DE4036133A1 - Verfahren und vorrichtung zur kontinuierlichen herstellung selbstbackender langgestreckter kohlekoerper - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur kontinuierlichen herstellung selbstbackender langgestreckter kohlekoerperInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
kontinuierlichen Herstellung langgestreckter, selbstbackender Kohlekörper
beliebigen gleichbleibenden Querschnitts, so Kohleelektroden für
elektrothermische Schmelzöfen, Futterblöcke, Kathoden- und Anodenelemente
für Elektrolysezellen für die Aluminiumherstellung, wobei der Kohlekörper
innerhalb eines metallischen Mantels ausgehend von einer Kohlenstoff und
ein kohlenstoffhaltiges Bindemittel enthaltenden plastischen Masse
mittels Erhitzung zufolge Durchgangs von elektrischem Strom hartgebrannt
wird. Das Verfahren gemäß der Erfindung ist geeignet, Kohleelektroden
entweder auf Vorrat oder unmittelbar in den sie verbrauchenden
Schmelzofen hinein zu erzeugen.
Zur kontinuierlichen Herstellung selbstbackender Kohleelektroden ist
bekannt, die plastische Kohlemasse entweder mittels eines eigenen
Backofens oder unter der Einwirkung der Hitze eines Schmelzofens in
Verbindung mit der Hitzeentwicklung beim elektrischen Betrieb der
Elektrode hartzubacken. Ferner kennt man mit diesen konventionellen
Verfahren zusammenwirkende Elektrodenfassungen bzw. Elektrodenhalte- und
-nachführ- bzw. -nachsetzvorrichtungen. Einen Überblick gibt der
nachfolgend skizzierte Stand der Technik.
Nach der NO-PS 1 49 451 werden Kohleelektroden für elektrothermische
Schmelzöfen unmittelbar in den Schmelzofen hinein in der Weise erzeugt,
daß man einen Elektrodenmantel aus eisenhaltigem Werkstoff mit der
plastischen Kohle- oder Elektrodenmasse füllt und den gefüllten
Elektrodenmantel kontinuierlich oder im wesentlichen kontinuierlich durch
einen den Elektrodenmantel umgebenden Brennofen hindurch abwärts führt.
Der hartgebackene, langgestreckte Elektrodenkohlekörper wird vor dem
Eintritt in den Schmelzofen wahlweise vom metallischen Elektrodenmantel
befreit, sofern die Elektrode zur Herstellung solcher Erzeugnisse
eingesetzt wird, die durch Eisen verunreinigt würden, beispielsweise
Silicium.
Da sich im elektrothermischen Schmelzofen jede Elektrode verzehrt, muß
sie für die kontinuierliche Herstellung oben immer wieder neu
nachgebildet werden, was durch Ansatzen neuer Elektrodenmantelstücke und
deren Füllung mit neuer plastischer Elektrodenmasse und deren Brennen
oder Backen im Brennofen beim Abwärtsgehen des Elektrodenmantels erfolgt.
Zur Heizung der Brennöfen läßt sich gemäß der NO-PS 1 49 451 jede
Energiequelle einsetzen; der Brennofen kann daher ein Elektro-,
Induktions-, Flamm- oder Konvektionsofen oder ein auf andere Weise
geheizter Ofen sein, wobei die Hitze von einer ringförmig den
Elektrodenmantel umgebenden Heizkammer auf den Elektrodenmantel
übertragen wird.
Allerdings findet sich in der NO-PS 1 49 451 für den Fall eines elektrisch
zu betreibenden Brennofens nicht explizit angegeben, wie die elektrische
Energie zugeführt und in Heizenergie umgesetzt wird.
Ein wesentliches technisches Merkmal gemäß dieser Publikation liegt
darin, daß die Energieversorgung für einerseits den Brennofen und
andererseits für den elektrischen Betrieb des Schmelzofens getrennt
voneinander vorzunehmen ist. Bei elektrisch zu heizender Brennkammer des
Brennofens und kontinuierlich in den Schmelzofen hinein erzeugter
Elektrode sind daher zwei Stromvesorgungsquellen und zwei
Stromkreisläufe erforderlich.
Ein grundsätzlicher Nachteil des Verfahrens gemäß der NO-PS 1 49 451 liegt
darin, daß sich die Elektroden nicht in beliebig großem Durchmesser
herstellen lassen, da die zum Brennen der Kohleelektrode benötigte
Energie dem Elektrodenmantel von außen her zugeführt werden und dann die
Elektrodenmasse bis zu deren Kern durchhitzen muß, und daß durch
thermische und Konsistenzeffekte die Gefahr von Rißbildungen während des
Backvorgangs mit steigendem Elektrodendurchmesser ansteigt. Eine weitere
praktische Beschränkung beruht darauf, daß man die
Durchsatzgeschwindigkeit der Elektrode durch den Brennofen mit steigendem
Elektrodendurchmesser verringern, den Backvorgang also verlängern muß, um
auch den Kern der Elektrode hartzubacken. Praktischerweise wird man davon
ausgehen müssen, daß sich bei Anwendung des Verfahrens gemäß der NO-PS
1 49 451 nur Elektroden in noch brauchbarer Qualität herstellen lassen,
deren Durchmesser nicht mehr als 140 cm beträgt.
