AT260819B - Verfahren zum Abtrennen von spezifisch leichteren, emulgierten, öligen Verunreinigungen aus Abwässern - Google Patents

Verfahren zum Abtrennen von spezifisch leichteren, emulgierten, öligen Verunreinigungen aus Abwässern

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Description


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  Verfahren zum Abtrennen von spezifisch leichteren, emulgierten, öligen Verunreinigungen aus Abwässern 
Die Erfindung betrifft eine völlig neuartige Lösung des bereits seit langem bekannten Problems, eine Abtrennung von Verunreinigungen, die zwar leichter als das Dispersionsmittel sind, jedoch in Form beständiger Emulsionen vorliegen, durch relativ einfache Massnahmen herbeizuführen. Im besonderen bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Abtrennen von Öl aus Öl enthaltenden Abwässern und soll auch an diesem praktischen Beispiel im folgenden näher erläutert werden, doch ist das Prinzip, das dem Verfahren zugrunde liegt, ganz allgemein anwendbar, wenn es sich darum handelt, eine spezifisch leichtere Flüssigkeit, die in einem spezifisch schwereren Dispersionsmittel emulgiert ist, von diesem abzutrennen.

   Es sind zwar zur Lösung dieser Aufgabe bereits eine Reihe von Vorschlägen gemacht worden, von welchen als Beispiel nur das Zentrifugieren der Flüssigkeit erwähnt werden soll, weil es als das aussichtsreichste Verfahren gilt ; im speziellen Falle der Wasserreinigung aber, wo es darauf ankommt, relativ kleine Mengen von verunreinigendem Öl, insbesondere in emulgierter Form, möglichst quantitativ abzutrennen, haben alle diese Verfahren versagt. Erst in letzter Zeit wird dem Öl erhöhte Aufmerksamkeit   als Verschmutzungsursache der Flüsse   und Seen geschenkt, nachdem man feststellen musste, dass die für die natürliche Wasserreinigung so wichtigen Bakterien   durch ölverseuchende   Wässer absterben und auf diese Weise sogar biologische Kläranlagen völlig ausser Betrieb gesetzt worden sind. 



   Während hinsichtlich der Aufarbeitung von mit Chemikalien und organischen Abfallstoffen verunreinigten Abwässern beträchtliche Fortschritte erzielt wurden, ist ein wirksames Verfahren zur Reinigung von feinverteilte Paraffinkohlenwasserstoffe und Aromate enthaltendem Wasser noch nicht bekannt. Von den bisher vorgeschlagenen Massnahmen zum Brechen dieser organischen Emulsionen wurde keine für die Praxis taugliche Arbeitsweise gefunden, die voll befriedigen könnte. Unter anderem ist in der USA-Patentschrift Nr. l, 955, 065 (Hawley) der Vorschlag enthalten, organische Sinkstoffe durch Zusatz von Petroleum an der Oberfläche des Abwassers anzureichern. Auch die praktische Ausnutzung der ölabsorbierenden Eigenschaft von flockigen Hydroxyden wurde bereits des öfteren versucht.

   Die Verwendung von Eisenhydroxyd zur Abscheidung von Mineralöl aus Wasser ist beispielsweise in der deutschen Patentschrift Nr. 1069803 (Boldt) beschrieben, und gemäss der franz. Patentschrift Nr. 1. 394. 591 (Zimmer) soll mit Aluminiumhydroxyd auch die Spaltung stabiler Ölemulsionen gelingen, soferne dieses nach Zusatz von Aluminiumsalz oder Aluminat zu dem Abwasser durch Änderung des PH- Wertes zur Abscheidung gebracht wird. Die Durchführung dieses Verfahrens ist aber kompliziert, weil die Hydroxydausfällung von der Einhaltung überaus kritischer Bedingungen abhängig ist und dürfte selbst im günstigsten Falle kein zuverlässiges und befriedigendesErgebnis liefern, weil in derPatentschrift empfohlen wird, das gewonnene Spaltwasser zur Vervollständigung der Trennung durch ein Filter zu leiten. 



