DE3415464C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abtrennen von halogenierten
Kohlenwasserstoffverbindungen aus Abwasser
durch Flüssig-Flüssig-Extraktion, bei dem das Abwasser mit
einem aus einer weitgehend aromafreien Paraffinfraktion bestehenden
Extraktionsmittel in Gegenwart eines sorptionsbegünstigten
löslichen Mittels in innigen Kontakt gebracht
und danach wieder von ihm getrennt wird.
Ein derartiges Verfahren ist aus der DE-OS 29 01 261 bekannt.
Bei diesem bekannten Verfahren wird der Kontakt zwischen
dem Extraktionsmittel und dem Abwasser in der Weise
hergestellt, daß das Abwasser durch ein aus flüssigem oder
festem, z. B. schnitzelförmigem Extraktionsmittel gebildetes
Festbett hindurchgeleitet wird. Als sorptionsbegünstigendes
Mittel wird ein nichtionogenes Tensid verwendet, welches
dem Abwasser zugefügt wird, bevor dieses durch das Extraktionsmittel
geleitet wird. Das nichtionogene Tensid bewirkt
eine wesentliche Verbesserung des Extraktionseffektes, so
daß wesentlich geringere Restgehalte von halogenierten Kohlenwasserstoffen
im Abwasser zurückbleiben.
Ähnliche Verfahren zur Extraktion von halogenierten Kohlenwasserstoffen
aus Abwasser sind auch aus EP-PS 00 13 659
und AT-PS 3 73 858 bekannt, jedoch ohne Verwendung eines
sorptionsbegünstigenden Zusatzmittels. Dies führt zu längeren
Behandlungszeiten und einem schlechteren Extraktionseffekt,
so daß eine ausreichende Extraktion innerhalb vertretbarer
Behandlungszeiten nur bei einem Teil der in der
Praxis vorkommenden halogenierten Kohlenwasserstoffe erreicht
werden kann.
Aus Chem.-Ing.-Tech. 50 (1978) Nr. 10, S. 767-774 ist ein
als Flüssigmembran-Technik bezeichneter Extraktionsprozeß
bekannt, bei dem eine Multiemulsion verwendet wird, die ein
Dreiphasensystem darstellt und aus in der äußeren wäßrigen
Phase dispergierten Tröpfchen besteht, die membranartig
eine innere Phase, insbesondere NaOH umgeben, wobei die
Dicke und Stabilität dieser Membran durch Zugabe eines Tensids
beeinflußt werden kann. Bei Anwendung dieser Technik
zur Extraktion von Phenol aus Abwasser wird zunächst eine
Wasser-Öl-Emulsion hergestellt und diese in das zu reinigende
Abwasser eingemischt. Da das Verfahren eine Emulgierung
voraussetzt, ist die anschließende Abtrennung des Extraktionsmittels
vom Wasser nur mit erheblichem Aufwand,
insbesondere Unterbrechung der Emulsion durch Chemikalienzugabe
oder durch aufwendige physikalische Trennverfahren
wie Destillation, Zentrifugierung oder Elektrokoaleszenz
möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß auch
schwierig abzutrennende halogenorganische Verbindungen mit
vertretbarem Aufwand im ausreichenden Maß aus dem Abwasser
entfernt werden können und die dafür erforderliche Menge
des Extraktionsmittels und/oder die Behandlungszeit weiter
herabgesetzt werden können, und daß gleichwohl die anschließende
Abtrennung des Extraktionsmittels vom Abwasser
mit einfachen Mitteln durchführbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren der
angegebenen Art dadurch gelöst, daß zuerst aus dem Extraktionsmittel
unter Zugabe des löslichen, sorptionsbegünstigenden
Mittels eine temporär-stabile Dispersion in wäßriger
Phase hergestellt, dann diese Dispersion dem Abwasser
zugefügt wird, und nach der Extraktion das dispergierte Extraktionsmittel
aus dem Abwasser mittels eines gesonderten
Abtrennschrittes abgeschieden wird.
