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Verfahren und Maschine zum Einwickeln von Zündholzschachtelpaketen
und ähnlichen Gegenständen. Die mit den bisher bekannten Maschinen zum Einwickeln
von Zündholzschachteln hergestellten Pakete haben in der Regel drei Klebstellen.
Zunächst werden die Schachtelstapel schlauchartig umhüllt, wobei an der einen Längskante
des Einwickelpapiers aufgetragener Klebstoff den Schlauch schließt. Sodann werden
die beiden Enden des Schlauches gefaltet, wobei auf jede Schlußklappe während des
Umwickelns Klebstoff aufgetragen wird, mit dem die hohlen Faltkörper gefüllt sind.
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Nach einen anderen Verfahren wird der auf dem vorgeschnittenen Papierblatt
ruhende Schachtelstapel in einen Faltschacht nach abwärts bewegt, wobei sich die
über die untere
Fläche des Stapels überstehenden Teile des Papierblattes
um die Längsseiten und Stirnseiten des Stapels legen, worauf die über die obere
Fläche des Stapels hinausragenden Teile des Papierblattes umgefaltet werden, und
nach Auftragen von Klebstoff auf diese Teile deren Verkleben erfolgt.
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Das vorliegende Verfahren ist eine weitere Ausbildung und Vereinfachung
des zuletzt angedeuteten Verfahrens, derart, daß das nachträgliche Auftragen von-
Klebstoff während des Einwickelns überhaupt ganz vermieden wird, der Klebstoff vielmehr
während der Einführung des Einwickelpapiers in die Wickellage durch eine zweckmäßig
mit der Vorschubwalze für das Papier verbundene, in den Klebstoffbehälter eintauchende
Scheibe an der einen Längskante des Papiers aufgetragen werden kann, was eine sehr
schmale Klebestelle nelast Ersparnis an Klebstoff zur Folge hat.
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Nach dein Auftragen des Klebstoffes wird (las für ein Paket bestimmte
Papierblatt abgeschnitten und durch eine Zange in die Wickellage, und zwar in wagerechter
Lage, befördert, worauf der zur Bildung des Pakets bestimmte Zündholzschachtelstapel,
meistens fo Stück, etwa auf die Mitte des flach ausgebreiteten Papierblattes geschoben
wird. Ein senkrecht beweglicher Kolben drückt nun den Schachtelstapel mit dem unter
ihm liegenden Papierblatt in an sich bekannter Weise durch eine rechteckige öffnung
in einen senkrechten Schacht, wobei zwei Streifen des Papiers sich um die beiden
Längsseiten des chachtelstapels legen, während zwei Vor-S S falter Teile des Papiers
um die Schmalseiten des Stapels legen und gleichzeitig die über die Schmalseiten
überstehenden Streifen des um die Längsseiten des Stapels gelegten Papierteils über
die Schmalseiten falten. Ist das so vorbereitete Paket :auf einer tiefergelegenen
Grundfläche angelangt, so wird abweichend von bekannten Vorschlägen erst der über
der oberen Fläche des ruhenden Stapels vorstehende, nicht mit Klebstoff versehene
Schlusstreifen des Papierblattes unter Einfalzen der seitlichen Teile mittels zweier
seitlich schwingender Falter und eines wagerecht beweglichen Schiebers uni die obere
Fläche des ruhenden Stapels gelegt, worauf das ganze Paket mittels eines wagerecht
beweglichen Kolbens verschoben wird. Hierbei falten zwei seitliche Bleche mit schrägen
Flächen in Verbindung mit einer oberen festen Platte zunächst die an den Stirnseiten
des Stapels nach oben stehenden Enden des Schlußstreifens flach nach außen, während
weitere feste seitliche Platten das Paket völlig schließen. Die mit Klebstoff versehene
Kante des Papiers wird hierbei nicht nur über die obere Fläche des Pakets gelegt
und mit dem vorher umgelegten Papierteil verklebt, sondern es werden, wie bereits
angedeutet, auch die beiden seitlichen Streifen des Papiers um die Schmalseiten
des Pakets gelegt und mit den vorher umgelegten Papierteilen verklebt.
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Abb. i der Zeichnungen zeigt eine Vorderansicht der Maschine, Abb.
