DE3304099C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Halte- und Nachsetzvorrichtung für eine
mit einem Metallmantel umkleidete Elektrode
in einem elektrothermischen Schmelzofen,
mit einer Mehrzahl um die Elektrode
angeordneter, mittels einer Hebe- und Absenkvorrichtung vertikal
bewegbarer Halte- und Nachsetzeinheiten mit je einer Klemmeinrichtung
mit zwei Klemmbacken zum lösbaren Festklemmen jeder Halte- und
Nachsetzeinheit an jeweils einer von mehreren radial nach außen
wegragenden vertikalen Rippen des Elektrodenmantels, sowie auf ein Verfahren zum
Nachsetzen einer solchen Elektrode.
Selbstbrennende, insbesondere schnell abbrennende Elektroden müssen (unter
immer wieder erneuter Nachbildung oben) in den Schmelzofen nachgesetzt
werden, was eine vertikal bewegbare Halte- und Nachsetzvorrichtung für
die Elektrode erfordert, die von Zeit zu Zeit von der nach unten
geführten Elektrode gelöst, hochgesetzt und mit der solange in
unveränderter Position gehaltenen Elektrode erneut verbunden werden
muß.
Da die Betriebsbedingungen eines elektrothermischen Schmelzofens und
damit der Elektrodenabbrand allerdings Schwankungen unterworfen sind,
ist man gezwungen, sofern das Nachsetzmaß konstant gehalten werden soll,
die Taktzeiten des Nachsetzens anzupassen, oder, sofern man gleiche
Taktzeiten einhalten möchte, das Nachsetzmaß jeweils neu
einzuregulieren.
Allgemein wird angestrebt, daß beim Ankoppeln und Wiederanschließen der
Nachsetzvorrichtung an der Elektrode die Elektrode unter Strom bleiben
und der Schmelzbetrieb weitergeführt werden kann.
Ferner sollen das Ummontieren der Nachsetzvorrichtung unkompliziert und
schnell ausführbar sein und Wartungs- und Reparaturarbeiten einfach und
ohne Betriebsunterbrechungen vorgenommen werden können. Schließlich
wird von einer Halte- und Nachsetzvorrichtung verlangt, daß die Elektrode
durch die Haltemittel keine mechanischen Schäden erleidet.
Keine der bekannten Halte- und Nachsetzvorrichtungen bzw. -verfahren
erfüllt sämtliche dieser genannten wünschenwerten Bedingungen.
So ist nach der DE-OS 14 40 461 eine nichtummantelte Elektrode bekannt,
die von einem auf Konsolen einer Hub- und Tragwerkgruppe ruhenden
mehrteiligen Ring formschlüssig gehalten wird; die Formschlüssigkeit wird
durch Bolzen, die durch den Ring in Sacklöcher der Elektrode eingelassen
sind, oder durch Einlegen des Ringes in Umfangsrillen der Elektrode
hergestellt. Ist die die Elektrode haltende Hubwerkgruppe herabgefahren,
wird an einer zweiten Hubwerkgruppe, die hochgefahren ist, ein zweiter
um die Elektrode montierter Tragering festgemacht, worauf der erste,
untere Tragering durch Zerlegen abmontiert wird. Dieses Verfahren ist
grundsätzlich umständlich und für die Elektrode entweder wegen der in sie
einzubringenden Sacklöcher oder wegen der vorzusehenden Ringnut nicht
ohne Schädigungsgefahr. Außerdem darf während der Demontage bzw. Montage
der Trageringe von Hand die Elektrode nicht unter Strom stehen, so daß
der Elektrodenbetrieb während der Ummontierarbeiten unterbrochen werden
muß.
Bei ummantelten Elektroden sind vergleichbare Halte- und Nachsetzsysteme
bekannt, bei denen im allgemeinen zwei Halteringe kraftschlüssig um die
Elektrode gelegt sind. Für ein Nachobensetzen muß zunächst einer der
beiden Halteringe gelockert, nach oben geführt und dort wieder festgezogen
werden. Anschließend wird der zweite Haltering nach oben gesetzt.
