DE4026118C2 - Curcumin-Komplexe - Google Patents
Curcumin-KomplexeInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung sind klare, wasserlösliche Curcuminkomplexe mit verbes
serter Lichtstabilität und Färbekraft.
Curcumin, welches das hauptsächliche gelbe Pigment in Gelbwurz ist, wird in
weitem Umfang zum Färben von Lebensmitteln, beispielsweise Pickles, Senf und
Snacks, verwendet. In einigen Lebensmitteln wie beispielsweise Senf ist gemahlene
Gelbwurz die Quelle des Farbstoffs, und die faserige, Cellulose enthaltende Gelb
wurz-Wurzel, an welche Curcumin nicht komplexiert ist, wirkt beim Senf als
Dickungsmittel. In Pickles wird das Oleoharz (oleoresin) von Gelbwurz in verdünnter
Form verwendet, in der das Curcumin aufgelöst und durch Zusatz von Polysorbate
80 in eine emulgierbare Form gebracht wird. Wenn für Snacks das Aroma und die
Bitterkeit des Oleoharzes unerwünscht sind, kann ein Oleoharz ohne Geschmack
hergestellt werden. Dies es wird in Form einer Polysorbate-Lösung oder einer
mikrokristallinen Suspension in Pflanzenöl verwendet. Falls nur das schwache
Aroma, das durch relativ reines Curcumin verliehen wird, zugelassen wird, wird
Curcumin in kristalliner Form isoliert und entweder in Polysorbate 80 aufgeschlos
sen oder in mikrokristalliner Form verwendet.
Bei Raumtemperatur ist Curcumin in Wasser oder Essig so unlöslich, daß praktisch
kein gelber Farbton an die Flüssigkeit abgegeben wird. Das ist der Grund, warum
in wäßrigen Systemen Gelbwurz-Oleoharze oder Curcumin, das in Polysorbate 80 ge
löst ist und dann in das wäßrige Medium emulgiert wird, verwendet werden. Poly
sorbate 80 hat jedoch seine Nachteile, welche Fehlaromen (off flavors), die durch
Alterung hervorgerufen werden, und eine die Oxidation begünstigende Wirkung
(pro-oxidant effect) einschließen. Es wird verwendet, weil es keine Alternativen
gibt, wenn Gelbwurz-Farben in wäßrigen Systemen gewünscht werden. Die vorlie
gende Erfindung stellt eine Alternative bereit, die diese Nachteile überwindet und
zusätzlich die Stabilität der gefärbten Lösung gegenüber Licht signifikant steigert.
Bei Verwendung zum Färben fetter Lebensmittel werden mikrokristalline Formen des
Farbstoffs verwendet. Curcumin hat begrenzte Löslichkeit in Pflanzenöl und ver
leiht ihm am Sättigungspunkt einen leicht gelblichen Farbton. Wenn jedoch Curcu
min-Kristalle vorhanden sind, ergeben diese einen tiefer gelben Farbton, sind je
doch aufgrund ihrer kristallinen Struktur nicht wirksam als Färbemittel. Wenn
außerdem Wasser wie beispielsweise in einer Oleomargarine zugegen ist, wandert das
Curcumin langsam zur Sulfit enthaltenden Verpackung, die sich färbt. Aus diesem
Grund werden Margarinestangen, die in Papier eingewickelt sind, zur Zeit nicht mit
Annatto-(Buttergelb-)Gelbwurz-Mischungen gefärbt. Die vorliegende Erfindung stellt
eine Gelbwurzfarbe bereit, die nicht aus blutet und nicht die Sulfit enthaltende
Verpackung färbt. Da außerdem das Curcumin nicht in kristalliner Form vorliegt,
wird es wegen seiner Färbekraft wirksam verwendet.
Wenn Oleoharz-Gelbwurz oder Curcumin bei Snacks verwendet werden sollen, werden
sie manchmal in heißem Pflanzenöl aufgelöst, um die Löslichkeit zu verbessern, und
dieses wird dann anschließend auf die Snacks gesprüht. Eine grobe Menge des
Curcumins fällt beim Abkühlen auf den Snacks aus. Dies ist auf seine niedrigere
Löslichkeit im Öl zurückzuführen. Die gelbe Farbe ist dann eine Kombination von
gelöstem und kristallinem Curcumin, wobei letzteres ein unwirksames Färbemittel
ist. Die vorliegende Erfindung überwindet diese Beschränkung.
Curcuminlösungen oder Gelbwurz-Oleoharz verblassen ziemlich schnell am Licht.
Deshalb wird trotz der Tatsache, daß es allergische Reaktionen hervorruft, FD & C
Gelb No. 5 zum Färben von Pickles verwendet. In gleicher Weise ändert
sich an der Oberfläche einer Margarine oder Butter, die Curcumin und einen rötli
cheren Farbstoff wie Annatto enthält, am Licht der Farbton, da das Curcumin ver
blaßt. Eine Komplexierung erhöht die Lichtstabilität und führt dazu, daß es einfa
cher möglich wird die Verwendung des unerwünschten Farbstoffs Gelb No. 5 zu
beenden.
Die am meisten verbreitet verwendete Form von Gelbwurz-Oleoharz und Curcumin
ist die unpatentierte Mischung aus Polysorbate 80 und dem Oleoharz. Wegen der
oben beschriebenen Beschränkungen wurden verschiedene Versuche unternommen,
deren Verwendung zu vermeiden.
Curcumin wird an ein wasserlösliches, verzweigte Ketten aufweisendes oder cyclisches
Polysaccharid oder an ein Proteinsubstrat dadurch komplexiert, daß man eine
wäßrige alkalische Lösung von Curcumin mit dem in Wasser dispergierten Substrat
zur Reaktion bringt und die Lösung neutralisiert, um das Curcumin an das Substrat
zu komplexieren. Der Curcumin-Substrat-Komplex hat dieselbe Wasserlöslichkeit wie
das Substrat und ist gegenüber Licht stabiler als andere Formen des Curcumins, die
nicht an ein derartiges Substrat komplexiert sind. Diese Komplexe sind frei von
emulgierenden Mitteln und werden ohne die Verwendung von Bindemitteln herge
stellt und haben so einen breiteren Anwendungsbereich bei Lebensmitteln. Es wurde
gefunden, daß die rote alkalische Lösung von Curcumin unabhängig davon, ob die
anderen Bestandteile von Gelbwurz zugegen sind oder nicht, zu einer intensiv
gelben, klaren, relativ lichtstabilen gelben Farbe für Lebensmittel auf Wasserbasis
und Ölbasis führt, wenn man diese Lösung mit einem Substrat, das ein verzweigte
Ketten aufweisendes oder cyclisches Polysaccharid umfaßt, oder mit einem Protein
mischt, das ebenfalls unter alkalischen Bedingungen zugegen ist, kurz umrührt, da
mit sich ein Curcumin-Substrat-Komplex bilden kann und dann unter Bildung der
gelben Form des Curcumins ansäuert und gegebenenfalls trocknet. Einzelheiten der
Erfindung und ihrer praktischen Durchführung werden nachfolgend angegeben.