Durch die Verwendung einer temporärstabilen Dispersion wird
das Extraktionsmittel mit einer außerordentlich großen wirksamen
Kontaktoberfläche zur Verfügung gestellt. Hierdurch
wird die Behandlungszeit wesentlich verringert und der
Extraktionsgrad verbessert. Es hat sich gezeigt, daß die
hierdurch erzielte Verbesserung des Reinigungseffektes bei
weitem den Aufwand überwiegt, der für die Herstellung der
temporärstabilen Dispersion und für das spätere Abscheiden
des dispergierten Extraktionsmittels aus dem Abwasser erforderlich
ist. Von wesentlicher Bedeutung ist es dabei,
daß das sorptionsbegünstigende Mittel nicht, wie bisher,
dem Abwasser zugefügt wird, sondern bereits bei der Herstellung
der temporärstabilen wäßrigen Dispersion des
Extraktionsmittels verwendet wird. Es hat sich gezeigt,
daß sich das sorptionsbegünstigende Mittel in mehrfacher
Hinsicht vorteilhaft auswirkt. Seine Gegenwart bei der
Dispergierung des Extraktionsmittels bewirkt, daß mit
wesentlich geringerem Energieaufwand eine sehr feine und
stabile Dispersion des Extraktionsmittels herstellbar ist.
Wird dann diese das Extraktionsmittel und das sorptionsbegünstigende
Mittel enthaltende Dispersion mit dem Abwasser
vereinigt, so hat das sorptionsbegünstigende Mittel die
Wirkung, daß es für zahlreiche halogenorganische Verbindungen
den Verteilungskoeffizienten zwischen lipophiler Phase
und wäßriger Phase wesentlich erhöhen kann. Dies gilt
gerade für solche Verbindungen, die bisher nur mit sehr
geringen Verteilungskoeffizienten extrahiert werden konnten,
wie z. B. chlorierte Phenole.
Beispielsweise für 4-Chlorphenol
konnte der Verteilungskoeffizient vom Wert 0,4 durch
Zugabe von nur 2% Dekanol (bezogen auf die Menge des als
Extraktionsmittel verwendeten Paraffinöls) auf den Wert
3,6, d. h. auf fast das 10fache gesteigert werden. Ferner,
und unabhängig davon, wird durch den Zusatz des löslichen
sorptionsbegünstigenden Mittels auch die Geschwindigkeit
der Gleichgewichtseinstellung bei der Extraktion bzw.
Sorption für eine große Zahl von halogenierten Kohlenwasserstoffverbindungen
wesentlich erhöht. Auch dies gilt
speziell für die bisher schwierig zu extrahierenden Verbindungen,
insbesondere hydrophile halogenorganische Verbindungen
wie chlorierte Phenole.
Nach abgeschlossener Extraktion kann das Abscheiden des
dispergierten Extraktionsmittels aus dem Abwasser durch
den Fachmann bekannte Abscheideverfahren erfolgen, wie
sie z. B. auch bei der Emulsionsspaltung verwendet werden.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung erfolgt jedoch das Abscheiden des Extraktionsmittels
vom Abwasser mittels eines Adsorptions-Koaleszenzfilters.
Derartige Filter sind bisher zur Abtrennung von
Öl aus Wasser, insbesondere zur Restölabtrennung bekannt.
Es hat sich überraschenderweise als weitere vorteilhafte
Wirkung des erfindungsgemäß zu verwendenden sorptionsbegünstigenden
Mittels, wie z. B. Dekanol, gezeigt, daß dieses
auch die Abtrennung des Extraktionsmittels mittels eines
solchen Filters begünstigt. Das Extraktionsmittel (Paraffinfraktion)
zeigt in Gegenwart des sorptionsbegünstigenden
Mittels, obwohl in stabilerer Dispersion vorliegend, ein
vorteilhafteres Abscheideverhalten in einem solchen Adsorptions-
Koaleszenzfilter.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
wird bei der Herstellung der Dispersion des Extraktionsmittels
ein Alkohol wie
Dekanol, als lösliches, sorptionsbegünstigendes Mittel
zugefügt. Langkettige Alkohole sind zwar als Mittel zur
Solubilisierung, d. h. zur Verbesserung der Löslichkeit
schwerlöslicher Stoffe in Wasser, bekannt. Beim vorliegenden
Verfahren geht es aber nicht um eine Solubilisierung,
d. h. eine Verbesserung der Wasserlöslichkeit der halogenorganischen
Verbindungen oder gar des Extraktionsmittels.
