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Auslösevorrichtung für Schlepphaken. Es sind bereits Schlepphaken
bekannt geworden, die den Zweck haben, bei unzulässiger Schräglage des Schleppers
das Halteseil selbsttätig auszulösen und freizugeben, um dadurch ein Kippen zu verhindern.
Bekannt ist es auch, die Auslösung dabei durch ein Pendel bewirken zu lassen. Um
die vom Pendel ausgehende Kraft möglichst klein und unabhängig von der auf dem Haken
lastenden Kraft zu machen, wird nach der Erfindung zwischen Pendel und
mechanischer
Auslösev orrichtung ein Druckmittel, z. B. ein hydraulisches oder Dampf o. dgl.,
zwischengeschaltet. Danach wird durch ,die Pendelvorrichtung über dieses Druckmittel
ein den Schlepphaken in Arbeitsstellen sperrender Riegel zurückgezogen, der mit
einem am Hakenschaft angeordneten Zylinder in Verbindung steht.
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Auf das den Riegel zurückziehende Druckmittel wirkt Dampf, der durch
ein Ventil tritt, welches durch die Pendelvorrichtung in besonderer Weise gesteuert
wird. Nach beendigter Auslösung des Hakens tritt das Druckmittel durch eine kleine
Düse allmählich aus und schafft so den erforderlichen Druckausgleich.
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Die Zeichnung erläutert eine Ausführungsart des Gegenstandes der Erfindung,
und zwar zeigt: Abb. i den Druckmittelbehälter mit dem Pendel der Auslösevorrichtung
in Vorderansicht, Abb. 2- einen Schnitt in Richtung A-B der Abb. i, Abb. 3 den gesperrten
und Abb.-I den ausgelösten Schlepphaken.
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Der rechteckige, im Querschnitt schmal rechteckige oder nach Belieben
auch im Quadrat oder rund ausgebildete Behälter a wird mit den äsen b vertikal zu
dem Spanten des Dampfers und quer zu der Längsrichtung desselben im Kesselraum oder
einer sonst erreichbaren Stelle fest angebracht. Durch eine Füllschraube c wird
(las Innere dieses Behälters bis zu drei Vierteln mit Glyzerin gefüllt. Man kann
auch jedes andere Druckmittel verwenden, z. B. Ü1, Wasser o. dgl., jedoch wird man
Glyzerin am meisten vorziehen, da es für diesen Zweck besonders geeignet ist und
auch nicht so leicht einfriert. Den Stand des Inhaltes des Behälters kann man durch
ein Schauglas d erkennen. Im Boden des Behälters ist eine Rohrleitung e angeschlossen,
die das Glyzerin zu dem Schlepphaken leitet. Diese Leitung e wird bis in die Nähe
des Schlepphakens als feste Leitung an der Schiffswand verlegt, inuß dann aber .in
ihrem letzten Teile, um die nötige Beweglichkeit zu ergeben, aus biegsamem Rohre
bestehen.
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In ,der :Mitte des Behälters a ist außen ein Gewichtspendel g um eine
Achse f schwingend angebracht. Um eine möglichst leichte Beweglichkeit dieses Pendels
zu erreichen, ist die Achsbuchse h des Pendels mit einem Kugellager i. versehen.
Die Buchse h des Pendels g hat nach hinten abstehende Stifte k, die, wenn die Lage
des Pendels sich zum Behälter in einem bestimmten Neigungsgrade verändert, gegen
Anschläge f stoßen. Diese Anschläge f bilden Ansätze eines durch die Feder p nach
oben gedrückten Rahmens o, der in Lagerböcken in ,und n senkrecht verschiebbar ist.
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Der untere Ansatz des Rahmens, um welchen die Feder p liegt, verlängert
sich über das Lager ii hinaus zu einem kurzen Stiftansatz o'. Drückt nun einer der
Stifte k gegen einen der Ansätze f, so wird, unter Überwindung bzw. Zusammendrückung
der Feder p, der Rahmen o bzw. der Stiftansatz o' nach unten geführt, und der Stiftansatz
o1 drückt auf einen Ventilstift q, welcher ein Dampfventil i- abschließt. Wird der
Ventilstift q heruntergedrückt, so öffnet sich dieses Ventil, und die Leitung s
wird frei. Diese Leitung steht mit dem Dampfd ruckraum in Verbindung, und durch
Auslösen des Ventilstiftes q und Öffnen des Ventils wird der Weg dieses unter Druck
stehenden Dampfes nach dem Rohre t frei. Dieses Rohr t führt im Innern
des Behälters a bis ziemlich nach oben, also in den Raum, der vom Glyzerin frei
ist. Der Dampfdruck wirkt auf .die Glyzerinoberfläche, und dieser Druck wird in
der Leitung e weitergegeben, die zum Schlepphaken führt.
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Dieser Schlepphaken, welcher in Abb.3 und q. gezeigt ist, liegt auf
der ihn stützenden Unterlage y und wird an dem in einem Schäkel v liegenden Zugseil,
welches durch den Balzen is gesichert ist, gehalten. Das Gehäuse des Schlepphakens
besteht aus dem Zylinder w, welcher nach vorn -durch den Deckel --
verschlossen
ist und einen Durchgang für den Hakenschaft 2 hat. Um den Hakenschaft 2 liegt in
dein Innern des Zylinders eine starke Feder 3, die nach vorn gegen den Deckel und
nach hinten gegen einen auf dem Bolzen 2 aufgeschraubten Federteller ,4 drückt.
