DE402468C - Druckregler fuer Dampf-, Druckluft- und Fluessigkeitsbremsen - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Regelung des Druckes bei Bremsen, Pressen u. dgl.

Um bei solchen Vorrichtungen eine genaue und schnelle Regelung zu erzielen, ist es zunächst notwendig, daß die Maße (Gewichte) und die Reibung der selbststeuernden Teile (das sind diejenigen Teile, die sich von selbst in die Gleichgewichtslage bringen) möglichst gering werden. Femer muß der Antrieb entlastet sein, so daß kein Rückdruck auf den Bremshebel entsteht. Schließlich muß die Vorrichtung für beide Arten der gebräuchlichen Bremsen, also für Ein- und Auslaßbremsen, gleich gut verwendbar sein. Von den bekannten Vorrichtungen wurden diese Bedingungen bisher nur von einer Bauart erfüllt, jedoch auch nicht in vollkommener Weise. Als besondere Mängel derselben galten ihre große Baulänge, die Notwendigkeit einer äußerst genauen Ausführung und sorgfältigen Wartung, verhältnismäßig hohe Herstellungskosten und schließlich auch die Schwierigkeit, die Spindeln bei Auslaßbremsen dauernd dichthaltend und leichtgehend zu erhalten.

Diese Mängel werden unter gleichzeitiger Erfüllung der obenerwähnten allgemeinen Anforderungen durch die vorliegende Erfindung

in vollkommener Weise dadurch beseitigt, daß der Bremsdruck auf die vollen Stirnflächen des Steuerschiebers und des Hilfskolbens vom gleichen Durchmesser wirkt. Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel | der Erfindung im Schnitt, und zwar als Regler j für eine Auslaßbremse, also einer Bremse, bei : welcher der Dampfdruck auf beiden Seiten des Bremskolbens wirkt und der Bremsdruck durch ίο Auslassen von.Dampf an der einen Kolbenseite erzeugt wird.

Die Vorrichtung besteht aus einem Gehäuse α mit drei Flanschen b, c und d zur Befestigung des Druckreglers am Bremszylinder und zum Anschluß der Ein- und Auslaßrohre. Das Gehäuse enthält zwei Bohrungen von gleichem Durchmesser für den Steuerschieber e und den Entlastungskolben f, der mit Hilfe des Bolzens g· und des Hebels h durch Drehen der Welle i bewegt wird. Zwischen den Teilen e und f ist die Druckfeder k angeordnet. Der Einlaßkanal ist durch die Bohrung / mit dem Kompressionsraum ι und durch das Rohr m mit dem Raum 2 verbunden, wodurch in diesen beiden Räumen wie auch auf die beiden äußeren Stirnflächen des Steuerschiebers und des Hilfskolbens der volle Einlaßdruck wirkt. Anderer- \ seits ist der Bremskanal durch die Bohrung η ί (punktiert)- mit dem Raum 6 verbunden, wo- _; durch auf die inneren Stirnflächen der Teile β \ und f stets der im Bremszylinder herrschende Druck wirkt. ;

Die Wirkungsweise ist folgende: Der Steuerschieber e ist in Abschlußstellung ' und der Hilfskolben f bzw. die Teile k und i in Mittelstellung gezeichnet, entsprechend hai- j bem Bremsdruck im Bremszylinder. Wird der \ Hilfskolben durch die Welle i bewegt, so verschiebt sich gleichzeitig durch die Feder k der Steuerschieber aus seiner Mittelstellung, wo- ; durch der Bremszylinder mit der Ein- oder Auslaßleitung verbunden wird. Dadurch ent- , steht im Bremszylinder und gleichzeitig im 1 Räume 3 eine Druckänderung, die sofort eine selbsttätige Zurückschiebung des Steuerschie- ; bers in seine Abschlußstellung bewirkt.

Aus der Zeichnung ist ohne weiteres ersichtlich, daß der Steuerschieber und der Hilfskolben in jeder Stellung einerseits durch den Volldruck auf die beiden äußeren Stirnflächen und anderseits durch die Summe der Federkraft und des Dampfdruckes auf die inneren Stirnflächen im Gleichgewicht gehalten werden. Die Antriebswelle i ist daher auch vollständig entlastet.

Soll die Vorrichtung für eine Einlaßbremse, also für eine Bremse mit nur einseitiger Wirkung des Druckmittels auf den Bremskolben, verwendet werden, so werden die Ein- und Auslaßkanäle vertauscht, die Bohrungen I und n sowie die Verschlußschraube für die Bohrung 0 fallen fort, und die Leitung m wird an diese Bohrung angeschlossen. Ferner wird derSteuerschieber im mittleren ausgesparten Teil so durchbohrt, daß der Raum 1 mit dem Bremsraum verbunden wird. An den beiden äußeren Stirnflächen des Steuerschiebers und des Hilfskolbens wirkt dann stets der Bremsdruck, während die inneren Stirnflächen stets unter Atmosphärendruck stehen. Auch in diesem Falle wird in jeder Stellung ein vollständiger Druckausgleich und Entlastung der Antriebswelle i erreicht.

Als besondere Vorteile der Vorrichtung sind hervorzuheben: wesentlich billigere Herstellungskosten, da das Durchführen der Spindel durch den Steuerschieber und die besonders schwierigen Stopfbüchsen fortfallen, kurze Bauart, Unempfindlichkeit gegen kleinere Montagefehler und vor allem eine äußerst genaue und schnelle Wirkungsweise, da das Gewicht und die Reibung der selbststeuernden Teile auf ein Mindestmaß herabgesetzt sind. Der Antrieb kann von jeder beliebigen Richtung aus erfolgen, wodurch Zwischenlagerungen vermieden werden und das ganze Steuergestänge einfacher und billiger wird. Aus dem gleichen Grunde kann man den Regler immer in derselben Lage einbauen, wodurch die bei Dampfbetrieb besonders schwierige Entwässerungsfrage in einfachster und zuverlässigster Weise gelöst wird.

Für den Schutzbereich ist es gleichgültig, ob als Druckmittel Dampf, Druckluft oder"eihe Druckflüssigkeit verwendet wird, auch kann der Regler mit gleichem Nutzen für Bremsen wie für Pressen, Kupplungen usw. verwendet werden.

Claims (2)

Patent-Ansprüche: 1oo

1. Druckregler für Dampf-, Druckluft- und Druckflüssigkeitsbremse, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremsdruck auf die volle Stirnfläche des Steuerschiebers und des Hilfskolbens von gleichem Durchmesser wirkt.

2. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfskolben durch einen innerhalb des Gehäuses angeordneten Hebel bewegt wird, dessen Drehachse senkrecht zur Achse des Hilfskolbens bzw. des Steuerschiebers liegt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.