DE4103163A1 - Verfahren zum reinigen von mit halogenierten kohlenwasserstoffen in geringsten mengen verschmutzten abwaessern - Google Patents
Verfahren zum reinigen von mit halogenierten kohlenwasserstoffen in geringsten mengen verschmutzten abwaessernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen von mit halogenierten
Kohlenwasserstoffen, wie z. B. Lösemitteln aus der Chemisch-Reinigung,
verschmutzten Abwässern.
Es wurde bereits vorgeschlagen, diese Abwässer durch Sorption der Halogen-
Kohlenwasserstoffe an einem lipophilen Sorptionsmittel, insbesonders mo
difiziertem Paraffinöl, das in Form einer Dispersion mit dem Abwasser ver
mischt wird. Die Dispersion wird bei den vorbekannten Verfahren durch
Rühren in einem separaten Gefäß gebildet und mit dem Abwasser anschließend
vermischt. Die Dispersion in dem gewünschten Verteilungsgrad wird jedoch
nur bei ausreichend hohem Energieeintrag erzielt. Trotzdem ist der Dis
persionsgrad nicht genau definiert und der Sorptionserfolg entsprechend
unsicher.
Eine andere Möglichkeit, die Dispersion für die Sorption der Lösemittel
herzustellen, besteht darin, das Sorptionsmittel durch ein hydrodynamisches
Gitter mit großer Oberfläche zu schicken. Die Mikroturbulenzen und die dort
wirkenden Schwerkräfte sorgen dafür, daß das Sorptionsmittel in die ge
wünschte Partikelgröße zerteilt wird.
Auch dieses Verfahren hat Nachteile. So können sich in dem Filterbett
Ablagerungen bilden, so daß die Dispergierung nur unvollständig erfolgt.
Aus dieser Wertung der bekannten Verfahren leitet sich die Aufgabe ab, die
Dispersion in der gewünschten Verteilungsform ohne erheblichen apparativen
Aufwand zur Verfügung zu stellen. Dies gelingt erfindungsgemäß dadurch, daß
das spezifisch leichtere Sorptionsmittel dem im Freispiegel zufließenden
Abwasser dosiert zugegeben und anschließend in statischen Rohrmischern
durch Dispergierung mit dem Abwasser vermischt wird, bevor es in die Trenn
stufe strömt. Vorzugsweise wird das Sorptionsmittel ständig im Kreislauf
geführt, indem in der im Freispiegel betriebenen Trennstufe das spezifisch
leichtere aufgerahmte Sorptionsmittel aufgrund der durch die Durchströmung
bewirkten dynamischen Überhöhung gegenüber
dem Spiegel im Zulauf zu den Rohrmischern selbsttätig in diesen Zulauf
läuft und zu den Rohrmischern mitgenommen wird. Es ist aber auch möglich,
das Sorptionsmittel in einem Vorlagebehälter laufen zu lassen und es von
dort mittels einer Pumpe dosiert in den Zulauf zu den Rohrmischer zu för
dern. Rohrmischer sind bekannt dafür, daß sie auf Grund der hohen Scher
kräfte eine Dispersion mit definiertem Dispersionsgrad erzeugen können, die
jedoch in der nachfolgenden Koaleszenzstufe wieder vollständig abgetrennt
werden kann. Die Rohrmischer werden vorzugsweise von oben nach unten durch
strömt. Dadurch, daß das Sorptionsmittel spezifisch leichter ist, ist die
Aufenthaltszeit und der Dispersitätsgrad entprechend hoch, so daß die Sorp
tion bereits größtenteils in den Rohrmischern stattfindet.
Apparativ kann die an den Vorlagebehälter angeschlossene Dosierpumpe für
das Sorptionsmittel mit der Abwasserförderpumpe gekoppelt werden. Dadurch
wird das Sorptionsmittel immer zulaufproportional dosiert zugegeben.
Die mit einem Koaleszenzeinsatz arbeitende Trennstufe für das beladene
Sorptionsmittel enthält vorzugsweise zwei gegenläufig durchströmte Abschnitte,
und zwar einen ersten aufwärts und einen zweiten abwärts durchlaufenden Ab
schnitt. Am Übergang vom ersten zum zweiten Abschnitt, der demnach den Freispiegel
bildet kann das koaleszierende Sorptionsmittel aufrahmen. Auf Grund der spezi
fischen Überhöhung bildet sich hier eine ausreichend dicke Sorptionsmittelschicht,
die erfindungsgemäß von dem Abwasserstrom auf dem Weg in den zweiten Koaleszenzab
schnitt durchströmt werden muß. Hier findet eine weitere Koaleszenz der Sorptions
mitteldispersion statt. Gibt man den beiden Koaleszenzabschnitten unterschied
liche Strömungsquerschnitte, dann kann die im zweiten Abschnitt auftretende
Differenzgeschwindigkeit zwischen Strömung und Auftrieb entsprechend be
rücksichtigt werden. Die im Koaleszenzeinbau länger verweilenden Dispersions
partikel werden auf diese Weise mit Sicherheit zu aufstiegsfähigen Aggre
gaten koalesziert.