Es soll im Gegenteil das Lösungsgleichgewicht der halogenorganischen
Verbindungen von der wäßrigen Phase weg in
die lipophile Phase des Extraktionsmittels verlagert werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Die Zeichnung zeigt ein Verfahrensschema
des Ausführungsbeispiels.
In einem Mischgefäß 1 wird unter Verwendung eines Rührers 3
eine Dispersion von Paraffinöl, dessen Siedepunkt vorzugsweise im
Bereich von 200 bis 230°C liegt, in Wasser hergestellt, wobei
als lösliches, sorptionsförderndes Mittel ein Alkohol,
wie Dekanol zugefügt wird. Dieses Mittel wirkt
gleichzeitig als dispergier- bzw. emulgierförderndes Mittel, so
daß mit geringerer Rührenergie eine sehr feine, temporär-stabile
Dispersion des Paraffins in Wasser erhalten werden kann. Das
Volumenverhältnis des Dekanols, bezogen auf das Paraffin, kann
etwa 0,2 bis 20 Vol.-% betragen. Besonders bevorzugt ist ein Bereich
von 0,5 bis 10 Vol.-%, insbesondere 2 bis 5 Vol.-%.
Die auf diese Weise hergestellte temporär-stabile Dispersion
wird in einem Kontaktbehälter 5 mit dem zu reinigenden Abwasser
in Kontakt gebracht. Der Kontakt kann durch Rühren (nicht dargestellt)
oder anderweitige Turbulenzerzeugung verbessert werden.
In dem Behälter 5 findet ein Stofftransport der im Abwasser enthaltenen
halogenorganischen Verbindungen in das in Tröpfchenform
vorliegende Paraffin, d. h. in die lipophile Phase hinein, statt.
Nach Erreichen des Gleichgewichtes haben diese Verbindungen bestimmte
Konzentrationswerte in der lipophilen Phase bzw. in der
wäßrigen Phase angenommen, und das Verhältnis dieser Konzentrationswerte
wird als Verteilungskoeffizient bezeichnet. Je höher
der Verteilungskoeffizient ist, desto geringer ist die Menge an
Paraffin, welches zur Herabsetzung der Konzentration der halogenorganischen
Verbindungen in Wasser auf einen bestimmten Restwert
erforderlich ist. Der in der Dispersion des Extraktionsmittels
enthaltene Anteil an sorptionsförderndem Mittel, insbesondere
Dekanol, bewirkt für die meisten der im Abwasser
vorkommenden halogenorganischen Verbindungen, insbesondere
für Chlorphenole, eine starke Erhöhung des
Verteilungskoeffizienten und außerdem eine starke Verkürzung
der bis zum Erreichen des Sorptionsgleichgewichts erforderlichen
Zeit. Hierbei spielen nicht nur die durch die geringe Tröpfchengröße
der Dispersion bedingte große spezifische Kontaktfläche,
sondern auch die durch das Dekanol bewirkte Beschleunigung
des Stoffaustauschs an der Grenzfläche zwischen der lipophilen
und der wäßrigen Phase eine Rolle.
Es wurde gefunden, daß z. B. für 4-Chlorphenol der Verteilungskoeffizient
durch die Zugabe des Dekanols zum Extraktionsmittel
Paraffin um mindestens den Faktor 100 erhöht werden kann. Demnach
ist es möglich, für Chlorphenole und ähnliche halogenorganische
Verbindungen den Gehalt auf einen gemäß den Anforderungen der
Wassergütewirtschaft verlangten Restgehalt von 5 mg/L oder weniger
zu senken, und zwar mit relativ geringen Mengen an Extraktionsmittel
(Paraffin), die z. B. bei weniger als 100 mL pro 1000 mL Abwasser
liegen können.
