DE3737488A1 - Positionieren von fuellelektroden an elektroreduktions- und lichtbogenoefen - Google Patents
Positionieren von fuellelektroden an elektroreduktions- und lichtbogenoefenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Positionieren
von Füllelektroden an Elektroreduktions- und Lichtbogenöfen unter
Verwendung von Elektroden, an deren Mantel an der Außenseite mindestens
zwei radial nach außen weisende Längsrippen angeordnet sind, an denen eine
Positioniervorrichtung angreift.
Bei elektrothermischen Schmelzöfen, wie Elektrolichtbogenöfen und teilweise
auch Lichtbogenöfen finden üblicherweise selbstbrennende Füllelektroden,
sog. Söderberg-Elektroden Verwendung. Diese Füllelektroden weisen einen
dünnen formbildenden Blechmantel auf und sind daher empfindlich gegen
radial zur Elektrodenachse gerichtete Drücke. Bei ihrem Einsatz sind solche
Füllelektroden mittels einer Vorrichtung in eine dem metallurgischen
Verfahren dienliche Position zu bringen und dabei entsprechend dem
Elektrodenabbrand nachzusetzen.
Aus der DE-PS 8 31 430 ist eine Nachsetzvorrichtung für Füllelektroden
bekannt, mit durch ein nach Art von Ritzel und Zahnstange arbeitendes
Getriebe, in welchem parallel zu der Elektrodenachse bewegliche Vorsprünge
in entsprechende Vertiefungen des Elektrodenmantels eingreifen.
Nachteilig an dieser Ausführung ist das ringförmige Einschnüren des
Elektrodenmantels, das durch eine von der Nachsetzeinrichtung getrennten
Vorrichtung durchzuführen ist. Darüber hinaus werden beim Halten und
Nachsetzen der Elektrode radiale Kräfte auf den Mantel ausgeübt, um ein
unkontrolliertes Durchrutschen der Elektrode zu verhindern.
Aus der DE-OS 33 04 099 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der eine
Klemmvorrichtung am Mantel radial nach außen ragende Längsrippen angreift.
Diese Nachsetzvorrichtung weist den Nachteil auf, daß sie technisch
aufwendig ist, da zum Bewegen der Elektrode eine doppelte Anzahl von
Klemmeinheiten vorhanden sein muß. Diese doppelte Anzahl wird dadurch
erforderlich, da die Klemmbacken nach einem begrenzten Weg zum Nachfassen
umgreifen müssen und während des Umgreifens die Elektrode nicht
nachrutschen darf. Hinzu tritt, daß die Klemmelemente auch für Notfälle
druckbeaufschlagt sein müssen, um bei Stromausfall, Druckabfall o. ä. nicht
unkontrolliert durchzurutschen. Wird diese Noteinrichtung durch
federbetätigte Klemmbacken durchgeführt, so ist entsprechend der Federkraft
ein höherer Lösedruck erforderlich.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, mit geringem baulichen Aufwand
eine Positioniervorrichtung gattungsgemäßer Art zu schaffen mit der
Möglichkeit des stufenlosen vertikalen Verfahrens der Füllelektrode und
darüber hinaus einfacher Sicherung bei Notfällen.
Das vorliegende technische Problem wird gelöst durch die kennzeichnenden
Merkmale der Ansprüche 1 und 4. Erfindungsgemäß wird eine
Positioniervorrichtung vorgeschlagen, mit der die Längsrippe der
Füllelektrode bei der Absenkbewegung der Elektrode verformt wird. Diese
Verformung wird radial zur Elektrodenmittenachse durchgeführt, so daß
keinerlei radiale Kräfte auf den Elektrodenmantel ausgeübt werden.
Der Umfang der Verformung der Längsrippen wird so gewählt, daß zwischen den
Elementen der Positioniervorrichtung und den Längsrippen eine
formschlüssige Verbindung entsteht. Diese formschlüssige Verbindung hat den
Vorteil, daß die Elektrode nicht unkontrolliert sich in Richtung Ofen
bewegen kann. Weiterhin bietet sie die Möglichkeit, daß die Elektrode nicht
nur vertikal gesenkt, sondern auch in jeder Position angehoben werden kann.
Dieser Vorteil ist insbesondere zu nutzen, wenn die Elektrode zentriert
werden soll, sich dabei aber gleichzeitig nicht mehr zur Schmelze
hinbewegen darf.
Die erfindungsgemäße Positioniervorrichtung ist baulich einfach
ausgeführt. Es ist insgesamt nur ein Bausatz erforderlich, da die
vertikale Bewegung der Elektrode durch einfaches Drehen der radförmigen
Elemente ermöglicht wird.