Um eine Nachabtrennstufe für die Dispersion zu sparen und andererseits die
Kohlenwasserstoffe möglichst vollständig zu extrahieren, kann es sinnvoll
sein, in Ausgestaltung der Erfindung die aus Rohrmischern, Trennstufe und
Sorptionsmittelrückführung bestehenden Behandlungseinheit mehrmals zu
wiederholen. Das Sorptionsmittel wird dabei vorzugsweise nicht in jeder
Behandlungseinheit im Kreis geführt, sondern zu der jeweils vorhergehenden
Einheit. Das am wenigsten belastete Extraktionsmittel der letzten Einheit
wird demzufolge mit wesentlich stärker belastetem Abwasser der vorherge
henden Einheit vermischt, was den Lösungsdruck erhöht. Das in der ersten
Einheit gesammelte Sorptionsmittel wird einer Regenerierungsstufe zuge
führt. Um diese rein statisch Rückführung des Sorptionsmittels zu er
möglichen, arbeitet eine jeweils weiter stromab liegende Einheit mit
einer größeren Sorptionsmittelmenge und hat damit eine höhere statische
Überhöhung als die vorhergehende.
In der Zeichnung ist schematisch eine zur Durchführung des erfindungsge
mäßen Verfahrens geeignete Behandlungseinheit dargestellt. An den Frei
spiegel-Zulauf 1 schließt sich eine Mischstrecke 2 an, die mit mehreren,
hier drei, statischen Rohrmischern 3 gefüllt ist. Hier wird das Sorptions
mittel ausreichend und definiert dispergiert und kann die Abwasserinhalts
stoffe extrahieren. Das Abwasser mit der Sorptionsmitteldispersion durch
läuft anschließend einen Trennbehälter 4, der durch eine Überfallwand 5
in zwei entgegengesetzt durchströmte Abschnitte 6, 7 unterteilt ist. Die
Koaleszenzeinbauten 8, 9 reichen fast bis an die Oberkante der Überfall
wand 5. Es wird soviel Sorptionsmittel 10 eingefüllt, daß auch noch der
oberste Teil der Koaleszenzeinbauten von der Sorptionsmittelschicht ge
flutet wird. Auf diese Weise muß das Abwasser zwecks Abtrennung des Sorp
tionsmittels auch diese Schwimmschicht durchlaufen.
Durch die Überhöhung des Freispiegels aufgrund des leichteren Sorptions
mittels im Trennbehälter 4 gegenüber Zu- (1) und Ablauf (11) bildet sich
dort ein höherliegender Freispiegel 12 aus, von dem das Sorptionsmittel
durch die Rücklaufleitung 13 in den Abwasserzulauf zurückfließen kann.
Es muß nur jeweils das mit ausgetragene Sorptionsmittel ergänzt werden.
Auch ist zu berücksichtigen, daß sich eine bestimmte Menge an Sorptionsmittel
in der (nicht dargestellten) Regenerationsstufe befindet. Es ist aber auch
denkbar, das Sorptionsmittel in einer Zulaufpause vollständig zu entnehmen
und chargenweise zu regenerieren.
Strichpunktiert ist noch eine Spaltmittelzugabe 14 gezeigt, die dann ein
gesetzt wird, wenn sich in den Rohrmischern teilweise eine Emulsion des
Sorptionsmittels gebildet hat.
Claims (14)
1. Verfahren zum Reinigen von mit halogenierten Kohlenwasserstoffen in ge
ringen Mengen verschmutzten Abwässern durch Extraktion an einem Sorptions
mittel und anschließendes Abtrennen des Sorptionsmittels in einer ggf.
durch Koaleszenz unterstützten Trennstufe, dadurch gekennzeichnet, daß das
spezifisch leichtere Sorptionsmittel dem im Freispiegel fließenden Abwasser
zugegeben und anschließend in statischen Rohrmischern durch Dispergierung
mit dem Abwasser vermischt wird, bevor es in die Trennstufe strömt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das in der Koales
zenzstufe abgetrennte Sorptionsmittel selbsttätig im Kreislauf geführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, mit einer aufwärts durchströmten, mit einem
Koaleszenzeinbau gefüllten Abtrennstufe mit Freispiegel über dem Koales
zenzeinbau für das aufgerahmte Sorptionsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß
das Sorptionsmittel aufgrund der Überhöhung durch die geringere Dichte gegenüber
dem Spiegel im Zu- und Ablauf selbsttätig vom Freispiegel in den Zulauf ab
läuft.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Sorptionsmittel
in einen Vorlagebehälter laufen gelassen wird, aus dem es mittels einer
Pumpe vor dem Rohrmischer zugegeben wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Abwasser mittels
einer Dosierpumpe aus einem Vorlagebehälter abgezogen und durch die Rohr
mischstufe gedrückt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Abwasserför
der- und die Sorptionsmitteldosierpumpe drehzahlmäßig gekoppelt sind.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Koales
zenzstufe aus zwei gegenläufig durchströmten Abschnitten besteht, wobei das
Gemisch am Übergang von der ersten zur zweiten Stufe durch die aufgerahmte
Sorptionsmittel-Schicht strömt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Koales
zenzstufen unterschiedliche Durchströmquerschnitte haben.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchström
querschnitt der abwärts durchströmten Koaleszenzstufe größer ist als der
der aufwärtsdurchströmten.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Koales
zenz durch Zugabe von Emulisionsspaltmitteln unterstützt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere aus
Rohrmischern, Trennstufe und Sorptionsmittelrückführung bestehende Behand
lungseinheiten hintereinander geschaltet sind.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Sorptions
mittel im Gegenstrom zum Abwasser von Stufe zu Stufe rückgeführt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stufen in Durchflußrichtung des Abwasser eine ansteigende Sorptionsmittel
menge enthalten.
14. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das in einer
Vorlage gesammelten Sorptionmittel destillativ regeneriert und dann dem Zu
lauf zudosiert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4103163A DE4103163A1 (de) | 1991-02-02 | 1991-02-02 | Verfahren zum reinigen von mit halogenierten kohlenwasserstoffen in geringsten mengen verschmutzten abwaessern |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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