   Mit dem Verfahren gemäss der Erfindung gelingt es hingegen, ein vollkommen gereinigtes Spaltwasser sogar aus einem Abwasser zu gewinnen, welches Öl in emulgierter Form enthält. 



   Solche schwer zu reinigenden, meist freies Öl enthaltenden Abwässer treten unter anderem in der 

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Nähe von Flugplätzen, Tankstellen, Schiffen, Werftanlagen, Mineralölraffinerien, Fasswäschereien usw. auf. 



   Eine noch völlig ungelöste Aufgabe ist es, emulgierte Öle, z. B. verbrauchte   Bohr- und   Schleif- emulsionen enthaltende Abwässer der metallbearbeitenden Industrie so aufzuarbeiten, dass sie den ge- setzlichen Anforderungen des in einigen Ländern bestehenden Gewässerschutzes genügen und in ein Ge- wässer oder eine Kläranlage abgelassen werden können, ohne dort einen beträchtlichen Schaden hervor- zurufen. Mittels der bekannten Methoden lässt sich nämlich nur eine unzureichende Ölmenge abtrennen und ein derart noch mit Öl verseuchtes Wasser darf auf Grund der geltenden Bestimmungen sehr oft nicht abgelassen werden.

   Man ist nämlich auch erst in jüngster Zeit auf die Zusammenhänge gestossen, die zwischen der Verunreinigung der Oberflächengewässer und des Grundwassers bestehen, und unter dem
Eindruck dieser Erkenntnis sind bereits von seiten der Staatsverwaltung verschärfte Vorschriften erlassen worden, denen insbesondere mineralölhaltige Abwässer genügen müssen. 



   Die Forderungen, die an ein Verfahren zur Reinigung von Abwasser gestellt werden müssen, sind zweifach. Einerseits muss das verschmutzte Wasser in einen Zustand gebracht werden, der für die be- lebte Natur (Fauna und Flora) nicht mehr schädigend oder belästigend ist, anderseits muss der abge- trennte Schmutz oder Schlamm so weit von Wasser befreit werden, dass dessen Handhabung und Vernichtung möglichst komplikationslos verläuft. Die abgetrennten, zur Lagerung kommenden Schlämme dürfen Grundwasservorkommen nicht verseuchen. Man ist deshalb in der Praxis bemüht, bei Abwasserreinigungsverfahren Abfallprodukte zu erhalten, die zu einem unschädlichen Material umgewandelt und vorzugsweise gleich verbrannt werden können. Diesen beiden Forderungen genügt die Erfindung in idealer Weise, wie sich aus den folgenden Ausführungen noch ergeben wird. 



   Die Abwässer der genannten Industrien und Arbeitsplätze enthalten in der Regel weitaus mehr als 100 mg Öl/l. Bisher hatte man sich damit begnügt, freies, an der Oberfläche schwimmendes Öl mechanisch in sogenannten Ölabscheidern abzutrennen, die jedoch bei emulgierten Ölen völlig versagen. Es kommt daher immer wieder vor, dass bereits durch Ölabscheider geleitete Abwässer in Gewässer abgeleitet werden, obwohl sie noch mehr als 1 g freie und emulgierte Öle pro Liter enthalten.

   Die Schäden, die dadurch entstehen, können auch nicht durch die Massnahme vermieden werden, dass das Abwasser durch Frischwasser so weit verdünnt wird, dass die gesetzlich tolerierte Menge von 10 mg   vol/1   Wasser eingestellt wird, denn abgesehen von der ungeheuren Menge an Frischwasser, die für diesen Zweck erforderlich ist, bleibt ja die täglich in den Bach oder Fluss abgestossene Ölfracht die gleiche. 



   Mit der Erfindung gelingt es, emulgierte Öle enthaltende Abwässer auf überraschend einfache Weise mittels quantitativer Abtrennung der Ölemulsionen soweit zu reinigen, dass eine weitere Verdünnung vor dem Ablassen in die Wasserläufe mit Frischwasser nicht mehr notwendig ist. 



