-
-
Lenzvorrichtung für ölhaltiges Abwasser an Bord von
-
Schiffen Die Erfindun-g betrifft eine Lenzvorrichtung in Sammelbrunnen
für ölhaltiges Abwasser, insbesondere Bilgebrunnen an Bord von Schiffen, deren Inhalt
mittels einer in den Brunnen hineinragenden Leitung einem 01-abscheider zuzuführen
ist.
-
Es entspricht internationalen Abmachungen zur Verhütung der Verschmutzung
der See durch Schiffe, daß der Ölgehalt im Ausgußwasser 15 mg/l nicht überschreiten
darf, wenn dieses während der Fahrt außenbords gegeben wird. Es ist daher erforderlich,
Lenlvorrichtungen für Bilge- und Ballastwasser mit einem Ölabscheider zu kombinieren,
wenn die Gefahr besteht, das dieses Wasser mit Öl vermischt ist. Bekannte Ölabscheider
bestehen aus einem Schwerkraftabscheider und einem nachge-schalteten Feinfilter.
Für den Betrieb solcher Ölabscheider ist ein Förderdruck von etwa 2 bar erforderlich.
Dieser Förderdruck kann nur durch Pumpen aufgebracht werden, so daß bekannte Vakuum-entwässerungen
nicht mehr anwendbar sind, sobald dem Abwasser Öl beigemischt ist. Um ölhaltiges
Abwasser aus Sammelbrunnen
einem Ölabscheider zuzuführen, kommen
daher ausschl ießlich Pumpen zum Einsatz, die das Öl-Wasser-Gemisch mit dem entsprechenden
Druck durch den Ölabscheider fördern. Bekannt sind Exzenterschneckenpumpen und Kreiselpumpen
für diese Aufgabe. Der Nachteil besteht darin, daß die Pumpen die Emulsionsbildung
aus dem Öl -Wasser-Gemisch fördern, so daß später eine mechanische Trennung in dem
Ölabscheider nicht mehr möglich ist. Pumpen sind außerdem sehr teuer in der Anschaffung
und erfordern sachkundige Wartung. Exzenterschnecken haben außerdem keine Trockenlaufeigenschaft,
so daß hohe Anforderungen an die Steuergeräte gestellt werden. Sobald eine teilweise
Emulgiering des Öl-Wasser-Gemisches eingetreten ist, müssen zusätzlich chemische
Abscheideverfahren eingesetzt werden, was jedoch an Bord eines Schiffes praktisch
auf Schwierigkeiten stößt.
-
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Lenzvorrichtung für ölhaltiges
Abwasser aus Sammelbrunnen, insbesondere Bilgebrunnen an Bord von Schiffen, in der
Weise auszubilden, daß auf Pumpen zur Förderung des öl haltigen Abwassers vollkommen
verzichtet werden kann.
-
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Brunnen
als ein geschlossener Behälter mit einem oben angeordneten, durch die steigende
Füllhöhe im Behälter absperrbaren Zulauf -ausgebildet ist und einen Druckluftanschluß
mit Steuergliedern aufweist, die diesen Druckluftanschluß einerseits bei abgesperrtem
Behälterzulauf öffnen, andererseits bei vorgegebenem Niedrigwasserspiegel im Behälter
wieder absperren und den Behälterinnenraum belüften:. Der Druck in der Druckluftleitung
muß dabei der Summe der Förderwiderstände
in der Leitung und dem
Ölabscheider entsprechen und bei Berücksichtigung bekannter Anlagen demzufolge etwa
2 bar betragen. Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung der Lenzvorrichtung erfolgt
die Förderung des öl haltigen Abwassers intermittierend etwa in der Weise, daß eine
bestimmte Abwassermenge in dem Brunnen gesammelt wird, bis dieser gefüllt ist, und
danach erfolgt dann eine Leerung des Brunnens, wobei dessen Inhalt mittels Druckluft
in den Ölabscheider und durch diesen hindurch gedrückt wird. Im. Anschluß daran
wird der Zulauf des Behälters wieder geöffnet, so daß ölhaltiges Abwasser in den
Behälter nachströmen kann.
-
Bei einer besonderen Ausbildungsform des Erfindungsgegenstandes ist
in dem Brunnen oberhalb des Zulaufs für den Behälter ein Sammelraum für Abwasser
vorgesehen.
-
Dadurch wird einerseits ermöglicht, daß eine vorbestimmte Füllhöhe
in diesem Sammelraum oberhalb des Zulaufs für den Behälter das Steuerglied für die
Öffnung des Druckluftanschlusses betätigt, so daß der Zulauf mit Sicherheit abgesperrt
ist, wenn der Druckluftanschluß geöffnet wird. Außerdem wird durch diesen Sammelraum
oberhalb des Zulaufs für den Behälter erreicht, daß das Abwasser sich darin weiter
sammeln kann, während der Behälter in den Ölabscheider entleert wird. Als Steuerglieder
für die einzelnen Funktionen sind vorteilhaft Schwimmerschalter zu verwenden, weil
diese einerseits eine betriebssichere Funktion garantieren und andererseits ohne
einen besonderen Energieanschluß auskommen.
-
Diese und weitere Einzelheiten werden anhand eines Ausführungsbeispieles
auf der Zeichnung schematisch ciargestellt und nachfolgend beschrieben. Auf der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1 die Anordnung mehrerer Bilgebrunnen an
Bord eines Schiffes und ihre Verbindung mit einem Ölabscheider, und Fig. 2 eine
im Maßstab gegenüber Fig. 1 vergrößerte Darstellung eines Bilgebrunnens in der Ausbildung
gemäß der'Erfindung.