Nach den auf der NO-PS 1 49 451 aufbauenden NO-Patentschriften 1 59 860 und
1 57 078 setzt man Brennöfen mit gasgeheizter Brennkammer ein. Auftretende
Nachteile sind ein erhöhter Raumbedarf für den Brennofen und das
Erfordernis von Einrichtungen zum vollständigen Auffangen der
entstehenden beträchtlichen Abgasmengen. Die Verwendung von Gas als
Heizmedium begrenzt überdies den möglichen Durchmesser des
Elektrodenquerschnitts ähnlich wie oben schon erläutert, da die
Durchhitzung der Elektrodenmasse ebenfalls von der Peripherie zum Kern
hin durch Wärmeleitung erfolgt. Wiederum nimmt mit steigendem
Elektrodendurchmesser die Backrate ab und die Tendenz zu Rißbildungen im
Elektrodenkern zu.
Nach der NO-PS 1 47 168 ist eine Vorrichtung zum Halten und zum
bedarfsweisen Nachsetzen kontinuierlich erzeugter, selbstbackender
Elektroden in den elektrischen Schmelzofen bekannt, wobei der
Elektrodenmantel mit radial nach außen stehenden Längsrippen versehen ist
und die Vorrichtung eine Mehrzahl von Klemmvorrichtungen aufweist, die
die Funktion haben, die Rippen des Elektrodenmantels zum Halten der
gesamten Elektrode zwischen sich einzuklemmen, zum Nachsetzen der
Elektrode die Rippen zwischen sich durchgleiten zu lassen und bei beiden
Funktionen außerdem als Kontakteinrichtung zur Einleitung des
Arbeitsstromes in die Elektrode zu dienen. Bei dieser Technik des
Haltens, Nachsetzens und der Stromversorgung der Elektrode wirken auf den
Elektrodenmantel keine radialen (deformierenden), sondern lediglich
tangentiale Kräfte ein.
Nach der NO-PS 1 49 485 werden eine Elektrodenzuführ- bzw.
-nachsetzvorrichtung und ein Verfahren zum Nachsetzen der Elektrode in
den elektrothermischen Schmelzofen beschrieben, wobei die
Nachsetzvorrichtung aus einer Mehrzahl von Nachsetzeinheiten besteht, die
rings um die Elektrode angeordnet sind und jeweils eine Klemmeinrichtung
zur lösbaren Festlegung an einer Rippe des Elektrodenmantels aufweisen.
Vorrichtung und Verfahren gemäß der NO-PS 1 49 485 sind geeignet, zusammen
mit einer Elektrodenhaltevorrichtung gemäß der NO-PS 1 47 168 Anwendung zu
finden.
Die Verfahren und Vorrichtungen gemäß der NO-Patentschriften 1 47 168 und
1 49 485 sind bislang lediglich bei Söderberg-Elektroden eingesetzt
worden, deren Elektrodenmantel in den Schmelzofen miteingeführt und dort
verbraucht wird. Bei diesem Elektrodentyp ist der Elektrodenmantel mit
radial tief nach innen ragenden Längsrippen versehen, um die
hartgebackene Elektrode zu verstärken. Rißbildungen im Kohlekörper sind
von geringerer Bedeutung, da dieser von dem Elektrodenmantel und dessen
Innenrippen zusammengehalten wird.
Es ist Aufgabe der Erfindung, die zum Stand der Technik erläuterten
Nachteile, insbesondere die hinsichtlich des praktisch möglichen
Durchmessers von kontinuierlich herstellbaren, selbstbackenden,
langgestreckten Kohlekörpern herrschenden Begrenzungen zu überwinden und
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, mit denen
sich Kohlekörper, insbesondere Kohleelektroden, mit Durchmessern von
2 Metern und mehr kontinuierlich erzeugen lassen.
Diese Aufgabe wird ausgehend von der eingangs beschriebenen Technik des
Brennens selbstbackender Elektroden mittels des elektrischen Stromes
bezüglich des Verfahrens gemäß der kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruchs 1 und bezüglich der Vorrichtungen gemäß der
kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 7 gelöst. In den
Unteransprüchen 2 bis 6 sind vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens
gemäß der Erfindung und in den Unteransprüchen 8 bis 14 vorteilhafte
Ausgestaltungen der Vorrichtung gemäß der Erfindung angegeben.
Die Erfindung wird zunächst allgemein und dann anhand von Figuren näher
beschrieben, wobei die im folgenden verwendeten Begriffe
"Elektrodenmantel", "plastische Elektrodenmasse", "Kohleelektrode" und
dergleichen synonym gesetzt sind für "Metallmantel", "Kohlenstoff und
kohlenstoffhaltiges Bindemittel enthaltende zu brennende Masse",
"langgestreckter Kohlekörper" und dergleichen.
Nach dem Grundgedanken der Erfindung wird die im Elektrodenmantel
enthaltene plastische Elektrodenmasse durch die Widerstandserwärmung beim
Gleichstromdurchgang durch die gesamte Elektrode bzw. einen Teil der
Längserstreckung der Elektrode erhitzt und gebrannt, wobei der
Elektrodenmantel sich radial nach außen erstreckende Längsrippen aus
elektrisch leitendem Material aufweist, der eine Pol der
Gleichstromquelle an den Außenrippen des Elektrodenmantels und der andere
Pol der Gleichstromquelle unmittelbar oder mittelbar mit dem
hartgebrannten Kohlekörper in leitender Verbindung steht, ferner die
elektrische Verbindung zwischen dem an den Außenrippen angeschlossenen
Pol durch Klemmverbindungen, die bei Aufrechterhaltung des elektrischen
Kontakts die Längsrippen zwischen sich durchgleiten lassen können,
erfolgt, und außerdem eine am Elektrodenmantel ansetzende Halte- und
Nachsetzvorrichtung vorgesehen ist, mittels derer sich die Elektrode in
axialer Richtung (nach unten, gegebenenfalls auch nach oben) bewegen
läßt.