   Die Erfindung beruht auf der überraschenden Feststellung, dass im Wasser enthaltenes emulgiertes Öl durch Zusatz von weiterem Öl bzw. einem in dem Öl gut löslichen Stoff oder auch flüssiges Fett usw. praktisch quantitativ zur Abscheidung gebracht werden kann, weil diese dem emulgierten Öl zugesetzte Ölmasse in flüssiger Phase gewissermassen das vorher im Abwasser vorhandene Öl extrahiert, so dass die ursprünglich vorhandene geringe Ölmenge hernach zusammen mit dem zugesetzten Öl abgeschieden werden kann. Allerdings genügt es nicht, einfach das Abwasser mit dem Öl zu versetzen, sondern es müssen in Kombination damit einige weitere Bedingungen, die im einzelnen noch genau erläutert werden sollen, eingehalten werden. 



   Demgemäss bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Abtrennung von emulgierten Verunreinigungen, die spezifisch leichter als das Dispersionsmittel sind, insbesondere zur Reinigung von emulgiertes Öl in Tröpfchenform enthaltenden Abwässern, dadurch gekennzeichnet, dass man der Verun-   reinigungen enthaltenden Flüssigkeit ein Flocken bildendes Metallhydroxyd   sowie ein Material beimischt, das gegenüber dem emulgierten Öl Affinität aufweist, so dass es mit diesem Agglomerate zu bilden vermag, wodurch die Ölagglomerate und das Metallhydroxyd an die Oberfläche der zu reinigenden Flüssigkeit aufsteigen und deren oberste Schicht bilden, und dass man hierauf die oberste Schicht und das gereinigte Wasser voneinander trennt. 



   Es mag zwar auf den ersten Blick sonderbar erscheinen, dass man von dem Material, welches man aus dem gegebenen Volumen Wasser zu entfernen wünscht, noch mehr an Masse zusetzt, doch hat sich in der Praxis gezeigt, dass dieses Prinzip gerade bei der Entölung von Abwasser die besten Erfolge ermöglicht und zweifellos auch in ähnlichen Fällen, wo es gilt, eine an sich stabile Emulsion zu brechen, nutzbar gemacht werden kann. 



   Wie sich nämlich gezeigt hat, lassen sich auf diese Weise auch kleinste   Öltröpfchen,   insbesondere Mineralöle, aus Abwässern wirksam abscheiden, wenn die vorhandenen Öltröpfchen mit dem neu zu- 

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 geführten Öl in innige Berührung gebracht werden, so dass die zwischen diesen beiden Materialien bestehende natürliche Affinität voll zur Wirkung kommt. Optimale Affinitätsverhältnisse machen sich bei identischen oder artverwandten Stoffen durch gesteigerte Tendenz zur Koaleszenz bemerkbar, welche eine Verringerung der Zahl der Einzeltröpfchen und eine Tröpfchenvergrösserung bewirkt, so dass das Eintreten dieses überaus günstigen Effektes, der allerdings zeitabhängig ist, nur abgewartet zu werden braucht.

   Die Abscheidung der   vergrösserten Öltröpfchen   erfolgt sodann spontan durch die Wirkung des relativ grossen Dichteunterschiedes bei verringerter Oberflächenreibung. 



   Wie allgemein bekannt, ist die Aufsteiggeschwindigkeit in dem hier betrachteten Grössenbereich der
Tröpfchen eine Funktion der Tröpfchengrösse, und daher kommt es, dass die Masse der grösseren Tröpf- chen schneller aufsteigt als die kleinen, nicht oder nicht in genügendem Mass vergrösserten Teilchen. 



   Dadurch wird aber eine dem oben geschilderten günstigen Effekt abträgliche Wirkung   ausgelöst,   weil die untersten Schichten der Wassersäule immer mehr und mehr an grösseren, zur Koaleszenz stärker geneigten Tröpfchen verarmen, so dass in diesen Schichten die Chance für das Zusammentreffen eines kleinen Tröpfchens mit einem grösseren Teilchen immer geringer wird. 



