als auch flächig miteinander verbunden sein.
Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die, die Um
formung des Vormaterials bewirkenden Formwerkzeuge
über umlaufende, endlos ausgebildete Ringe oder der
gleichen einerseits mit dem Vormaterial direkt in Be
rührung stehen, sich andererseits aber Vormaterial
und Umformwerkzeug bzw. Umformwerkzeuge zur Erzie
lung eines fortschreitenden Umformungsprozesses re
lativ zueinander bewegen müssen, ist es erforderlich,
auf das oder auf die Umformwerkzeuge Kräfte zu ih
rer Standortfixierung und auf das Vormaterial Vorschub
bewirkende Kräfte auszuüben. Erfindungsgemäß können
die Haltekräfte auf die Umformwerkzeuge durch mechani
sche Abstützung oder Aufhängung oder kontaktlos, z. B.
durch ein magnetisches oder elektrisches Feld einge
leitet werden. Werden für den Umformungsprozeß gleich
zeitig mehrere, sowohl mehrfach neben- als insbesondere
auch mehrfach übereinander angeordnete Umformwerkzeuge
eingesetzt, so können die in die, in dem Werkzeug-
"Bündel" außen angeordneten Umformwerkzeuge direkt
eingeleiteten Haltekräfte über diese auch indirekt an
weiter innenliegende Umformwerkzeuge kontaktlos wei
ter übertragen werden.
Durch die frei von gleitender Reibung zwischen Umform
werkzeug bzw. Umformwerkzeugen und Vormaterial kontrol
liert ablaufenden Vorgänge läßt sich nach dem erfin
dungsgemäßen Verfahren der Umformungsprozeß kontinuierlich
und nach technischen Maßstäben zeitlich unbegrenzt,
d. h. wirtschaftlich, bei hohem, reproduzierbarem Quali
tätsstandard der hergestellten Hohlprofile durchführen.
Unter Ausnutzung der unterschiedlichen, oben beschrie
benen Merkmale der erfindungsgemäßen Verfahren lassen
sich eine Vielzahl unterschiedlicher Hohlprofile
erstellen, die ebenfalls Gegenstand der Erfindung sind.
Die erfindungsgemäßen Hohlprofile zeichnen sich z. B.
dadurch aus, daß sie aus mehreren miteinander verbun
denen, z. B. integral verwobenen kanalförmigen Hohlräumen
bestehen und diese Hohlräume/Kanäle
- - eine runde oder anders gekrümmte Umschließungskontur haben oder symmetrisch oder unsymmetrisch vieleckige oder anders geformte Querschnitte aufweisen,
- - jeweils den gleichen oder unterschiedliche Querschnitte haben,
- - in einer Ebene neben- oder übereinander oder mehr lagig neben- oder übereinander oder andersartig ange ordnet sind,
- - eine Raumform ausbilden, die über den Querschnitt oder entlang der Längsachse oder sowohl über den Querschnitt als auch entlang der Längsachse Krümmungen oder Wöl bungen aufweist.
Die Verbindung benachbarter Hohlräume/Kanäle kann da
bei linienförmig oder flächig und entlang der jeweili
gen Längsachsen durchgehend oder mit Unterbrechungen
erfolgen.
In den Fig. 1 bis 6 werden in schematischen Darstel
lungen charakteristische Merkmale der erfindungsgemäßen
Verfahren und erfindungsgemäßer Hohlprofile erläutert.
Jede Figur, mit Ausnahme von Fig. 5, besteht dabei aus
mehreren Darstellungen. So gehören beispielsweise die
Darstellungen Fig. 1.1 bis Fig. 1.5 zu Fig. 1.
Die Fig. 1.1, 2.1, 3.1 und 4.1 zeigen Querschnitte
von Umformwerkzeugen oder Teile davon, umgeben von da
rüber hergestellten Hohlprofilen.
