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Kraftfahrzeug mit aus Blech bestehendem, selbsttragendem Wagenkasten.
Rahmen wie Außenhaut an Kraftfahrzeugen, insbesondere Personenwagen, stellen in
ihrem heutigen Auf- und Zusammenbau mit dem Triebwerk und den Schaltorganen unstreitbar
einen umständlichen Wagenbau dar, erschweren und verteuern die Wagenherstellung,
abgesehen von der durch die bisherigen Bauarten bedingten Raumverschwendung.
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Versuche, diese Umständlichkeiten teilweise zu vermeiden, sind in
den bekannten Ausführungen von Lancia, Grade und Rumpler zu erblicken. So hat Lancia
zwei aus Blech gepreßte fachwerkartige Längsrahmen zur Aufnahme der weiter vorn
aufgeführten Gruppen, jedoch nur eines Teiles derselben. Doch ist auch hier die
Außenhaut gesondert und an diesem Rahmen befestigt. Grade und Rumpler haben nur
den unteren, bis zur Fußhöhe reichenden Teil des Wagens als blechwannen- bzw. blechfachwerkartigen
Körper ausgebildet, nicht aber die ganze Außenhaut.
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Vorliegende Erfindung beseitigt diese umfangreichen, allgemein empfundenen
Mängel gründlich durch völlige Ausschaltung des Rahmens und damit dessen eigener
Verbindungselemente, indem die Außenhaut aus an sich hochwertigem Baustoff gewählt,
mit bekannterweise höchste Widerstandskraft und Eigenversteifung ergebenden Einprägungen,
beispielsweise Rippen, versehen wird, die sowohl längs- wie querversteifend wirken,
insbesondere
an den Enden der einzelnen Schüsse der Haut angeordnet sind, um so, Einrisse durch
Schwingungen vermeidend, einen längs- und querversteifenden selbsttragenden Wagenkasten
zu erzielen, dessen günstige große Querschnittsformen dein ganzen Fahrzeug eine
Bauart von nie geahnter Festigkeit, Raum- und Gewichtsersparnis, verbunden mit unerreicht
niedrigen Hers tellungskosten und einer wesentlich höheren Betriebssicherheit, verleihen,
wobei alle im Innern untergebrachten Teile, wie Kühler, ll.otoranlage, Getriebe,
Betriebsstoffbehälter, Sitz- und %'erstauungswände so ausgei@il(Iet sein können,
.daß sie sowohl unter sieh als auch mit der Außenhaut verbunden sind.
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An einigen Abbildungen sei eine Ausführungsart, beispielsweise für
Motorkraftwagen, veranschaulicht.
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Abb. i zeigt einen Längsschnitt, Abb. 2 eine Draufsicht. Die Abb.
3, d., 5 und 6 sind Querschnitte durch die interessierenden Stel-Ieii des Wagens.
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a ist die Außenhaut, die durch ihre besonderen, der Befestigung der
inneren Teile dienenden, angepaßten, teils leasten- teils U-förmige Querschnitte
erhalten hat, z. B. Schnitt A-A @Abb. 3) dicht hinter dem Kühler. Der Kühler b mit
seinem rechteckigen Querschnitt bildet zugleich eine widerstandsfähige Kastenform
für die ihn geschlossen umgebende Haut. Mitte Unterseite der Haut ist als vorderer
Stützpunkt für die beispielsweise Dreipunktaufhängung des Motors c hochgezogen,
während die unteren Ecken der Auljenhaut zur Aufnahme und Abstützung der Federnd
nischenartig eingezogen sind, womit die Haut und damit das Wagenvorderteil auf den
Federn ruht.
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Der Querschnitt B-B (Abb. d.) stellt das hintere Motorteil kurz vor
(lern Schwungrad dar. Die nischenartigen unteren Eckeinzüge dienen hier gleichzeitig
auch zur Abstützung des Motors in dem Wagenkasten (Außenhautj. Der Querschnitt C-C
(Abb. 5) geht durch den Führersitz e und zeigt, wie beispielsweise dessen Rückwand
an den beiden Seitenwänden und dem Boden des Wagenkastens, diesen zugleich querversteifend,
angebracht ist, wobei auf den Einstieg zum Führer- wie zum Fahrgastsitz f Rücksicht
genommen ist. Der Querschnitt D-E-F-G (Abb.6) zeigt die hinteren Federabstützungsnischen,
die zugleich nach innen zur Abstützung des als Werkzeugkasten g ausgebildeten Fahrgastsitzes
f dienen, wobei dieser rechteckige Sitzkastenquerschnitt eine besonders kräftige,
nach allen Richtungen widerstandsfähige Querschnittsversteifung des agenkastens
ergibt. Hinter und über der Hinterachse h ist beispielsweise der über die ganze
Querseite sich hinziehende Betriebssioifbehälter i, der seinerseits wieder in einzelne
Schotten zur Aufnahme von Fahrbenzol, Anlaßbenzin, Winter- und Sommeröl eingeteilt
sein kann, zur Querversteifung und gleichzeitig die Unterseite des Wagenhinterteils
bildend, herangezogen. Die Oberseite dieses Benzinbehälters bildet zugleich den
Boden des . Gepäckraumes h oder dient zur Aufnahme der Reserveräder.
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Die Abb. 3 bis 6 zeigen außerdem an ihrem L"infang nach außen oder
innen gedrückte Rippen, welche die in Abb. i entsprechenden Längslinien (Längsrippen)
und damit die Längsversteifung des Wagens darstellen. Bemerkenswert sind die als
Versteifungsrippen gefalzten oder gepreßten übereinanderliegenden Schußenden, die
die Rißbildung durch die infolge von Schwingungen hervorgerufene Materialermüdung
vermeiden. Sie geben so dem äußeren Ansehen der Haut getällige Linienzüge. Die inneren
Teile bilden auf diese Weise mit der Außenhaut ein starres Ganzes. Die Außenhaut
ist für sich als Ganzes gegen die Achsen derart abgefedert, daß die auftretenden
Beanspruchungen nicht mehr wie früher von dem Wagenkasten, von dein Rahmen oder
sonstigen inneren Teilen je allein, sondern nunmehr von dem ganzen in sich versteiften
Wagenkasten aufgenommen werden. Dieser innere, auf diese Weise gegen früher auf
ein Vielfaches gesteigerte Uesamtwiderstand des Wagenkastens gegen die inneren Kräfte
des Triebwerks einerseits und gegen äußere Kräfte (Fahrstöße) anderseits hat naturgemäß
eine um ein Vielfaches verringerte spezifische Beanspruchung zur Folge, womit die
Lebensdauer um Bedeutendes erhöht wird.
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So stellt dieser Erfindungsgedanke auf dein Gebiet des Kraftfahrzeugbaues
einen unstreitbar gewaltigen Fortschritt in bezug auf Erhöhung der Betriebssicherheit,
der Dauerhaftigkeit, der Gewichts- und Raumersparnis und endlich der Verbilligung
dar.