Im Falle des unmittelbaren Anschlusses des anderen Pols der
Gleichstromquelle am Kohlekörper erfolgt dies beispielsweise mittels
ring- bzw. kranzförmig am Kohlekörper anliegender Kontaktelemente; im
Falle des mittelbaren Anschlusses ist der andere Pol der
Gleichstromquelle mit einem Bodenkontakt des Schmelzofens, in den die
Elektrode unmittelbar hineinerzeugt wird, verbunden. Bei beiden Varianten
hat nach einer gewissen Produktionsstrecke eine Abtrennung des
Elektrodenmantels unterhalb der mit den Rippen des Elektrodenmantels in
elektrischem Kontakt stehenden, mit dem ersten Pol verbundenen
Stromversorgungseinrichtung zu erfolgen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kommt ein mit radial sich
erstreckenden Längsinnenrippen aus elektrisch leitfähigem Material
versehener Elektrodenmantel zur Anwendung, um einen guten elektrischen
Kontakt zwischen dem strombeaufschlagten Elektrodenmantel und der
plastischen Elektrodenmasse sicherzustellen. Diese Innenrippen reichen
dabei zwischen 1 und 10 cm, vorzugsweise zwischen 2 und 6 cm Tiefe in die
Elektrodenmasse hinein.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform verwendet man einen
perforierten, das heißt mit Durchbrüchen oder Löchern versehenen
Elektrodenmantel und verbrennt die beim Backvorgang austretenden
brennbaren Gase im Bereich der elektrisch bewirkten Brennzone zur
Unterstützung der Brennhitzeerzeugung. Hierfür ist die Anordnung einer
den Elektrodenmantel umgebenden Gasauffangvorrichtung, in der unter
Lufteintritt die aus dem Elektrodenmantel austretenden Gase verbrannt
werden, erforderlich, der Vorteil der Maßnahme, den Heizwert der
austretenden Gase zu nutzen, ist nicht nur ein ökonomischer, sondern
beruht insbesondere auf einer schnelleren Ausbildung einer Schale
hartgebrannten Elektrodenmaterials, deren elektrische Leitfähigkeit
wesentlich besser ist als die des nichtgebrannten Elektrodenmaterials und
für eine erhöhte und vergleichmäßigte Stromeinleitung in die Kohlemasse
bzw. Elektrode sorgt.
Die kombinierte Brennhitzeerzeugung, nämlich einerseits durch Verbrennung
der flüchtigen Komponenten der plastischen Elektrodenmasse in einer
Vorerhitzungszone und andererseits durch die Gleichstromdurchleitung,
bewirkt ein optimales Temperatur- und Backprofil in der Backzone,
gekoppelt mit einer erhöhten Back- bzw. Durchsatzgeschwindigkeit und
einer verminderten Neigung zu Rißbildung im hartgebackenen Kohlekörper.
Im Ergebnis resultieren so vorzügliche Backbedingungen, daß sich
qualitativ hochwertige "dicke" Elektroden in einer Geschwindigkeit
erzeugen lassen, die jederzeit mindestens ebenso groß ist wie der
Elektrodenverbrauch im Schmelzofen.
Die Verwendung von Gleichstrom zur Erhitzung der plastischen
Elektrodenmasse führt zu einem besonders leistungsfähigen Brennverfahren,
da sich der Stromdurchgang über den gesamten Querschnitt der Kohlemasse
unter gleichmäßiger Erhitzung und gleichmäßigem Brennen der Masse
verteilt. Elektroden mit sehr großem Durchmesser, d. h. mit Durchmessern
von mehr als 2 Metern, sind daher kontinuierlich herstellbar.
Verfahren und Vorrichtung gemäß der Erfindung führen zu einem Backprozeß,
der langgestreckte Kohlekörper mit optimaler Qualität bei maximaler
Produktivität herstellen läßt. Eine hohe Produktionsgeschwindigkeit setzt
eine hohe Backgeschwindigkeit voraus, wobei die Backgeschwindigkeit
wiederum von der Zeit abhängt, die die in der Elektrodenmasse
entstandenen Gase zu ihrer Verflüchtigung benötigen.
Gemäß der vorliegenden Erfindung kommt ein Verfahren zur Anwendung, bei
dem sich die Gase durch die entstandene äußere Schale an gebackener
Elektrodenmasse verflüchtigen können, und bei dem im wesentlichen erst
anschließend der innere Teil der Elektrodenmasse mittels der
Gleichstromdurchleitung bis zum Kern durchgebacken wird.
Bei Anwendung von elektrischen Kontakten mit großer bzw. großflächiger
Längserstreckung am Elektrodenmantel wird der elektrische Gleichstrom
über einen weiten Mantelbereich zugeführt (bzw. abgeführt). Die
Verbrennung der aus der Elektrodenmasse stammenden brennbaren Gase trägt
in diesem Fall dann auch bei, daß die plastische Elektrodenmasse erweicht
und daß sich über den Bereich der zugeführten elektrisch erzeugten Hitze
die Schale an gebrannter Elektrodenmasse ausbildet.