Die Fig. 1.2, 2.2, 3.2 und 4.2 zeigen im Querschnitt
und im "flachliegenden", d. h. unvollständig aufgewei
teten Zustand, die Vormaterialien, die unter Einsatz
der in der entsprechenden Darstellungsgruppe skizzier
ten Umformwerkzeuge zu Hohlprofilen verarbeitet werden.
Fig. 1.3 zeigt in Längsrichtung die Führung eines ein
zelnen, endlos umlaufenden Formgebungsringes.
Die Fig. 1.4, 2.3, 3.3, 4.3 und 6.1 zeigen Längs
schnitte von Umformwerkzeugen mit den darüber aus
unaufgeweiteten Vormaterialien ausgebildeten Hohlprofi
len.
Die Fig. 5 und 6.2 zeigen Ausführungsformen von Um
formwerkzeugen in perspektivischer Darstellung.
Die Fig. 1.5, 2.4, 3.4 und 4.4 zeigen in perspekti
vischer Darstellung und unter Hervorhebung der jeweili
gen Querschnittsgeometrie die Hohlprofile, die unter
Einsatz der unter der entsprechenden Darstellungsgrup
pe skizzierten Umformwerkzeuge hergestellt werden.
Unter Fig. 1 zeigt Fig. 1.1 mehrere nebeneinander an
geordnete Umformwerkzeuge 1 mit je vier Stück etwa
diagonal ausgerichteten Formgebungseinheiten 1.1, 1.2,
1.3 und 1.4, wobei jede dieser Formgebungseinheiten aus
einem endlos ausgebildeten Formgebungsring 1.1.1 und
drehbar gelagerten Umlenk- und Führungsrollen 1.1.2
besteht. Die Formgebungseinheiten sind über einen Hal
terahmen 1.1.3 miteinander verbunden. Die geometrische
Form und die Positionierung der Umformwerkzeuge geben
die Form des Hohlprofiles H 1 vor, das Kanäle H 1.1 und
H 1.2 unterschiedlicher Größe aufweist, wobei benach
bart angeordnete Kanäle miteinander linienförmig ver
bunden sind.
Fig. 1.2 zeigt ein unvollständig aufgeweitetes Vorma
terial V 1, das Taschen V 1.1 und V 1.2 aufweist, de
ren Umfang auf den Umfang der Kanäle H 1.1 und H 1.2
des Hohlprofils H 1 in Fig. 1.1 abgestimmt sind. Die
benachbarten Taschen V 1.1 und V 1.2 sind miteinander
verbunden, wobei diese Verbindung z. B. als Verkle
bung, Verschweißung oder Stichnaht oder insbesondere
auch als integrale Verkettung oder Verwebung ausgebil
det sein kann.
Fig. 1.3 zeigt als Teilansicht "von A" in Fig. 1.1 ei
ne Formgebungseinheit, bestehend aus einem Formgebungs
ring 1.1.1, drehbar gelagerten Umlenk- und Führungsrol
len 1.1.2 und einem Halterahmen 1.1.3.
Fig. 1.4 zeigt ein Umformwerkzeug 1 in einem Kanal
des Vormaterials V 1 bzw. des Hohlprofiles H 1, wobei
ein Formgebungsring, z. B. 1.1.1, mittels eines Reibra
des 1.1.5 über ein Getriebe 1.1.4 angetrieben wird
und dadurch entweder die Vorschubbewegung des Umform
werkzeuges 1 in dem Vormaterial V 1 bzw. des Hohlprofi
les H 1 über das Umformwerkzeug 1 hinweg bewirkt.
Fig. 1.5 zeigt das Hohlprofil H 1 nach erfolgter Ausfor
mung mit den unterschiedlich großen Kanälen H 1.1 und
H 1.2 und der linienförmigen Verbindung zwischen diesen
Kanälen.
Die Umformwerkzeuge bzw. das Vormaterial und das Hohl
profil unter Fig. 2 bzw. gemäß der Fig. 2.1, 2.2,
2.3 oder 2.4 weisen folgende Merkmale auf.
