DE4006917A1 - Einrichtung und verfahren zum einbinden von ganzformspulen - Google Patents
Einrichtung und verfahren zum einbinden von ganzformspulenInfo
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Description
Einrichtung und Verfahren zum Einbinden von Ganzformspulen
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung und ein Verfahren zum
Einbinden von Ganzformspulen für Zwei- und Mehrschichtwicklungen,
insbesondere zum Aufbringen von Isolierband auf Wicklungen mit
ausgebildeten Strängen, Kommutatorwicklungen und verteilte Wick
lungen für ausgeprägte Pole bei mittleren und großen dynamo
elektrischen Maschinen.
Beim maschinellen Einbinden von Ganzformspulen für Wicklungen
elektrischer Maschinen mit Isolierbändern erfolgt die Auf
spannung der Ganzformspule horizontal, wobei der Einbindekopf
der Einbindemaschine, die Ganzformspule oder beide manipuliert
werden.
Bei einfachen Einbindemaschinen, wie z. B. bei der Einbinde
maschine MI-102 der Firma Micafil, Zürich, (Firmenschrift),
und der Umbandelmaschine KG 1-3 und KGU der Firma H. F. Stoll
berg, Beerfelden/BRD, (Firmenschrift), wird die manuelle Mani
pulation der Ganzformspule angewandt. Der Einbindekopf ist auf
einer Arbeitsebene fest installiert.
Nachteilig hierbei ist der hohe manuelle Anteil am maschinellen
Einbindeprozeß, die dadurch bedingten großen Toleranzen, der
z. B. zu Verdickungen in der Isolation führt, die sich später
beim Einbau der Wicklung nachteilig bemerkbar machen.
Zur Bewegung des Einbindekopfes während des Einbindevorganges
sind verschiedene Lösungen bekannt.
In der DE 16 60 012, H01 B 13/08 "Umbandelmaschine" wird ein
hängende Einbindekopf manuell geführt.
Ein hängend angebrachter Wickelkopf auf einer Schienenführung
mit und ohne Steuerung der Abtastgrößen ist in der DE 20 03 829,
H01 B 13/08 "Umbandelmaschine zum Bewickeln der Wicklungsteile
von elektrischen Maschinen mit Isolierstoffbändern" beschrieben.
In der DE 24 51 460, H02 K 15/10 "Vorrichtung zum Aufbringen von
Isolierstoffbändern auf Wicklungen elektrischer Maschinen" erfolgt
die Führung des mit Wagen und Ausleger angetriebenen Einbinde
kopfes über Kopierkurven. Nachteilig ist für diese Lösungen die
schlechte Zugänglichkeit der Spule für die notwendigen manuel
len Hilfsoperationen des maschinellen Einbindeprozesses, die ein
zweimaliges Positionieren und Arretieren der Spule für das Iso
lieren der Spulenschenkel bedingen.
Die kombinierte Bewegung von Spule und Wickelkopf beim Isolieren
von Ganzformspulen basiert auf der Zusammenfassung von den An
triebsarten für die Spule und für den Einbindekopf. Die Steuerung
erfolgt mit Computer. Als Beispiel hierfür gilt die programmier
bare Spulen-Isoliermaschine MI 155 der Firma Micafil, Zürich,
(Firmenschrift), und die in Manufacturring od Micapact II coils,
ASEA Journal 54 (1981) Schweden, S. 42-46 beschriebene Lösung.
Hierbei erfolgt das Einspannen der Zweischichtganzformspule an
den Spulenaugen, wobei gesteuert ein- und ausfahrbare Spulen
stützen im Bereich der Spulenschenkel eine zusätzliche Abstützung
der Spule sichern. Es können unterschiedliche Isoliergeschwindig
keiten für das Aufbringen der Bänder im Nutbereich, im Bereich der
Wickelkopfschenkel und im Übergangsbereich zwischen beiden ge
wählt werden. Die Isoliermaschine MI 155 verfügt über einen
Mechanismus, der ein Umklappen der Spule nach der Isolierung des
einen Schenkels in die Isolierlage für den anderen Schenkel be
dingt. Die jeweiligen Positionierparameter für die zwei Spulen
lagen werden vor dem Einbindeprozeß ausgemessen und berechnet.