Während dieser Vorgänge trägt jeweils nur ein Haltering die gesamte
Elektrodenlast. Da die Halteringe durch Anpreßdruck halten, wirken hohe
radiale Kräfte auf die Elektrode ein, wodurch es zu Deformationen des
Elektrodenmantels und Schädigungen des Elektrodenmaterials kommen kann.
Bei solchen Deformationen besteht ferner die Gefahr, daß die Haltekraft
der Halteringe verloren geht.
Nach der GB-PS 3 87 585 ist eine Halte- und Nachsetzeinheit gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1
bekannt. Der Elektrodenmantel weist nach außen wegragende horizontale
Rippen oder Stege auf, an denen Klemmen festgeklemmt sind, deren Backen
mittels Klemmschrauben festgelegt werden. Die Klemmen sind mit Halte-
und Nachsetzeinheiten verbunden, die ihrerseits an einem vertikal
bewegbaren Tragegerüst festgemacht sind. Für das Nachsetzen der Elektrode
können die Halte- und Nachsetzeinheiten systemgemäß nur gemeinsam
abgesenkt bzw. angehoben werden. An ihrem Tiefstpunkt müssen sie durch
Lockern der Klemmschrauben der Klemmen von Hand von der Elektrode gelöst
und hernach gemeinsam hochgefahren werden. Währenddessen kann die
Elektrode nicht von der Halte- und Nachsetzvorrichtung getragen werden
und muß von einem gesonderten Kran in ihrer Betriebsstellung gehalten
werden. Dieses System schont die Elektrode zwar, da keine radialen
Preßkräfte die Elektrode deformieren können, es erfordert aber reichlich
viel Handarbeit und einen zusätzlichen Haltekran. Das grundsätzlich
umständliche Verfahren fällt bei den nach der GB-PS 3 87 585 herrschenden
Betriebsbedingungen aber nicht ins Gewicht, da für die dort verwendeten
Elektroden von bis zu über 15 Tonnen die Halte- und Nachsetzeinheiten nur
alle 1 bis 4 Monate umgesetzt zu werden brauchen. Für schnell abbrennende
Elektroden, die bis zu sechs Nachsetzungen je Stunde erforderlich machen
können, wäre die Vorrichtung gemäß der GB-PS 3 87 585 freilich völlig
ungeeignet. Auch dort verlangt die Demontage bzw. Wiedermontage in
Handarbeit ein Abschalten des elektrischen Elektrodenbetriebs.
Dem erläuterten Stand der Technik gegenüber liegt der vorliegenden
Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Halte- und Nachsetzvorrichtung der
eingangs bezeichneten Art zur Verfügung zu stellen, die ohne Handarbeit
und fernsteuerbar selbsttätig ein schnelles Lösen und Wiederanschließen
der Halte- und Nachsetzvorrichtung an der Elektrode ermöglicht, wobei
während des Umsetzens der Halte- und Nachsetzeinheiten der Vorrichtung
an der Elektrode weder eine zusätzliche Halteeinrichtung für die
Elektrode noch eine Unterbrechung der elektrischen Stromversorgung für
die Elektrode und damit keine Unterbrechung des Elektrodenbetriebs
notwendig sind.
Konstruktiv wird diese Aufgabe gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1
dadurch gelöst, daß jede Halte- und Nachsetzeinheit mittels einer ihr
zugeordneten selbständig bedienbaren Hebe- und Absenkvorrichtung einzeln
vertikal bewegbar ist, daß die Klemmeinrichtung jeder Halte- und
Nachsetzeinheit im Ruhezustand geschlossen ist und daß Mittel zur
zeitweiligen fernsteuerbaren Aufhebung des Klemmdrucks jeder einzelnen
Klemmeinrichtung vorgesehen sind.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Halte- und Nachsetzvorrichtung gemäß
Anspruch 1 sind in den Unteransprüchen 2 bis 8 angegeben.