Fig. 2.1 zeigt nebeneinander angeordnete Umformwerkzeuge
2 in jeweils paarweise gleicher Ausbildung oder spiegel
bildlicher Ausrichtung. Die Formgebungseinheit 2.1 be
steht dabei aus einem als Flachriemen ausgebildeten
Formgebungsring 2.1.1 und Umlenk- und Führungswalzen
2.1.2 in einem Halterahmen 2.1.3. Die Formgebungseinheit
2.2 (bzw. 2.3) mit dem Formgebungsring 2.2.1 und der
Umlenkrolle 2.2.2 ist auf Gleitführungen 2.2.3 und 2.2.4
sowohl höhen- als auch seitenverstellbar, was eine Abwand
lung der Querschnittsgeometrie der Kanäle H 2.1 und
H 2.2 des Hohlprofiles H 2 erlaubt. Diese Änderung der
Kanalquerschnitte kann, je nach technischer Ausführung
des Umformwerkzeuges, in Stufen oder stufenlos während
des Umformungsprozesses erfolgen. Besteht das Vormaterial
aus einem unelastischen Material, so ist bei der Quer
schnittsänderung auf eine Beibehaltung des Kanalumfangs
zu achten. Bei elastischen Vormaterialien lassen sich
auch Querschnittsänderungen, die zu voneinander abwei
chenden Umfangsabmessungen führen, vornehmen.
Fig. 2.2 zeigt das zugehörige Vormaterial V 2 im un
vollständig aufgeweiteten Zustand. Es weist mehrere
gleichgroße Taschen V 2.1 auf.
Fig. 2.3 zeigt, wie die zwischen dem Formwerkzeug 2 mit
den Umformeinheiten (2.1), 2.2 und 2.3 und dem Vorma
terial V 1 bzw. dem Hohlprofil H 2 wirkenden bzw. sich
herausbildenden Vorschubkräften über eine Haltekupp
lung 2.1.4 und eine durch den entsprechenden Hohlpro
filkanal "herausgeführte" Haltestange 2.1.5 aufgenom
men werden.
Fig. 2.4 zeigt das Hohlprofil H 2 mit gleichen, je
doch jeweils spiegelbildlich ausgerichteten, flächig
miteinander verbundenen Kanalpaaren H 2.1 und in der
Querschnittsgeometrie davon abweichenden Kanälen H 2.2.
In der Frontebene B entspricht die Querschnittsgeome
trie des Hohlprofils H 2 der Darstellung dieses Pro
fils in Fig. 2.1. In der Zwischenebene C und allen
"gedachten" Ebenen zwischen B und C, weist dieses Hohl
profil eine von der Frontebene B abweichende Geometrie
auf. Die Geometrieänderung kann z. B. während des Ferti
gungsprozesses durch stufenlose Umpositionierung von
Formgebungseinheiten (siehe Fig. 2.1, Pos. 2.2 und 2.3)
an den Umformwerkzeugen bewirkt werden.
Die Umformwerkzeuge bzw. das Vormaterial und das Hohlpro
fil unter Fig. 3 bzw. gemäß der Fig. 3.1, 3.2, 3.3
oder 3.4 weisen folgende Merkmale auf:
Fig. 3.1 zeigt mehrere, nebeneinander angeordnete Umform
werkzeuge jeweils gleicher Abmessungen und Ausführung,
wobei jedes Umformwerkzeug zum einen aus einer das Hohl
profil H 3 mit dem Kanal H 3.1 von innen profilierende
Komponente mit den Formgebungseinheiten 3.1, 3.2, 3.3,
3.4 und 3.5 besteht und zum anderen eine das Hohlprofil
von außen profilierende Komponente, bestehend aus der
Formgebungseinheit 3.6 mit dem Formgebungsriemen 3.6.1
und der Umlenkwalze 3.6.2, aufweist.
Fig. 3.2 zeigt das zugehörige Vormaterial V 3 mit den
eingearbeiteten Taschen V 3.1 in einem unvollständig
aufgeweiteten Zustand.