Nachteilig ist hierbei ebenfalls die schlechte Zugänglichkeit
der Spule für die notwendigen manuellen Tätigkeiten beim
maschinellen Einbindeprozeß, sowie die manuell betätigte Lage
änderung der Spulen.
Bekannt ist beim maschinellen Isolieren von Zweischichtganzform
spulen, daß die maschinelle Isolierung in Lagen gestuft bis in
den Wickelkopfschenkel erfolgt und danach im Bereich des Spulen
auges sowie Teilbereichen der Wickelkopfschenkel die Isolierung
manuell ausgeführt wird.
Allen Verfahren zum Einbinden von Ganzformspulen haftet der Nach
teil an, daß nur ein Spulenschenkel in einer Einspannung einge
bunden wird und pro Ganzformspule ein zweimaliges Einfahren und
Ausfahren des Einbindekopfes notwendig ist.
Nachteilig ist durch den Übergang von maschineller zur manuellen
Isolierung der heterogenere Isolierungsaufbau und der Aufwand
für die manuelle Isolierung.
Aus der DE 22 60 661, H02 K 15/04 "Verfahren zur Herstellung von
Spulen für elektrische Maschinen" ist ein geschlossenes Einbinden
für nicht ausgeformte Spulen bekannt. Dieser Lösung haftet der
Nachteil an, daß die Isolation durch das Nachpressen und Verdrehen
der Spulenschenkel sehr leicht beschädigt wird. Die gegenwärtig
sich im Einsatz befindlichen empfindlichen Isolierbänder, ent
sprechend guter isolierender Eigenschaften, lassen ein Einbinden
und anschließendes Fertigausformen nicht zu.
Das Ziel der Erfindung ist die Reduzierung der manuellen Tätig
keiten beim maschinellen Einbindeprozeß und die Verringerung der
manuell isolierten Abschnitte der Ganzformspulen bei mindestens
gleichbleibender oder verbesserter Qualität.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung und
ein Verfahren zu schaffen, die eine umfassende Zugänglichkeit der
Ganzformspule während des Einbindeprozesses von einem Bedienplatz
aus gewährleistet und das Einbinden beider Spulenschenkel in einer
Aufspannung ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird das dadurch gelöst, daß der Spulenträger
für ein vertikales Einspannen der Nutteile übereinander bzw. ein
Einspannen in spitzem Winkel zur Vertikalen ausgelegt ist. Dies
bedeutet, daß die Spulenschenkel senkrecht bzw. fast senkrecht
übereinander liegen. Das Einspannen der Ganzformspule erfolgt mit
mindestens 3 Spanneinrichtungen, wobei sich mindestens zwei ständig
im Eingriff befinden. Diese bzw. mehr als 3 Spanneinrichtungen sind
so angeordnet, daß sie entsprechend der Bewegungsrichtung des Ein
bindekopfes abwechselnd fortlaufend im Eingriff sind. Zur Verfolgung
der Spulenkontur sind drei translatorische und zwei rotatorische
Achsen angeordnet, wobei sie sich auf den Spulenträger und den
Einbindekopf aufteilen. Für die Realisierung dieser kontinuier
lichen Bewegung ist eine mehrachsfunktionale Maschinensteuerung
notwendig.
Das Einbinden der Ganzformspule vom Schaltende über das freie
Spulenauge, d. h. das der Schaltseite entgegengesetzte Spulen
auge, bis zum anderen Schaltende erfolgt in einer Aufspannung.
Damit entfällt das manuelle Umklappen der Ganzformspule, wie es
bei den anderen Einbindemaschinen üblich ist. Die vertikale ein
malige Aufspannung hat des weiteren den Vorteil, daß die beim
Einbindeprozeß durchzuführenden manuellen Arbeiten von einem Be
dienplatz aus für beide Spulenschenkel ausgeführt werden können.
Die erfindungsgemäße vertikale Aufspannung in Verbindung mit den
sich abwechselnd in Eingriff befindlichen mindestens drei Spann
einrichtungen sichert bei einem gestreckten Spulenauge bzw. bei
sehr kleinem Spulenauge ein geschlossenes Einbinden über das
freie Spulenauge.
