DE4037858A1 - Ringspinnvorrichtung - Google Patents
RingspinnvorrichtungInfo
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- D01H7/00—Spinning or twisting arrangements
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Ringspinnvorrichtung mit
einer antreibbaren Spindel zum Aufnehmen einer Spule und
einer die Spindel und die Spule konzentrisch umschließenden
Ringführung für einen eine Führungsöse für das zulaufende
Garn aufweisenden Läufer.
Bei Ringspinnvorrichtungen wird die von einem Streckwerk ab
gezogene Faserlunte über eine Ringspinnführung einer auf
einer angetriebenen Spindel gelagerten Spule zugeführt. Die
Ringspinnführung besteht im allgemeinen aus einem auf einem
Führungsring konzentrisch um die Spule umlaufenden Läufer,
der mit zwei die Läuferbahn beidseitig umfassenden Schenkeln
auf den Ring aufgesteckt wird und eine Führungsöse für das
der Spule zugeführte Garn bildet, so daß das der drehenden
Spule zulaufende Garn den Läufer mitnimmt. Jede Umdrehung
des Läufers ergibt dabei eine Garneindrehung, während der
Drehzahlunterschied zwischen der voreilenden Spule und dem
nachlaufenden Läufer die Aufwickelgeschwindigkeit des Garnes
bestimmt. Die einerseits auf den Läufer und anderseits auf
die mit Hilfe des Läufers um die Spule herumgeführte und da
bei zu einem Garn eingedrehte Faserlunte wirkenden Flieh
kräfte bedingen im Zusammenhang mit den Führungskräften für
das Garn ein Kippmoment auf den Läufer quer zur Läuferbahn,
was zu einer Beschränkung der zulässigen Läuferumlaufzahlen
im Dauerbetrieb führt. Dazu kommt noch, daß sich die Zulauf
bedingungen des Garnes zur Spule mit wachsendem Spulendurch
messer ändern, weil sich die Abzugsrichtung des Garnes von
der Führungsöse des Läufers tangential zur Spule mit dem
während des Wickelvorganges zunehmenden Spulendurchmesser
ändert. Diese Abhängigkeit der Garnabzugs- und Aufwickelbe
dingungen im Bereich der Ringspinnführung bedingt unter
schiedliche Garnbelastungen, die sich insbesondere bei höhe
ren Umlaufzahlen des Läufers störend bemerkbar machen.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Ring
spinnvorrichtung der eingangs geschilderten Art so auszuge
stalten, daß einerseits hohe Läuferumlaufzahlen und ander
seits weitgehend gleichbleibende Abzugsbedingungen für das
von der Ringspinnführung der Spule zulaufende Garn sicherge
stellt werden können.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß der
Läufer aus einem die Spule umschließenden, in die Ringfüh
rung eingreifenden Ringkörper besteht, der über nachgiebig
an der Spule anliegende Bügel an der Spule abgestützt ist,
und daß ein Bügel die Führungsöse im Anliegebereich des Bü
gels an der Spule aufweist.
Durch das Vorsehen eines die Spule umschließenden Ringkör
pers, der gegenüber dem Führungsring drehbar gehalten wird,
kann das von den Garnführungskräften herrührende Kippmoment
über den Läufer ohne weiteres aufgenommen und abgetragen
werden. Die einseitige Fliehkraftbelastung eines auf dem
Führungsring umlaufenden Läufers entfällt ja, wobei eine
nach außen wirksame Fliehkraftbelastung durch eine rota
tionssymmetrische Ausbildung des Läufers vermieden werden
kann. Die zusätzliche Abstützung des Ringkörpers an der
Spule über die an der Spule anliegenden Bügel entlastet da
bei die Ringführung, so daß hohe Umlaufzahlen erreicht wer
den können.