Fig. 3.3 zeigt, daß das Umformwerkzeug 3 so ausgebildet
ist, daß es das Vormaterial V 3 zu einem in Längsrich
tung gekrümmten Hohlprofil H 3 ausformt. Die Krümmung
wird durch eine entsprechende Rollenführung der Formge
bungsringe, z. B. Ring 3.1.1 über Umlenkrollen 3.1.2
und Zwischenführungen 3.1.3, bewirkt. Die außenliegende
Profilgebungskomponente mit dem Profilgebungsriemen
3.6.1, den Umlenkwalzen 3.6.2 und den Zwischenführungen
3.6.3 ist so ausgebildet, daß sie zugleich den Vorschub
des Vormaterials V 3 bzw. des Hohlprofils H 3 besorgt.
Hierfür wird eine der Umlenkwalzen 3.6.2., z. B. mittels
Riemenantrieb 3.6.4 und Getriebe/Motor 3.6.5 angetrie
ben. Den während des Umformungsprozesses auf die in dem
Hohlprofil H 3 befindliche Komponente des Umformwerkzeuges
3 wirkenden Vorschubkräfte wird derart entgegengewirkt,
daß "innenliegenden" Magnetpaaren 3.1.5, die über einen
Halterahmen 3.1.4 fester Bestandteil der inneren Kompo
nente des Umformwerkzeuges 3 sind, außenliegende Magnet
paare 3.1.6 zugeordnet werden und dadurch eine "schwim
mende", zum Hohlprofil H 3 hin kontaktlose Haltekraft
einleitung erfolgt. Die Polung der Magnete ist mit "N"
und "S" gekennzeichnet.
Fig. 3.4 zeigt das Hohlprofil H 3 mit nebeneinander an
geordneten, flächig miteinander verbundenen Kanälen
H 3.1. Das Hohlprofil weist in Längsrichtung eine Krüm
mung auf.
Die Umformwerkzeuge bzw. das Vormaterial und das
Hohlprofil unter Fig. 4 bzw. gemäß der Fig. 4.1, 4.2,
4.3 oder 4.4 weisen folgende Merkmale auf:
Fig. 4.1 ist ein Schnitt (siehe Schnittverlauf G-K in
Fig. 4.3) durch die Rückhaltemagnete mehrerer, sowohl
neben- als auch übereinander angeordneter Umformwerkzeu
ge und ein Hohlprofil H 4 mit entsprechender Kanalan
ordnung, wobei die Querschnittsmittelachse der "Kanal
bündelung" eine Krümmung aufweist. Für die magnetische
Rückhaltung der Umformwerkzeuge bilden jeweils drei Um
formwerkzeuge eine Rückhaltegruppe. Die in dieser Grup
pe weiter außen angeordneten Umformwerkzeuge mit
den Magnethalterahmen 4.2 bzw. 4.3 werden über außer
halb des Hohlprofiles H 4 in festen Grundrahmen 4.4
bzw. 4.5 eingebauten Magneten 4.4.1 bzw. 4.5.1 direkt
(siehe Kennzeichnung "D") in Position gehalten. Das
in der Rückhaltegruppe mittig angeordnete Umformwerk
zeug 4.1 wird demgegenüber indirekt (siehe Kennzeich
nung I) über die weiter außen liegenden Umformwerkzeu
ge 4.2 und 4.3 kontaktlos fixiert.
Fig. 4.2 zeigt in unvollständig aufgeweitetem Zustand
das zugehörige Vormaterial V 4 mit den eingearbeite
ten Taschen V 4.1, V 4.2 und V 4.3, wobei die Taschen
V 4.2 und V 4.3 übereinander angeordnet sind und die
Taschen V 4.1 teilweise umschließen.