Ein gestrecktes Spulenauge bei Ganzformspulen liegt vor, wenn
der Übergangswinkel Spulenkopf-Spulenauge gleich bzw. größer
90° ist. Die damit verbundene Streckung des Auges sichert eine
senkrechte Stellung des Einbindekopfes während des Wickelvor
ganges. Diese Stellung ist notwendig, um die Isolierbänder falten
frei aufzubringen.
Bei sehr kleinen, nur halb ausgeformten Spulenaugen, wie sie vor
allem bei Ganzformspulen mit kleinem Spulenquerschnitt Anwendung
finden, wird das freie Spulenauge mit eingebunden, wobei die
Isolation nicht in jedem Fall im Bereich des Spulenauges gleich
mäßig anliegt, aber die geforderten Festigkeits- und Qualitäts
werte aufweist.
Bei Ganzformspulen mit nicht gestrecktem Spulenauge, d. h. voll
ausgeformten Spulenauge, erfolgt ein Einbinden bis unmittelbar
vor das Spulenauge, das ohne Einbindebewegung überfahren wird,
wobei der Einbindekopf nicht ausgefahren wird und unmittelbar am
Ende des Spulenauges der Einbindevorgang fortgesetzt wird.
Das Spulenauge muß dann von Hand fertig eingebunden werden. Der
Vorteil liegt hier vor allem in der Zeiteinsparung durch das
Nichtausfahren des Einbindekopfes.
Die Erfindung soll nachstehend an 3 Figuren näher erläutert
werden.
Die Fig. 1 zeigt die Prinzipskizze einer Ausführungs
form des erfindungsgemäßen Spulenträgers für die senkrechte
Aufspannung der Spule mit dem Grundrahmen 1, der in z- und
y-Richtung translatorisch angetrieben ist, auf dem in y-Richtung
translatorisch verstellbare Tragarme 2 angeordnet sind, auf denen
sich drei feste und drei in z-Richtung verstellbare Spannein
richtungen 3 befinden. Dabei können auch drei davon nur als Hilfs
stützen ausgebildet sein, die die Ganzformspule nicht einspannen,
sondern nur stützen. Diese Spanneinrichtungen, die in x-Richtung
translatorisch bewegbar sind, befinden sich abwechselnd fortlaufend
in der Bewegungsrichtung eines Einbindekopfes bekannter Bauweise
im Eingriff und sichern eine zuverlässige Fixierung der Ganz
formspule während des gesamten Einbindeprozesses.
Die Fig. 2 zeigt einen geschlossenen maschinellen Einbinde
prozeß einer Zweischicht-Ganzformspule und die zugehörigen not
wendigen Systembewegungen von Spulenträger und Einbindekopf
halter. Die Zweischicht-Ganzformspule 4 ist dargestellt in der
erfindungsgemäßen vertikalen Aufspannung, welche eine gute Zu
gänglichkeit für die beim Einbindeprozeß notwendigen manuellen
Tätigkeiten sichert. In der Manipulationsebene des Spulenträgers
führt sie die translatorischen Bewegugen l z , l y , l x aus, wo
bei l z dem Abstand in z-Richtung zwischen Spulenschenkel und
Spulenschenkel l x dem Abstand in x-Richtung zwischen Spulenschenkeln
und Spulenaugen und l y der einzubindenden Länge der Zweischicht-
Ganzformspule 4 entspricht.
Die rotatorischen Bewegungen A um die x-Achse und C um die z-Achse
des Einbindekopfes bekannter Bauweise, sichern die Verfolgung der
geraden Nutteile, der evolventenförmigen bzw. geraden Wickelkopf
schenkel und des Spulenauges einschließlich der zugehörigen Über
gangsradien der Zweischicht-Ganzformspule. Dabei schwenkt der
Einbindekopf entsprechend dem Drehwinkel δ A um die x-Achse und
dem Drehwinkel δ C um die z-Achse (siehe Draufsicht Fig. 2).
Laut Fig. 3 ist dem Drehwinkel w A der Spulenkopfwinkel α K und
dem Drehwinkel δ C der Übergangswinkel a KA zuordenbar.