Verfahrensmäßig wird die Vorrichtung gemäß Anspruch 9 betrieben.
Die Erfindung geht von dem technischen Gedanken aus, mehrere in
symmetrischer Verteilung rings um die Elektrode am Elektrodenmantel
angreifende Halte- und Nachsetzeinheiten der Halte- und Nachsetzvorrichtung
unabhängig voneinander in der Weise nach oben versetzen zu können, daß
jede Halte- und Nachsetzeinheit einzeln vom Elektrodenmantel gelöst, nach
oben versetzt und dort am Elektrodenmantel wieder befestigt wird, während
die übrigen Halte- und Nachsetzeinheiten in ihrer relativen Position
zueinander verharren und die Elektrode halten. Einer nach oben versetzten
Einheit folgt eine zweite und so fort, bis sämtliche Einheiten nach oben
versetzt worden sind, worauf dann sämtliche Einheiten gemeinsam nach
unten bewegt werden und die Elektrode nachsetzen. Bei diesem Verfahren
bleiben bis auf eine Halte- und Nachsetzeinheit immer sämtliche anderen
in Klemm- und Haltefunktion, so daß sich der Einsatz einer gesonderten
Vorrichtung zum Halten der Elektrode während der Umsetzung der Halte- und
Nachsetzeinheiten vermeiden läßt. Die erläuterte Technik verlangt eine
eigene Hebe- und Absenkvorrichtung für jede der einzelnen Halte- und
Nachsetzeinheiten. Dabei sind die Hebe- und Absenkvorrichtungen so
betreibbar, daß die Versetzstrecke der an ihr angeschlossenen Halte- und
Nachsetzeinheit nach oben eingestellt werden kann, was ermöglicht,
sämtliche Halte- und Nachsetzeinheiten während eines Versetzzyklus nach
oben in wählbarer Höhe relativ zu ihrer vorausgegangenen Position zur
Elektrode anzuordnen, wodurch sich beim gemeinsamen Absenken der
Einheiten bis zu einer unteren Ruhelage das Nachsetzmaß der Elektrode
in Anpassung an die Betriebsbedingungen des elektrothermischen Ofens
einstellen läßt.
Jede Halte- und Nachsetzeinheit (im folgenden kurz nur noch
Nachsetzeinheit genannt) hat eine Klemmeinrichtung, die mit lösbarem
Anpreßdruck an je einer der durchgehenden radial nach außen ragenden
Längsrippen des Elektrodenmantels angreift. Hierbei werden im
wesentlichen nur tangentiale Kräfte auf die Elektrode ausgeübt. Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht jede
Klemmeinrichtung aus zwei im wesentlichen gleichen, jedoch
spiegelbildlich zueinander angeordneten Klemmteilen, die schwenkbar um
ein zentrales, vertikales Glied angeordnet und mit einem Druckorgan
verbunden sind. Ferner haben die Nachsetzeinheiten Mittel, mit denen
der Anpreßdruck bzw. die Klemmwirkung fernsteuerbar zeitweilig aufgehoben
werden kann. Dies Mittel sind vorzugsweise an dem den Klemmbacken
entgegengesetzten Ende der Klemmeinrichtung angeordnet.
Der Klemmdruck kann beispielsweise mittels einer oder mehrerer Federn
erzeugt werden, die in etwa tangentialer Richtung zur Elektrode wirken.
Die Federn werden vorzugsweise von Bolzen und Schraubenmuttern gehalten,
mittels derer sich die Klemmkraft regulieren läßt. Das zentrale Glied,
um das die beiden Klemmbackenhebel schwenkbar sind, ist vorzugsweise der
Kolben oder die Kolbenstange eines pneumatischen oder hydraulischen
Zylinders. In diesem Falle bildet der Zylinder mit Kolbenstange die
Hebe- und Absenkvorrichtung der Halte- und Nachsetzeinheit.
