DE2615244C3 - Vorrichtung zur biologischen Reinigung von Abwasser aus Vakuumoder Absaugaborten - Google Patents
Vorrichtung zur biologischen Reinigung von Abwasser aus Vakuumoder AbsaugabortenInfo
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Description
30
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur biologischen
Reinigung von Abwasser aus Vakuum- oder Absaugaborten mit einem Abwassersammelbehälter,
der über eine Vakuumpumpe mit einem oder mehreren Absaugaborten verbunden ist.
Vakuum- oder Absaugaborte sind schon seit langem bekannt. Ein Vorteil dieser Aborte ist, daß sie weniger
als 1,51 Wasser pro Spülung verbrauchen, während herkömmliche Wasserklosetts, die an die städtischen
Entwässerungsnetze angeschlossen sind, etwa 9 I pro Spülung verbrauchen. Die Absaugaborte dürfen infolge
der geringen Spülwassermenge nicht an die städtischen Entwässerungsnetze angeschlossen werden, sondern
sind mit Sammelbehältern zu verbinden, in denen das erforderliche Vakuum mit Hilfe von Vakuumpumpen
erzeugt wird, die mittes eines Vakuumrelais gesteuert werden. Ein aerober Abbau der Fäkalien kann in diesen
Behältern nicht stattfinden, und die Behälter müssen mittels Saugpumpen entleert werden. Die offensichtlichen
Nachteile einer solchen Vorrichtung dürften der Grund dafür sein, daß Absaug-Aborte noch nach etwa
20 Jahren nur in sehr begrenztem Umfang benutzt werden.
In den letzten Jahren sind jedoch Abbau- und Verrottungsanlagen geschaffen worden, die bei geringern
Spülwasserverbrauch einen restlosen Abbau der Fäkalien gewährleisten. Da der Sammelbehälter hier
unter Atmosphärendruck steht, bietet auch das Entleeren keine Schwierigkeiten. Falls eine derartige Abbauoder
Verrottungsanlage mit einem Absaugabort kombiniert wird, erhält man jedoch eine in technischer
Hinsicht verhältnismäßig komplizierte Anlage mit Vakuumpumpe und Schleusen, welche in doppelter
Ausführung vorgesehen sein müssen, damit das System kontinuierlich benutzt werden kann. Dies verlangt
seinerseits das Einrichten von Steuersystemen, damit die Schleusen miteinander zusammenwirken können.
Schließlich ist irgendeine Einrichtung zur Luftzufuhr
erforderlich.
Auch wenn Schleusen dieser Art an und für sich benutzt werden könnten, um unbebandelte Abgänge
von Absaugaborten in herkömmliche Abwasserleitungen einzuleiten, so würde eine solche Einrichtung nicht
funktionieren, da die geringe Menge Spülwasser nicht zum Transport der Abgänge ausreichen würde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen,
die die obigen geschilderten Nachteile beseitigt, ohne die Betriebssicherheit zu beeinträchtigen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Umwälzpumpe zum Zerkleinern und Lüften
des Behälterinhaltes vorgesehen ist, deren Saugseite an diese Sammelbehälter angeschlossen und deren Druckseite
mit einer Flüssigkeitsstrahlpumpe verbunden ist, deren Diffusor in dem Sammelbehälter mündet und die
ein Vakuum in dem bzw. den Absaugaborten ausübt.
Es hat sich überraschend gezeigt, daß man auf der Druckseite der Umwälzpumpe eine Flüssigkeitsstrahlpumpe
einschalten kann, die teils infolge ihrer Ejektorwirkung das erforderliche Vakuum erzeugen
kann, welches von der Größenordnung 6 m WS oder mehr ist, und teils den Durchlauf und Wegtransport von
aus dem Absaugabort kommenden Wasser und festen Bestandteilen zuläßt. Es wurde auch festgestellt, daß die
beim Spülen im Absaugabort in die Vakuumleitung eingesaugte Luft von der Flüssigkeitsstrahlpumpe innig
und wirksam mit der kreisenden Flüssigkeit vermischt wird und deshalb von den Abbaubakterien wirksamer
ausgenutzt werden kann, als dies bei in herkömmlicher Weise zugesetzter, feinverteilter Luft der Fall ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher
beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel und
F i g. 2 eine abgeänderte Ausführungsform der in F i g. 1 gezeigten Anlage.