Ein besonderer Vorteil der Zugabe des Dekanols liegt darin,
daß das Extraktionsverfahren mittels des Paraffins nicht mehr
selektiv nur wenige, besonders hydrophobe halogenorganische
Verbindungen, wie z. B. chlorierte geradkettige Kohlenwasserstoffe
geeignet ist, sondern daß auch bisher schwierig oder
gar nicht extrahierbare, stark hydrophile halogenorganische
Verbindungen, wie z. B. chlorierte Phenole, mit gutem
Wirkungsgrad extrahiert werden können.
Nach ausreichender Kontaktzeit im Behälter 5, die durch die
Zugabe des Dekanols entscheidend abgekürzt werden kann, gelangt
das Gemisch aus Abwasser und Extraktionsmittel in einen Adsorptions-
Koaleszenzfilter 7. Dieser enthält eine Filterfüllung aus
offenporigem, koaleszierend wirkendem Schaumstoff, wie z. B.
Polyurethanschaum mit offenporiger, gitterartiger Struktur. Die
dispergierten Tröpfchen des Extraktionsmittels (Paraffin) werden
an dem Schaumstoff adsorbiert und sammeln sich zu größeren Anlagerungen
an, die dann aufschwimmen und eine abgeschiedene,
schwimmende Paraffinölschicht 11 bilden. Es wurde gefunden, daß
auch dieser Abscheide- und Koaleszenzeffekt durch die Anwesenheit
des Dekanols begünstigt und beschleunigt wird. Die Abtrennwirkung
wird ferner günstig beeinflußt, wenn das aus dem Kontaktbehälter
5 kommende Gemisch in den Filter 7 beispielsweise
über ein Steigrohr 13 so zugeführt wird, daß es die Filterfüllung
9 von oben nach unten durchströmt und dabei die abgeschiedene,
sich teilweise in die Filterfüllung 9 hineinerstreckende
Paraffinölschicht 11 durchströmen muß.
Das auf diese Weise vom dispergierten Extraktionsmittel getrennte
Reinwasser wird unter einer das abgeschiedene Paraffinöl 11
zurückhaltenden Tauchwand 15 hindurch und über eine die Höhe
des Flüssigkeitsspiegels im Filterbehälter 7 festlegenden Überlaufwand
17 hinweg durch einen Ablauf 19 abgezogen.
Wenn sich eine abgeschiedene Ölschicht 11 von ausreichender
Stärke angesammelt hat, was z. B. durch einen Sensor mit Alarmeinrichtung
angezeigt werden kann, muß das Filter 7 abgeschaltet
und die Ölschicht 11 abgezogen werden. Dies ist in der Zeichnung
durch einen Saugschlauch 21 mit Pumpe 23 angedeutet. Auch kann mit
zusätzlichen Einrichtungen (nicht dargestellt) die Filterfüllung 9
gespült oder aus dem Behälter herausgehoben und gereinigt werden.
Das abgezogene, mit den halogenorganischen Verbindungen beladene
Extraktionsmittel gelangt entweder direkt oder nach einem
Zwischentransport (z. B. Entsorgungsfahrzeug) in eine Regenerierstufe
25, in der die halogenorganischen Verbindungen vom Extraktionsmittel
getrennt werden. Dies kann, beispielsweise, wie bekannt,
durch Destillation geschehen. Das regenerierte Extraktionsmittel
kann zur Wiederverwendung in den Mischbehälter 1 zurückgeführt
werden.
Die nachstehende Tabelle 1 gibt die Zunahme des Verteilungskoeffizienten
für Chlorbenzol und Chlorphenol bei Zugabe verschiedener
Mengen von Dekanol zum Paraffinöl an. Man sieht, daß
insbesondere im letzteren Fall eine Steigerung um mehrere Größenordnungen
möglich ist. Ähnliche Werte gelten für andere Chlorphenole.