Ein Versetzzyklus für die Halte- und Nachsetzeinheiten einer Halte- und
Nachsetzvorrichtung gemäß der Erfindung vollzieht sich
folgendermaßen:
Der pneumatische oder hydraulische Zylinder der Hebe- und Absenkvorrichtung jeder der vorgesehenen Nachsetzeinheiten wird auf einen übereinstimmenden Arbeitshub eingestellt. Die Mittel für die zeitweilige Lösung des Klemmdrucks bei einer der Nachsetzeinheiten werden betätigt. Die Klemmvorrichtung ist dann frei für eine Verschiebung entlang der Elektrode nach oben. Diese erfolgt durch Betätigung des pneumatischen oder hydraulischen Zylinders der Hebe- und Absenkvorrichtung. Wenn die Klemmeinrichtung in ihre obere Stellung angehoben ist, wird das Mittel zur Lösung des Klemmdrucks außer Funktion gesetzt, so daß sich die Klemmbacken an die Längsrippen wieder anpressen. Dieser Arbeitsgang wird mit jeder Nachsetzeinheit rund um die Peripherie der Elektrode mit einem festgelegten Zeitabstand von einer zur nächsten Nachsetzeinheit durchgeführt. Auf diese Weise ist von einer Mehrzahl der Nachsetzeinheiten jeweils immer nur eine nicht an der Halterung der Elektrode beteiligt. Wenn alle Nachsetzeinheiten in ihre obere Stellung angehoben worden und ihre Klemmbacken um die Längsrippen des Elektrodenmantels gepreßt sind, wird der pneumatische oder hydraulische Zylinder der Hebe- und Absenkvorrichtung aller Nachsetzeinheiten gleichzeitig so betätigt, daß die Elektrode um das vorgesehene Nachsetzmaß abgesenkt wird.
Der pneumatische oder hydraulische Zylinder der Hebe- und Absenkvorrichtung jeder der vorgesehenen Nachsetzeinheiten wird auf einen übereinstimmenden Arbeitshub eingestellt. Die Mittel für die zeitweilige Lösung des Klemmdrucks bei einer der Nachsetzeinheiten werden betätigt. Die Klemmvorrichtung ist dann frei für eine Verschiebung entlang der Elektrode nach oben. Diese erfolgt durch Betätigung des pneumatischen oder hydraulischen Zylinders der Hebe- und Absenkvorrichtung. Wenn die Klemmeinrichtung in ihre obere Stellung angehoben ist, wird das Mittel zur Lösung des Klemmdrucks außer Funktion gesetzt, so daß sich die Klemmbacken an die Längsrippen wieder anpressen. Dieser Arbeitsgang wird mit jeder Nachsetzeinheit rund um die Peripherie der Elektrode mit einem festgelegten Zeitabstand von einer zur nächsten Nachsetzeinheit durchgeführt. Auf diese Weise ist von einer Mehrzahl der Nachsetzeinheiten jeweils immer nur eine nicht an der Halterung der Elektrode beteiligt. Wenn alle Nachsetzeinheiten in ihre obere Stellung angehoben worden und ihre Klemmbacken um die Längsrippen des Elektrodenmantels gepreßt sind, wird der pneumatische oder hydraulische Zylinder der Hebe- und Absenkvorrichtung aller Nachsetzeinheiten gleichzeitig so betätigt, daß die Elektrode um das vorgesehene Nachsetzmaß abgesenkt wird.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann das Nachsetzmaß leicht und
exakt eingestellt werden. Das normale Nachsetzmaß beträgt etwa 3 bis
30 mm. Der Zeitabstand zwischen jedem Versetzzyklus kann reguliert
werden. Dieses Intervall kann z. B. auf etwa 10 Minuten bis etwa 4 Stunden
eingestellt werden. Mit dieser Reguliermöglichkeit läßt sich das
Nachsetzen der Elektrode dem aktuellen Elektrodenverbrauch anpassen, wobei
die Vorrichtung und das Verfahren gemäß der Erfindung zu einer
Betriebsführung mit gleichbleibenden Nachsetzmaßen führen.