Es ist wohlbekannt, daß Cellulose ein lineares, unverzweigtes Polymer ist und daß
sie innerhalb des Moleküls starke Wasserstoffbindungen ausbildet. Polysaccharide
mit verzweigten Ketten, wie beispielsweise Amylopektine, modifizierte Stärken,
pflanzliche Gummen wie Gummi arabicum, Ghattigummi, Karayagummi und andere
industrielle Gummen mit verzweigten Ketten, sind weniger schwach aneinander ge
bunden und werden daher als in Wasser löslich angesehen. Die Gegenwart ver
zweigter Ketten kann erklären, warum sie mit dem alkalischen Curcumin einen
Komplex eingehen. Proteine sind vielleicht aufgrund ihrer helicalen Natur ebenfalls
in der Lage, diesem Komplex mit alkalischem Curcumin zu bilden. Allerdings ist die
genaue Antwort auf die Frage, warum und wie der Komplex gebildet wird, zum
derzeitigen Zeitpunkt nur Spekulation. Insbesondere soll die Erfindung nicht an
irgendeine Theorie darüber gebunden sein, warum oder wie das beobachtete Phäno
men auftritt.
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, neue und stabile Komplexe von
Curcumin mit Substraten aus der Gruppe Polysaccharide und Proteine sowie ein
Verfahren zu deren Herstellung bereitzustellen.
Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, einen solchen Komplex bereitzustellen,
der durch Ansäuerung einer alkalischen Lösung von Curcumin und einem Substrat
hergestellt wurde, wobei der Komplex bei Stehen in Wasser nicht ausfällt, eine im
wesentlichen stabile gelbe Lösung in Wasser ergibt und außerdem Curcumin durch
Zentrifugation nicht entfernt werden kann.
Eine andere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung solch eines verbesserten
Curcumin-Produktes und ein Verfahren zu dessen Herstellung, mit all den damit
verbundenen Vorteilen des stabilen Curcumin-Komplexes bei dessen Verwendung
beim Färben von Lebensmitteln und Getränken.
Weitere Aufgaben werden nachfolgend im Verlauf der Beschreibung offenbar, und
weitere Aufgaben sind einem Fachmann klar, an den sich die vorliegende Erfindung
richtet.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Komplexes aus Curcumin
und einem Polysaccharid- oder Proteinsubstrat nach dem Patentanspruch 1.
Die Erfindung betrifft außerdem einen Komplex aus Curcumin und einem Substrat
aus der Gruppe Polysaccharide und Proteine nach dem Patentanspruch 10.
Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Herstellung eines Trocken
milch-Curcumin-Komplexes nach Patentanspruch 12.
Die Erfindung betrifft außerdem ein Curcumin enthaltendes Trockenmilchprodukt.
Die Erfindung betrifft außerdem ein mit einem Komplex aus Curcumin und Protein-
oder Polysaccharid-Substrat gefärbtes Lebensmittel oder Getränk nach Pa
tentanspruch 13.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprü
chen.
Die nachfolgenden Beispiele zeigen die bevorzugten Ausführungsformen der vorlie
genden Erfindung, wobei wasserlösliche, verzweigte Ketten aufweisende und cycli
sche Polysaccharide und Proteine verwendet werden. Die Beispiele veranschaulichen,
wie man unkomplexiertes, sorbiertes Curcumin von den Komplexen unterscheiden
kann, die Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind. Die Beispiele beschreiben
die unerwartete Natur der Ergebnisse dieser Erfindung in Bezug auf den Stand der
Technik. Außerdem geben die Beispiele typische Beispiele der Verwendung des Pro
duktes an. Letzten Endes beschreiben die Beispiele die besonders praktischen und
wirtschaftlichen Aspekte dieser Erfindung in Bezug auf den Stand der Technik und
die Lebensmitteltechnologie.
Die folgenden Präparationen und Beispiele werden angegeben, um die vorliegende
Erfindung zu veranschaulichen. Sie sind nicht als begrenzend zu verstehen.
Eine Curcumin-Lösung wird vorzugsweise unter Verwendung von KOH und gegebe
nenfalls unter Verwendung von NaOH hergestellt. Dies geschieht durch Einrühren
eines feuchten Curcumin-Pulvers in Wasser, das in geeigneter Weise entgast wurde
und unter inerter Atmosphäre gehalten wird. Außerdem wird mit dem Alkali auf
einen pH-Wert oberhalb von 9 und vorzugsweise oberhalb von 11 und sogar auch
bei 13 titriert. Erfindungsgemäß ist es kritisch, daß der pH-Wert hoch genug ist,
um die gewünschte Beladungsmenge an Curcumin zu solvatisieren. Im allgemeinen
ist eine Zeit des Rührens von 5 bis 10 Minuten ausreichend, um das feine Pulver
zu lösen. Nach dieser Zeit wird die Lösung filtriert, um ungelöste Materialien zu
entfernen. Wenn ein Gelbwurz-Oleoharz anstelle von kristallinem Curcumin ver
wendet wird, wird die wäßrige Phase vorzugsweise von der unlöslichen Ölphase
separiert und dann filtriert. Die Ölphase enthält sowohl den Geschmacksstoff als
auch Trübung ausbildende Lipide und ist im allgemeinen in der fertigen Farbe un
erwünscht.
Die Curcumin-Konzentration ist nicht kritisch, wobei ein Bereich von 1 bis 15%
praktisch und von 7 bis 10% am meisten bevorzugt und leicht zu handhaben ist,
wobei der pH-Wert im Bereich von etwa 11 bis 13 liegt.