Diese Federung, welche in -der üblichen, bekannten Weise vorgenommen ist, gibt dem
Haken die erforderliche N achgiebigkeit. Der Haken selbst besteht aus dem am Schaft
sitzenden, gerade verlaufenden Teile 5 und einem .um den in Teil 5 gelagerten Bolzen
6 schwingen-,den Teil ;. Dieser schwingende Teil 7 hat nach hinten eine Nase 8,
die sich gegen einen Riegel g legt, der durch eine hinter ihm gelagerte Feder io
nach vorn geidrückt wird und der sich nach hinten meine Stange i i verlängert. Am
Ende dieser Stange i i ist mittels der Schraube 13 eine Kappe 12 befestigt, welche
fest abdichtend über den nach hinten gehenden Ansatz 1q. des Hakenschaftes greift.
Zur erforderlichen Abdichtung ist dieser Ansatz 1q. außen und innen im Durchgange
für die Stange i i mit Kolbenringen 15 versehen, so #laß zwischen der Stirnfläche
des Ansatzes i.1. und der Kappe ein abgeschlossener Raum entsteht. Aus diesem Raum
führt ein Kanal 17, welcher, von der Stirnfläche des Ansatzes rd. aus, in Längsrichtung
in dieser verläuft und dann rechtwinklig in .den Federteller 4
eindringt.
Dieses Stück 18 des Kanals mündet in das Rohr e.
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Die Arbeitsweise der Einrichtung ist also wie folgt: Wenn der Schleppdampfer
in schräger Lage gezogen wird, so wird auch der Kasten a diese Schrägrichtung annehmen.
Der Pendel g wird aber stets in senkrechter Richtung hängen bleiben, und infolgedessen
werden sich die Stifte 1z immer mehr den Anschlägen f nähern. Hat nun der Schleppdampfer
eine ihm gefährliche Schräge erreicht, so trifft einer ,der Stifte k auf
den Anschlag f, und es wird ein Herunterbewegen des Rahmens o bewirkt. Durch
Einsetzen der Stifte k ,an verschiedenen Stellen kann man, je nach Art des Schleppdampfers,
den Anschlag der Stifte an die Anschläge f eher oder später herbeiführen. Sobald
nun diese Stifte durch Druck auf -die Anschläge f den Rahmen o so weit heruntergedrückt
haben, daß der Bolzen o1 genügend auf den Ventilstift q drückt, um :das Dampfventil
r zu öffnen, strömt der Dampf aus der Leitung s, -die mit dem Dampfkessel in Verbindung
steht und ständig unter starkem Druck ist, in die Röhre t, und der obere, nicht
von Glyzerin ausgefüllte Raum in den Behälter a füllt sich mit Dampf und :drückt
das Glyzerin in die Leitung e. Um allzu starke Schläge zu vermeiden, ist die Einmündung
der Röhre e mit einer Trennwand umgeben, die nur einen schmalen Spalt offen läßt.
Das in :die Leitung e hineingepreßte Glyzerin drückt durch den Kanal 18 und 17 und
bewirkt, daß die durch,die Feder 1o fest auf @clem Ansatz 14 liegende Kappe 12 nach
hinten bewegt wird, indem der Raum hinter der Stirnwand des Ansatzes 1:I sich mit
Glyzerin füllt. Dadurch wird die Stange 11 und der Riegel 9 mit nach hinten bewegt,
so daß dieser Riegel im Inneren des Schaftes 2 verschwindet und die '-#,-,7ase 8
des schwingbaren Hakens 7 frei wird. Der Haken 7 kann also, wie in Abb. .l gezeigt,
abrutschen, so daß der Schleppdampfer sofort frei wird und sich wieder aufrichten
kann. In die Dampfleitung s ist eine A.uslaßdü@e 1g eingesetzt, durch «-elche dann
.der Dampf wieder entweichen kann, so @daß der Druck auf das Glyzerin und in der
Leitung e aufhört, also auch die Kappe 12 zurückgeht und der Riegel 9 wieder aus
dem Hakenschafte leer T: ortritt. Sobald also nun die Schlinge des Schleppseiles
wieder eingehängt werden soll, zwingt man den Haken 7 -herauf, dieser schnappt mit
der Nase 8 hinter den Riegel 9, und der Haken kann das Seil wieder festhalten. Die
Düse 1g hat einen sehr geringen O_uersch.nitt und durch sie steht das Rohr t dauernd
mit der Atmosphäre in Verbindung, so daß das Druckmittel, nachdem die Zufuhr .-lesselben
abgestellt ist, allmählich entweichen kann.
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Der Rahmen o ist in seiner oberen Lagerung in mit einem nach oben
über diese Lagerung hinausgehenden Ansatz o= versehen. Über diesen Ansatz o= ist
ein Winkelhebel 21 in dem Lager 2o gelagert und wird federnd zurückgehalten. E.in
über eine Rolle 22 geführtes Seil 23 faßt an dem Auge des aufrecht stehenden Winkelschenkels
an, so daß beim Zug am Seile 23 der `'Winkel nach vorn kippt und der kurze, wagerechte
Schenkel auf den Ansatz o= drückt, so daß der Rahmen o heruntergeht und .das Dampfventil
r geöffnet wird. Diese Einrichtung ist vorgesehen, um ein Freiwerden .des Hakens
bei Bedarf auch dann schon von Hand bewirken zu können, wenn der Schleppdampfer
noch nicht die äußerste Schräge erreicht hat, oder wenn aus sonstigen Gründen eine
Lösung erwünscht ist.