-
Das Ausführungsbeispiel zeigt vier Bilgebrunnen A, B, C und D, wie
sie an Bord von Schiffen unter dem Innenboden 1 angeordnet sind, so daß sie sich
im Doppelbodenraum 2 erstrecken. Die Entleerungsleitungen 3 jedes Brunnens sind
an eine gemeinsame Sammelleitung 4 angeschlossen, die über ein Rückschlagventil
-5 zu einer bekannten Ölabscheideranlage führt. Diese besteht beispielsweise aus
einem Behälter 6. für die grobe Schwerkraftabscheidung und einem nachgeschalteten
Feinfilter 7 für die Nachreiniguns des Abwassers, bevor dieses über die Leitung
8 außenbords gegeben wird.
-
Gemäß der Erfindung ist jeder Brunnen in seinem unteren Bereich als
ein geschlossener Behälter 9 ausgebildet, wobei Konstruktion und Festigkeit ausreichen,
um einen Innendruck aufzunehmen, der dem Förderdruck für das Abwasser entspricht.
An der Oberseite ist der Behälter mit einem absperrbaren Zulauf 10 versehen, dessen
Absperrorgan durch die steigende Füllhöhe im Behälter betätigt wird und im Falle
des Beispieles aus einem vorteilhaft verwendbaren Schwimmerverschluß 11 besteht,
so daß die in einem Käfig angeordnete Schwimmerkugel durch die in dem Behälter 9
steigende Füllhöhe gegen die Öffnung des Zulaufes 10 gedrückt wird, um diese abzusperren.
Oberhalb des Zulaufes 10 erstreckt sich ein weiterer Sammelraum 12 für Abwasser.
Der Behälter
9 weist außerdem einen Anschluß 13 für eine Druckluftleitung
14 auf, wobei zwischen dem Anschluß 13 und der Leitung 14 ein 2/3-Wegeventil 15
angeordnet ist, so daß der Anschluß 13 über das Steuerglied entweder mit der Luftdruckleitung
14 oder mit der freien Atmosphäre verbunden werden kann. Die Steuerglieder für das
Mehrwegeventil 15 bestehen aus zwei Schwimmerschaltern 16 und 17, von denen der
Schwimmerschalter 16 bei einem vorbestimmten Füllstand in dem Behälterraum 12 oberhalb
des Zuflusses 10, also in einem Zustand, bei dem der Zufluß- 10 zu dem Behälter
9 durch das Schwimmerventil 11 sicher abgesperrt ist, einen Einschaltbefehl für
das vorzugsweise magnetisch betätigte Mehrwegeventil 15 gibt, um den Anschluß .13
mit der Druckluftleitung ~14 zu verbinden. Die dann über den Anschluß 13 in den
Behälter 9 einströmende Druckluft verdrängt den Inhalt des Behälters 9 über die
mit ihrer Mündung bis nahe auf den Behälterboden geführte Entleerungsleitung 3/
uber ein Rückschlagventil 18 in die in Fig.
-
1 dargestellte Anlage zur Ölabscheidung. Durch den dabei im Behälter
9 herrschenden Innendruck bleibt das Schwimmerventil 11 des Zuflusses 10 geschlossen.
-
Sobald der Füllstand in dem Behälter 9 einen unteren vorbestimmten
Wert erreicht hat, gibt das Schwimmerventil 17 einen Ausschaltbefehl an den Magneten
des Mehrwegeventils 15, so daß der Anschluß 13 gegenüber der Druckluftleitung 14
abgesperrt und der Innenraum des Behälters 9 mit der Atmosphäre verbunden wird.
-
Der dadurch bedingte Druckabfall in dem Behälter 9 führt zur Öffnung
des Schwimmerverschlusses 11 im Zulauf 10, so daß die in dem Behälterraum 12 angesammelte
Flüssigkeit nunmehr in den Behälter 9 nachströmt.
-
Sobald dieser Behälter erneut gefüllt ist, schließt das Schwimmerventil
11 den Zufluß 10, so daß sich der
eben beschriebene Vorgang wiederholt.
Für die technische Gestaltung der Vorrichtung ist in dem Ausführungsbeispiel vorgesehen,
daß die Schwimmerschalter für die Schaltbefehle des Magneten im Mehrwegeventil 15
auf einer gemeinsamen Führungsstange angeordnet sind, wobei der eine Schwimmer innerhalb
und der andere Schwimmer außerhalb des Behälters 9 angeordnet ist, wie es in der
Zeichnung dargestellt wurde.
-
Die beschriebene Vorrichtung arbeitet selbsttätig und weitestgehend
wartungsfrei. Durch die Förderung der Flüssigkeit mittels Druckluft wird eine Emulsionsbildung
aus dem Öl-Wasser-Gemisch auf dem Wege zum Ölabscheider und im Ölabscheider selbst
vollkommen vermieden. Die Vorrichtung gemäß der Erfindung ist daher besser als bekannte
Ausbildungen mit einer Flüssigkeitsförderung durch Exzenterschnecken oder Kreiselpumpen
geeignet, die in den internationalen Vereinbarungen festgelegten Werte vo-n 15 mg/l
Öl im Ausgußwasser zu erfüllen.
-
Leerseite