DE4019142A1 - Regenwasserwerk - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Regenwasserwerk nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Zur Einsparung von Wasser aus dem Trinkwassernetz
wird Regenwasser beispielsweise über die Dach
flächen von Gebäuden in Wasserspeichern gesammelt
und aus diesen bestimmte, nicht auf Trinkwasser
qualität angewiesene Wasserverbraucher gespeist.
Der Regenwasseranfall ist jedoch regelmäßig
nicht ausreichend, um diese Verbraucher vollständig
zu versorgen. Es ist daher notwendig, derartige
Regenwasserwerke mit dem Trinkwassernetz zu
koppeln, wobei sichergestellt sein muß, daß ein
Rückfluß von Regenwasser in das Trinkwassernetz
auf jeden Fall verhindert wird. Dies wird durch
einen offenen, mit einem Überlauf unterhalb der
Trinkwasserzuführung versehenen Wasserspeicher
erreicht.
Eine bekannte Möglichkeit der Steuerung des Regen
wasserwerkes besteht darin, den Inhalt des Regen
wasserspeichers gegebenenfalls durch Trinkwasser
zufuhr über ein Schwimmerventil nicht unterhalb
eines vorgegebenen Mindestfüllstandes absinken zu
lassen. Hier besteht die Gefahr, daß bei einem
Defekt des Schwimmerventils die Zufuhr von Trink
wasser auch bei Überschreitung des Mindestfüll
standes nicht gestoppt wird und dieses in un
kontrollierter Menge in die Kanalisation oder
dergleichen abfließt.
Bei einer weiteren bekannten Möglichkeit wird bei
Unterschreiten eines Mindestfüllstandes im
Regenwasserspeicher das Regenwasserwerk stillgesetzt
und die Verbraucher werden über das Trinkwassernetz
gespeist. Hierfür ist jedoch erforderlich, daß
sämtliche Versorgungsleitungen zu diesen Verbrauchern
doppelt ausgeführt werden. Der Installations
aufwand für diese Lösung ist daher zumeist unwirt
schaftlich groß.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Regenwasserwerk zur Speisung von Wasserver
brauchern mit Regenwasser, mit einem drucklosen
Regenwasserspeicher, der mit einem Überlauf und
einer Mindestfüllstand-Erfassungseinrichtung ausge
stattet ist und aus dem mittels einer Drucker
höhungsanlage Regenwasser entnehmbar und den Wasser
verbrauchern zuführbar ist, und mit einer Verbindung
an das Trinkwassernetz zur Zuführung von Trinkwasser
bei das Regenwasserangebot übersteigendem Wasser
verbrauch, zu schaffen, das mit einem vertretbaren
Aufwand einen Trinkwasserverlust bei Versagen
des Schwimmerventils vermeidet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1
angegebenen Merkmale. Vorteilhafte Weiterbildungen
des erfindungsgemäßen Regenwasserwerks ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
Dadurch, daß ein zusätzlicher druckloser Wasser
speicher vorgesehen ist, der mit einem eigenen
Überlauf versehen ist, dem abhängig von seinem
Füllstand Trinkwasser zuführbar ist und der über
die Druckerhöhungsanlage mit den Wasserverbrauchern
verbindbar ist, erhält man bei überschüssigem
Regenwasser einen Überlauf aus dem Regenwasser
speicher und bei überschüssigem Trinkwasser aufgrund
einer Fehlfunktion des zugeordneten Schwimmerventils
einen Überlauf aus dem zusätzlichen Wasserspeicher,
so daß diese Fehlfunktion leicht erkannt und die
Trinkwasserzufuhr unterbunden werden kann.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von in den
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Schemazeichnung einer ersten
Ausführungsform eines Regenwasser
werks,
Fig. 2 die Schemazeichnung einer zweiten
Ausführungsform eines Regenwasser
werks, und
Fig. 3 die Schemazeichnung einer dritten
Ausführungsform eines Regenwasser
werks.