2 eine obere Ansicht bzw. einen Schnitt nach Linie x-x der Abb. i. Abb. 3 ist ein
Schnitt durch die Papierzuführung. Abb, q. bis 9 vierbildlichen das Fertigfalten
und Ausstoßen des Paketes, während die Abb. fo bis 16 den Verlauf des Arbeitsganges
bei der Herstellung des Paketes schaubildlich veranschaulichen. Die Abb. 17, 18
und i9 zeigen die Vorfalter in vergrÖßertem Maßstabe. Die Abb. 2o, 21 und 22 veranschaulichen
das Fertigfalten und Verkleben des Papierblatts gleichfalls in vergrößertem Masstabe.
Um die im Maschinengestells gelagerte Welle :2 schwingt lose der Arara 3 (Abb. i),
der mit seinem freien Ende die Welle 4 so hält, das die von ihr getragene Papiervorratsrolle
5 durch ihr Eigengewicht auf der Vorschubwalze i9 anliegt (Abb. 3). Letztere dreht
sich ununterbrochen und erhält ihren Antrieb von dem auf der Hauptwelle 7 der Maschine
befindlichen Kettenrade 8, das mittels Kette (las auf der Welle g sitzende Kettenrad
io in Umdrehung versetzt (Abb. i und 2). Die auf cler Welle 9 angeordnete Reibscheibe
ii wirkt einerseits auf die Reibscheibe 12 und bewirkt hierdurch die Zuführung der
auf das Förderband 13 geschichteten Schachteln, anderseits auf die Reibscheibe-
i4, die verschiebbar auf dem Bolzen 15 befestigt ist. Das Schaltrad i6 sitzt lose
auf dem Bolzen 15 und wird von der am Bolzen 15 befestigten Klinke 17 mnitgenommen.
Das mit 16 ,s arr verbundene Stirnrad 18 steht im Eingriff mit dem auf der Vorschubwalze
i9 befestigten Stirnrade 20. Eine mit der Walze i9 verbundene Scheibe i9', oder
auch hin Teil der Walze i9 selbst, taucht in den Klebstoffbehälter 21. Der Wälze
ig parallel ist die Leitrolle 22 angeordnet. Das Schaltrad 16 gestattet, das die
Abwicklung des Papiers vorübergehend beschleunigt werden kann. Dieser Fall wird
eintreten, wenn der Hub der vom Hebel 23 (Abb. ä) mittels der Kurvenscheibe 2d.
gesteuerten und an den Stangen 25,26 geführten Greifer 27,-28, die das zwischen
der Rolle 29 und dem Gewicht 30 (Abb. 3) eingeklemmte und bis zu den Schereninessern
31, 32 reichende Papierende erfassen und nach der Vorfaltvorrichtung hin ziehen,
größer ist als die zwischen t 9 und 29 abgewickelte Vorratslänge. Sowohl bei Beginn
des Arbeitens als auch in- i Folge falscher Einstellung der Reibscheibe 1.1 ist
dieser Zustand möglich.
Dias Auftragen von Klebstoff auf die Längskante
des Papiers mittels der mit der Vorschubwalze i9 verbundenen Scheibe i9' kann ununterbrochen
geschehen oder beliebige Unterbrechungen erhalten, denen entsprechend die Scheibe
i9' oder der zur Klebstoffübertragung dienende Teil der Vorschubwalze mit Aussparungen
zu versehen ist. Die Dicke der aufzutragenden Klebstoffschicht verändert sich durch
Verschiebung de Abstreifers 33 mittels des exzentrischen Knopfbolzens 34 (Abb. 2).
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Sobald die Greifer 27, 28 das für die Umwicklung desPaketes erforderlichePapier,
wie in Abb. 3 durch punktierte Linie 35 angedeutet, bis in den Bereich diel Vorfalter,
in all und für sich bekannter Weise vorgezogen haben, wird durch die -Messer 3i,
32 das Papierblatt 35 abgeschnitten. Alsdann wird mittels des vom Hebel 39 und Exzenter
43 der Hauptwelle 7 (Abb. i und 2) bewegten Kolbens 38 voll den auf dem Förderband
13 zugeführten Schachteln ein zur Bildung des Paketes bestimmter Stapel abgetrennt
und in die Wickellage befördert, wie dies aus der oberen Ansicht (Abb. 2 und 3)
ersichtlich ist, in der das zum Einwickeln bestimmte Papierblatt 35 und der Schachtelstapel
a punktiert dargestellt ist. Abb. io zeigt schaubildlich die Anfangslage des Stapels
a auf dem Papierblatt 35. Die Faltstellen des Papierblatts sind in dieser Abbildung
durch strichpunktierte L illien dargestellt. In den Abb. io bis 16 ist die Klebstoffstelle
i. durch Schraffur angedeutet. Wie au:s Abb. io ersichtlich, kommt der Stapel u
derart auf dem Papierblatt 35 zu liegen, daß der mit Klebstoff i versehene Streifen
b des Papierblattes weiter vorstellt als der ihm gegenüberliegende Streifend. Der
Unterschied zwischen beiden (b und d) lrnuß mindestens der Breite des Klebstoffstreifeils
i. entsprechen.