Bei der Vorrichtung nach der
Erfindung ist eine Mehrzahl von unabhängig voneinander bedienbaren
Nachsetzeinheiten rings um die Elektrode angeordnet. Wenn z. B. sechs
Nachsetzeinheiten vorgesehen sind, gehen nur 17% der Haltekraft
verloren, wenn der Klemmdruck einer Nachsetzeinheit aufgehoben wird.
Dahingegen werden bei den bekannten Nachsetzvorrichtungen mit zwei
gegeneinander verstellbaren Halteringen während des Nachsetzvorgangs
mindestens 50% der Haltekraft vorübergehend aufgehoben.
Bei einer Vorrichtung gemäß der Erfindung kann beispielsweise für
Instandhaltungsarbeiten eine der Nachsetzeinheiten ohne weiteres
weggenommen werden, ohne daß der Ofenbetrieb unterbrochen werden müßte
oder das geregelte Nachsetzen der Elektrode gestört würde. Denn bei
Ausfall einer Nachsetzeinheit gehen im Beispielsfalle von sechs
Nachsetzeinheiten lediglich 17%
und auch beim Nachsetzen während dieser Zeit nur 33%
der Haltekraft an der Elektrode
verloren.
Die Erfindung ist auch für Elektroden anwendbar, die im Durchmesser sehr
große Unterschiede aufweisen. Die Nachsetzeinheiten sind klein und
beanspruchen wenig Raum. Die Höhe einer erfindungsgemäßen
Nachsetzeinheit beträgt etwa 40 cm, während bei den bekannten
Vorrichtungen Höhen bis zu 4 m üblich sind.
Anhand der folgenden Beeschreibung des in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels wird die
Erfindung erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Elektrode mit Elektrodenmantel und
sechs Halte- und Nachsetzeinheiten; bei einer der gezeigten
Nachsetzeinheiten sind Einzelheiten dargestellt;
Fig. 2 eine Seitenansicht einer Nachsetzeinheit gemäß Fig. 1; und
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Nachsetzeinheit gemäß Fig. 2.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist der Elektrodenmantel 5 mit radial nach
außen ragenden vertikalen Längsrippen 6 versehen. Bei der dargestellten
Ausführungsform sind sechs derartige Längsrippen 6 in gleichmäßiger
Verteilung am Elektrodenmantel 5 vorgesehen. Für jede dieser Längsrippen 6
ist eine Nachsetzeinheit 1 vorgesehen. Dementsprechend umfaßt die
Ausführungsform gemäß Fig. 1 sechs Nachsetzeinheiten 1.
In den Fig. 2 und 3 ist eine bevorzugte Ausführungsform einer
Nachsetzeinheit 1 dargestellt. Eine solche Nachsetzeinheit 1 hat eine
Vorrichtung 8 zum Anheben und Absenken und eine Klemmeinrichtung 2. Die
Klemmeinrichtung 2 besteht aus zwei im wesentlichen gleichen, jedoch
spiegelbildlich zueinander angeordneten Klemmteilen, die schwenkbar um
ein vertikales Glied 3 angeordnet sind.
Die Klemmeinrichtung 2 greift an den nach außen ragenden Längsrippen 6
des Elektrodenmantels 5 an. Zum Anpressen der Klemmbacken an die
Längsrippen 6 ist eine unter angemessenem Federdruck stehende
Vorrichtung 4 vorgesehen. Diese Vorrichtung 4 besteht vorzugsweise aus
einer Schrauben- oder Scheibenfeder und einem Bolzen mit Schraubenmuttern
11. Die unter Federdruck stehende Vorrichtung 4 befindet sich, bezogen
auf das vertikale Glied 3 bzw. den Schwenkpunkt auf der selben Seite
der Klemmeinrichtung 2 wie die Längsrippen 6. Vorzugsweise ist der
Klemmdruck der Vorrichtung 4 einstellbar. Bei der gezeigten
Ausführungsform erfolgt die Einstellung durch Anziehen bzw. Lockern der
Schraubenmuttern 11.