Die Bügel müssen nachgiebig an der Spule anliegen, damit die
durch das Aufwickeln des Garnes bedingte Zunahme des Spulen
durchmessers berücksichtigt wird. Mit der Anordnung der Füh
rungsöse im Anliegebereich eines Bügels an der Spule kann
außerdem die störende Abhängigkeit der Abzugsbedingungen des
Garnes im Bereich der Führungsöse von dem jeweiligen Durch
messer der Spule zumindest auf ein unerhebliches Maß herabge
setzt werden, weil die Führungsöse ihre Lage gegenüber der
Spulenoberfläche kaum verändert, so daß insgesamt gleichblei
bende Garnabzugsbedingungen auch für hohe Umlaufzahlen des
Läufers erreicht werden.
Besonders einfache Konstruktionsverhältnisse können in wei
terer Ausbildung der Erfindung dadurch erzielt werden, daß
der Ringkörper des Läufers aus wenigstens zwei an ihren En
den miteinander verbundenen Bügeln besteht, die die Spule
mit einer ihr gegenüber größeren Umfangslänge rotationssym
metrisch umschließen, federnd an der Spule anliegen und über
Laufschuhe mit radialem Bewegungsspiel in der Ringführung
gehalten sind. Die gegenüber der Spule größere Umfangslänge
der Bügel stellt ein Auseinanderspreizen mit wachsendem
Spulendurchmesser sicher, wenn die Laufschuhe mit radialem
Bewegungsspiel in der Ringführung gehalten sind, um die
Durchmesservergrößerung in einer Richtung durch eine ent
sprechende Durchmesserverringerung in der anderen Richtung
ausgleichen zu können. Durch die federnde Ausbildung der Bü
gel bleiben diese unabhängig vom jeweiligen Spulendurchmes
ser an der Spule angelegt, was für die Garnzuführung zur
Spule über die im Anlagebereich vorgesehene Führungsöse von
Bedeutung ist.
Die den Ringkörper bildenden Bügel des Läufers müssen nicht
nur um die Spule verdreht, sondern auch gegenüber der Spule
axial verschoben werden können, was eine Berücksichtigung
der Reibungsverhältnisse zwischen den Bügeln und der Spule
verlangt, indem beispielsweise die Bügel im Anliegebereich
an der Spule Gleitstücke aufweisen, die vorteilhaft eine ge
wölbte Gleitfläche aufweisen, um günstige Gleitbedingungen
sowohl bezüglich der Relativbewegung der Bügel gegenüber der
Spule in Umfangsrichtung als auch in axialer Richtung zu er
reichen.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise
dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Ringspinnvorrichtung in einer
zum Teil aufgerissenen, schematischen Draufsicht mit
leerer Spule,
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung der Ring
spinnvorrichtung mit voller Spule,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 2 in
einem größeren Maßstab,
Fig. 4 die Ringspinnvorrichtung in einem Vertikalschnitt ent
lang der Linie IV-IV der Fig. 1 in einem kleineren
Maßstab und
Fig. 5 einen Vertikalschnitt entlang der Linie V-V der Fig.
1 ebenfalls in einem kleineren Maßstab.