Fig. 4.3 zeigt im Längsschnitt (siehe Schnittverlauf
E-F in Fig. 4.1) eine Rückhaltegruppe aus drei Umform
werkzeugen unter besonderer Hervorhebung der magnetischen
Rückhaltung der Umformwerkzeuge. Die Rückhaltekräfte
für diese Werkzeuggruppe sind letztlich allein von den
Magneten 4.4.1 und 4.5.1 in den Grundrahmen 4.4 bzw. 4.5
aufzubringen, die außerhalb des Vormaterials V 4 bzw.
des Hohlprofils H 4 angeordnet sind. Diese Magnete wir
ken direkt auf die außen angeordneten Umformwerkzeuge
mit den Magnethalterahmen 4.2 bzw. 4.3 und über diese
indirekt auch auf das dazwischen liegende Umformwerk
zeug mit dem Magnethalterahmen 4.1. Auch bei dem
letztgenannten Umformwerkzeug wird durch eine
gegenüberliegende Anordnung der Magnete 4.1.1 und 4.1.2
sichergestellt, daß die Kraftübertragung "schwimmend"
erfolgt, d. h. kein Reibungskontakt zu dem eine Vor
schubbewegung ausführenden Vormaterials V 4 bzw. dem
Hohlprofil H 4 gegeben ist.
Fig. 4.4 zeigt das Hohlprofil H 4 mit den sowohl neben
als auch übereinander angeordneten Kanälen H 4.1, 4.2
und H 4.3. Das Hohlprofil weist eine gekrümmte Quer
schnittsmittelachse auf.
Fig. 5 zeigt einen einzelnen Kanal eines Vormaterials
V 5 bzw. eines Hohlprofiles H 5 mit dem entsprechenden
Umformwerkzeug 5. Der endlose Formgebungsring 5.1 wird
dabei so in aufsteigender Reihenfolge "in einem Zug"
über die acht Umlenkrollen 5.2 bis 5.9 geführt, daß der
Ring 5.1, z. B. bei Antrieb der Umlenkrollen 5.3 und
5.7 über eine gemeinsame Achse 5.10 mittels eines Ge
triebes/Motors 5.11, entlang der vier Eckberührungs
zonen zum Vormaterial V 5 bzw. Hohlprofil H 5 gleich
gerichtete Vorschubbewegungen ausführt (siehe Pfeil
kennzeichnung).
Unter Fig. 6 zeigt die Fig. 6.1 ein Umformwerkzeug 6
in einem Vormaterial V 6 bzw. einem Hohlprofil H 6,
das aus einem endlos ausgebildeten Schlauch besteht,
bei dem der Schlauchmantel 6.1 "in sich" durch Rück
führung im Schlauchzentrum geschlossen ist. Die Schlauch
füllung 6.2 kann z. B. ein "abrollfreundliches" Granu
lat, eine flüssige oder pastöse Masse oder ein Gas sein.
Die Vorschubkräfte können von Stützrollen 6.4 an ei
ner durch das Hohlprofil H 6 hindurchgeführten Schub
stange 6.3 aufgenommen werden.
Fig. 6.2 zeigt, wie sich am "Kopf" des Umformwerkzeuges 6
der Schlauchmantel 6.1 aus dem Zentrum "d" heraus auf
den Formgebungsdurchmesser "D" aufweitet. Zur Sicherstel
lung der Funktionstüchtigkeit des Umformwerkzeuges 6
ist der Schlauchmantel 6.1, z. B. durch entsprechende
Werkstoffwahl, so auszubilden, daß bei der im Ferti
gungsprozeß fortlaufend stattfindenden Umfangreduzie
rung des Schlauchmantels 6.1 von D π auf d π eine
Faltenbildung im Zentrum "d" weitgehend ausbleibt.