Nach einer bevorzugten weiteren Ausführungsform wird ein Teil der beim
Verbrennen der aus der Elektrodenmasse stammenden Gase entstehenden
heißen Verbrennungsabgase zur Unterstützung der
Erweichungsgeschwindigkeit der plastischen Elektrodenmasse von oben her
in den Elektrodenmantel eingeleitet.
In Kombination einerseits der Hitzezufuhr von ober- und innerhalb des
Elektrodenmantels unter Vorheizen und Erweichen der plastischen
Elektrodenmasse, andererseits des Vorbackens zufolge der bei der
Verbrennung der aus der Kohlemasse durch einen perforierten
Elektrodenmantel entweichenden Gase entwickelten Hitze und schließlich
der durch den Durchgang des elektrischen Gleichstroms erzeugten
Hitzeentwicklung, die den gesamten Kohlekörper wirksam durchdringt,
gelangt man zu einem sehr wirkungsvollen und raschen Elektrodenbrenn-
oder -backvorgang. Bei sachgerechter Nutzung der obenerwähnten
Hitzequellen lassen sich die räumliche Ausdehnung und das Profil der
Backzone dergestalt beeinflussen, daß sich, so die gemachten Erfahrungen,
langgestreckte, dicke Kohlekörper maxialer Festigkeit und minimaler
Rißbildung erhalten lassen.
Die ein Durchgleiten der Außenrippen durch sich gestattende, mit dem
einen Pol der Gleichstromquelle verbundene Stromversorgungseinrichtung
für den Elektrodenmantel ist vorzugsweise gemäß der NO-PS 1 47 168
ausgebildet. In dieser Patentschrift findet sich eine
Stromversorgungseinrichtung für Söderberg-Elektroden beschrieben, die je
Kontaktstelle zwei längliche Kontaktteile aufweist, die eine
Längsaußenrippe des Elektrodenmantels umgreifen und mittels einer die
beiden Kontaktteile zusammenhaltenden Druckeinrichtung mit einstellbarem
Druck an der Rippe angelegt sind.
Als Vorrichtung zum Halten und Nachführen oder Nachsetzen der ummantelten
Kohleelektrode bzw. allgemein des ummantelten, langgestreckten
Kohlekörpers dient im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorzugsweise eine
Anordnung, wie sie in der NO-PS 1 49 485 beschrieben ist. Diese Halte- und
Nachsetzvorrichtung umfaßt eine Mehrzahl von Klemmgliedern, deren jedes
eine Elektrodenmantelaußenrippe zwischen sich einklemmen und deren
Klemmdruck bedarfsweise aufgehoben werden kann.
Falls der langgestreckte Kohlekörper nicht unmittelbar als Elektrode in
einen Schmelzofen hinein erzeugt werden soll, in dem er sich verzehrt,
bestehen mehrere unterschiedliche Möglichkeiten, den zweiten Pol der
Gleichstromquelle mit dem gebackenen Kohlekörper zu verbinden.
Ein erster Weg der Verbindung mit dem zweiten Pol der Gleichstromquelle
besteht darin, das gebackene Kohlematerial mit am Gebäude oder sonstwo
aufgehängten Kontaktelementen ringförmig zu umschließen, wobei der
Kontaktschluß mit der Kohleoberfläche mittels eines konventionellen
Preßrings hergestellt wird. In diesem Fall muß der Metallmantel des
Kohlekörpers oberhalb der Kontaktelemente entfernt worden sein, und der
Kohlekörper wird bei seiner Abwärtsbewegung im Verlauf des
kontinuierlichen Backvorganges durch die von den Kontaktelementen
gebildete Fassung hindurchgepreßt. Unterhalb der Kontaktelemente wird der
langgestreckte Kohlekörper dann zum Erhalten von separaten Kohlekörpern
vorgesehener Länge durchtrennt.
Eine zweite Möglichkeit der elektrischen Verbindung des zweiten Pols der
Gleichstromquelle mit dem gebrannten Kohlekörper liegt darin, den Kontakt
vermittels in das untere Ende des Kohlekörpers eingelassener Kontaktstäbe
herzustellen.
Gemäß einer dritten Lösung wird der zweite Pol der Gleichstromquelle an
einem in einer vertikal-zentralen Höhlung im Kohlekörper eingelassenen
Kontaktglied angeschlossen. Diese zentrale, bohrlochartige Höhlung läßt
sich in konventioneller Weise z. B. so erhalten, daß man dabei der
kontinuierlichen Elektrodenherstellung Holzstäbe zentral übereinander in
der plastischen Elektrodenmasse einordnet und beim Backen des
Kohlekörpers wegbrennen läßt.
Eine vierte Lösung, den zweiten Pol der Gleichstromquelle mit dem
gebrannten Kohlekörper zu verbinden, besteht darin, daß man den
Kohlekörper mit einer Kontakteinrichtung ohne Schlupf umschließt, so daß
die Kontakteinrichtung mit dem abwandernden Kohlekörper mitbewegt wird,
und daß man, nachdem eine entsprechend lange Strecke des ummantelten
Kohlekörpers die Brennzone verlassen hat, den Metallmantel entfernt, die
Kontakteinrichtung lockert, nach oben bewegt und dort wieder festmacht,
bei welcher Gelegenheit sich dann auch der Kohlekörper unter der
Kontakteinrichtung abtrennen läßt.