Fig. 3 zeigt die Ausführung eines gestreckten Spulenauges, d. h.
der Spulenkopfwinkel α K und der Übergangswinkel Spulenkopf-Spulen
auge α KA sind größer gleich 90°. In Abhängigkeit vom Streckungs
winkel des Auges α S erfolgt die Steuerung der Bewegung des Einbinde
kopfes. Die Stellung des Einbindekopfes 5 ist dabei immer senkrecht
zur Höhe des Spulenquerschnittes h. Unter diesen Voraussetzungen ist
mit der erfindungsgemäßen Einrichtung ein erfindungsgemäßes ge
schlossens Einbinden der Zweischicht-Ganzformspule von einem
Schaltende über das gestreckte Spulenauge bis zum anderen Schalt
ende realisierbar. Der Vorteil liegt im gleichmäßigen Aufbau der
Isolation und der damit verbundenen Qualitätserhöhung sowie
in der Reduzierung der manuellen Tätigkeiten und der damit
verbundenen Qualitätserhöhung sowie in der Reduzierung der
manuellen Tätigkeiten und der damit verbundenen Zeiteinsparung
für den gesamten Einbindeprozeß. Durch das erfindungsgemäße Ver
fahren erfolgt in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Ein
richtung das Einbinden von Schaltende zu Schaltende über ein
Spulenauge, so daß nur noch das Spulenauge, das auf der Seite
der Schaltenden liegt, manuell eingebunden werden muß.
Darstellung der verwendeten Bezugszeichen
1 Grundrahmen
2 Tragarm
3 Spanneinrichtung
4 Zweischicht-Ganzformspule
5 Stellung des Einbindekopfes
l x translatorische Bewegung x-Achse
l y translatorische Bewegung in y-Achse
l z translatorische Bewegung in z-Achse
A rotatorische Bewegung des Einbindekopfes um x-Achse
C rotatorische Bewegung des Einbindekopfes um z-Achse
A Drehwinkel x-Achse
C Drehwinkel z-Achse
K Spulenkopfwinkel
KA Übergangswinkel
S Streckungswinkel des Auges
h Höhe des Spulenquerschnittes
M Antrieb
2 Tragarm
3 Spanneinrichtung
4 Zweischicht-Ganzformspule
5 Stellung des Einbindekopfes
l x translatorische Bewegung x-Achse
l y translatorische Bewegung in y-Achse
l z translatorische Bewegung in z-Achse
A rotatorische Bewegung des Einbindekopfes um x-Achse
C rotatorische Bewegung des Einbindekopfes um z-Achse
A Drehwinkel x-Achse
C Drehwinkel z-Achse
K Spulenkopfwinkel
KA Übergangswinkel
S Streckungswinkel des Auges
h Höhe des Spulenquerschnittes
M Antrieb
Claims (3)
1. Einrichtung zum Einbinden von Ganzformspulen für Zwei-
und Mehrschichtwicklungen für mittlere und große dynamo
elektrische Maschinen mit mindestens drei translatorischen
und zwei rotatorischen Achsen für den Spulenträger und den
Einbindekopf zur Verfolgung der Spulenkontur, die voneinander
unabhängig und stufenlos steuerbar angeordnet sind und einer
Aufspannung der ausgeformten Ganzformspule, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Nutteile der Ganzformspule vertikal über
einander oder in einem spitzen Winkel zur Vertikalen aufge
spannt sind und mindestens drei Spanneinrichtungen so ange
ordnet sind, daß sie entsprechend der Bewegungsrichtung des
Einbindekopfes abwechselnd fortlaufend im Eingriff sind.
2. Verfahren zum Einbinden von Ganzformspulen für Zwei- und
Mehrschichtwicklungen für mittlere und große dynamoelektrische
Maschinen in einer Aufspannung der ausgeformten Ganzformspule,
dadurch gekennzeichnet, daß bei gestrecktem Spulenauge bzw.
sehr kleinem Spulenauge ein geschlossenes Einbinden der Ganz
formspule von einem Schaltende zum anderen einschließlich des
freien Spulenauges erfolgt.
3. Verfahren zum Einbinden von Ganzformspulen nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß bei nicht gestrecktem Spulenauge
beide Spulenschenkel bis zum freien Spulenauge eingebunden
und das freie Spulenauge ohne Einbindebewegung überfahren
wird, ohne den Einbindekopf auszufahren.
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