Die alkalische Curcumin-Lösung wird mit einer Geschwindigkeit von etwa 7% pro
Stunde bei 20°C abgebaut und wird langsam bräunlich. Sie sollte so schnell wie
möglich in das Substrat eingemischt werden, wobei der pH-Wert oberhalb von etwa
9 bevorzugt oberhalb von 11 bleibt, und mit dem in Wasser gelösten Substrat
für ein paar Minuten gerührt werden, bevor
angesäuert wird.
Die in den nachfolgenden Beispielen verwendete alkalische Curcumin-Lösung wurde
- solange nicht etwas anderes angegeben wird - durch Pulverisieren kristallinen
Curcumins und dessen Befeuchten mit Wasser unter Herstellung einer 7,5%igen
Suspension sowie Entgasen unter Vakuum hergestellt. Sie wurde dann mit 10%iger
KOH auf einen pH-Wert von 12 titriert, 10 Minuten gerührt, filtriert und unmit
telbar mit einer neutralen oder alkalischen Lösung des Substrats gemischt, wobei
man den pH-Wert oberhalb von etwa 9 und vorzugsweise oberhalb von 11 hielt.
Dieses ist zwar die bevorzugte Verfahrensweise; andere Variationen, wie beispiels
weise Befeuchten des Curcumins mit einem Alkohol, sind jedoch für einen Fachmann
offensichtlich.
Herstellung eines Gelatine-Komplexes, der eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist.
Es wurde eine 2%ige Lösung der Gelatine ohne Geschmack namens Knox® herge
stellt. Deren pH-Wert betrug 5,8, und er wurde mit wenigen Tropfen 10%iger KOH
auf einen pH-Wert von 10 angehoben. Gelatinen anderer "Blüte" (bloom) sind in
gleicher Weise verwendbar.
Es wurde wie in Beispiel 1 eine 7,5%ige Curcumin-Lösung hergestellt, der Gela
tine-Lösung zugesetzt und 5 Minuten lang gerührt. Die Lösung wurde danach auf
einen pH-Wert von etwa 4,5% mit 10%iger Phosphorsäure neutralisiert. Die Lö
sung blieb klar.
Die Menge an der Gelatine zugesetzter Curcumin-Lösung führte entweder zu einer
3,7%igen oder zu einer 15%igen Beladung von Curcumin auf der Gelatine
(Gewichtsverhältnis Curcumin zu Gelatine). Bei Verdünnen mit Wasser ergaben beide
Beladungsprodukte klare, gelbe stabile Lösungen.
Die Gelatine-Lösung kann als solche verwendet oder zu einem Pulver getrocknet
werden, das sich in Wasser unter Bildung einer klaren Lösung wieder lösen läßt.
Das Pulver ist über unbestimmte Zeit stabil.
Die verbesserte Lichtstabilität des Gelatine-Komplexes wurde dadurch veranschau
licht, daß man ihn in eine wäßrige Lösung mit einer Konzentration von 7 ppm
Curcumin brachte und die Lösung mit einer Lösung von Curcumin in Polysorbate 80
mit derselben Konzentration von 7 ppm Curcumin verglich. Die Polysorbate-Lösung
verblaßte innerhalb von 10 bis 20 Minuten in diffusem Sonnenlicht, und die Gela
tine-Lösung behielt eine zitronengelbe Farbe selbst nach 2 Stunden. Eine spektro
photometrische Analyse der beiden Lösungen in wäßriger Phase zeigte für das Po
lysorbate-Material ein typisches Curcumin-Datenbild (scan) mit einem deutlichen
Peak bei 423 nm und einem Wendepunkt bei etwa 450 nm. Das Datenbild (scan) der
Lösung des Gelatine-Curcumin-Komplexes zeigte einen breiten Peak bei etwa 420
nm und keinen Wendepunkt in der Kurve bei 450 nm. Dies zeigt, daß das Curcumin
tatsächlich mit der Gelatine komplexiert ist und nicht als freier gelöster Farbstoff
vorliegt, wie dies in der emulgierten Polysorbate 80-Lösung der Fall ist. Dies
könnte eine Erklärung der Lichtstabilität sein.
Die 3,7%ige Lösung des Curcumin-Gelatine-Komplexes wurde in einem Kühlschrank
gelagert und dann wie folgt verwendet:
Eine Lake für Pickles bestehend aus 6 Tassen (47%) Essig (5% Säure), 6 Tassen
(47%) Wasser und einer 3/4 Tasse (6%) Salz wurde zum Sieden gebracht, und die
nachfolgend aufgelisteten Farben wurden zugesetzt, um der Lake den gewünschten
Farbton zu geben.
Die heiße Lake wurde über in Scheiben geschnittene Gurken gegossen, und die Ma
son-Gläser wurden verschlossen und pasteurisiert. Die mikrokristalline Curcumin-
Suspension nach Langenau wurde in den Test eingeschlossen, wie auch Zusammen
setzungen, die Dispersionsmittel für Gelbwurz und Geschmacksstoffe enthielten, die
nicht Polysorbate waren. Das Langenau-Produkt führte nicht zu einer Färbung der
Pickles, während die Dispersionsmittel enthaltenden Produkte nicht störend mit
den Gelatine-Lösungen wechselwirkten. Tatsächlich klärten sie sich beim Abstehen
und hatten ein ähnliches Erscheinungsbild wie das Glasgefäß mit der klaren farbi
gen Gelatine ohne Geschmacksstoff.
Die Farben der Pickles und der Lake wurden nach einer Woche notiert. Die Ergeb
nisse ergeben sich aus Tabelle 1.
Eine Puddingbasis wurde hergestellt durch Mischen eines Tafellöffels Maisstärke mit
100 ml kaltem Wasser, Zusetzen von 4 ml des Gelatine-Curcumin-Komplexes, Erhit
zen zum Sieden, um die Stärke zu gelieren, und Abkühlen. Der Pudding hatte eine
zitronengelbe Farbe.
Hühnchenflügel wurden in eine Spülung eingetaucht, die aus Wasser und 25% der
obigen Lösung des Gelatine-Curcumin-Komplexes bestand. Man ließ die Flügel 1
Minute lang benetzen. Danach wurden sie herausgenommen und gekühlt, wonach sie
eine einheitliche gelbe Farbe hatten. Hühnchenflügel wurden in ähnliche Weise mit
dem Produkt von Langenau (US-PS 2,982,656), also einer alkalischen Lösung von
Curcumin (gemäß Beispiel 2 der Patentschrift), behandelt. Diese waren hinsichtlich
ihrer Farbe gesprenkelt und damit nicht annehmbar, sowohl aufgrund der Sprenke
lung als auch aufgrund der Restsäure, die zum Neutralisieren der alkalischen Cur
cumin-Lösung verwendet worden war.
