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Rechenmaschine mit zwei gleichachsig auf einem verschiebbaren Schlitten
angeordneten Zählwerken. Es gibt Rechnungsarten, namentlich auf dem Gebiete der
Geodäsie, bei denen die ständige gleichzeitige Errechnung von wechselseitigen Sinus-
und Kosinuswerten erforderlich ist. Es ergeben sich dabei z. B. Aufgaben wie die
folgende: Zwei Werte sind mit gemeinsamem Multiplikator zu multiplizieren, also
1#43573-E2 ` (- 0,02 + 0,32.
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Das Produkt des ersten Klammerwertes ist von einer gegebenen Größe
,4,37 zu subtrahieren-, das andere Produkt zu einer gegebenen Größe 7,23 zu addieren.
Die Differenz. 4,341285316 und die Summe 7,68943.1944 müssen in einem einzigen Rechenvorganggleichzeitig
getrennt nebeneinander im Resultatwerk zum Erscheinen gebracht werden. Für diesen
Zweckkönnen nur Rechenmaschinen mit einer erheblichen Anzahl von Wertstellen im
Einstell- und Resultatwerk Verwendung finden; in dem gewählten Zahlenbeispiel müssen
.es 2o sein. Die Lösung vorstehend. genannter Aufgabe geht in folgender Weise vor
sich:
Das Resultatwerk zeigt in der 18. bis 2o. Wertstelle den Wert
.1,37, in der B. bis io. Wertstelle den Wert 7,23 an. Da der gemeinsame Multiplikator
acht Wertstellen umfaßt, so muß der Zählwerkschlitten um sieben Stellen nach rechts
verschoben werden. Dabei gelangt der Wert .1,37 unter die i i. bis i 3., der Wert
7,23 unter die i. bis 3. Wertstelle des Einstellwerkes. In diesem wird der Klaminerwert
o.32 in der i. und 2. Wertstelle eingestellt. Um jedoch gleichzeitig neben der Addition
7,2-3-: 1,4357342-o,- 2 durch dieselben Kurbeldrehungen die Subtraktion -1,37 -
14.357 3-12 # 0,02 durchführen zu können, muß statt des Wertes 0,o2 sein Komplement
99999999#98 im Einstellwerk eingestellt werden, und zwar in der i i. bis 2o. Stelle,
so daß die Maschine jetzt folgendes Zahlenbild zeigt: Einstellwerk 99999999,9800000000,32
0000000000 .1,3700000007,230000000 Umdrehungs- Resultatzählwerk. z ' hlm
-erk '
Werden jetzt die dem gemeinsamen Multiplikator 1,4357342 beider eingestellten
Werte entsprechenden Rechtskurbeldrehungen ausl eführt, so findet in der rechten
Hälfte der Maschine eine Addition, in der linken eine Subtraktion der bei diesem
Rechenvorgang gebildeten Produkte statt. Es erscheint in der linken Hälfte des Resultatzählwerkes
die Differenz .1,3:112353i6, in der rechten Hälfte die Summe 7,639.13.19.1.1 und
im Umdrehungszählwerk der Multiplikator 1,.1;5734z gemäß folgendem Bilde: Einstellwerk
9999999998 00000000,32 o01,.13573-1' 4,341285316 7,689434944 Umdrehungs- linke Hälfte
rechte Hälfte zählwerk des Resultatzählwerkes.
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Bei den normal gebauten Maschinen werden, wie das erste Zahlenbild
zeigt, bei der ,iebenstelligen Verschiebung des Zählwerk-#.chlittens die rechts
liegenden Wertstellen des Umdrehungszählwerkes in den Bereich der ganz. links liegenden,
auf 9 eingestellten Wertstellen des Einstellwerkes gebracht. Letztere würden daher
auf diese Stellen des Umdrehungszählwerkes einwirken, was eine Kontrolle des Multiplikators
durch den Rechnenden unmöglich machte. Man hat diesem i'belstand dadurch abzuhelfen
versucht, daß nian im Umdrehungszählwerke Scheiben kleineren Durchmessers wählte
und ein -zweites Umdrehungszählwerk, das allein mit Zehner-Schaltung ausgerüstet
war, an anderer Stelle der Maschine anordnete. Ganz abgesehen davon, daß es für
eine auf Serienarbeit eingestellte Fabrikation immer von Nachteil ist, gleichen
Zwecken dienende Einzelteile (Zählscheiben und deren Antriebräder) in verschiedenen
Größen anzufertigen, bietet auch die sich dadurch ergebende Anordnung dieser Einzelteile
in verschiedener Teilung ihrer Abstände fabrikatorische Nachteile. Dazu kommt, daß
durch Anbringung eines zweiten mit Zehnerschaltung versehenen Umdrehungszählwerkes
an anderer Stelle der Maschine deren Bau weiter kompliziert und ihr Umfang vergrößert
wird.
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Die Schwierigkeiten könnten allerdings auch behoben werden, indem
man das Umdrehungszählwerk von dem gleichachsig zu ihm auf dem gemeinsamen Schlitten
gelagerten Resultatzählwerke so weit abrückte, daß auch bei äußerster Verschiebung
des Schlittens nach rechts keine der Wertstellen des Umdrehungszählwerkes in den
Bereich des Einstellwerkes gelangen könnte. Dadurch würde aber ein erheblicher toter
Raum in der an sich schon recht umfangreichen Maschine geschaffen. Dies ist gerade
für Rechenmaschinen nicht erwünscht.