Wird der kontinuierlich hergestellte, langgestreckte, gebrannte
Kohlekörper als Elektrode direkt in den Schmelzofen hineinproduziert,
ergibt sich die vorteilhafte Möglichkeit, dieselbe Gleichstromquelle
sowohl für den Ofenbetrieb als auch für das Brennen oder Backen der
Elektrode zu nutzen mit dem weiteren Vorteil, daß sich eine unmittelbare
Kontaktherstellung zwischen dem anderen Pol der Gleichstromquelle und dem
Kohlematerial erübrigt, da der Stromfluß von der Elektrode zu dem am
Boden des Ofens angeschlossenen anderen Pol der Gleichstromquelle über
den elektrisch leitenden Schmelzofeninhalt erfolgt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von beispielhaften Figuren näher
erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 im Vertikalschnitt eine (von einem elektrothermischen
Schmelzofen unabhängige) Betriebsanordnung gemäß der
Erfindung zur kontinuierlichen Herstellung selbstbackender,
langgestreckter Kohlekörper innerhalb eines metallischen
Mantels und mittels Gleichstroms, wobei der eine Pol A der
Gleichstromquelle am Metallmantel und der andere Pol B am
vom Metallmantel befreiten, gebrannten Kohlekörper mittels
einer ersten Ausführungsform für die Kontaktherstellung
zwischen dem Pol B und dem Kohlekörper anliegt;
Fig. 2 eine Vertikalansicht einer zweiten Ausführungsform zur
Verbindung des Pols B der Gleichstromquelle mit dem
Kohlekörper;
Fig. 3 einen Vertikalschnitt einer dritten Ausführungsform zur
Verbindung des Pols B der Gleichstromquelle mit dem
Kohlekörper;
Fig. 4 eine Vertikalansicht einer vierten Ausführungsform zur
Verbindung des Pols B der Gleichstromquelle mit dem
Kohlekörper;
Fig. 5 eine Betriebsanordnung vom Prinzip gemäß Fig. 1, jedoch bei
einer in einen elektrothermischen Schmelzofen unmittelbar
hineinproduzierten Kohleelektrode.
In Fig. 1 ist ein Mantel 1 gezeigt, dessen Innendurchmesser dem
Außendurchmesser des herzustellenden gebrannten Kohlekörpers 2
entspricht. Der obere Teil des Mantels 1 enthält eine ungebackene
plastische kohlenstoffhaltige Masse 3, die sich aus einem besonderen
kohlehaltigen Material und einem Kohlenstoff enthaltenden Bindemittel
zusammensetzt. Der Mantel 1 ist mit einer Mehrzahl radial nach außen
gerichteter, längsverlaufender Rippen 4 ausgestattet. Weiterhin ist der
Mantel 1 mit einer Mehrzahl radial nach innen gerichteter,
längsverlaufender Rippen 5 ausgestattet. Während des Verlaufs des
Backvorgangs wird ungebackene plastische Kohlemasse 3 von oben her in den
Mantel 1 eingegeben.
Der Mantel 1 ist an einer Halte- und Nachsetzvorrichtung 6 aufgehängt,
die vorzugsweise von derselben Art wie die in der NO-PS 1 49 485 für
Söderberg-Elektroden beschrieben ist. Diese Halte- und
Nachsetzvorrichtung 6 umfaßt eine Mehrzahl von Greifelementen 7, die
jeweils an einer Außenrippe 4 angreifen und deren Klemmdruck auf die
Außenrippe 4 einstellbar und zeitweilig aufhebbar ist. Die Halte- und
Nachsetzvorrichtung 6 enthält außerdem einen hydraulischen Zylinder 8 für
jedes Greifelement 7, mit dem sich das Greifelement 7 vertikal bewegen
läßt. Die Zylinder 8 sind an einer Tragekonstruktion 9 aufgehängt. Mit
Hilfe der Halte- und Nachsetzvorrichtung 6 läßt sich der Mantel 1 in
kleinen Schritten und mit vorgegebener Geschwindigkeit nach unten
bewegen.
Von einer Gleichstromquelle 10 ist deren einer Pol (A) mit einer Reihe
von Stromversorgungseinrichtungen 12 verbunden. Die
Stromversorgungseinrichtungen 12 sind vorzugsweise von der gleichen Art,
wie sie in der NO-PS 1 47 168 beschrieben sind. Jede einzelne dieser
Stromversorgungseinrichtungen 12 enthält zwei längliche Kontaktglieder,
welche, einander gegenüberliegend, an eine Außenrippe 4 des Mantels 1
gepreßt und von einer Druckeinrichtung mit einstellbarer Klemmkraft
zusammengehalten werden. Die Klemmkraft auf die Außenrippe 4 ist so
eingestellt, daß während des mit Hilfe der Halte- und
Nachsetzvorrichtung 6 erfolgenden Abwärtspressens des Mantels 1 durch die
Stromversorgungseinrichtungen 12 hindurch ein guter elektrischer Kontakt
aufrecht erhalten bleibt. Um die Stromversorgungseinrichtungen 12
ortsfest zu halten, sind sie mit Haltestangen 13 an der
Tragekonstruktion 9 aufgehängt.
Infolge der obenbeschriebenen Stromversorgungseinrichtungen 12 erfolgt
die Gleichstromeinleitung in die plastische Kohlemasse 3 über eine recht
weit über den Längsverlauf des Mantels 1 ausgedehnte Kontaktstrecke.
Vorzugsweise entspricht die Anzahl der Stromversorgungseinrichtungen 12
der Anzahl an Außenrippen 4 des Mantels 1.