Die gefärbte Oberfläche der Hühnchen wurde entfernt und bei 50°C getrocknet. Bei
Extraktion mit Aceton blieb die Farbe auf den Hühnchen bestehen, das mit dem
Komplex aus Curcumin und Gelatine gefärbt worden war. Demgegenüber wurde sie in
einfacher Weise von dem mit dem alkalischen Farbstoff gefärbten Hühnchen ent
fernt. Dies zeigt, daß im letzteren Fall das Curcumin nicht komplexiert war, son
dern vielmehr in seiner freien Form vorlag und auf der Oberfläche des Hühnchens
sorbiert war, wie dies von Langenau beschrieben wurde.
Dies veranschaulicht, daß die Färbung aufgrund des Eintauchens des Hühnchens in
Kaliumcurcumat und anschließendes Ansäuern auf der Ablagerung mikrokristallinen
Curcumins beruht, und daß das Curcumin sorbiert und nicht komplexiert ist.
Andererseits überzieht der Gelatine-Curcumin-Komplex das Hühnchen einheitlich.
40 g Capsul (modifizierte, wasserlösliche Polysaccharid-Stärke mit verzweigten
Ketten; Hersteller: National Starch) und 60 ml Wasser wurden gemischt, und man
ließ die Stärke 6 Stunden lang hydratisieren. Danach wurde der pH-Wert mit
10%iger KOH auf 11 angehoben. Eine ausreichende Menge an alkalischer Curcumin-Lösung
aus Beispiel 1 (20 ml) wurde zugesetzt, und die Mischung wurde 10 Minuten
lang gerührt. Sie wurde dann langsam unter Verwendung von Citronensäure ange
säuert.
Der resultierende gelbe, viskose, fluide Polysaccharid-Curcumin-Komplex wurde
dazu verwendet, Getränke zu färben, indem man ihn bis zum Erreichen eines
zufriedenstellenden Levels zusetzte. In einem Zucker enthaltenden Getränk wie
beispielsweise SEVEN-UP® fällt gefärbtes Polysaccharid auf den Flaschenboden
aus, genau wie dies auch mit ungefärbtem Polysaccharid geschehen würde. Dieses
Ausfallen beruht auf der Wirkung des Zuckers auf das Saccharid und ist nicht
durch den Curcumin-Polysaccharid-Komplex verursacht. Im Falle von Fruchtge
tränken oder anderen Getränken mit einer Trübung ist dies nicht zu beanstanden.
Die Polysaccharid-Curcumin-Zubereitung kann getrocknet und pulverisiert werden,
mit einer Stärke oder anderem Mehl gemischt werden und dann in Puddings oder
Backwaren verwendet werden.
Die Zubereitung ist beständig gegen ein Verblassen am Licht, und es ist nicht nö
tig, sie zu verkapseln (im Gegensatz zu dem Produkt von Leshick aus der US-PS
4,307,117).
Das trockene Produkt ist über unbegrenzte Zeit stabil (über 3 Jahre am Licht) und
löst sich bei Hydratation der Stärke wieder in Wasser.
Andere verwendbare Substrate sind Pflanzengummen mit verzweigten Ketten wie
beispielsweise Gummi arabicum, aus Amylopektin-Stärken hergestellte Maltodextrine
mit einem Dextrose-Equivalent von vorzugsweise 5 bis 15, Propylenglykol-Alginat
und Pektin, wobei Pektin mit hohem Methoxygehalt bevorzugt ist. Weniger lösliche
Gummen sowie Ghatti- und Karayagummen sowie Methylcellulose, die verzweigt
kettig ist, sind annehmbar, jedoch nicht bevorzugt. Pektin, wie es ein verbreiteter
Bestandteil von Marmeladen und Gelees ist, und welches zu einem kristallinen,
klaren Komplex bei einem Curcumin-Gehalt von 5% führt, ist eine besonders nütz
liche Ausführungsform. Alle diese Komplexe zeigen die verbesserte Lichtstabilität
des modifizierten Stärke-Komplexes.
Maltodextrine, vorzugsweise solche, die aus wachshaltiger Maisstärke hergestellt
wurden und ein Dextroseequivalent von 5 bis 15 aufweisen, sowie Pflanzengummen
wie beispielsweise Gummi arabicum, werden mit Curcumin in der gleichen Weise
komplexiert. Solche Gummen sind beschrieben in "Whistler; Industrial Gums".
Außerdem kommen für das vorliegende Verfahren und Produkt auch Mischungen von
Polysacchariden, von Proteinen und von Polysacchariden und Proteinen in Betracht.
Beispielsweise ergibt eine 50 : 50-Mischung von Gummi arabicum und Gelatine einen
Curcumin-Komplex, der bei höheren Konzentrationen, als dies ein Komplex von
Curcumin mit einem der beiden Substrate allein vermag, funkelnd klar bleibt.
Wie auch bei dem Gelatine-Komplex ändert sich das Absorptionsbild der vorange
hend beschriebenen wäßrigen Lösungen ausgehend von einer Lösung von Curcumin
selbst.
Eine 10%ige Lösung von Gummi arabicum (Substrat) wurde hergestellt und filtriert,
um Fremdmaterialien zu entfernen. Der pH-Wert wurde auf 10 angehoben, und 200 ml
dieser Lösung wurden 20 ml der 7,5%igen Curcumin-Lösung von Beispiel 1 zu
gesetzt. Die resultierende Lösung wurde 10 Minuten lang gerührt und angesäuert.
Dieser Lösung wurden 4 ml Pfefferminzöl zugesetzt, und die Mischung wurde emul
giert und danach sprühgetrocknet. Das leuchtend gelbe Pulver, in dem Curcumin mit
dem Polysaccharid-Gummi arabicum-Überzug komplexiert ist, beseitigt die Notwen
digkeit, Polysorbate 80 zum Bewirken einer Färbung des essentiellen Öles (mit dem
Resultat einer Instabilität des Produktes) zu verwenden, und reduziert die Curcu
min-Dosis, da der Farbstoff auf der Oberfläche der Kapsel vorliegt.
Der Gummi arabicum-Komplex kann unmittelbar in Getränken verwendet werden.