   Setzt man aber, und das ist ein weiteres Merkmal der Erfindung, gleichzeitig mit dem zugesetzten Öl dem zu reinigenden Wasser einen Stoff zu, der im Wasser eine feinteilige, sich nach allen Richtungen des Raumes erstreckende netzartige Struktur bildet, dann kann die Wirkung des, wie vorstehend ausgeführt, allein auf die grösseren Tröpfchen wirksamen Auftriebes, ähnlich wie bei der Flotation, nutzbar auf die kleinen Tröpfchen übertragen werden. Die Wirkung dieser Massnahme ist überraschend. Man erhält nämlich auf diese Weise eine klare Flüssigkeitsschicht in der unteren Schicht des zu reinigenden Wassers, die nach unten abgezogen werden kann, während das agglomerierte Öl zusammen mit dem eine raumnetzartige Struktur bildenden Stoff nach oben steigt und die obere Schicht des zu reinigenden Wassers bildet.

   Die klare Flüssigkeitsschicht ist praktisch frei von Ölteilchen und kann direkt als gereinigtes Abwasser in Gewässer abgeleitet werden, ohne den darin befindlichen Pflanzen und Tieren zu schaden. Als weiterer Vorteil ist hier zu nennen, dass die Zeit, in der diese praktisch quantitative Trennung vollzogen werden kann, wesentlich kürzer ist als die, welche für mit Filtern arbeitende Trennverfahren notwendig ist. 



   Als Stoffe, die eine derartige Netzstruktur bilden, sind vor allem die Metallhydroxyde und von diesen insbesondere Eisen (III)-hydroxyd besonders geeignet. 



   Ohne sich auf eine spezielle Theorie festzulegen, wird angenommen, dass sich die kleinen freien oder emulgierten Öltröpfchen nach eventueller Spaltung in dem feinteiligen, flockigen, ein räumliches Netz bildenden Hydroxyd verfangen, von diesem in ihren elektrischen Eigenschaften beeinflusst, adsorbiert und zur Koaleszenz veranlasst werden. Tatsache ist jedenfalls, dass es mit dieser erfindungsgemässen Massnahme, die ebenfalls auf den ersten Blick seltsam erscheint, weil ein Stoff benutzt wird, der sich für gewöhnlich am Boden eines mit Wasser gefüllten Gefässes absetzt, gelingt, eine Trennung durch Flotation mit einem Stoff vorzunehmen, der im Falle der Filtration nach unten als ausserordentlich schwer filtrierbar bekannt ist.

   Man kann also, wie erfindungsgemäss festgestellt wurde, mit genügend Öl, wenn dieses in genügend feiner Verteilung bei Anwesenheit von flockigem Hydroxyd im Wasser verrührt wird, den auf einen gewissen Teil der vorhandenen Öltröpfchen, nämlich die grösseren, wirkenden Auftrieb auf die Gesamtheit der Metallhydroxydflocken übertragen und auf diese Weise die an sich schweren Metallhydroxydteilchen dazu benutzen, auf ihrem Weg nach oben auch noch die restlich vorhandenen kleinen und kleinsten   Öltröpfchen   zu adsorbieren und mitzunehmen.

   Das unterwegs als Absorptionsmittel wirkende Metallhydroxyd sammelt sich nach einiger Zeit an der Oberfläche des Wassers in so konzentrierter Form, dass es leicht von der unten stehenden klaren Flüssigkeit getrennt werden kann, 
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 flocken und den freien Öltröpfchen eine so grosse Affinität besteht, dass die ursprünglich hydrophilen   Fe (OH) 3-Flocken   hydrophob werden und die aus der gebrochenen Emulsion stammenden Ölteilchen noch zusätzlich zu adsorbieren vermag und sogar giftig wirkende Emulgatoren mit hydrophoben Eigenschaften an sich bindet, so dass mit der Entölung gleichzeitig eine Entgiftung ermöglicht wird. Es wurde auch niemals beobachtet, dass etwa Teile oder kleine Flöckchen des Eisenhydroxyds am Boden des Gefässes sitzen blieben. 



   Das sich an der Oberfläche ansammelnde schlammartige Gemisch aus Eisenhydroxyd und Öl kann in einfacher Weise, z. B. durch Absaugen, leicht entfernt werden. Indessen hat sich herausgestellt, dass das Gemisch aus Öl und Metallhydroxyd wiederholte Male verwendet werden kann, so dass es wirtschaftlicher und günstiger ist, das Arbeitsmittel, wie dieses Gemisch im folgenden bezeichnet werden soll, 

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   in dem für die Abtrennung benutzten Gefäss zu belassen und nach Ablassen des Klarwassers den Behälter mit einer neuen Charge Abwasser zu füllen und mit dem Arbeitsmittel zu verrühren, um aufs Neue die Vollständigkeit der alsbald einsetzenden Trennung abzuwarten. 



  Die Zeit, die verstreicht, bis die vollständige Trennung der Phasen erreicht wird, ist von der Bei schaffenheit des benutzten Metallhydroxyds und dem Verfahren zu dessen Herstellung abhängig. 



  Da die Ölteilchen im wesentlichen quantitativ abgetrennt werden, ist es nicht notwendig, die nach dem erfindungsgemässen Verfahren erhaltenen Reinwässer, vor dem Entlassen in Wasserläufe u. dgl., noch weiter zu verdünnen. Ein weiterer besonderer Vorteil des erfindungsgemässenverfahrens ist dadurch gegeben, dass mit demselben in einem Zug Sulfid und Schwefelwasserstoff enthaltende Abwässer völlig geruchlos gemacht werden. In besonderen Fällen kann auch die Verwendung von pflanzlichen oder tierischen Ölen vorteilhaft sein, z. B. wenn der Geruch von Mineralöl oder Benzin restlos entfernt werden soll. 



  Wichtig ist, dass das zur Abscheidung benutzte Öl mit den abzuscheidenden öligen Verunreinigungen in möglichst innigen Kontakt gebracht wird, wobei ein möglichst hoher Anteil von steigfähigen Öltröpfchen und Ölagglomeraten gebildet werden soll, damit diese sich infolge verringerter Reibung schneller nach oben bewegen und den Antrieb für das Aufsteigen des relativ schweren räumlichen Netzes aus den Metallhydroxydflocken liefern. Für denMischprozess genügen an sich bekannte Massnahmen bzw. die hiefür bekannten Vorrichtungen. Vorzugsweise wird eine bereits voremulgierte Paste des Arbeitsmittels, welche noch ausführlich zu besprechen sein wird, oder ein bereits benutztes Arbeitsmittel ver-wendet. Als Rührer kann ein herkömmlicher Tauchsaugrührer, der in das zu reinigende Wasser taucht, verwendet werden. 



  Wie vorstehend erwähnt, wird gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die für die Durchführung des Verfahrens benötigte Ölmenge in Form einer halbfesten, pastösen, vorfabrizierten   
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 ten, wie Kieselsäure oder Aluminiumoxyd, zugesetzt werden. 



   Die Herstellung dieser Arbeitsmittelpaste erfolgt durch Mischen von frisch gefälltem Eisenhydroxyd in möglichst wasserarmem Zustand mit der gewünschten Menge Öl und dem gewünschten oberflächenaktiven Stoff, beispielsweise in einer Homogenisiermaschine. Die Menge des zu dem Wasser gegebenen Arbeitsmittels hängt von dessen Ölgehalt u. a. Faktoren ab. Im allgemeinen soll das Verhältnis von zu reinigendem Wasser zum Arbeitsmittel zwischen etwa   1 : 1   bis etwa 13 : 1 betragen. Die erhaltene steife, fettartige Emulsion lässt sich durch gewöhnliches Rühren beliebig mit Wasser verdünnen, wobei eine gleichmässige Emulsion erhalten wird, die beim Stehen nach einiger Zeit flockig zu werden beginnt. 



   Das vorfabrizierte pastöse Arbeitsmittel bleibt unter Luftabschluss lange Zeit stabil und kann in Form der erwähnten Paste, ohne dass hiedurch seine Wirkung beeinträchtigt wird, verschickt und gelagert werden. 



   Das Arbeitsmittel, unter welchem Begriff auch die auf der Flüssigkeitssäule des gereinigten Wassers schwimmende, aus Öltröpfchen und Eisenhydroxyd bestehende Schicht verstanden werden soll, kann zur Aufarbeitung weiterer Chargen ölverseuchter Wässer benutzt werden, indem diese nach Trennung von dem bereits gereinigten Wasser in ähnlicher Weise wie ursprünglich mit einer neuen Charge Abwasser verrührt wird. 



   Obwohl die Zahl der   Wiedemolungsmöglichkeiten, d. h.   der Wiederverwendung, verhältnismässig gross ist, hat sie doch eine endliche Grenze, die durch analytische Untersuchung und durch subjektive Beobachtung festgestellt werden kann. Eine Regenerierung des Arbeitsmittels wäre theoretisch möglich, ist aber aus praktischen Gründen nicht zu empfehlen, weil die Abtrennung der Bestandteile komplizierte Verfahrensmassnahmen erfordert, die wirtschaftlich nicht tragbar wären. 



   Viel günstiger ist es daher, das verbrauchte Arbeitsmittel durch Verbrennen zu beseitigen. Das anfallende pastöse, stark ölhaltige Arbeitsmittel verbrennt recht gut, und die dabei entstehenden gas-und dampfförmigen Verbrennungsprodukte können ohne vorherige Reinigung in die Atmosphäre entlassen werden. Die unverbrennlichen Bestandteile, die als Asche bzw. in Form von Schlacke zurückbleiben, sind chemisch neutral, so dass deren Beseitigung keine Schwierigkeiten macht, zumal diese nur in relativ geringer Menge anfallen. 



   Ein besonderer Vorzug des Verfahrens ist es, dass es bei Raumtemperatur durchgeführt werden kann. 



  Im Unterschied zu den bisher bekannten Verfahren zur Ölabscheidung und Desemulgierung, bei welchen 

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 das Wasser, wie im Aufsatz von   E.     Baer in"Industrieabwässer" []963], S. 37,   geschildert, auf mindestens   800C   erhitzt werden muss, wird beim erfindungsgemässen Verfahren ausser der zum Rühren bzw. 



  Homogenisieren notwendigen Kraft keine weitere Energie benötigt. Dazu kommt, dass das Arbeitsmittel mehrfach wiederholt benutzt werden kann. 



   AlsVorrichtung zur Durchführung des Verfahrens eignet sich jedes zylindrische Gefäss, welches eine im Verhältnis zum Durchmesser relativ grosse Höhe aufweist, so dass eine möglichst rasche und vollständige Trennung der Eisenhydroxyd und Öl enthaltenden Schicht von der Reinwassersäule und leichtes Abziehen des gereinigten Wassers von der Verunreinigungsschicht möglich ist. Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Gefäss mit Steuerungseinrichtungen,   z. B.   Photozellen, ausgerüstet, die mit Steuerungseinrichtungen zur vollautomatischen Durchführung der Füll-, Entleerungsund Rührvorgänge zusammenarbeiten.

   Durch Anbringen von Fenstern aus Glas oder einem durchsichtigen Material kann mit Hilfe der Photozellen und von einer Strahlungsquelle ausgehenden Lichtstrahlen festgestellt werden, ob eine durchlässige, klare Schicht des flüssigen Mediums vorliegt oder nicht, so dass in Abhängigkeit davon die erforderlichen Steuerungsmassnahmen zum Füllen, Entleeren und Rühren selbsttätig durchgeführt werden können. Durch Anordnung von Lichtquellen und Photozellen in verschiedener Höhe der zu reinigenden Wassersäule kann bei entsprechender elektrischer Schaltung die Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens vollautomatisch gesteuert werden. 



   Beispiel] : Emulgiertes Öl enthaltendes Abwasser wird in ein Gefäss gegeben und mit dem pastösen Arbeitsmittel, das aus etwa   960/0   Mineralöl,   3%   Eisenhydroxyd und   ]0/0   Magnesiumoxyd besteht, innig vermischt. Das erhaltene Gemisch wird 8 h stehen gelassen. Es bildet sich eine praktisch ölfreie untere Schicht oder Säule in dem Gefäss, während eine Schicht aus Öl, Eisenhydroxyd und Magnesiumoxyd an der Oberfläche der gereinigten Wassersäule schwimmt. Die Menge des dem Abwasser zugesetzten Arbeitsmittels hängt von den Bedingungen ab. Im vorliegenden Fall beträgt das Verhältnis von Arbeitsmittel zu   Abwasser] : 2.   Das gereinigte Wasser wird abgelassen, und die verbleibende oberste Schicht der Wassersäule wird mit einer neuen Charge Abwasser vermischt.