Der andere Pol (B) der Gleichstromquelle 10 ist über ein Verbindungsstück
14 mit einer Reihe von rings um den hartgebackenen Teil des
Kohlekörpers 2 angeordneten Kontaktelementen 15 verbunden. Die
Kontaktelemente 15 sind konventioneller Bauart und an einer
Tragekonstruktion 16 befestigt. Der Mantel 1 wird im Bereich zwischen den
Stromversorgungseinrichtungen 12 und der Tragekonstruktion 16 vom
hartgebrannten Teil des Kohlekörpers 2 entfernt.
Wenn der hartgebrannte Kohlekörper 2 eine definierte Länge unterhalb der
Kontaktelemente 15 erreicht hat, wird ein Stück abgetrennt, so daß sich
Kohlekörper definierter Länge auf Vorrat herstellen lassen.
Zur Sammlung der während des Backvorgangs aus einem perforierten Mantel 1
entwichenen brennbaren Gase dient eine Gasauffangvorrichtung 17 mit
Abgasabsaugvorrichtung 18. Die Gasauffangvorrichtung 17 ist unten offen,
so daß sich Luft zum Verbrennen der gesammelten brennbaren Gase ansaugen
läßt. Infolge der Gasverbrennung läßt sich zusätzliche Hitzeenergie für
den Backvorgang gewinnen.
In Fig. 2 ist eine zweite Ausführungsform eines Kontaktschlusses zur
Verbindung des Pols B der Gleichstromquelle 10 mit dem gebackenen
Kohlenstoffkörper 2 dargestellt. Gemäß der gezeigten Ausführungsform sind
Kontaktstäbe 20 in den unteren Teil des gebackenen Kohlekörpers 2
eingelassen, und das Verbindungsstück 14 vom Pol B der
Gleichstromquelle 10 ist mit den Kontaktstäben 20 über eine
kontaktherstellende Verbindungseinrichtung 21 verbunden. Bewegt sich der
hartgebrannte Kohlekörper 2 abwärts, folgt die Verbindungseinrichtung 21
der Abwärtsbewegung der Kontaktstäbe 20. Zur Vermeidung unkontrollierter
Bewegungen des Kohlekörpers 2 sind die Kontaktstäbe 20 an eine
Klemmvorrichtung 22 angeschlossen. Die Klemmvorrichtung 22 ist auf
hydraulischen Zylindern 23 und 24 angeordnet, deren maximaler Hub auf die
gewünschte Länge des herzustellenden Kohlekörpers eingestellt ist.
Befinden sich die Kolben der Zylinder 23 und 24 an ihrem Tiefpunkt, wird
der Kohlekörper unterhalb der Stromversorgungseinrichtungen 12 - wie mit
25 angedeutet - abgetrennt. Die Kontaktstäbe 20 werden hernach aus dem
fertig gebackenen Kohlekörper herausgezogen und durch Einstecken in den
unteren Teil des verbliebenen Kohlekörpers 2 wiederverwendet, wonach der
Produktionsvorgang entsprechend fortgesetzt wird.
Gemäß der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform wird ein mit einem
axialen zylindrischen Hohlraum 30 versehener Kohlekörper hergestellt,
beispielsweise zufolge Einlassens von Holzstäben in die noch ungebrannte
plastische Kohlemasse 3. In diesem Falle ist das Verbindungsstück 14 vom
Pol B der Gleichstromquelle 10 mit dem gebackenen Kohlenstoffkörper 2 mit
einem Kontaktglied 31 ausgestattet, welches von unten her in die zentrale
Öffung 30 des Kohlekörpers 2 gesteckt ist. Das Kontaktglied 31 weist
vorzugsweise metallische Kontaktstücke 32 und 33 auf, die sich mit Hilfe
eines Druckschlauchs 34 gegen die Wandung der zentralen Öffnung 30
pressen lassen. Der Druckschlauch 34 wird über eine Druckgasleitung 35
einer Druckgasquelle beispielsweise mit Druckluft versorgt. Nachdem der
Kohlekörper 2 eine vorbestimmte Produktionslänge erreicht hat, wird die
Stromversorgung ausgeschaltet und ein Stück vom Kohlestrang 2 abgetrennt.
Danach wird das Kontaktglied 31 in die zentrale Öffnung 30 des
Restkohlekörpers 2 zurückgesteckt.
Bei Anwendung der Ausführungsformen gemäß der Fig. 2 und 3 erübrigt sich
ein Entfernen des Mantels 1 vom gebackenen Kohlekörper 2 vor dessen
Zerlegung.
Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform dient zum Anschluß des
Pols B der Gleichstromquelle 10 über ein Verbindungsstück 14 an den
Kohlekörper 2 eine den Kohlekörper 2 peripher umgebende
Kontakteinrichtung 40. Die Kontakteinrichtung 40 bewegt sich während des
Backvorgangs gemeinsam mit dem Kohlekörper 2 abwärts. Die
Kontakteinrichtung 40 ist an einer Hubvorrichtung 41, 42 aufgehängt, die
zugleich eine unkontrollierte Abwärtsbewegung des Kohlekörpers 2
verhindert. Wenn der Kohlekörper 2 seine tiefstmögliche Position erreicht
hat, wird der Mantel 1 entfernt. Dann wird die Kontaktvorrichtung 40 mit
Hilfe der Hubvorrichtung 41, 42 nach oben bewegt und der Kohlekörper 2
auf die vorgesehene Länge gekürzt.