Claims (6)
1. Verfahren, insbesondere zur Herstellung von Hohlprofilen
aus mehrlagigen Vormaterialien mit einem großen Brei
ten/Dicken-Verhältnis, gekennzeichnet dadurch, daß
während des fortlaufend, z. B. kontinuierlich er
folgenden Umformungsprozesses zwischen dem jeweils ver
arbeiteten Vormaterial und dem Umformwerk oder den
Umformwerkzeugen keine gleitende Reibung stattfindet und
die Bereiche der Umformwerkzeuge, die während des Um
formungsprozesses mit dem umzuformenden Vormaterial in Be
rührung kommen, als endlos umlaufende Bauteile (Fig. 1.1,
1.3, 1.4, 2.1, 2.3, 3.1, 3.3, 4.3, 5, 6.1, 6.2) ausgebil
det sind und dadurch bewirkt wird, daß bei dem Umfor
mungsprozeß
- - an Vormaterialien, z. B. aus Geweben, Gewirken oder Ge legen, insbesondere mit vergleichsweiser grobmaschi ger Struktur und/oder loser Fadenbindung, kein Verzug entsteht,
- - an Vormaterialien, die zum Zwecke ihrer Versiegelung und/oder Stabilisierung mit einer Bedampfung oder Be schichtung versehen oder mit einer flüssigen oder pastösen Bettungsmasse benetzt oder gekränkt sind, diese Bedampfung, Beschichtung oder Bettungsmasse nicht unkontrolliert verdrängt, vermindert oder ent fernt wird,
- - an Vormaterialien, die zum Zwecke ihrer Versiegelung und/oder Stabilisierung mit einer Bedampfung oder Be schichtung versehen oder mit einer flüssigen oder pa stösen Bettungsmasse benetzt oder getränkt sind, diese Bedampfung, Beschichtung oder Bettungsmasse di rekt nach erfolgter Umformung, noch auf dem Umform werkzeug formgenau erhärtet werden kann, ohne daß in der Bedampfung, Beschichtung oder Bettungsmasse dabei Ge fügeschäden dadurch entstehen, daß die Bedampfung, Be schichtung oder Bettungsmasse in der Aushärtephase einem Walkprozeß ausgesetzt ist,
- - bei Vormaterialien, die paßgenau und ggf. unter Auf treten von Vorspannung über das bzw. über die Um formwerkzeuge geführt werden, nur vergleichsweise geringe Vorschubkräfte aufgewendet zu werden brau chen,
- - die Vormaterialien, wenn sie sich über die Umformwerk zeuge hinweg bewegen, von außen zur Erzielung hoher Maßhaltigkeit begrenzt werden können, ohne daß sich dabei die Gefahr von Schäden am Vormaterial, z. B. in in Form von Verzug, erhöht,
- - die Umformwerkzeuge nicht durch Abrieb verschleißen und ihre Formgenauigkeit einbüßen,
- - die Umformwerkzeuge nicht durch Ablagerungen ver schmutzen und dadurch ihre Formgenauigkeit verlieren.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorschubbewegung, mit der sich das Vormaterial über
das bzw. über die Umformwerkzeuge hinweg oder mit der
sich das oder die Umformwerkzeuge an dem oder in dem
Vormaterial fortbewegen, direkt über das bzw. die Um
formwerkzeuge bewirkt wird (Fig. 1.4, 5).
3. Verfahren nach Anspruch 1 und ggf. zusätzlich An
spruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß während des Um
formungsprozesses die Querschnittsgeometrie des oder
der Umformwerkzeuge schrittweise oder stufenlos so ver
änderbar ist, daß
- - mögliche Maßtoleranzen des Vormaterials ausgegli chen werden,
- - sich die Vorspannung, die von dem oder von den Um formwerkzeugen in das Vormaterial eingeleitet wer den, erhöht oder erniedrigt,
- - aus einem Vormaterial mit über seine Länge gleich bleibenden oder sich ändernden Querschnittsabmessun gen innerhalb des kontinuierlich ablaufenden Umfor mungsprozesses Hohlprofile mit über die Länge unter schiedlichen, z. B. stetig oder nicht stetig oder wechselnd größer oder kleiner werdenden Querschnitts geometrien erstellt werden können (Fig. 2.1 und 2.4).