Die Tabelle 2 gibt wiederum für den Fall des 4-Chlorphenols die
Geschwindigkeitskonstante kWO für den Stoffübertritt von der wäßrigen
Phase in die Paraffinphase, sowie die Geschwindigkeitskonstante
kOW für den Stoffübertritt in umgekehrter Richtung von der Paraffinphase
in die wäßrige Phase, in Abhängigkeit der Menge des Dekanolzusatzes
zum Paraffinöl (Dekan) wieder. Man sieht, daß sich die
Geschwindigkeitskonstante für den Stoffübertritt in die Paraffinphase
bereits bei einem Zusatz von 0,5 Vol.-% Dekanol (bezogen auf
das Volumen des Dekans) nahezu verdoppelt und bei weiterer Erhöhung
des Dekanolzusatzes bis auf etwa 5 Vol.-% weiter anwächst. Parallel
dazu nimmt die Geschwindigkeitskonstante Kwo für den Stoffübertritt
in umgekehrter Richtung mit zunehmendem Dekanolanteil monoton ab.
Durch die Erhöhung der Geschwindigkeit des Hintransportes und Verringerung
der Geschwindigkeit des Rücktransportes wird insgesamt
eine wesentliche Verringerung der bis zur Erreichung des Gleichgewichtszustandes
benötigten Reaktionszeit erreicht.
Wie beschrieben, wirkt sich der Zusatz an Dekanol oder einem
Alkohol wie Dekanol mit vorzugsweise 8 bis 13 Kohlenstoffatomen
in mehrfacher Hinsicht förderlich aus, und zwar bei der Herstellung
der temporär-stabilen Dispersion, bei der Erhöhung des Verteilungskoeffizienten,
bei der Erniedrigung der erforderlichen Kontaktzeit,
bei der Erweiterung der Anwendbarkeit der Extraktionsmethode
auch auf weniger hydrophobe halogenorganischer Verbindungen und
bei der Verbesserung des Abscheideverhaltens der Extraktionsmitteldispersion
in dem Absorptions-Koaleszenzfilter.
Es wurde ferner festgestellt, daß durch Zugabe von nichtionogenen
Tensiden als sorptionsfördernde Mittel ebenfalls eine Erhöhung des
Verteilungskoeffizienten, insbesondere bei den schwerabscheidbaren, weil
wenig hydrophoben halogenorganischen Verbindungen erreicht werden
kann.
Das dargestellte Verfahrensschema läßt sich im Rahmen der Erfindung
in vielfacher Weise abändern. Insbesondere kann man die Extraktion
auch mehrstufig, d. h. in mehreren hintereinander geschalteten Kontaktbehältern
durchführen, wobei die Volumenverhältnisse des Extraktionsmittels
zum Abwasser und/oder des sorptionsfördernden Mittels (Dekanol)
zum Extraktionsmittel in jedem Kontaktbehälter geeignet eingestellt
werden können.
Claims (4)
1. Verfahren zum Abtrennen von halogenierten Kohlenwasserstoffverbindungen
aus Abwasser durch Flüssig-Flüssig-Extraktion,
bei dem das Abwasser mit einem aus einer weitgehend
aromatenfreien Paraffinfraktion bestehenden Extraktionsmittel
in Gegenwart eines sorptionsbegünstigenden löslichen
Mittels in innigen Kontakt gebracht und danach wieder
von ihm getrennt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß zuerst aus dem Extraktionsmittel unter Zugabe
des löslichen, sorptionsbegünstigenden Mittels eine temporärstabile
Dispersion in wäßriger Phase hergestellt,
dann diese Dispersion dem Abwasser zugefügt wird, und nach
der Extraktion das dispergierte Extraktionsmittel aus dem
Abwasser mittels eines gesonderten Abtrennschrittes abgeschieden
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abscheidung des dispergierten Extraktionsmittels
von dem Abwasser mittels eines Adsorptions-Koaleszenzfilters
erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Herstellung der Dispersion
des Extraktionsmittels ein nichtionogenes Tensid als lösliches,
sorptionsbegünstigendes Mittel zugefügt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Herstellung der Dispersion
des Extraktionsmittels Dekanol
als lösliches, sorptionsbegünstigendes
Mittel zugefügt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19843415464 DE3415464A1 (de) | 1984-04-25 | 1984-04-25 | Verfahren zum abtrennen von halogenierten kohlenwasserstoffverbindungen aus abwaessern |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
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Family Applications (1)
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Country Status (1)
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