In Fig. 5 ist ein Schmelzofen 51 mit einer feuerfesten Auskleidung 52 und
einer Bodenauskleidung 53 skizziert. Oberhalb des Schmelzofens 51
befindet sich ein Rauchfang 54 mit Abgaskanal 55 und einer zentralen
Öffnung 56 zum Durchlaß eines Kohlekörpers 2 als Elektrode 57 zur
Stromversorgung des Schmelzofens 51. Die Elektrode 57 ist konventionell
in einem Elektrodenrahmen 58 aufgehängt, welcher seinerseits über
hängende Regelzylinder 60 und 61 an der Gebäudekonstruktion 59 aufgehängt
ist.
In dem Bereich unterhalb des Durchtritts der Elektrode 57 durch die
zentrale Öffnung 57 des Rauchfangs 54 befindet sich ein Elektrodenhalte-
und -abdichtelement 62 konventioneller Bauart, das mittels eines
zylindrischen Rings 63 an dem Elektrodenrahmen 58 aufgehängt und das
beispielsweise mit Druckplatten ausgerüstet ist, welche, um die
Elektroden 57 herum angeordnet, mit Hilfe eines Preßrings an der
Elektrode 57 angedrückt werden. Dabei ist der Preßring vorzugsweise durch
Durchströmung innen liegender Kanäle mit einem Kühlmedium kühlbar.
Im folgenden werden die Maßnahmen zur kontinuierlichen Herstellung einer
Elektrode 57 näher beschrieben.
Ein perforierter und im übrigen wie zu Fig. 1 beschriebener
Elektrodenmantel 64 mit Außenrippen 65 und Innenrippen 66 wird von oben
her mit ungebackener, plastischer Kohlemasse 67 gefüllt. Der
Elektrodenmantel 64 ist in einer Halte- und Nachsetzvorrichtung 68 des zu
Fig. 1 dargestellten Typs befestigt und setzt sich aus einer Mehrzahl von
Elektrodennachführelementen 69 zusammen, von denen jedes mit
einstellbarem und zeitweise aufhebbarem Klemmdruck an einer Außenrippe 65
des Elektrodenmantels 64 festlegbar ist. Jedem Klemm- oder
Elektrodennachführelement 69 ist ein hydraulischer Zylinder 70 zur
singulär möglichen Vertikalbewegung des Klemmelements 69 zugeordnet. Die
hydraulischen Zylinder 70 sind am Elektrodenrahmen 58 angeordnet.
Von einer Gleichstromquelle 71 ist der eine Pol (A) über eine flexible
Verbindung 73 und ein Anschlußstück 72 mit
Stromversorgungseinrichtungen 74 vom zu Fig. 1 beschriebenen Typ
verbunden, wobei jede Einrichtung 72 zwei im wesentlichen
spiegelbildliche Teile aufweist, die dazu dienen, bei verschieblichem
Klemmkontakt mit den Außenrippen 65 den elektrischen Gleichstrom in die
Elektrodenmasse 67 zu leiten. Der Klemmdruck der beiden spiegelbildlichen
Teile jeder Stromversorgungseinrichtung 74 auf die zugehörige
Außenrippe 65 ist so eingestellt, daß jederzeit, also auch beim
Nachsetzen der Elektrode 57 unter Hindurchdrücken einerseits des von der
Halte- und Nachsetzvorrichtung 68 gehaltenen und bewegten
Elektrodenmantels 64 durch die Stromversorgungseinrichtungen 74 und
andererseits des Elektrodenkohlekörpers 57 durch das Elektrodenhalte- und
-abdichtelement 62, ein guter elektrischer Kontakt aufrechterhalten
bleibt. Um Vertikalbewegungen der Stromversorgungseinrichtungen 74
auszuschließen, sind diese an Stangen 75 am Elektrodenrahmen 58
aufgehängt. Der andere Pol (B) der Gleichstromquelle 71 ist über eine
Verbindung 76 an einer in der Bodenauskleidung 53 des Schmelzofens 51
befindlichen Bodenelektrode 77 angeschlossen.
Im Gebiet um die Stromversorgungseinrichtungen 74 herum dient eine
Gasauffangvorrichtung 78 zum Auffangen und Verbrennen der während des
Backvorgangs aus der plastischen Elektrodenmasse 67 ausgeströmten Gase in
derselben Weise wie in Fig. 1 beschrieben, wobei der für den
Verbrennungslufteintritt sorgende Ringspalt mit 79 und der
Verbrennungsabgasauslaß mit 80 bezeichnet sind.
Der über die Stromversorgungseinrichtungen 74 eingeleitete Gleichstrom
dient sowohl zum Backen der Elektrodenmasse 67 als auch zur
Stromversorgung des Schmelzofens 51. Ebenso wie zu Fig. 1 beschrieben,
wird der elektrische Gleichstrom großflächig in die Elektrodenmasse 67
eingeleitet und diese über den gesamten Elektrodenquerschnitt gleichmäßig
gebacken.
Der Elektrodenmantel 64 wird im Bereich unterhalb der
Stromversorgungseinrichtungen 74 und oberhalb des Elektrodenhalte- und
-abdichtelements 62 von der gebackenen Elektrode 57 entfernt. Hierzu
geeignete Vorrichtungen sind bekannt, beispielsweise aus der NO-PS
1 56 230.
Damit sich der mit Innenrippen 66 versehene Elektrodenmantel 64 vom
Kohlekörper 2 bzw. 57 entfernen läßt, empfehlen sich Innenrippen 5, 66
von weniger als 10 cm, vorzugsweise weniger als 6 cm, radialer Tiefe.