4. Verfahren nach Anspruch 1 und ggf. zusätzlich Anspruch
2 und/oder Anspruch 3, gekennzeichnet dadurch, daß die
Haltekräfte zur Aufhebung der während des Umformungs
prozesses von dem Vormaterial bzw. dem sich in der Aus
führungsphase befindlichen Hohlprofil auf das oder
die Umformwerkzeuge wirkenden Vorschubkräfte kontakt
los durch ein magnetisches oder elektrisches Feld ein
geleitet werden (Fig. 3.3) und dann, wenn bei entspre
chenden Hohlprofilen für den Umformungsprozeß gleichzei
tig mehrere, sowohl mehrfach neben- als insbesondere
auch mehrfach übereinander angeordnete Umformwerkzeuge
zum Einsatz kommen, die in die in dem Werkzeug-"Bündel"
außen angeordneten Umformwerkzeuge kontaktlos direkt
eingeleiteten Haltekräfte, über diese Werkzeuge indi
rekt auch an weiter innenliegende Umformwerkzeuge kon
taktlos weiter übertragbar sind (Fig. 4.1 und 4.3).
5. Verfahren nach Anspruch 1 und ggf. zusätzlich Anspruch
2 und/oder Anspruch 3 und/oder Anspruch 4, gekennzeich
net dadurch, daß Hohlprofile mit mehreren, miteinander
verbundenen kanalförmigen Hohlräumen erstellt werden
können und je nach Art des verarbeiteten Vormaterials
und der eingesetzten Umformwerkzeuge diese Hohlräume/
Kanäle
- - eine runde oder anders gekrümmte Umschließungskontur haben oder symmetrisch oder unsymmetrisch vieleckige oder anders geformte Querschnitte aufweisen (Fig. 1.1, 2.1, 3.1, 4.1, 5, 6.1, 6.2),
- - jeweils den gleichen oder unterschiedliche Querschnit te haben (Fig. 1.1, 2.1, 3.1, 4.1),
- - in einer Ebene neben- oder übereinander oder mehrlagig neben- oder übereinander oder andersartig angeordnet sind (Fig. 1.1, 2.1, 3.1, 4.1),
- - eine Raumform ausbilden, die über den Querschnitt oder entlang der Längsachse oder sowohl über den Quer schnitt als auch entlang der Längsachse Krümmungen oder Wölbungen aufweist (Fig. 3.3, 4.1) und die Verbindung benachbarter Hohlräume/Kanäle linien förmig oder flächig und entlang der jeweiligen Längs achsen durchgehend oder mit Unterbrechungen erfolgt (Fig. 1.1, 2.1, 3.1, 4.1).
6. Hohlprofile, die unter Nutzung oder Herausbildung eines
oder mehrer Merkmale der Ansprüche 1 bis 5 erstellt
wurden, gekennzeichnet dadurch, daß diese Hohlprofile
einen kanalförmigen Hohlraum aufweisen oder aus meh
reren miteinander verbundenen kanalförmigen Hohl
räumen bestehen und dieser bzw. diese Hohlräume/Kanäle
eine runde oder anders gekrümmte Umschließungskontur
haben oder symmetrisch oder unsymmetrisch vieleckige
oder anders geformte Querschnitte aufweisen (Fig. 1.5,
2.4, 3.4, 4.4) und, sofern diese Hohlprofile mehrere
kanalförmige Hohlräume aufweisen, diese Hohlräume/Kanäle
- - jeweils den gleichen oder unterschiedliche Querschnit te haben (Fig. 1.5, 2.4, 3.4, 4.4),
- - in einer Ebene neben- oder übereinander oder mehr lagig neben- oder übereinander oder andersartig ange ordnet sind (Fig. 1.5, 2.4, 3.4, 4.4),
- - eine Raumform ausbilden, die über den Querschnitt oder entlang der Längsachse oder sowohl über den Quer schnitt als auch entlang der Längsachse Krümmungen oder Wölbungen aufweist (Fig. 3.4 und 4.4), und die Verbindung benachbarter Hohlräume/Kanäle linien förmig oder flächig und entlang der jeweiligen Längs achsen durchgehend oder mit Unterbrechungen erfolgt (Fig. 1.5, 2-4, 3-4, 4-4).
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