Fig. 1 zeigt einen drucklosen Regenwasserspeicher 1,
dem über einen Zulauf 2 in einem Filter gereinigtes
Regenwasser zugeführt wird. Über einen Überlauf 4
kann etwaiges überschüssiges Regenwasser, das im
Regenwasserspeicher 1 nicht mehr aufgenommen werden
kann, in die Kanalisation oder dergleichen abge
führt werden. Eine Mindestfüllstand-Erfassungs
einrichtung in Form eines Schwimmerschalters 5
spricht an, wenn der Füllstand im Regenwasserspeicher
1 mangels ausreichender Zuführung von Regenwasser
oder infolge zu starken Verbrauchs von Regenwasser
unter einen Mindestpegel absinkt, und betätigt
in noch zu beschreibender Weise zwei Magnetventile
6 und 7.
Eine vom Regenwasserspeicher 1 abgehende Entnahme
leitung 8 führt über das Magnetventil 6 zu einer
Versorgungsleitung 9, in die eine Druckerhöhungs
anlage in Form einer von einem Motor 10 getriebenen
Pumpe 11 eingesetzt ist. Die Pumpe 11 wird einge
schaltet, wenn ein hinter der Pumpe 11 an die
Versorgungsleitung 9 angeschlossener Wasserver
braucher Wasser entnimmt. Ein hinter der Pumpe 11
angebrachter Druckbehälter 12 sorgt jedoch über
einen in der Speiseleitung für den Motor 10
angeordneten Druckschalter 13 dafür, daß die
Pumpe 11 nicht bei Entnahme kleinerer Wassermengen
jedesmal in Betrieb gesetzt wird.
Es ist ein zusätzlicher druckloser Wasserbehälter 14
vorgesehen, der gegenüber dem Regenwasserbehälter 1
ein deutlich geringeres Volumen besitzt. Diesem
Wasserbehälter 14 kann über eine Anschlußleitung 15
mit einem Hauptabsperrhahn 16 sowie ein Schwimmer
ventil 17 Trinkwasser aus einem Trinkwassernetz
zugeführt werden. Das Schwimmerventil 17 ist ge
schlossen, wenn der Wasserspiegel im Wasserspeicher
14 eine vorgegebene Höhe besitzt oder überschreitet,
und geöffnet, wenn diese Höhe unterschritten wird,
so daß die Trinkwasserzufuhr so gesteuert wird,
daß die vorgegebene Höhe stets eingehalten wird.
Der Wasserspeicher 14 besitzt ebenfalls einen Überlauf
18, so daß, wenn im Falle einer Fehlfunktion des
Schwimmerventils 17 die vorgegebene Höhe über
schritten und weiterhin Trinkwasser zugeführt wird,
dieses über den Überlauf 18 in die Kanalisation
oder dergleichen geleitet wird. Da ein derartiges
Überlaufen von Wasser nur bei einer Störung der
Steuerung der Trinkwasserzufuhr auftreten kann,
ist diese Störung leicht erkennbar, so daß
geeignete Sicherungsmaßnahmen getroffen werden
können. Eine aus dem Wasserspeicher 14 herausge
führte Entnahmeleitung 19 ist über das Magnet
ventil 7 ebenfalls mit der Versorgungsleitung 9
verbunden.
Ein mit einer Mindesthöhen-Meßsonde gekoppelter
Schalter 20 verhindert ein Inbetriebsetzen der
Pumpe 11, wenn der Wasserspiegel im Wasserbehälter
14 ebenfalls aufgrund einer Störung der Trinkwasser
zufuhr unter eine bestimmte Mindesthöhe gefallen
ist.
In den an die unter Gleichspannung stehenden Leitungen
21 und 22 angeschlossenen Speisekreis für den Motor
10 ist weiterhin ein Hauptschalter 23 eingefügt.
Die Magnetventile 6 und 7 liegen in Reihe mit dem
Schwimmerschalter 5 sowie den Schaltern 20, 13 und 23
ebenfalls an der Spannung zwischen den Leitungen
21 und 22.
Die Arbeitsweise des Regenwasserwerkes nach Fig. 1
ist wie folgt:
Wenn das Regenwasserangebot ausreichend ist, so daß der Schwimmerschalter 5 geschlossen ist, dann sind das Magnetventil 6 geöffnet und das Magnet ventil 7 geschlossen. Wird bei einer Entnahme an einem Wasserverbraucher die Pumpe 11 in Betrieb gesetzt, dann saugt diese Wasser aus dem Regenwasser speicher 1 und fördert es zum Verbraucher. Ist die Wasserentnahme so groß oder die Regenwasserzufuhr so gering, daß der Mindestpegel im Regenwasser speicher 1 unterschritten wird, dann öffnet der Schwimmerschalter 5 und das Magnetventil 6 wird geschlossen sowie das Magnetventil 7 geöffnet. Die Wasserentnahme für die Wasserverbraucher erfolgt nun bis zur Schließung des Schwimmerschalters 5 aus dem Wasserspeicher 14, wobei eine entsprechende Nachlieferung von Trinkwasser über das Schwimmer ventil 17 erfolgt.
Wenn das Regenwasserangebot ausreichend ist, so daß der Schwimmerschalter 5 geschlossen ist, dann sind das Magnetventil 6 geöffnet und das Magnet ventil 7 geschlossen. Wird bei einer Entnahme an einem Wasserverbraucher die Pumpe 11 in Betrieb gesetzt, dann saugt diese Wasser aus dem Regenwasser speicher 1 und fördert es zum Verbraucher. Ist die Wasserentnahme so groß oder die Regenwasserzufuhr so gering, daß der Mindestpegel im Regenwasser speicher 1 unterschritten wird, dann öffnet der Schwimmerschalter 5 und das Magnetventil 6 wird geschlossen sowie das Magnetventil 7 geöffnet. Die Wasserentnahme für die Wasserverbraucher erfolgt nun bis zur Schließung des Schwimmerschalters 5 aus dem Wasserspeicher 14, wobei eine entsprechende Nachlieferung von Trinkwasser über das Schwimmer ventil 17 erfolgt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 sind der Schwimmer
schalter 5 und das Magnetventil 6 durch ein über
einen Schwimmer betätigbares Fußventil 24, einen
relaisgesteuerten Schalter 25 und einen Druck
schalter 26 ersetzt. Das Fußventil 24 ist geöffnet
und das Magnetventil 7 ist geschlossen, wenn der
Wasserspiegel im Regenwasserspeicher 1 über dem
Mindestpegel liegt. Fällt der Wasserspiegel unter
diesen Mindestpegel, dann wird das Fußventil 24
geschlossen. Wenn nun durch Wasserentnahme bei einem
Verbraucher die Pumpe 11 in Betrieb gesetzt wird,
dann tritt in der Entnahmeleitung 8 ein niedrigerer
Druck auf als bei geöffnetem Fußventil 24.
Hierdurch wird der normalerweise geöffnete Druck
schalter 26 kurzzeitig geschlossen, so daß das
Magnetventil 7 öffnet. Gleichzeitig wird der
relaisgesteuerte Schalter 25 geschlossen, der
nach Öffnung des Druckschalters 26 das Magnet
ventil 7 geöffnet hält. Wenn nach der Wasser
entnahme die Pumpe 11 stillgesetzt wird, öffnet
der Druckschalter 13, so daß das Magnetventil 7
wieder schließt und auch der Schalter 25 geöffnet
wird. Ist bei einer erneuten Wasserentnahme das
Fußventil 24 noch immer geschlossen, wird wiederum
über den Druckschalter 26 und anschließend den
Schalter 25 das Magnetventil 7 geöffnet, bis die
Wasserentnahme beendet ist.