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Durch den senkrecht beweglichen Kolben 6 (Abb. i) wird nun der Stapel
a: mit dem unter ihm liegenden Papierblatt 35 in einen senkrechten Schacht herabgedrücl,#t,
wobei die in der Ebene .1--_r- (Abb. i) liegenden Leisten 36 (Abb. 2 und 5) die
Streifen b und d (Abb. io) des Papierblattes 35 um die Längsseiten dos Stapels a
legen, während Vorfalter nicht nur die Streifen f des Papierblattes um die Schmalseiten
des Stapels a, sondern auch die überstehenden Streifen b' :und d' um diese Schmalseiten
falten.
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Die Form der Vor falter ergibt sich aus Abb. 3 und 5. Die Abb. 17
und 18 zeigen verschiedene Stellungen des Stapels a bei dessen Abwärtsbewegung in
größerem Maßstabe. Abb. i9 ist eine obere Ansicht der -'orfalter nebst Leisten 36.
Jeder Vorfalter bestellt aus der kurzen dreieckförmigen Platte 37 und den beiden
mit dieser Platte einen Schlitz bildenden schrägen Führungsplatten 37', deren Form
auch aus Abb. 5 ersichtlich ist. Beim Beginn der Abwärtsbewegung des Stapels a (Abb.
17) werden zunächst durch die Platten 37 die Streifen f (Abb. iö) des Papierblattes
35 auf die Schmalseiten des Stapels ä gelegt (Abb. i i). Bei weiterer Abwärtsbewegung
des Stapels gleiten die Endteile b' und d' -der Streifen b und d an
den schrägen Führungsplatten37'entlang (Abb.18), so daß diese Teile auf die bereits
vorgefalteten Streifen f gelegt werden (Abb. 12). Diese Faltung ist beendet, wenn
der Stapel mit dem Papierblatt die Grundplatte i (Abb.5) erreicht hat. Die Vorfalter
37, 37' werden zweckmäßig wagerecht verschiebbar auf festen Zapfen unter Einschaltung
von Federn gelagert, so daß :sie Ungleichmäßigkeiten des Stapels Rechnung tragen
können.
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Wenn der Schachtelstapel a. mit dem vorgefalteten Papierbliatt 35
die Grundplatte i erreicht hat, so bleibt er zunächst eine Zeitlang in Ruhe, bis
der überstehende Teil des Streifens d (Abb. 12) über die obere Fläche des Stapels
a gelegt ist. Bevor dies aber geschieht, werden die überstehenden Seitenteile
d' des Streifens d durch die in wagerechter Ebene schwingenden Faltbleche
4o, 41 (Abb. 4. und 2o) gemäß Abb. 13 eingefaltet. Diese Faltbleche 40, 41 sind
drehbar an einer den Ausstoßkolben 45 (Abb. 5) tragenden Platte 45' (Abb. 5 bis
8) gelagert und werden durch schräge Kanten des Schiebers 46 bewegt, die mittels
Rollen 49, die die Falter 40, 41 tragenden Hebel 5o in Schwingung setzen, wenn der
Schieber 46 durch die um den Zapfen 47 arm Hebel 39 drehbare Klinke 48 (Abb. 5)
nach rechts verschoben wird. .,IM. 7, 2o und 21 zeigen diese Endstellung
der beiden Falter 40, 41. Die Falter 40, 41 falten hierbei die oberhalb des Stapels
a liegenden Teile der Streifend' in der aus Abb. 13 ersichtlichen Weise, indem sie
die nach oben über die Schmalseiten des Stapels überstehenden Teile der Enden d'
des Streifens d nach innen auf die Oberseite des Stapels a legen. Während nun der
Schieber 46 sich weiter nach rechts in die aus Abb. 8 und 21 ersichtliche Lage bewegt,
bis sein Ansatz 54 (Abb. 6) sich gegen den festen Bolzen 44 legt, faltet die rechts
etwas gerundete Kante des Schiebers 46 den oberhalb des Stapels a vorstehenden Teil
des Streifens d
über die obere Fläche des Stapels, wie in Abb. 13 angedeutet,
bis dieser Teil sich ganz auf die obere Fläche des Stapels a legt, wie Abb. 14 veranschaulicht.