Claims (14)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung langgestreckter,
selbstbackender Kohlekörper beliebigen gleichbleibenden Querschnitts
durch Hartbacken einer plastischen Kohlemasse innerhalb eines
metallischen Mantels unter Erhitzen der plastischen Kohlemasse zufolge
Durchgangs von elektrischem Strom,
dadurch gekennzeichnet, daß man zur elektrischen Erhitzung der
plastischen Kohlemasse (3; 67) Gleichstrom verwendet in der Weise, daß
der eine Pol (A) der Gleichstromquelle (10; 71) an einer Mehrzahl von
sich radial nach außen erstreckenden Längsrippen (4; 65) des metallischen
Mantels (1; 64) angeschlossen und der andere Pol (B) der
Gleichstromquelle (10; 71) mit dem hartgebrannten Kohlekörper (2; 57)
entweder unmittelbar oder mittelbar über ein mechanisch ungeformtes,
elektrisch leitendes Medium angeschlossen ist, wobei während des
kontiniuerlich bzw. im wesentlichen kontinuierlich beim Backprozeß
erfolgenden Nachrückens des Mantels (1; 64) die an dessen Außenrippen (4;
65) angeschlossenen Stromversorgungseinrichtungen (12; 74) die
Außenrippen (4; 65) unter Aufrechterhaltung des elektrischen Kontakts
zwischen sich durchgleiten lassen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zur
Verbesserung der Gleichstromeinleitung in die zu backende Kohlemasse (3;
67) einen metallischen Mantel (1; 64) mit sich radial nach innen
erstreckenden Längsrippen (5; 66) aus elektrisch leitfähigem Material
verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man einen
metallischen Mantel (1; 64) verwendet, dessen Innenrippen (5; 66) eine
Tiefenerstreckung zwischen 1 und 10 cm, vorzugsweise 2 bis 6 cm,
besitzen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man zum Backen der Kohlemasse (3; 67) einen perforierten metallischen
Mantel (1; 64) verwendet, die beim Backvorgang aus der plastischen
Kohlemasse (3; 67) entstehenden, durch den Mantel (1; 64) entwichenen
brennbaren Gase verbrennt und deren Verbrennungswärme durch den Mantel
(1; 64) hindurch der Kohlemasse (3; 67) zuführt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die bei der
Gasverbrennung entstehenden heißen Abgase wenigstens teilweise der
plastischen Kohlemasse (3; 67) durch den oben offenen Mantel (1; 64)
zuführt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man den langgestreckten Kohlekörper (2; 57) als Arbeitselektrode (57)
unmittelbar in einen elektrothermischen Schmelzofen hineinerzeugt und zum
Backen der plastischen Kohlemasse (67) zufolge des Stromdurchgangs und
für den Ofenbetrieb dieselbe Gleichstromquelle (10; 71) verwendet.
7. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1
bis 5, umfassend einerseits Halte- und Nachsetzvorrichtungen (6; 68) mit
Klemmelementen (7; 69) zum Halten un Nachführen des metallischen Mantels
(1; 64) an dessen Außenrippen (4; 65) und andererseits die Außenrippen
(4; 65) mit einstellbarem Anpreßdruck umschließende, mit dem einen Pol
(A) einer Stromquelle verbundene Stromversorgungseinrichtungen (12; 74),
dadurch gekennzeichnet, daß die Stromquelle eine Gleichstromquelle (10;
74) ist, deren anderer Pol (B) entweder mit dem gebrannten Kohlekörper
(2) unmittelbar verbunden oder an einer Bodenelektrode (77) eines
elektrothermischen Schmelzofens angeschlossen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine Mehrzahl von
mit dem anderen Pol (B) der Gleichspannungsquelle (10) in Verbindung
stehender, den abwärts bewegten hartgebrannten Kohlekörper (2)
umschließender ortsfester Kontaktelemente (15).
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine mit dem anderen
Pol (B) der Gleichspannungsquelle (10) in Verbindung stehende
Kontakteinrichtung (21) zur Festlegung an aus dem Boden des Kohlekörpers
(2) herausragenden Kontaktstellen (20).
10. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine mit dem
anderen Pol (B) der Gleichspannungsquelle (10) in Verbindung stehendes
Kontaktglied (31) zur Einordnung in eine zentrale Höhlung (30) am Boden
des Kohlekörpers (2).
11. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kontaktglied (31) zwei Kontaktstücke (32, 33) aufweist, die mittels eines
zwischengeordneten, expandierfähigen Elements (34) voneinander weg
bewegbar sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine mit dem
andeen Pol (B) der Gleichspannungsquelle (10) in Verbindung stehende
Kontakteinrichtung (40) zur lösbaren umschließenden Festlegung am
Kohlekörper (2), wobei die Kontakteinrichtung (40) mittels
Hubvorrichtungen (41, 42) in der Erstreckungsrichtung des Kohlekörpers
(2) bewegbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, gekennzeichnet durch
eine um das Gebiet der mit dem einen Pol (A) der Gleichstromquelle (10;
71) verbundenen Stromversorgungseinrichtungen (12; 74) herum angeordnete,
oben geschlossene und unten einen Ringspalt (79) ausbildende Vorrichtung
(17; 78) zum Auffangen und Verbrennen der aus der plastischen Kohlemasse
(3; 67) ausgetretenen Gase.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch einen
Verbrennungsabgasauslaß (80) mit angeschlossener, in den oben offenen
Teil des metallischen Mantels (1; 64) führender Gaszuleitung.
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