DE2945517A1 - Entsorgungssystem fuer schlamm u.ae. dickstoffe nach dem unterdruckabsaugungsprinzip - Google Patents

Description

• Entsorgungssystem für Schlamm und ähnliche
• Dickstoffe nach dem Unterdruckabsaugungsprinzip.
• Die Erfindung betrifft ein Entsorgungssystem für Schlamm und ähnliche Dickstoffe nach dem Unterdruckabsaugungsprinzip, im wesentlichen bestehend aus einem Unterdruckbehälter, einem mit diesem verbundenen Absaugerüssel und einer den Unterdruck erzeugenden Pumpe.
• Derartige Entsorgungssysteme werden auf Fahrzeugen montiert zur Grubenentleerung, zum Absaugen des Schlamms aus Strassengullys und für ähnliche Entsorgungsmassnahmen eingesetzt. Dazu wird in den Sammelbehältern durch Pumpen ein Unterdruck erzeugt. Mit Hilfe dieses Unterdrucks im Sammelbehälter werden über angeschlossene absperrbare Rüssel die Stoffe an den Entsorgungsstellen abgesaugt.
• Pumpen zur Erzeugung eines Unterdrucks sind empfindlich gegen aggressive Dämpfe und gegen Verschmutzung, so dass zur Vermeidung von Störungen aufwendige Konstruktionen verwendet werden müssen. Darüber hinaus bedingt die Ausbildung des Sammelbehälters als Unterdruckbehälter aufwendige und schwere Behälterausführungen.
• Es bestand daher die Aufgabe, solche nach dem Unterdruckabsaugungsprinzip arbeitende Entsorgungssysteme für Schlamm und ähnliche Dickstoffe technisch zu vereinfachen und in ihrer Arbeitsweise sicherer zu gestalten, insbesondere im Hinblick auf den Einsatz solcher Systeme in Entsorgungsfahrzeugen.
• Es wurde gefunden, dass diese Aufgabe mit einem Entsorgungssystem gelöst werden kann, welches aus einem Unterdruckbehälter und einem Sammelbehälter besteht, die über Rohrleitungen unter Zwischenschaltung einer geeigneten Pumpe miteinander verbunden sind.
• Vorteilhafterweise wird bei diesem System eine Pumpe vorgesehen, die sowohl zur Erzeugung des Unterdrucks im Unterdruckbehälter als auch zur Förderung der abgesaugten Stoffe vom Unterdruckbehälter zum Sammelbehälter eingerichtet ist. Besonders geeignet hierfür sind solche Pumpen, die selbstansaugend, trockenlauf- und fremdkörpersicher sind. Diese Pumpen können auch chemikalienbeständig ausgelegt werden. Sie sind in der Lage, einen Unterdruck von o,7 bis o,8 Bar zu erzeugen.
• Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Rohrleitung zwischen Unterdruckbehälter und Pumpe über ein Dreiwegeventil und eine Rohrleitung mit dem Sammelbehälter und die Rohrleitung zwischen Pumpe und Sammelbehälter ebenfalls über ein Dreiwegeventil mit einer Rohrleitung zur Entleerung des Sammelbehälters verbunden.
• Der Ausdruck Dreiwegeventil steht gleichzeitig auch für Dreiwegehahn. Mit dieser Ausführungsform ist es möglich, unter Verwendung der gleichen Pumpe den Sammelbehälter bei entsprechender Stellung der Dreiwegeventile zu entleeren.
• Eine zusätzliche Pumpe ist hier nicht erforderlich.
• Es ist ferner vorteilhaft, vor und hinter der Pumpe in den Rohrleitungen zusätzliche Klappenventile anzuordnen, um Funktionsstörungen durch feste oder faserige Bestandteile an etwaigen Ventilen der Pumpe in den Auswirkungen aufzuheben. Diese zusätzlichen Klappenventile befinden sich zweckmässig vor und hinter den beiden Dreiwegeventilen.
• Zur Automatisierung des Pumpenbetriebes ist es zweckmässig, eine Pumpensteuerung in Abhängigkeit vom Unterdruck des Unterdruckbehälters vorzusehen, die derartig auf den Pumpenbetrieb einwirkt, dass die eingeschaltete Pumpe beim Erreichen eines bestimmten Unterdrucks im Unterdruckbehälter abschaltet und beim Absinken des Unterdrucks auf einen wesentlich darunter liegenden Wert sich wieder einschaltet.
• Hierdurch werden unnötige Schaltvorgänge im Pumpenantrieb vermieden, die auftreten würden, wenn man die Pumpe bei einem bestimmten Unterdruckschwellenwert ein- und ausschalten würde. Beim Entsorgungsvorgang treten nämlich notwendigerweise Druckschwankungen im Unterdruckbehälter auf.
• Vorteilhafterweise besitzt der Sammelbehälter eine Überfüllsicherung, welche in Arbeitsstellung die Pumpe abschaltet und die gleichzeitig als Lüftungsrohr zum Druckausgleich ausgebildet werden kann.
• Das Entsorgungssystem gemäss vorliegender Erfindung eignet sich besonders für Schlamm und ähnliche Dickstoffe, auch für Schlicker und viskose Flüssigkeiten, wie sie im Abwasserbereich, bei der Grubenentleerung, bei Klärwerken, aber auch im industriellen Bereich anfallen, zum Beispiel bei Brauereien, bei der Wasseraufbereitung, bei Werften, in der Schiffahrt, bei Bergwerken und in der chemischen Industrie.
• Es muss sich in allen Fällen um Stoffe handeln, die durch Unterdruck absaugbar und pumpbar sind. Wegen der Unterdruckabsaugung können solche Stoffgemische nur beschränkt entsorgt werden, bei denen der Siedepunkt des Flüssigkeitsanteils niedrig ist.
• Das Entsorgungssystem ist besonders einfach und preisgünstig herzustellen. Lediglich der Unterdruckbehälter muss als Druckbehälter ausgebildet werden. Der Sammelbehälter und die mit diesem verbundenen Leitungen sind nicht druckbeaufschlagt.
• Hierfür können daher handelsübliche Kunststoffteile Verwendung finden. Die Leistung der Pumpen und des Pumpenantriebs kann niedrig gehalten werden, da die Pumpenleistung gewissermassen durch den Unterdruck im Unterdruckbehälter gespeichert wird, so dass auf diese Weise eine erhöhte Absaugleistung zur Verfügung steht. Es ist daher möglich, die Pumpe mit einem aus der Fahrzeugbatterie gespeisten Gleichstrommotor anzutreiben. Das Entsorgungssystem ist somit besonders für Entsorgungsfahrzeuge geeignet.
• An Hand der schematischen Zeichnung soll das Entsorgungssystem beispielhaft erläutert und der Arbeitsablauf des Entsorgungsvorganges verdeutlicht werden. Der Unterdruckbehälter 1 ist über Rohrleitungen 2 mit dem Sammelbehälter 3 und der Zwischenschaltung der Pumpe 4 verbunden. Der Absaugung bei den Entsorgungsstellen dient der Rüssel 5, der durch ein Ventil 6 absperrbar ist. Vor und hinter der Pumpe sind Dreiwegeventile 7 und 8 angeordnet, ferner zusätzliche Klappenventile 9 und lo. Von dem Dreiwegeventil 7 führt eine Rohrleitung 11 zum Sammelbehälter und mündet an dessen tiefster Stelle. Das Dreiwegeventil 8 ist mit der Entleerungsleitung 12 verbunden. Der Unterdruckbehälter 1 ist mit einem Unterdruckschalter 13 und der Sammelbehälter mit einer Uberfüllsicherung 14 ausgestattet. Die Steuerorgane 13 und 14 sind über elektrische Leitungen mit dem Pumpenantrieb, der Stromquelle und einem Wahlschalter 15 verbunden, der drei Schaltstellungen, nämlich "Hand" H, "Aus" 0 und "Automatik" A besitzt.
• Zur Schlammentsorgung wird zunächst das Rüsselventil 6 geschlossen, die Dreiwegeventile 7 und 8 werden so gestellt, dass die Leitung 2 Durchgang hat. Dann wird der Schalter 15 auf Automatik gestellt und die Pumpe 4 beginnt den Unterdruckbehälter 1 zu evakuieren. Sie arbeitet so lange, bis der am Unterdruckschalter 13 eingestellte Unterdruckwert, zum Beispiel o,8 Bar, erreicht ist. Der Rüssel 5 wird dann an der Entsorgungsstelle in den Schlamm eingeführt und das Ventil 6 geöffnet. Der Unterdruckbehälter 1 füllt sich mit Schlamm. Sobald sein Unterdruck auf den ebenfalls am Unterdruckschalter 13 eingestellten Wert von zum Beispiel o,5 Bar abgefallen ist, schaltet sich die Pumpe 4 wieder ein und pumpt den Schlamm aus dem Unterdruckbehälter 1 in den Sammelbehälter 3 ab. Sie schaltet sich dann erneut bei o,8 Bar automatisch aus.
• Das Umpumpen des Schlammes und der damit - bei abgesperrtem Saugrüssel - einhergehende erneute Unterdruckaufbau im Unterdruckbehälter können beim Fahrzeugbetrieb und vielen kleinen Entsorgungsstellen während der Fahrt erfolgen, vorausgesetzt, dass der Unterdruckbehälter so gross dimensioniert ist, dass er mindestens eine Entsorgungsstelle auszusaugen vermag.
• Sobald durch Entsorgungsmassnahmen der Sammelbehälter 3 gefüllt ist, schaltet die Überfüllsicherung 14 den Pumpenantrieb ab. Zur Entleerung des Sammelbehälters werden dann die Dreiwegeventile 7 und 8 entsprechend verstellt, die Entleerung erfolgt über die Leitung 11, die Pumpe 4 und die Entleerungsrohrleitung 12 nach Umschalten des Schalters 15 auf Hand.
• Zur Ermittlung der Drucke sind die im Text angegebenen Unterdruckwerte von 1 abzuziehen.
• L e e r s e i t e

Claims (7)

Patentansprüche.

1. Entsorgungssystem für Schlamm und ähnliche Dickstoffe nach dem Unterdruckabsaugungsprinzip, im wesentlichen bestehend aus einem Unterdruckbehälter, einem mit diesem verbundenen Absaugerüssel und einer den Unterdruck erzeugenden Pumpe, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterdruckbehälter unter Zwischenschaltung der Pumpe über Rohrleitungen mit einem Sammelbehälter verbunden ist.

2.) Entsorgungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Pumpe vorgesehen ist, die sowohl zur Erzeugung des Unterdrucks im Unterdruckbehälter als auch zur Förderung der abgesaugten Stoffe vom Unterdruckbehälter zum Sammelbehälter eingerichtet ist.

3.) Entsorgungssystem nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Pumpe eine selbstansaugende trockenlauf- und fremdkörpersichere Dickstoffpumpe vorgesehen ist.

4.) Entsorgungssystem nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrleitung zwischen Unterdruckbehälter und Pumpe über ein Dreiwegeventil und eine Rohrleitung mit dem Sammelbehälter und die Rohrleitung zwischen Pumpe und Sammelbehälter ebenfalls über ein Dreiwegeventil mit einer Rohrleitung zur Entleerung des Sammelbehälters verbunden sind.

5.) Entsorgungssystem nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass vor und hinter der Pumpe zusätzliche Klappenventile angeordnet sind.

6.) Entsorgungssystem nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zur Steuerung der Pumpe in Abhängigkeit vom Unterdruck des Unterdruckbehälters vorgesehen sind, derart, dass die eingeschaltete Pumpe beim Erreichen eines bestimmten Unterdruckwertes abschaltet und beim Absinken des Unterdruckes auf einen wesentlich darunter liegenden Wert wieder eingeschaltet wird.

7.) Entsorgungssystem nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Sammelbehälter eine Uberfüllsicherung aufweist, welche in Arbeitsstellung die Pumpe abschaltet.