An ihrer den Längsrippen 6 und der unter Federdruck stehenden Vorrichtung
4 entgegengesetzten Seite ist die Klemmeinrichtung 2 mit Mitteln zur
zeitweiligen Aufhebung des Klemmdrucks auf die Längsrippen 6 versehen.
Bei der in Fig. 2 und 3 dargestellten Ausführungsform wird hierfür ein
pneumatischer oder hydraulischer Zylinder 7 verwendet. Der Kolben 10
des Zylinders 7 ist mit seinem äußeren Ende mit einer der beiden
Hälften der Klemmvorrichtung 2 verbunden. Wenn der Kolben 10 in den
Zylinder 7 eingezogen wird, schwenken die beiden Hälften der
Klemmvorrichtung 2 in der Weise um das vertikale Glied 3 , daß der
Klemmdruck auf die Längsrippen 6 gelöst wird. Da die Klemmeinrichtung 2
um das Glied 3 frei drehbar ist, ist sie hinsichtlich ihrer Lage
relativ zur Längsrippe 6 selbsteinstellend.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Glied 3
ein Teil der Hebe- und Absenkvorrichtung 8. Diese besteht vorzugsweise
aus einem pneumatischen oder hydraulischen Zylinder, dessen Kolben das
Glied 3 bildet. Die Hebe- und Absenkvorrichtung 8 ist auf einem Rahmen 9
montiert, der seinerseits am Gestell der Elektrodenfassung oder an einem
Aufhängungsrahmen montiert sein kann. Der Rahmen 9 kann auch an einem
oberen Teil des Ofens angebracht sein.
In Normalstellung befindet sich der Kolben 3 der Hebe- und
Absenkvorrichtung 8 in seiner unteren Stellung, und die Klemmeinrichtung 2
übt ihren vollen Druck auf die Längsrippe 6 aus. Der Versetzzyklus für
die Halte- und Nachsetzeinheiten 1 vollzieht sich folgendermaßen. Bei
einer der Halte- und Nachsetzeinheiten 1 wird der Zylinder 7 der
Klemmeinrichtung 2 betätigt, so daß der Kolben 10 sich in den Zylinder 7
hineinbewegt. Hierdurch wird der von der Klemmeinrichtung 2 auf die
Längsrippe 6 ausgeübte Anpreßdruck aufgehoben, und die betreffende
Nachsetzeinheit 1 ist frei für eine Vertikalbewegung. Jetzt wird die
Hebe- und Absenkvorrichtung 8 in der Weise betätigt, daß die
Klemmeinrichtung 2 nach oben verschoben wird. Wenn der Kolben 3 seine
obere Stellung erreicht hat, wird der Zylinder 7 der Klemmeinrichtung 2
wieder außer Tätigkeit gesetzt, so daß die Klemmbacken wieder an die
Längsrippe 6 angepreßt werden. Dieser Arbeitsgang findet für jede
Nachsetzeinheit 1 rund um die Elektrode herum statt. Hierbei wird von
Nachsetzeinheit 1 zu Nachsetzeinheit 1 ein bestimmter Zeitabstand
eingehalten. Auf diese Weise gibt es stets nur eine einzige
Nachsetzeinheit 1, die nicht an der Elektrode angreift. Wenn alle
Nachsetzeinheiten 1 in die obere Stellung angehoben sind und ihren
Anpreßdruck auf die Längsrippen 6 ausüben, werden die Kolben 3 aller
Nachsetzvorrichtungen 8 in ihren Zylinder eingefahren, so daß die
Elektrode abgesenkt und nachgesetzt wird.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die erfindungsgemäße
Halte- und Nachsetzvorrichtung mit sechs Nachsetzeinheiten 1 versehen.