Nunmehr verschiebt der von der Rolle 51 (Abb. 5) der Stange 42 beeinflußte, um 52
drehbare Hebel 53 den Ausstoßkolben 45 nach rechts, der das beinahe
fertige
Paketmitnimmt, während der Schieber 46 in Ruhe bleibt, so daß die Rollen 49 nun
an dem jetzt stillstehenden Schieber 46 gleiten, die Hebel 5o wieder unter dem Einfluß
der Feder 61 ihre Anfangslage (Abb. 9) einnehmen und die Faltbleche 40, 41 aus dem
Paket treten. Diese wagerechte Verschiebung des beinahe fertigen Paketes hat zur
Folge, daß die linke Kante des oberen festen Bleches 57 (Abb. 4., 5 und 21) den
nach oben vorstehenden oberen Streifen b des Papierblattes gemäß .ebb. 15 umlegt,
wobei die schrägen Flächen der Seitenbleche 58 (Abb. 5) bewirken, daß die beiden
seitlichen Teile b' dieses Streifens so gefaltet werden, wie es die Abb. 15 zeigt.
Bei dem weiteren Verschieben des Paketes im Sinne der Pfeile (Abb. 5, 6, 21 und
22) findet dann durch Vermittlung der festen Bleche 57 und 59 ein Umfalten der vorstehenden
Teile b' sowie ein Verkleben des Streifens b auf denn Streifen d (Abb. 15) und gleichzeitig
der gefalteten Teile b' der beiden Schmalseiten des Paketes statt. Wie besonders
aus den Abb. 21 und 22 ersichtlich, reicht die Klebstelle i im Gegensatz zu allen
bisher bekannten Packungen nicht bis auf die Teile f des Papierblattes, sie bildet
vielmehr eine hinreichende Schlußstelle auf den Teilen d und d' des Papierblattes.
Dadurch ist als weiterer Vorteil .der neuen Packung eine erhebliche Ersparnis an
Einwickelpapier erzielbar.
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Damit das Verkleben der Enden der beiden Teile b' des Streifens
b auf den Schmalseiten des Stapels sachgemäß erfolgen kann, muß der Streifen
b, wie bereits erwähnt und aus Abb. 10, 20 und 21 ersichtlich, in der Lage
Abb. 14 genügend weit über die obere Fläche des Stapels hinausragen, derart, daß,
wenn die Bleche 57 und 58, wie beschrieben, ,die Enden der Teile b' gemäß Abb. 15
gefaltet haben, der Klebstoffstreifen i auf seiner ganzen Länge frei bleibt und
das Verkleben dieser Teile b' auf den vorgefalteten Teilen d' erfolgen kann. Auf
diese Weise wird eine bisher nicht bekannte Verklebung des Schlußstreifens b in
dessen ganzer Ausdehnung erzielt, so daß mit verhältnismäßig geringen Klebstoffmengen
das Papierblatt sicher und zuverlässig verklebt -werden kann.
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Das Paket ist nun vollständig verschlossen und verklebt (Abb. 16),
die Stange 42 geht zurück und der Hebel 53 schwingt aus der gestrichelten Lage (Abb.
5) unter dem Einfluß der Feder 6o in die ausgezogene Lage. Die von der Feder 61
an dem Schieber 46 in die Lage Abb. 9 gedrückten Rollen 49 veranlassen hierbei,
daß auch der Schieber 46 an der Rückwärtsbewegung des Hebels 53 und des Kolbens
45 teilnimmt, bis sein Ansatz 55 wieder am Bolzen 44 anliegt (Abb. 4), womit die
Aufnahmestellung für des folgende Paket gegeben ist. Die Seitenbleche 58 sind an
Hebeln 58' (Abb. 5 bis 9) befestigt, die um Zapfen 62 drehbar sind und unter denn
Einfluß einer Feder 63 stehen, zum Zweck, kleine Ungleichheiten in der Größe der
Pakete auszugleichen.
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Zweckmäßig werden die fertiggeklebten Pakete auf ihrer Bahn an seitlich
und oben angeordneten Heizröhren vorbeibewegt, die ein schnelleres Trocknen des
Klebstoffes sichern.