Der mit dem Fußventil 24 gekoppelte Schwimmer ist
so konzipiert, daß er stabile Öffnungs- und Schließ
zustände des Fußventils 24 mit einer deutlichen
Schalthysterese bewirkt. Das Fußventil 24 dient
gleichzeitig als Rückflußverhinderer.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 besteht keine
direkte Verbindung zwischen der Entnahmeleitung
8 und der Versorgungsleitung 8, sondern die Ent
nahmeleitung 8 führt aus dem Regenwasserspeicher 1
in den wesentlich kleineren Wasserspeicher 14,
so daß das Regenwasser, bevor es durch die Pumpe 11
zu den Verbrauchern befördert wird, zunächst in
den Wasserspeicher 14 gebracht wird. Hierzu dient
eine im Regenwasserspeicher 1 angeordnete, von
einem Motor 27 angetriebene Tauchpumpe 28. Diese
ist in Betrieb, wenn zwei Schalter 29 und 30
geschlossen sind, wobei der Schalter 29 öffnet,
wenn der Wasserspiegel im Regenwasserspeicher 1
unter einen Mindestpegel fällt, d. h. einen
Trockenlaufschutz für die Tauchpumpe 28 sicher
stellt, und der Schalter 30 öffnet, wenn der
Wasserspiegel im Wasserspeicher 14 einen vorge
gebenen Höchststand erreicht. Das Schwimmerventil
17 wird zur Zuführung von Trinkwasser geöffnet,
wenn mangels ausreichendem Regenwasser der
Wasserspiegel im Wasserspeicher 14 unter einen
vorgegebenen Stand fällt, so daß auch in diesem
Fall die Versorgung der Verbraucher gesichert
ist.
Claims (8)
1. Regenwasserwerk zur Speisung von Wasserver
brauchern mit Regenwasser, mit einem drucklosen
Regenwasserspeicher, der mit einem Überlauf
und einer Mindestfüllstand-Erfassungseinrichtung
ausgestattet ist und aus dem mittels einer
Druckerhöhungsanlage Regenwasser entnehmbar
und den Wasserverbrauchern zuführbar ist,
und mit einer Verbindung an das Trinkwasser
netz zur Zuführung von Trinkwasser bei das
Regenwasserangebot übersteigendem Wasserver
brauch,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein zusätzlicher druckloser Wasserspeicher
(14) vorgesehen ist, der mit einem eigenen
Überlauf (18) versehen ist, dem abhängig
von seinem Füllstand Trinkwasser zuführbar ist
und der über die Druckerhöhungsanlage (11)
mit den Wasserverbrauchern verbindbar ist.
2. Regenwasserwerk nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wasserverbraucher über die
Druckerhöhungsanlage (11) entweder mit dem
Regenwasserspeicher (1) oder mit dem zu
sätzlichen Wasserspeicher (14) verbunden sind.
3. Regenwasserwerk nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verbindungen zwischen den
Wasserverbrauchern und dem Regenwasserspeicher
(1) einerseits und den Wasserverbrauchern und
dem zusätzlichen Wasserspeicher (14) anderer
seits in Abhängigkeit vom Füllstand des Regen
wasserspeichers (1) steuerbar sind.
4. Regenwasserwerk nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß in den Verbindungen zwischen dem
Regenwasserspeicher (1) und der Druckerhöhungs
anlage (11) sowie zwischen dem zusätzlichen
Wasserspeicher (14) und der Druckerhöhungs
anlage (11) jeweils ein von der Mindestfüllstand-
Erfassungseinrichtung (5) gesteuertes Magnet
ventil (6,7) vorgesehen ist.
5. Regenwasserwerk nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Verbindung zwischen dem
Regenwasserspeicher (1) und der Druckerhöhungs
anlage (11) ein schwimmergesteuertes Ventil
(24) und in der Verbindung zwischen dem zu
sätzlichen Speicher (14) und der Druckerhöhungs
anlage (11) ein vom Druck in der Verbindungs
leitung (8) zwischen dem Regenwasserspeicher
(1) und der Druckerhöhungsanlage (11)
steuerbares Magnetventil (7) vorgesehen sind.
6. Regenwasserwerk nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Regenwasser den Wasser
verbrauchern aus dem Regenwasserspeicher (1)
über den zusätzlichen Wasserspeicher (14)
zuführbar ist.
7. Regenwasserwerk nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Förderung des Regenwassers
aus dem Regenwasserspeicher (1) in den zu
sätzlichen Wasserspeicher (14) eine abhängig
vom Mindestfüllstand im Regenwasserspeicher
(1) und vom Höchstfüllstand im zusätzlichen
Speicher (14) steuerbare Pumpe (28) vorgesehen
ist.
8. Regenwasserwerk nach einem der Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Volumen des zusätzlichen Speichers (14)
im Vergleich zum Volumen des Regenwasser
speichers (1) gering ist.
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Publication number | Publication date |
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DE4019142C2 (de) | 1994-09-29 |
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