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Eine Einrichtung, die die Durchführung eingangs erwähnter Rechnungen
bei Vorhandensein nur eines mit Zehnerschaltung verelienen, gleichachsig zum Resultatwerk
angeordneten Umdrehungszählwerkes gestattet und die vor allem ohne bauliche Veränderungen
der Maschine die Verwendung gleich gestalteter und bemessener Zählscheiben und Antriebräder
für beide Zählwerke ohne Vergrößerung des Abstandes der Zählwerke voneinander oder
Veränderung der Teilung des Zählscheibenabstandes zuläßt, bildet den Gegenstand
der vorliegenden Erfindung. Sie besteht darin, daß die Zehnerschaltmittel und Vorgelegezähnung
des linken (Umdrehungs-) Zählwerkes so gegen die Zahlenräder des linken Zählwerkes
verlegt sind, daß die Antriebräder, wenn sie bei verschobenem Schlitten dem linken
Zählwerke egenüberstehen, nicht auf diese einzuwirken' vermögen, sondern sich wirkungslos
an ihm vorbeidrehen.
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Eine beispielsweise Ausführung der Erfindung ist in der Zeichnung
in Abb. i im Grundriß und in Abb. 2 im Teilschnitt durch, das linke Werk an einer
Rechenmaschine dargestellt, bei der ein Resultatzählwerk und ein Umdrehungszählwerk
gleichachsig nebeneinander angeordnet sind. Abb. 3 zeigt die Teile nach Abb. i in
anderer Lage.
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Abb. i zeigt im rechten Teil beispielsweise drei einstellbare Antriebräder
a, denen die drei höchsten Wertstellen (Zählscheiben) des Resultatzählwerkes b gegenüberstehen,
und im linken Teile die drei niedrigsten Wertstellen
(Zählscheiben)
des die Kurbelumdrehungen anzeigenden Umdrehungszählwerkes c, das in bekannter Weise
durch den Einzahn d angetrieben wird. Die beiden Zählwerke b und c sind in bekannter
Weise gleichachsig zueinander auf einem in Richtung des Pfeiles z verschiebbaren
Schlitten e angeordnet, auf dem auch vermittels der Lagerwände ei die Welle /l der
Vorgelegezahnräder f aller Zählscheiben b, c gelagert ist. Zur Zehnerschaltung
dienen bei beiden Zählwerken b und c die bekannten hammerförmigen Hebel g, g1 (Abb.2),
die um feste Zapfen g= auf dem Schlitten e drehbar sind und an der Vorgelegewelle
/l geführt `werden. Diese Zehnerschalthebel g, gl werden durch Anschläge b1. cl
der Zählscheiben &, c den umlaufenden Schaltstiften a1, dl in den Weg gestellt,
die dadurch seitlich verschwenkt und in die Zwischenzahnräder f hineingetrieben
werden. Besondere Rückdrückkurven a2, d2 legen die Zehnerschalthebel g, g1 nach
geleisteter Schaltarbeit in die Ruhelage nach Abb.2 zurück.
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Nach der Erfindung sind die Zehnerschalthebel g1 und Schaltstifte
dl des Umdrehungszählwerkes c so gestaltet und dessen Zwischenzahnräder f so verlegt,
daß bei einer Verschiebung des Zählwerkschlittens e nach rechts (Abb. ;) die verstellbaren
Zähne a3 und die Schaltstifte a1 der Antriebräder a
nicht auf die Zählscheiben
c und deren Zehnerschaltmittel g 1 einwirken können. In der gezeichneten Ausführung
sind die bisher rechts von den Zählscheiben c liegenden Zwischenzahnräder f auf
deren linke Seite gelegt, auf der demgemäß auch die Zahnkränze c2 der Zählscheiben
sitzen. Links neben jedem Zwischenrad f ist der Zehner-;chaltliebel g1 angeordnet,
der sich von dem Hebel g der Resultaträder b durch das Fehlen des Rückdrücklappens
g3 unterscheidet, an dessen Stelle eine entsprechende Verbreiterung der den Schaltstift
dl seitlich abdrängenden Schrägfläche g 1 treten kann. Da bei dieser Einrichtung
-zwischen jedem Zwischenrad f und seinem Schalthebel i r' ein Spielraum x
besteht, so muß natürlich der vom Schalthebel g1 seitlich abzudrängende Schaltzahn
dl so verbreitert sein, daß er über diesen Spielraum x hinweg sein Zahnrad /anzutreiben
vermag. Die Zeichnung läßt das in Abb. i erkennen. Die Rückdrückkurven d= müssen
infolge Fehlens der Schalt-Nebellappen g3 über den Umfang der Räder d3 hervorspringen,
wie die Zeichnung erkennen läßt. Seitlich an dem Zahnkranz c° ist der Steueranschlag
ei angebracht, beispielsweise auf einem seitlich an dem Zahnkranz e2 befestigten
Ring lt (Abb.2).
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Wird der Schlitten e so weit nach rechts verschoben, daß eine Zählscheibe
c einem Antriebrade a gegenübersteht (Abb.3), dann vermögen dessen Zähne a1, a3
weder auf die Zwischenräder f noch auf die Zehnerschalthebel g1 einzuwirken. Die
ersteren, ä1, bewegen sich rechts an den Rädern f vorbei und die letzteren, ca3,
drehen sich vor den Hebelköpfen g4 durch, die sich allemal in der Lage nach Abb.
3 befinden. Demzufolge kann das Umdrehungszählwerk c niemals von dem Antriebwerk
n beeinflußt werden, selbst dann nicht, wenn es sich unmittelbar an das Werk b anreiht.
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An Stelle des Umdrehungszählwerkes c kann auch ein dem ersten Resultatwerke
h gleichachsiges zweites Resultatwerk treten.
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Die Räder d3 können auch fehlen; die Kurven d-' können unmittelbar
an der )Pelle d4 angebracht sein, z. B. Sektoren bilden.