Das Positionieren der Elektrode ist dadurch stufenlos in beide Richtungen,
also Heben und Senken, möglich. Beim Einsatz von drei auf gleichem Niveau
sich befindenden Positioniervorrichtungen ist das exakte horizontale
Fixieren der Elektrodenspitze möglich, so daß nicht nur ein Zentrieren,
sondern ein gezieltes Einrichten der Elektrodenspitze möglich ist. Dabei
wird die Elektrode entsprechend den elektrischen und metallurgischen
Verhältnissen nicht nur in der Höhe und somit im Abstand zum Schmelzgut
optimiert, sondern auch in ihrer Vertikallage exakt ausgerichtet und somit
achsparallel zur Ofenmittenachse geführt.
Zum Verformen der Längsrippen ist mindestens ein formgebendes radförmiges
Element erforderlich. Dieses kann in vorteilhafter Weise zahnradähnlich
ausgeführt sein. Bei dieser Ausführungsform kann das Gegenrad entweder
selber zahnradförmig sein oder in seiner Oberfläche verformbar sein, so daß
sich die Längsrippen von den Zähnen des Antriebsrades verformen lassen. In
einer anderen vorteilhaften Ausführungsform sind bei dem Antriebsrad
dornförmige Spitzen vorgesehen. Diese Spitzen erfordern weniger
Verformungsarbeit bei den Längsrippen, ermöglichen aber gleichzeitig ein
exaktes Halten der Elektrode durch die in die topfförmigen Vertiefungen der
Längsrippen eingreifenden Spitzen. Bei dieser Ausführungsform weist das
Gegenrad Bohrungen auf von einer Größe, die es ermöglicht, daß die
nadelförmigen Spitzen plus dem darüber gestülpten angepaßten Blech der
Längsrippen aufgenommen werden können. In einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung werden sämtliche radförmigen Elemente angetrieben.
Die radförmigen Elemente der Positioniervorrichtung ermöglichen eine
einfache Notsicherung. In einer Ausführungsform ist vorgesehen,
Notsicherungs-Sperrelemente in das Antriebsrad eingreifen zu lassen. Diese
Notsicherungselemente können entweder kontinuierlich beim Absenken oder
auch nur bei Ausfall der Energie betätigt werden. Sie können aber auch
durch Einfall einer Bremse bewirkt werden. In jedem Fall ist die
Notsicherung in einfacher aber wirksamer Weise darstellbar. Zu den
Sicherungsmaßnahmen zählen auch die an der Elektrode angeordneten
Meßaufnehmer, die die Absenkgeschwindigkeit der Elektrode erfassen und bei
Überschreiten vorgegebener Werte die Notsicherung auslösen können.
Ausführungsformen der Erfindung sind in den folgenden Beispielen
aufgeführt. Dabei zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch die Ofenanlage,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Positioniervorrichtung,
Fig. 3 ein Antriebsrad mit dornartigen Spitzen,
Fig. 4 Längsrippen durch ein Dornrad verformt,
Fig. 5 ein Antriebsrad als Zahnrad.
Fig. 1 zeigt den Ofen 10, in den die Elektrode 20 hineinragt. Der
Elektrodenmantel weist Längsrippen 21 auf, die im Bereich zwischen der
Positioniervorrichtung 30 und dem Ofen 10 Verformungsmarkierungen besitzen.
Die weiteren Positionsziffern der Positioniervorrichtung sind in Fig. 2
beschrieben. Die Positioniervorrichtung 30 ist mit der Regeleinrichtung 50
verbunden, die wiederum mit den Wegaufnehmern 51, 52 in Verbindung steht.
Die Wegaufnehmer 51, 52 erfassen sowohl die horizontale, wie auch die
vertikale Lage der Elektrode 20.
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf die Elektrode mit der
Positioniervorrichtung. Dargestellt sind hier zwei unterschiedliche
Positioniervorrichtungen. Auf dem Bild in der rechten Seite ist eine
Positioniervorrichtung 30 mit dem Antrieb 32 vorhanden. Das Antriebsrad 31
und das Gegenrad 33, das ebenfalls angetrieben sein kann (31), sind hier
als Zahnräder ausgeführt. Das Antriebsrad 31 und das Gegenrad 33 fassen die
Längsrippen 21 der Elektrode 20. Die Positioniervorrichtung 30 ist mit der
Regeleinrichtung 50 verbunden.
Auf der linken Seite der Fig. 2 ist ebenfalls eine Positioniervorrichtung
30 dargestellt, hier ist aber das Antriebsrad 31 mit dornartigen Spitzen 34
und das Gegenrad 33, das ebenfalls angetrieben sein kann (31), mit
Bohrungen 35 versehen.
Fig. 3 zeigt ein Detail der Fig. 2 von der Seitenansicht ohne die
Positioniervorrichtung 30. Die Längsrippen 21 der Elektrode 20 werden durch
das Antriebsrad 31 mit den dornartigen Spitzen 34 und das Gegenrad 33 mit
den Bohrungen 35 verformt, und zwar zu topfförmigen Vertiefungen 22.
In Fig. 3 ist die Notvorrichtung 40 skizzenhaft dargestellt. Der
verschiebbare Arretierbolzen 41 greift im Notfall in die Bohrungen 35 des
Gegenrades 33 ein und verhindert ein weiteres Verdrehen der Räder.
Fig. 4 zeigt die Elektrode 20 mit einer Längsrippe 21 und topfförmigen
Vertiefungen 22 auf, die durch die dornartigen Spitzen 34 des Antriebsrades
31 und den Bohrungen 35 des Gegenrades 33 hervorgerufen werden.
Fig. 5 zeigt die Elektrode 20 mit der Längsrippe 21 und dem Antriebsrad
31, die, wie das Gegenrad 33, zahnradähnlich ausgeführt ist. Die Zahnräder
31, 33 verformen die Längsrippe 21 zu wellenförmigen Stufen 23.
Die Notvorrichtung 40 kann im Notfall durch Verschieben des Arretier
elementes 41 ein Rad 31, 33 an einem weiteren Verdrehen behindern.
Claims (12)
1. Verfahren zum Positionieren von Füllelektroden an Elektroreduktions-
und Lichtbogenöfen, unter Verwendung von Elektroden, an deren Mantel an
der Außenseite mindestens zwei radial nach außen weisende Längsrippen
angeordnet sind, an denen eine Positioniervorrichtung angreift,
dadurch gekennzeichnet,
daß während der Absenkbewegung der Elektrode (20) die Längsrippen (21)
durch die Positioniervorrichtung (30) derart verformt werden, daß beim
vertikalen Bewegen der Elektrode (20) diese durch eine formschlüssige
Verbindung zwischen der Positioniervorrichtung (30) und den Längsrippen
(21) gehalten wird.
2. Verfahren zum Positionieren von Füllelektroden nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in die Längsrippen (21) in regelmäßigen Abständen topfförmige
Vertiefungen (22) eingeformt werden.
3. Verfahren zum Positionieren von Füllelektroden nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in die Längsrippen (21) senkrecht zur Absenkrichtung wellenförmige
Stufen (23) eingeformt werden.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum Positionieren von
Füllelektroden an Elektroreduktions- und Lichtbogenöfen unter
Verwendung von Elektroden, an deren Mantel an der Außenseite mindestens
zwei radial nach außen weisende Längsrippen angeordnet sind, an denen
eine Positioniervorrichtung angreift
nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Positioniervorrichtung (30) radförmige Elemente (37) besitzt,
von denen mindestens ein Rad (31) eine formgebende Gestalt aufweist und
mit einem Antrieb (32) zum vertikalen Bewegen der Elektrode (20)
verbunden ist.
5. Vorrichtung zum Positionieren von Füllelektroden nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Antriebsrad (31) auf seinem Umfang regelmäßig verteilt
dornartige Spitzen (34) und das Gegenrad (33) eine zylindrische Form
mit in der Lauffläche vorgesehenen Bohrungen (35) aufweisen.
6. Vorrichtung zum Positionieren von Füllelektroden nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Antriebsrad (31) und das Gegenrad (33) Zahnräder sind.
7. Vorrichtung zum Positionieren von Füllelektroden nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Antriebsrad (31) eine sägezahnförmige Lauffläche aufweist und
das Gegenrad (33) eine Lauffläche besitzt, die aus einem duktilen
Werkstoff besteht.
8. Vorrichtung zum Positionieren von Füllelektroden nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die radförmigen Elemente (37) mindestens eine Notvorrichtung
(40) vorgesehen ist, die Arretierelemente (41) aufweist, die bei einem
Ausfall der Antriebsenergie die Positioniervorrichtung (30)
arretieren.
9. Vorrichtung zum Positionieren von Füllelektroden nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Antriebselement (41) ein Stift ist, der senkrecht zur Drehachse
der Antriebs- oder Gegenräder (31, 33) bewegbar ist.
10. Vorrichtung zum Positionieren von Füllelektroden nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Positioniervorrichtung (30) über eine Regeleinrichtung (50) mit
Meßelementen (51, 52) verbunden ist, die die Lage der Elektrode (20)
überwachen.
11. Vorrichtung zum Positionieren von Füllelektroden nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßelemente (51, 52) Wegmesser sind, die die horizontale wie
auch die vertikale Bewegung der Elektrode (20) aufnehmen.
12. Vorrichtung zum Positionieren von Füllelektroden nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßelemente (51, 52) im Bereich der Längsrippen (21) angeordnet
sind.
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