Die dargestellte Ringspinnvorrichtung besteht im wesentlichen
aus einer über einen Spindelwirtel 1 angetriebenen Spindel 2
zur Aufnahme einer Spule 3, der das aus einer verstreckten
Faserlunte hergestellte Garn 4 über eine Ringspinnführung 5
zugeführt wird, die eine Ringführung 6 für einen Läufer 7
aufweist. Dieser Läufer 7 besteht aus einem die Spule um
schließenden Ringkörper, der gemäß dem Ausführungsbeispiel
aus zwei federnd an der Spule 3 anliegenden Bügeln 8 zusam
mengesetzt ist, die aus je einem V-förmig gebogenen Federbü
gel gebildet werden, der im Verbindungsbereich seiner beiden
Schenkel einen Laufschuh 9 trägt und mit seinen Schenkelen
den mit den Schenkelenden des gegenüberliegenden Bügels 8
verbunden ist, wie dies insbesondere in den Fig. 1 und 2
durch die Schließstücke 10 angedeutet ist. Da die beiden
Bügel 8 die Spule 3 rotationssymmetrisch umschließen, und
zwar mit einer gegenüber der Spule größeren Umfangslänge,
können die an der Spule 3 anliegenden Schenkel der Bügel 8
mit wachsendem Spulendurchmesser während des Aufwickelvor
ganges auseinandergespreizt werden, was zwangsläufig eine
radiale Einwärtsbewegung der Gleitschuhe 9 zur Folge hat,
die demnach mit radialem Bewegungsspiel in der Ringführung 6
gehalten werden müssen. Zu diesem Zweck weist die Ringfüh
rung 6 im Querschnitt ein U-Profil auf, zwischen dessen
Schenkeln die Gleitschuhe 9 eingreifen. Um ein den jeweili
gen Verhältnissen angepaßtes Führungsspiel zwischen den
Gleitschuhen 9 und den sie in axialer Richtung festhalten
den Schenkeln der Ringführung 6 vorgeben zu können, können
die beiden Schenkel der im Querschnitt U-förmigen Ringfüh
rung 6 gegeneinander in axialer Richtung verstellt werden,
wie dies in der Fig. 3 angedeutet ist.
Das während des Spinnvorganges dem Läufer 7 über eine Öse 11
und einen Führungsring 12 zur Begrenzung der fliehkraftbe
dingten Auslenkung des sich bildenden Garnes zugeführte Garn
4 durchläuft eine im Verbindungsbereich zweier Schenkelenden
der Bügel 8 am Schließstück 10 vorgesehene Führungsöse 13,
über die es der Spule 3 tangential zugeführt wird. Mit wach
sendem Spulendurchmesser werden die Schenkel der Bügel 8
durch die Spule auseinandergespreizt, bis die Bügel 8 aus
der Ausgangslage nach der Fig. 1 eine Endlage entsprechend
der Fig. 3 einnehmen. Die Führungsöse 13 behält dabei ihre
Lage gegenüber der Spulenoberfläche weitgehend bei, so daß
sich die Abzugsbedingungen des Garnes durch die Führungsöse
13 nicht in einer den Spinnvorgang beeinträchtigenden Weise
verändern können. Es können daher sehr hohe Umlaufzahlen für
den Läufer sichergestellt werden, und zwar auch für einen
Dauerbetrieb. Um günstige Gleitbedingungen zwischen den Bü
geln 8 und der Spulenoberfläche zu erreichen, können die
Schenkel der Bügel 8 im Anliegebereich an der Spule 3 mit
Gleitstücken 14 versehen werden, die gemäß dem Ausführungs
beispiel durch auf die Bügelschenkel aufgesteckte Hülsen
gebildet werden.
Claims (3)
1. Ringspinnvorrichtung mit einer antreibbaren Spindel
zum Aufnehmen einer Spule und einer die Spindel und die
Spule konzentrisch umschließenden Ringführung für einen eine
Führungsöse für das zulaufende Garn aufweisenden Läufer, da
durch gekennzeichnet, daß der Läufer (7) aus einem die Spule
(3) umschließenden, in die Ringführung (6) eingreifenden
Ringkörper besteht, der über nachgiebig an der Spule (3) an
liegende Bügel (8) an der Spule (3) abgestützt ist, und daß
ein Bügel (8) die Führungsöse (13) im Anliegebereich des Bü
gels (8) an der Spule (3) aufweist.
2. Ringspinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Ringkörper des Läufers (7) aus wenigstens
zwei an ihren Enden miteinander verbundenen Bügeln (8) be
steht, die die Spule (3) mit einer ihr gegenüber größeren
Umfangslänge rotationssymmetrisch umschließen, federnd an
der Spule (3) anliegen und über Laufschuhe (9) mit radialem
Bewegungsspiel in der Ringführung (6) gehalten sind.
3. Ringspinnvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bügel (8) im Anliegebereich an der
Spule (3) Gleitstücke (14) aufweisen.
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Legal Events
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