Wenn andere komplexierende und verkapselnde Mittel wie beispielsweise Maltodex
trine und modifizierte Lebensmittelstärken anstelle von Gummi arabicum verwendet
werden, wird im wesentlichen dasselbe vorteilhafte Ergebnis erhalten. Weitere und
in gleicher Weise zufriedenstellende Substrate schließen andere Pflanzengummen
(siehe Whistler, L. L. (Herausgeber); Industrial Gums, 2. Ausgabe (1973)), Milchpro
tein, Molke, Natriumcaseinat, Gelatine, modifizierte Lebensmittelstärke, Cyclodex
trine, Pektin, Propylenglykol-Alginat, wasserlösliche Maltodextrine, die von Amylo
pektin abgeleitet sind, und Carboxymethylcellulose ein.
Zur Herstellung von Zubereitungen mit genau dem gleichen Gehalt an Curcumin
wurde gemahlenes Curcumin in siedendem Wasser gerührt, in dem es leicht löslich
ist, und filtriert. Nach dem Abkühlen lag mikrokristallines Curcumin als Trübung
vor. Ein Test zeigte, daß es in einer Konzentration von 27 ppm vorlag. Diese Lö
sung wurde wie folgt behandelt:
- (a) 200 ml der Lösung wurde 0,6 g Gelatine zugesetzt, und die Mischung wurde gerührt und auf 70°C erwärmt. Sie wurde klar, als sich das Curcumin löste. Die Lösung wurde abgekühlt und wurde trübe. 100 ml dieser Lösung wurden auf einen pH-Wert von 11,45 gebracht, 10 Minuten gerührt und angesäuert. Die Lösung war klar und zeigte, daß eine Anhebung des pH-Wertes erforderlich ist, um den Gela tine-Komplex auszubilden. Aus der umkomplexierten Lösung fällte sich über Nacht ein Curcumin-Niederschlag aus, während die komplexierte Lösung klar blieb, ohne daß ein Niederschlag ausfiel.
Dies zeigt, daß das Verfahren von Walter (US-PS 3,790,688) nicht funktioniert, da
das heiße Wasser, in dem das Curcumin gelöst war, nicht ermöglichte, daß ein
Komplex gebildet wird. In dem Verfahren nach Walter, a.a.O., wird nicht ein Kom
plex, sondern werden vielmehr Mikrokristalle gebildet.
- (b) 100 ml der obigen Lösung wurde 0,26 g mikrokristalline Cellulose zugesetzt, und die Mischung wurde auf 70°C erwärmt. Sie blieb trübe, da Cellulose in Wasser un löslich ist. Sie wurde abgekühlt, und 50 ml der Mischung wurde KOH bis zu einem pH-Wert von 11,45 zugesetzt. Die Mischung wurde 10 Minuten lang gerührt und dann auf einen pH-Wert von etwa 6,5 angesäuert. Die verbleibenden 50 ml der Curcumin-Cellulose-Lösung wurden hinsichtlich des pH-Wertes nicht eingestellt. Vielmehr blieb dieser unterhalb von 7. Beide Lösungen waren hinsichtlich ihres Erscheinungsbildes ähnlich. Dies zeigt, daß das Curcumin an dieses geradkettige Polysaccharid nicht komplexiert wurde. Carboxymethylcellulose, die ein verzweigt kettiges Derivat von Cellulose ist, verhält sich wie Gummi arabicum unter densel ben Bedingungen, wobei die unkomplexierte Lösung trübe bleibt, während die Lö sung des Komplexes, der durch Ausbilden des Komplexes unter alkalischen Bedin gungen und anschließendes Ansäuern hergestellt wurde, klar ist. Ein Niederschlag tritt nicht auf.
Karayagummi, der ein verzweigtkettiges Polysaccharid ist, verhält sich in ähnlicher
Weise, während Guar-Gummi, das ein lineares Polysaccharid ist, sich wie Cellulose
verhält.
- (c) 100 ml der oben genannten Lösung wurde 0,14 g Polysorbate 80 zugesetzt. Die Lösung wurde unter Rühren erwärmt und wurde dabei klar. Sie blieb bei Abkühlen klar, wobei das Curcumin in dem Polysorbate 80 gelöst und durch diese Substanz emulgiert wurde.
- (d) Dieselbe Verfahrensweise wurde eingesetzt, wobei als Kohlehydrat 1,5 g beta- Cyclodextrin eingesetzt wurde (cyclisches, konisches Kohlehydrat). Wiederum waren nur die im alkalischen Bereich komplexierten Lösungen klar und verblaßten nicht. Aus der unkomplexierten Lösung fiel ein gelber Niederschlag aus, der Curcumin war.
Da die Polysorbate 80-Curcumin-Lösung und die komplexierten Curcumin-Gelatine-Lö
sungen beide für das Auge klar waren, konnten sie hinsichtlich ihrer optischen
Intensität verglichen werden. Ein solcher Vergleich wurde durchgeführt unter Ein
satz der Verfahrensweise mit Nessler-Röhrchen, in der Lösungen bekannter Farb
stoffkonzentration (in diesem Fall gleicher Farbstoffkonzentration) in Röhrchen mit
flachem Boden gefüllt wurden. Die Röhrchen wurden in eine Dunkelkammer gestellt,
wobei nur die Böden der Röhrchen dem Licht ausgesetzt wurden. Die Färbekraft
wurde durch Vergleich der Flüssigkeitshöhen gleicher optischer Intensität gemessen.
In diesem Fall betrug das Verhältnis der Lichtwege durch den Gelatine-Komplex
und durch die Polysorbate-Emulsion, beide in Wasser 1 : 10 verdünnt,
13,6 mm : 20,7 mm. Dies bedeutet, daß die Färbekraft des Curcumin-Komplexes auf Gelatine
1,5-mal größer ist als die einer gleichen Menge an Curcumin, das in herkömmlicher
Weise mit Polysorbate 80 gelöst und emulgiert ist. Dies ist offensichtlich ein uner
wartetes Resultat des Komplexierungsphänomens.
Da bei den meisten Anwendungen unter Verwendung von Polysorbate 80 die Curcu
min-Konzentration bei etwa 90 ppm in der wäßrigen Phase des Lebensmittels liegt,
wird die Lichtstabilität in der Weise verglichen, daß man Lösungen der folgenden
Substanzen in 10 ml-Teströhrchen füllte und sie Tageslicht von Norden aussetzte.
