DE3344722C2 - - Google Patents
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D17/00—Separation of liquids, not provided for elsewhere, e.g. by thermal diffusion
- B01D17/02—Separation of non-miscible liquids
- B01D17/04—Breaking emulsions
- B01D17/047—Breaking emulsions with separation aids
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Reinigung von Abwässern,
die Emulsionen sind oder Emulsionen enthalten.
In zahlreichen Industrie- und Handwerksbetrieben fallen solche Abfallemul
sionen mit hohem Wassergehalt an, bzw. Abwässer, die solche Emulsionen ent
halten. Die Wasserphase dieser Emulsionen/Abwässer darf nur dann in eine
Kläranlage, gegebenenfalls in einen Vorfluter abgeleitet werden, wenn sie
zuvor weitgehendst vom Mineralöl, Mineralfett, Mineralwachs befreit wurde,
d. h., der Gehalt des Wassers an diesen Stoffen nicht über dem zulässigen
Höchstwert liegt. Ein häufig angewandtes, relativ kostengünstiges Reinigungs
verfahren arbeitet mit Metallsalzen, vorwiegend Eisen- und Aluminiumsalzen.
Der zu spaltenden Emulsion werden die Salze meist als wäßrige Lösung zu
dosiert; falls notwendig, wird gleichzeitig oder anschließend der pH-Wert
so einreguliert, daß die entsprechenden Hydroxyde ausfallen. Die Hydroxyde
mit den sorbierten - zuvor emulgierten - Stoffen werden dann vom Wasser ab
getrennt.
Neben den Emulsionen, die sich auf diese Art problemlos spalten lassen, gibt
es jedoch Emulsionen, die sich auf diese Weise nicht oder nur unter Einsatz
von sehr großen Mengen Metallsalzen spalten lassen.
Steigende Metallsalzzugabe bedeutet höhere Kosten für die Chemikalien und
durch Zunahme des anfallenden Schlammvolumens höhere Kosten für die Schlamm
behandlung.
Steigende Metallsalzzugaben bedeuten aber auch steigende Salzgehalte des
abgetrennten Wassers, was ökologisch unerwünscht ist. Emulsionen, die sich
nur schwer oder nicht mit Metallsalzen spalten lassen, enthalten meist nicht
ionogene Emulgatoren und/oder Komplexbildner. So ist es beispielsweise
bekannt geworden, daß in einem metallverarbeitenden Betrieb verbrauchte
Mineralöl-Emulsionen mit einem nicht ionogenen Emulgator und einem Mineral
ölgehalt von ca. 2% anfallen. Weder durch Zugabe von Eisen- noch Aluminium
salzen konnte die Emulsion gespalten werden, selbst die Zugabe von mehr
als 15 kg Metallsalz pro m3 brachte kein positives Ergebnis. Eine pH-Wert-
Änderung und eine Temperaturerhöhung blieben praktisch ohne jeden Einfluß.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein kostengünstiges,
umweltfreundliches Verfahren zur Reinigung der beschriebenen, vorzugs
weise schwer spaltbaren Emulsionen/Abwässer zu finden.
Nach der Erfindung läßt sich diese Aufgabe in überraschend einfacher
Weise durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale lösen. Durch
mehr oder weniger intensive Vermischung solcher Emulsionen/Abwässer
mit wasserunlöslichen Fettsäuren, Fettsäuregemischen
tritt eine Spaltung/Destabilisierung dieser
Emulsionen ein. Die feindispersen Teilchen vereinigen sich zu relativ
grobdispersen Teilchen, welche dann beim Stillstellen des Gemisches
aufschwimmen und sich somit vom Wasser abtrennen. Das Aufschwimmen kann
durch Glasblasen-Flotation unterstützt bzw. beschleunigt werden.
Zwar ist es bekannt (Römpps Chemie-Lexikon, 8. Aufl. (1981), S. 888,
1127-1130 und S. 1715 (1983)), daß als Demulgatoren Salze von Fett
säuren und Sulfonsäuren sowie die Säuren selbst wirken, jedoch sind diese
Demulgatoren hoch hydrophil, d. h. wasserlösliche Substanzen. Demgegenüber
werden nach der Erfindung zum Spalten von Mineralöl-, Mineralfett- oder
Mineralwachs-Emulsionen in Wasser unlösliche Fettsäuren oder ein im
Wasser unlösliches Fettsäure-Gemisch eingesetzt, dessen erforderlicher
HLB-Wert von dem HLB-Wert der in dem Abwasser oder der Emulsion bereits
vorhandenen Emulgatoren abweicht.
Der HLB-Wert ist ein Zahlenwert, der die Eignung eines Emulgators für
die Herstellung stabiler Öl/Wasser- bzw. Wasser/Öl-Emulsionen kenn
zeichnet ("Das HLB-System", Th. Goldschmidt AG, Chemische Fabriken Essen,
Firmenschrift). Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß sich
stabile, schwerspaltbare Emulsionen nicht nur unter Anwendung des HLB-
Systems herstellen lassen, sondern daß sich diese schwerspaltbaren Emul
sionen durch eine Anwendung des HLB-Systems auch wieder spalten lassen.
Eine Spaltung ist nach der Erfindung im wesentlichen dann möglich, wenn
man das Verhältnis Emulgator/disperse Phase ins Ungleichgewicht setzt.
Dieses wird im einzelnen dadurch erreicht, daß der zur Stabilität erfor
derliche HLB-Wert der emulgierten Stoffe und/oder der HLB-Wert des Emulga
tors/Emulgatorgemisches einer Veränderung unterworfen werden.
Geht man beispielsweise von der Überlegung aus, daß Ölsäure einen erfor
derlichen HLB-Wert 17 hat, Paraffinöl dagegen einen erforderlichen HLB-
Wert 11 besitzt, und für eine Paraffinöl/Ölsäure-Mischung - je nach
Mischungsverhältnis - der erforderliche HLB-Wert zwischen 11 und 17
liegt, so ergibt sich, daß eine stabile Paraffinöl-Emulsion durch Zugabe
z. B. von Ölsäure instabil wird.
Von Vorteil ist, wenn die Spaltung der schwerspaltbaren Emulsionen durch
eine entsprechende Temperaturerhöhung unterstützt wird. Unterstützt
werden kann das neuartige Spalten von Emulsionen auch dadurch, daß ein
günstiger pH-Wert eingestellt wird.
Die Weiterbehandlung der gespaltenen Emulsion ist im Anspruch 2 gekenn
zeichnet. Falls nach dem Behandeln der Emulsionen bzw. Abwässer ent
sprechend den Ansprüchen 1 und 2 das anfallende Wasser noch nicht ganz
den behördlichen Vorschriften entspricht, kann eine Endreinigung nach
den herkömmlichen bekannten Verfahren z. B. Zugabe von Metallsalz und
Ausfällen des entsprechenden Hydroxydes vorgenommen werden. Hierbei
muß jedoch nur noch ein Bruchteil der ansonsten zur Reinigung des Ab
wassers notwendigen Chemikalienmenge zugegeben werden.
Im Gegensatz zu dem Verfahren "Zugabe von organischen wasserlöslichen
Demulgatoren", wird bei Fettsäurezugabe (wasserunlöslichen Fettsäuren) die
organische Fracht des Wassers nicht erhöht. Durch die Spaltung/Destabili
sierung mit Fettsäuren wird eine eventuell notwendige weitere Reinigung
der Wasserphase mit den gebräuchlichen Metallsalzen oder eine anschließen
de biologische Reinigung in keiner Weise ungünstig beeinflußt. Eine solche
ungünstige Beeinflussung kann jedoch bei Anwendung wasserlöslicher Demulga
toren eintreten.
Im allgemeinen kann die zugegebene Fettsäure zur Wiederverwendung zurück
gewonnen werden. Wird z. B. eine Mineralöl-Emulsion durch Zugabe von Öl
säure instabil gemacht, trennt sich vom Wasser ein Gemisch Mineralöl
produkte/Ölsäure ab. Durch Zugabe von Ca2+ kann die Ölsäure als Calcium
salz gebunden werden und durch entsprechende Verfahrensschritte läßt sich
dieses von dem Mineralöl abtrennen. Versetzt man dann das abgetrennte Cal
ciumsalz mit Säure, wird die Ölsäure wieder frei und kann wiederverwendet
werden.
In einem metallverarbeitenden Betrieb fällt Abfall-Mineralöl-Emulsion
mit einem nichtionogenen Emulgator und einem Mineralölgehalt von ca. 2% an.
Weder durch Zugabe von Eisen- noch Aluminiumsalzen konnte die Emulsion
gespalten werden, selbst die Zugabe von mehr als 15 kg Metallsalz pro m3
brachte kein positives Ergebnis. Eine pH-Wert-Änderung und Temperatur
änderung blieb ohne jeden Einfluß.
Durch Untermischen von 2% Ölsäure kam es nach anschließender Standzeit zum
Aufschwimmen eines Mineralöl/Ölsäuregemisches. Die unterstehende Wasser
phase enthielt noch 120 mg Mineralöl/l.
Das abgetrennte Mineralöl/Ölsäuregemisch wurde mit Calciumhydroxid behandelt,
das gebildete Calciumoleat vom Mineralöl abgetrennt und durch Zugabe von
Salzsäure die Ölsäure wieder freigesetzt. Die zurückgewonnene Ölsäure konnte
erneut zur Emulsionsspaltung eingesetzt werden.
Die abgetrennte Wasserphase ließ sich zur Zugabe von 200 g/m3 FeCl3 zu einem
klaren Wasser mit einem Ölgehalt <5 mg/l reinigen.
Claims (2)
1. Verfahren zum Reinigen von Abwässern, die Emulsionen sind oder
Emulsionen enthalten,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Abwasser mit einer zu spaltenden Mineralöl- oder Mineralfett-
oder Mineralwachs-Emulsion Ölsäure oder eine andere in Wasser unlös
liche Fettsäure oder ein in Wasser unlösliches Fettsäuregemisch
zugegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das von
der gespaltenen Mineralöl- oder Mineralfett- oder Mineralwachs-
Emulsion sich abtrennende Fettsäuregemisch mit Kalk behandelt wird,
die gebildeten Fettsäuren-Calciumsalze abgetrennt werden, und daraus
durch Behandeln mit entsprechenden Säuren die Fettsäuren wieder
freigesetzt und einer weiteren Einsatzmöglichkeit zugeführt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833344722 DE3344722A1 (de) | 1983-12-10 | 1983-12-10 | Verfahren zur abwaesserreinigung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833344722 DE3344722A1 (de) | 1983-12-10 | 1983-12-10 | Verfahren zur abwaesserreinigung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3344722A1 DE3344722A1 (de) | 1985-06-20 |
DE3344722C2 true DE3344722C2 (de) | 1991-05-23 |
Family
ID=6216601
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19833344722 Granted DE3344722A1 (de) | 1983-12-10 | 1983-12-10 | Verfahren zur abwaesserreinigung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3344722A1 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2013167150A1 (en) * | 2012-05-08 | 2013-11-14 | Bentley Instruments S.A.R.L. | Reagent for clarifying emulsions and method of clarification |
-
1983
- 1983-12-10 DE DE19833344722 patent/DE3344722A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3344722A1 (de) | 1985-06-20 |
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