   Das erhaltene Gemisch wird   2 - ] 0   h stehen gelassen. Das Verfahren ist mehrfach wiederholbar. 



     Beispiel 2 :   Herstellung eines Arbeitsmittels. 



   Es wird eine Aufschlämmung aus 5000   cm3   Wasser und] 25 g Eisen (III)-sulfat mit 9 Kristallwasser 
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 ben, bis die Aufschlämmung einen PH- Wert von 8,5 erreicht hat. Der PH- Wert verringert sich nach einiger Zeit wieder.   Das gefällte Eisenhydroxyd zeigt meist   eine   rotbraune Färbung. Man lässt die Fäl-   lung mindestens] 2 h sich absetzen. Das darüber befindliche Wasser wird dekantiert und der Rückstand mit 2 1 Mineralöl versetzt. Das erhaltene Gemisch wird mit einem Rührer mit hoher Umdrehungszahl homogenisiert, bis man eine pastöse Masse erhält. Zu der Paste werden 30 g fein pulverisiertes Magnesiumoxyd und ein weiterer Liter Mineralöl gegeben. Das Gemisch wird weiter bis zur Homogenität gerührt. Man erhält etwa 4, 251 eines Arbeitsmittels, das unter Luftabschluss gelagert wird. 



   PATENTANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zum Abscheiden von spezifisch leichteren, emulgierten, öligen Verunreinigungen aus Abwässern, insbesondere zum Aufarbeiten von   Bohr- und   Schleifwässern,   dadurch gekenn-   zeichnet, dass man in dem Abwasser eine Flüssigkeit verteilt, die sich mit Wasser nicht mischt, ebenfalls spezifisch leichter als Wasser ist und in ihren physikalischen und chemischen Eigenschaften so weitgehend dem abzuscheidenden Stoff entspricht, dass sie mit diesem durch Koaleszenz Teilchenvergrösserung herbeizuführen vermag, insbesondere Öle, und gleichzeitig Eisenhydroxyd in Form von voluminösen Flocken zusetzt, das Ganze bei gewöhnlicher Temperatur kräftig mischt, hierauf die Phasentrennung abwartet und die klare unten stehende Flüssigkeit abzieht.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man Mineralöl beimischt.
    3. Verfahren nach Anspruch], dadurch gekennzeichnet, dass man zur Herstellung von Trinkwasser pflanzliche oder tierische Öle beimischt.
    4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass man ausser Eisen (III)-hydroxyd und Öl zusätzlich einen Stoff mit grosser spezifischer Oberfläche, z. B.
    Kieselsäure, beimischt.
    5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- <Desc/Clms Page number 6> zeichnet, dass man das Öl in Form einer Wasser, Öl und Eisen (III)-hydroxyd enthaltenden Paste, die als Stabilisierungsmittel ein Material wie Magnesiumoxyd in feinverteilter Form enthält, zusetzt, die man durch Homogenisieren der Bestandteile in einer dazu geeigneten Vorrichtung gewinnt, und die 50-99% Öl, 0, 3-3'% Eisen (in)-hydroxyd und 0, 1-1% Stabilisierungsmittel enthalten kann.
    6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dassdiefürdieReningungeinerChargeAbwasserverwendeteMischungnachAbziehendes Reinwassers für die Reinigung weiterer Chargen verwendet wird und zweckmässigerweise im Behandlungs- apparat verbleibt bzw. in diesem mit der neuen Charge unmittelbar nach Abziehen des gereinigten Wassers vermischt wird.
AT1144565A 1965-08-03 1965-12-20 Verfahren zum Abtrennen von spezifisch leichteren, emulgierten, öligen Verunreinigungen aus Abwässern AT260819B (de)

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