Die Ergebnisse sind nachfolgend angegeben:
Die große Verbesserung hinsichtlich der Lichtstabilität gegenüber Polysorbate
80-Zubereitungen veranschaulicht den praktischen Vorteil des komplexierten Curcu
mins. Was jedoch höchst überraschend ist, ist die Tatsache, daß es selbst stabiler
ist als die anfänglichen mikrokristallinen Curcumin-Suspensionen.
Die Komplexe wiesen Beladungen von 10% Curcumin auf, bezogen auf das Gewicht
des Substrats. Komplexe, die nach demselben Verfahren unter Verwendung von Pek
tin, Gummi arabicum, wachshaltiger Mais-Maltodextrine und Propylenglykol-Alginat
hergestellt wurden, zeigten eine ähnliche Überlegenheit hinsichtlich Lichtstabilität
sowie Färbekraft.
Dieses Beispiel zeigt deutlich den Unterschied des Produktes der vorliegenden Er
findung gegenüber dem aus dem Langenau-Patent, Beispiel 1, auf (US-PS
2,982,656). Darin wird ein mikrokristallines Curcumin-Präzipitat gebildet, Curcumin
jedoch nicht komplexiert.
In gleicher Weise wurden die Cyclodextrin-Produkte getrocknet und als Pulver in
Aceton gegeben. Das unter alkalischen Bedingungen komplexierte Pulver blieb ge
färbt, während das unkomplexierte Pulver sein gesamtes Curcumin an das Aceton
abgab.
Dieses Beispiel veranschaulicht deutlich den Unterschied zwischen dem unter alka
lischen Bedingungen komplexierten Curcumin und den unkomplexierten Produkten
des Standes der Technik.
Die Gegenwart eines mit Wasser mischbaren, nicht sauren Lösungsmittels wie bei
spielsweise Alkohol oder Polyol, z. B. Ethylalkohol, Glycerin, Propylenglykol usw.,
beeinträchtigt die Komplexierung des alkalischen Curcumins mit dem Substrat nicht
nachteilig, vorausgesetzt, daß es beispielsweise das Lösen der Gelatine oder eines
anderen Substrates nicht verhindert. Obwohl die Gegenwart solcher Lösungsmittel
die Löslichkeit des alkalischen Curcumins erhöht, sind sie wegen der zusätzlichen
damit verbundenen Kosten nicht bevorzugt.
Curcumin wurde mit Nicht-Fett-Trockenmilch-Feststoffen (40% Protein) in Über
einstimmung mit Beispiel 1 komplexiert, wobei sich ein Curcumin-Gehalt von 1,1%
auf den Feststoffen ergab.
Curcumin in mikrokristalliner Form, das durch Fällung aus einer alkalischen Lösung
bei Zusatz zu einer sauren Lösung gemäß dem Verfahren von Langenau, Beispiel 1
(US-PS 2,982,656) hergestellt worden war, wurde mit denselben Milch-Feststoffen
unter Erhalt derselben Konzentration gemischt. Das gleiche geschah mit den Pro
dukten von Woznicki (US-PS 4,475,919) und Shinagawa (JP-A 79/163,866) und
ebenfalls von Schranz (US-PS 4,368,208).
Um zu überprüfen, ob (oder ob nicht) das Curcumin in nichtkomplexiertem Zustand
vorliegt, in dem es wie in einem Docht durch Kapillarwirkung hochsteigt, oder in
einem gebundenen, komplexierten Zustand, in dem es nicht wie in einem Docht
durch Kapillarwirkung hochsteigt, kann ein einfacher Test eingesetzt werden. Dies
schließt das Einhängen eines Fließpapierstreifens einer Größe von 1/4 Zoll auf 6
Zoll, wie er von Parfumeuren für die Aromabewertung verwendet wird, in 20 ml der
Curcumin-Substrat-Mischung ein, die in Wasser suspendiert oder gelöst ist und sich
in einem 100 ml-Becherglas befindet. Die Konzentration Curcumin in Wasser sollte
etwa 0,002% sein, obwohl dies nicht kritisch ist. Man läßt das Wasser wie in
einem Docht durch Kapillarwirkung den Fließpapierstreifen entlang hochsteigen und
verdampfen, wobei darin gelöstes Curcumin entlang dem Streifen befördert wird.
Vorzugsweise wird das Wasser bei einer Temperatur von etwa 50°C gehalten, um
die Curcumin-Löslichkeit zu erhöhen. Im Fall von Gelatine und Molke oder Milch-Fest
stoffen diffundiert eine gewisse Menge Substrat den Streifen entlang hoch, er
reicht jedoch den oberen Teil nicht. Im Falle freien Curcumins liegt eine schwache
Färbung entlang der ganzen Länge des Streifens vor.
Ob das Curcumin auf dem Streifen an das Substrat, das entlang dem Streifen
hochdiffundiert ist, gebunden oder frei ist, kann dadurch bestimmt werden, daß man
den Streifen trocknet und ihn mit Aceton eluiert. Das Aceton transportiert durch
Kapillarwirkung das freie Curcumin wie in einem Docht; dieses bewegt sich dadurch
zum oberen Ende des Streifens, wobei das Aceton verdampft. Dies passiert mit der
Zubereitung von Schranz (US-PS 4,368,208), die mit Gelatine und Essigsäure her
gestellt wurde, sowie mit dem mikrokristallinen Curcumin von Langenau (US-PS
2,982,656) und der mikrokristallinen Cellulose, die gemäß Woznicki (US-PS
4,475,919) und Shinagawa (JP-A 79/163,866) gefärbt wurde. Curcumin wird nicht
von dem Papier eluiert, das getrockneten Curcumin-Substrat-Komplex enthält. Dies
zeigt, daß diese Zubereitungen beständig gegen eine Färbung von Maragarine-Ver
packungspapier sind.
Dies wiederum veranschaulicht den Unterschied der vorliegenden Erfindung gegen
über dem Stand der Technik.
Eine Wiederholung der vorangehend beschriebenen Verfahrensweise unter Verwen
dung anderer Substrate, wie sie in den vorangehenden Beispielen beschrieben wur
den, führt im wesentlichen zu denselben wünschenswerten Ergebnissen.
Da Natriumcaseinat, Molke und Nicht-Fett-Milch-Feststoffe von Milch stammen,
sind sie besonders nützliche Substrate zum Komplexieren von Curcumin zur Färbung
von Molkereiprodukten.
Beispielsweise wurden Curcumin in Pulverform, das an diese Substrate komplexiert
war, wie auch ein Curcumin-Gelatine-Komplex (vorhydratisiert) in Sahne einge
rührt, die 10% Zucker enthielt. Die Farbe, ein zitronenartiger Gelbton, bildete sich
unmittelbar in dem Moment, als sich das Pulver löste, und blieb einheitlich in der
gesamten Flüssigkeit (Getränk).
Offensichtlicherweise können Molkereiprodukte so schwach oder stark gefärbt wer
den, wie dies erwünscht ist.
Da Molke und Nicht-Fett-Trockenmilch-Feststoffe Nebenprodukte der Molkereiindu
strie sind und sprühgetrocknet werden, besteht eine Ausführungsform der vorlie
genden Erfindung darin, daß Curcumin mit dem Molkereiprodukt durch Mischen bei
einem pH-Wert oberhalb von etwa 9 und Absenken des pH-Wertes auf einen Wert
unterhalb von etwa 8 vor dem Trocknen einer wäßrigen Mischung zu komplexieren,
um dadurch das Wiederauflösen und Trocknen unnötig zu machen. Dadurch wird der
gefärbte Curcumin-Substrat-Komplex in einem einzigen Trockenschritt erhalten.
Diese trockenen Pulver sind nützlich für das Färben wäßriger Systeme und für das
Überstäuben anderer Lebensmittel wie auch als Zusatz zu einem Lebensmittel als
Komponente einer Trockenwürze.
Beispielsweise wurde eine Kombination von 91 ml einer alkalisierten Magermilch
oder Molke und 3 ml einer 6,6%igen alkalischen Curcumin-Lösung 10 Minuten lang
bei einem pH-Wert von 10,2 gerührt und auf einen pH-Wert von 6,8 angesäuert.
Die Lösung wurde zur Trockene eingedampft, und das trockene Pulver leicht wieder
in Wasser dispergiert, wodurch sich in jedem Fall eine gelbe Lösung ergab.
Ein wasserlösliches hydrolysiertes Sojabohnenprotein kann ebenfalls als Substrat
verwendet werden, vorausgesetzt, seine Klarheit ist annehmbar.
(A) Das Gelatine-Produkt von Schranz, (US-PS 4,368,208), Beispiel 4, wurde in
wäßriger Essigsäure-Lösung hergestellt und in Wasser dispergiert. Dies ergab eine
trübe Lösung, die sich beim Zentrifugieren in eine schwach gefärbte wäßrige
Schicht und ein Präzipitat auftrennte.
Zum Vergleich wurde der Gelatinekomplex von Beispiel 2 mit einer Curcumin-Bela
dung von 3,7% und 15% auf dieselbe optische Intensität wie das obige Produkt
des Schranz-Patents verdünnt und zentrifugiert. Es trat keine Abtrennung der
klaren Lösung auf. Die Lösung behielt ihre klare, zitronengelbe Farbe.
Der Niederschlag des oben beschriebenen Schranz-Produktes wurde abgetrennt und
getrocknet; er war sofort vollständig in Aceton löslich, was zeigte, daß er aus
freiem mikrokristallinen Curcumin bestand.
Darüberhinaus wurde die Tatsache, daß der Niederschlag aus unkomplexiertem Cur
cumin bestand, dadurch belegt, daß man gleich erscheinende wäßrige Lösungen des
vorliegenden Gelatine-Curcumin-Komplexes und des Schranz-Produktes dem Tages
licht aussetzte. Das letztere Produkt verblaßte und änderte seine Farbe innerhalb
von 3 Stunden nach bräunlich-orange, während das komplexierte Produkt seine zi
tronengelbe Farbe beibehielt. Da das Gelatine-Substrat dasselbe war, ist dies eine
ausgezeichnete Veranschaulichung der Tatsache, wie kritisch es ist, unter alkali
schen Bedingungen einen Komplex auszubilden. Dieser bildet sich nämlich unter
sauren Bedingungen nicht. Das letztere Produkt färbte Magermilch nicht, wie dies
das auf Gelatine komplexierte Curcumin tat.
(B) Es wurde gezeigt, daß das mikrokristalline Produkt von Langenau, (US-PS
2,982,656), Beispiel 2, das auf der Oberfläche von Hühnchen durch Säure niederge
schlagen und sorbiert worden war, auf der Hühnchenhaut nicht komplexiert ist.
Diese Tatsache ist dafür verantwortlich, daß die Haut gesprenkelt ist, und außer
dem dafür, daß das Curcumin beim Sautieren (Braten) nicht auf der Haut verbleibt.
Die mikrokristalline Suspension von Beispiel 1 der genannten Patentschrift vermag
die Lake-Lösung nicht zu färben, während das komplexierte Curcumin gemäß der
vorliegenden Erfindung die Lake färbt und diese dabei auch klar bleibt. Das Lan
genau-Produkt ist auch nicht in der Lage, Magermilch zu färben.
(C) Man ging nach der Verfahrensweise des Woznicki-Patents (US-PS 4,475,919),
Beispiel 1, vor, wobei im 1/10-Maßstab gearbeitet wurde. Die Aufschlämmung von
Cellulose und Aluminiumchlorid, die einen pH-Wert von 3,5 hatte, wurde auf 50°C
erwärmt, und die alkalische Curcumin-Lösung wurde langsam unter Rühren zuge
setzt. Die rote Lösung veränderte ihre Farbe unmittelbar nach gelb und blieb auch
so, als der pH-Wert am Ende des Zusatzes nur auf 4 angestiegen war. Beim Rühren
über 1 Stunde und Waschen des Kuchens wurde der resultierende mikrokristalline
Cellulose-Curcumin-Kuchen wieder in Wasser unter Rühren dispergiert, setzte sich
jedoch natürlich ab. Bei Verdünnen und Aufheizen in Wasser löste sich das Curcu
min aus der Cellulose heraus, wobei unter dem heißen, gefärbten Wasser, aus dem
Curcumin beim Abkühlen ausfiel, farblose Cellulose zurückblieb.
Zwei kritische Merkmale der vorliegenden Erfindung fehlen in diesem Beispiel: Cel
lulose ist kein Polysaccharid mit verzweigten Ketten, und das Curcumin wurde mit
dem Substrat nicht unter alkalischen Bedingungen gemischt. Dieses Experiment
zeigt, daß das Bindemittel des Standes der Technik (nach Woznicki) nicht erforder
lich ist, und daß - viel wichtiger - das Verfahren der vorliegenden Erfindung mit
dem Ergebnis arbeitet, daß der gewünschte stabile Curcumin-Komplex hergestellt
wird, während dies bei dem Verfahren nach Woznicki nicht der Fall ist.
(D) In gleicher Weise läßt sich das Produkt, das unter Verwendung von Cellulose
nach Shinagawa (JP-A 79/163,866) hergestellt wurde, in Wasser dispergieren, führt
jedoch nicht zu einer stabilen Lösung. Es wird gezeigt, daß das Curcumin unkom
plexiert ist, da man es dazu bringen kann, sich in heißem Wasser zu lösen, und da
es von den unlöslichen Cellulose-Teilchen abgetrennt werden kann. Dies veran
schaulicht, daß die Gegenwart verzweigter Ketten gemäß der Erfindung kritisch ist.
Es läßt sich daraus ersehen, daß die vorliegende Erfindung einen neuen, lichtsta
bilen, wasserlöslichen, klaren und anpassungsfähigen Gelbwurz-Farbstoff bereit
stellt, der sich in seiner Art vom Stand der Technik dadurch unterscheidet, daß er
ein Curcumin-Komplex ist, der in alkalischer Lösung auf einem Substrat gebildet
wird, und danach unter Bildung seiner sauren Form als Komplex auf dem Substrat
neutralisiert wird. Es wird gezeigt, daß dieser neue Komplex einzigartige Eigen
schaften hat, die für den Stand der Technik nicht zugänglich waren.
Kritisch für die vorliegende Erfindung ist das Auflösen des Curcumins in alkali
scher Lösung, das Mischen mit dem Substrat, das ein verzweigte Ketten aufweisen
des oder cyclisches Polysaccharid oder ein wasserlösliches oder in Wasser disper
gierbares Protein sein kann, und das Ansäuern. Wie gezeigt wurde, kann das Sub
strat ein allgemein verbreiteter Bestandteil eines Lebensmittels sein, das an sich
einen Wert hat, und das mit dem Lebensmittel verträglich ist, in dem der Farbstoff
verwendet wird. Ein Färben nach Geschmack wird leicht erreicht.
Eine bemerkenswerte, wertvolle und überraschende Entdeckung ist die verbesserte
Färbekraft und Lichtstabilität des Komplexes der vorliegenden Erfindung bei Ver
gleich mit ähnlichen Produkten des Standes der Technik, sowie die verbesserte
Klarheit von Lakelösungen, die damit hergestellt werden.
Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung eines Komplexes aus Curcumin und einem Substrat ge
wählt aus der Gruppe wasserlösliches, verzweigte Ketten aufweisendes oder cycli
sches Polysaccharid und wasserlösliches oder in Wasser dispergierbares Protein,
wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfaßt:
- - In-Kontakt-Bringen von Substrat und Curcumin in einer wäßrigen Lösung bei einem pH-Wert oberhalb von etwa 9, wobei bei diesem pH-Wert das Curcumin in seiner wasserlöslichen, roten, alkalischen Form vorliegt, und danach
- - Ansäuern unter Absenken des pH-Wertes auf unter etwa 8, wobei dabei das Curcumin in seiner neutralen gelben Form mit dem Substrat komplexiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, worin das Substrat gewählt ist aus der Gruppe
Milchprotein, Natriumcaseinat, Molke, Gelatine, modifizierte Lebensmittelstärke,
Pektin, Pflanzengummi, Propylenglykol-Alginat, Cyclodextrin, von Amylopektin abge
leitetes Maltodextrin und Carboxymethylcellulose.
3. Verfahren nach Anspruch 2, worin das Substrat Gummi arabicum, Ka
rayagummi oder Ghattigummi,
ist.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, worin der pH-Wert
der wäßrigen Lösung vor der Ansäuerung oberhalb von etwa 11 liegt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, worin das Curcumin
mit einer Kombination von Substraten komplexiert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, worin das Substrat eine Kombination von Gelatine
und Pflanzengummi ist.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, worin das Verfahren
durchgeführt wird in Gegenwart eines mit Wasser mischbaren, nicht sauren
Lösungsmittels, das mit dem Vorgang des Komplexierens des alkalischen Curcumins
mit dem Substrat nicht in nachteiliger Weise wechselwirkt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, worin das Lösungsmittel gewählt ist aus der aus
Alkoholen, Glycerin und Propylenglykol bestehenden Gruppe.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 7 oder 8, worin das Lösungsmittel Ethylalkohol
ist.
10. Mit einem wasserlöslichen, verzweigte Ketten aufweisenden oder cyclischen Po
lysaccharid oder einem wasserlöslichen oder in Wasser dispergierbaren Protein
komplexiertes Curcumin, das bei Stehen in Wasser nicht ausfällt, das eine im we
sentlichen stabile gelbe Lösung in Wasser ergibt und von dem Curcumin nicht durch
Zentrifugation entfernt werden kann, wobei der Komplex hergestellt wird durch
Fällung mit Säure aus einer alkalischen Lösung.
11. Curcumin-Komplex nach Anspruch 10, worin das Substrat gewählt ist unter
Milchprotein, Natriumcaseinat, Molke, Gelatine, modifizierte Lebensmittelstärke,
Pektin, Pflanzengummi, Propylenglykol-Alginat, Cyclodextrin, von Amylopektin ab
geleitetes Maltodextrin und Carboxymethylcellulose.
12. Verfahren zur Herstellung eines Trockenmilch-Feststoff-Curcumin-Komplexes
nach Anspruch 1,
welches folgende Schritte umfaßt:
- - Mischen von Curcumin und flüssiger Molke oder Magermilch;
- - Rühren der Mischung bei einem alkalischen pH-Wert oberhalb von etwa 9;
- - Absenken des pH-Wertes unter etwa 8; und
- - danach Trocknen.
13. Mit einem Komplex aus Curcumin und aus einem wasserlöslichen oder in Wasser
dispergierbaren Protein oder verzweigte Ketten aufweisenden oder cyclischen Poly
saccharid nach Anspruch 10 gefärbtes Lebensmittel oder Getränk.
14. Lebensmittelprodukt nach Anspruch 13, worin der Komplex in getrockneter und
pulverisierter Form vorliegt.
15. Lebensmittelprodukt nach Anspruch 13, worin der Komplex in flüssiger Form
vorliegt.
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