Dies ist jedoch nicht Bedingung. Die Anzahl der Nachsetzeinheiten 1
kann den jeweiligen Bedingungen angepaßt werden. Es müssen jedoch
mindestens zwei und können auch mehr als sechs sein, z. B. acht.
Claims (9)
1. Halte- und Nachsetzvorrichtung für eine mit einem Metallmantel
umkleidete Elektrode in einem elektrothermischen Schmelzofen, mit einer
Mehrzahl um die Elektrode angeordneter, mittels einer Hebe- und
Absenkvorrichtung vertikal bewegbarer Halte- und Nachsetzeinheiten mit
je einer Klemmeinrichtung mit zwei Klemmbacken zum lösbaren Festklemmen
jeder Halte- und Nachsetzeinheit an jeweils einer von mehreren radial
nach außen wegragenden vertikalen Rippen des Elektrodenmantels,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Halte- und Nachsetzeinheit (1) mittels
einer ihr zugeordneten selbständig bedienbaren Hebe- und
Absenkvorrichtung (8) einzeln vertikal bewegbar ist, daß die
Klemmeinrichtung (2) jeder Halte- und Nachsetzeinheit (1) im Ruhezustand
geschlossen ist und daß Mittel zur zeitweiligen fernsteuerbaren
Aufhebung des Klemmdrucks jeder einzelnen Klemmeinrichtung (2)
vorgesehen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Klemmeinrichtung (2) Klemmbacken aufweist, die mittels einer unter
Federdruck stehenden Einrichtung (4) gegeneinandergedrückt werden
können.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen die
Klemmbacken und wenigstens eine Schrauben- oder Scheibenfeder außenseits
der Klemmbacken durchdringenden Bolzen als unter Federdruck stehende
Einrichtung (4).
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch wenigstens eine
endständige Schraubenmutter (11) des Bolzens zur justierbaren
Einstellung des Klemmdrucks der geschlossenen Klemmeinrichtung (2).
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Klemmeinrichtung (2) zwei im wesentlichen gleich ausgestaltete,
um ein vertikales Glied (3) schwenkbare, spiegelbildlich zueinander
angeordnete Klemmteile aufweist, deren der Elektrode zugewandte
Schenkel als Klemmbacken ausgebildet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das vertikale
Glied (3) der Klemmeinrichtung (2) der Kolben oder die Kolbenstange eines
pneumatischen oder hydraulischen Zylinders ist, aus dem seinerseits die
Hebe- und Absenkvorrichtung (8) im wesentlichen gebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Klemmeinrichtung (2) einen hydraulischen oder pneumatischen
Zylinder (7) zur zeitweiligen Aufhebung des Klemmdrucks aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
hydraulische Zylinder (7) an den der Elektrode abgewandten Schenkeln
der Klemmteile angeordnet ist und daß sein Kolben (10) diese Schenkel
horizontal durchdringt.
9. Verfahren zum Nachsetzen der Elektrode in elektrothermischen
Schmelzöfen unter Verwendung einer Halte- und Nachsetzvorrichtung
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß man, ausgehend von einer Ausgangslage, bei
der sich alle Halte- und Nachsetzeinheiten (1) mit Klemmdruck in einer
unteren Stellung befinden, die einzelnen Halte- und Nachsetzeinheiten
(1) unter Lösung ihres Klemmdrucks nacheinander in eine obere Stellung
fährt und dort den Klemmdruck wieder herstellt, so daß jeweils nur eine
Halte- und Nachsetzeinheit (1) am Festhalten der Elektrode nicht
beteiligt ist, und daß anschließend alle Halte- und Nachsetzeinheiten
(1) gleichzeitig nach unten bewegt werden.
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