F i g. 1 zeigt eine Anlage zur Aufnahme der Abgänge von nicht gezeigten Absaugaborten, d. h. Fäkalien,
Harn, Papier und Wasser. Die Anlage umfaßt eine Umwälzpumpe 1 des einen Kanal oder nicht verstopfbare
Räder aufweisenden Typs. Die Pumpe wird von einem zweckdienlichen Motor angetrieben. Die Saugseite
der Pumpe 1 ist mittels einer Rohrleitung 2 an einen geschlossenen, jedoch über eine Entlüftungsleitung
11 entlüfteten Sammelbehälter 3 angeschlossen, während die Druckseite der Pumpe über eine
Rohrleitung 4 mit einer Flüssigkeitsstrahlpumpe 5 verbunden ist. Zwischen der Flüssigkeitsstrahlpumpe 5
und dem Sammelbehälter 3 erstreckt sich ein zur Flüssigkeitsstrahlpumpe gehörender Diffusor 7. Im
Sammelbehälter 3 vorkommender Schlamm wird mittels der Pumpe 1 in einer Bahn vom Sammelbehälter
3 über die Rohrleitung 2, die Umwälzpumpe I, die Rohrleitung 4, die Flüssigkeitsstrahlpumpe 5, den
Diffusor 7 und wieder zurück zum Sammelbehälter 3 in Umlauf versetzt. In der Umwälzpumpe 1 werden dem
Schlamm folgende, größere feste Teilchen, Papier usw., wirksam zerkleinert. Bei seinem Durchlauf durch die
Flüssigkeitsstrahlpumpe 5 erzeugt der Schlamm infolge seiner Geschwindigkeit im Austritt der Flüssigkeitsstrahlpumpe
in bekarnter Weise ein Vakuum, das mittels einer Rohrleitung 6 in den nicht gezeigten
Absaugaborten ausgeübt wird. Beim Spülen in einem an die Leitung 6 angeschlossenen Absaugabort werden
deshalb Fäkalien, Harn, Papier und Wasser im Abort durch die Leitung 6 zur Flüssigkeitsstrahlpumpe
befördert, wo diese Abgänge mit dem von der Umwälzpumpe 1 umgewälzten Schlamm vereinigt
werden. Beim Spülen im Absaugabort wird außerdem stets eine gewisse Menge Luft in die Leif-ng 6 vom
Abort eingesaugt, und wenn diese Luft durch die Flüssigkeitsstrahlpumpe ausgesaugt wird, wird sie in
bekannter Weise einer außerordentlichen Feinvertei-Ijng
unterzogen, so daß eine günstige, sehr große Berührungsfläche zwischen Luft und Wasser zustande
gebracht wird.
Beim Durchlauf durch die Flüssigkeitsstrahlpumpe 5 und den Diffusor 7 findet somit eine äußerst vorteilhafte
Sauerstoffanreicherung des Schlammes statt, und außerdem wird Kohlendioxyd abgetrieben, so daß der
pH-Wert erhöht und ein Abgang von übelriechendem 15, Schwefelwasserstoff (H2S) verhindert wird.
Diese sehr einfache und betriebssichere Vorrichtung setzt voraus, daß die Pumpe unaufhörlich arbeitet, was
bei Anlagen mit konstant hoher Spülfrequenz begründet sein kann. Um Energie zu sparen, kann es jedoch
vorteilhaft sein, die Anlage, wie in Fig. 3 gezeigt, zu
ergänzen. In die Rohrleitung 6 ist hier ein Rückschlagventil 8 eingeschaltet, und zwischen diesem Ventil und
den Absaugaborten ist ein Fühler 9 eingesetzt, der das Vakuum in der Leitung 6 fühlt. Der Fühler 9 ist an ein
Schalterrelais 10 angcvhlossen, mit dem der Motor der
Umwälzpumpe 1 ein- und ausgeschaltet werden kann. Wenn bei der in Fig. 2 gezeigten Vorrichtung das
Vakuum einen vorbestimmten Wert in der Leitung 6 erreicht hat, erzeugt der Fühler 9 ein Signal, daß dem
Relais 10 aufgedrückt wird, welches somit den Strom zum Motor der Pumpe 1 unterbricht. Das Rückschlagventil
8 verhindert dabei ein Rücksaugen in der Leitung 6, die ihr Vakuum so lange aufrechterhält, bis gespült
wird, wobei das Vakuum in der Leitung 6 abnimmt, der Fühler 9 reagiert, und ein Signa! vom Fühler über das
Relais 10 die Pumpe 1 erneut startet, die dann bis zur Wiederherstellung des Vakuums in der Leitung 6
arbeitet.
Zum Entleeren des Sammelbehälters 3 in F i g. 1 wird der Austritt der Umwälzpumpe 1 durch Umstellen eines
Ventils 13 an eine Entleerungsleitung 14 angeschlossen. Durch die zerkleinernde Wirkung der Umwälzpumpe 1
erhält außerdem der Schlamm bei richtig bemessenem Behälter eine solche Konsistenz, daß man über einen in
Fig.2 gezeigten Oberlauf 12 auch biologisch nicht
abgebaute Abgänge in herkömmliche Abwassersysteme mit einer Spülwassermenge von weniger als 1,51
hinausieiten kann.
Um die Bauhöhe zu reduzieren, kann die Flüssigkeitsstrahlpumpe mit dem Diffusor in den Sammelbehälter
eingetaucht werden, da das erforderliche Vakuum in der Leitung 6 auch dann erzeugt wird, wenn sich der Austritt
des Diffusors unter dem Flüssigkeitsspiegel befindet.
Aus obigem geht hervor, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung in ihrer einfachsten Ausführungsform keine
Ventile, Umstellmittel u. dgl. besitzt, und daß der einzige bewegliche Teil eine Umwälzpumpe ist, wodurch die
Anlage äußerst betriebssicher, praktisch wartungsfrei und außerdem sehr billig ist. Hinzu kommt, daß die das
Vakuum erzeugende Flüssigkeitsstrahlpumpe 5 weit leiser arbeitet als eine herkömmliche Vakuumpumpe.
Auch bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform für intermittenten Betrieb ist die Vorrichtung äußerst
einfach, da zu der Grundausführung nur ein Rückschlagventil und ein das Vakuum fühlendes Glied mit Relais
hinzukommen, welche beide robuste und zuverlässige Komponenten sind. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist, daß sie auch dann arbeitet, wenn das System eine schräge Lage einnimmt, was bei
Verwendung auf Schiffen und Flugzeugen von Bedeutung ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zur biologischen Reinigung von Abwasser aus Vakuum- oder Absaugaborten mit s
einem Abwassersammelbehälter, der über eine Vakuumpumpe mit einem oder mehreren Absaugaborten
verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine Umwälzpumpe (1) zum Zerkleinern
und Belüften des Behälterinhaltes vorgesehen ist, deren Saugseite an den Sammelbehälter (3) angeschlossen
und deren Druckseite mit einer Flüssigkeitsstrahlpumpe (5) verbunden ist, deren Diffusor
(7) in den Sammelbehälter (3) mündet und die ein Vakuum in dem bzw. den Absaugaborten ausübt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Rohrleitung (6) zwischen
Flüsfigkeitsstrahlpumpe und Absaugabort ein Rückschlagventil (8) eingeschaltet ist, und daß zwischen
dem Rückschlagventil und dem Abort ein Fühler (9) angebracht ist, der das Vakuum in der Rohrleitung
(6) fühlt und über ein Schalterrelais (10) die Umwälzpumpe (1) in Abhängigkeit von der Größe
des Vakuums in der Leitung (6) ein- und ausschaltet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die Flüssigkeitsstrahlpumpe (5) in den Sammelbehälter (3) eintaucht.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |