DE399901C - Verfahren zur Gewinnung von kohlensaurem oder doppelt kohlensaurem Natrium und Salmiak - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von kohlensaurem oder doppelt kohlensaurem Natrium und Salmiak

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DE399901C
DE399901C DEG55155D DEG0055155D DE399901C DE 399901 C DE399901 C DE 399901C DE G55155 D DEG55155 D DE G55155D DE G0055155 D DEG0055155 D DE G0055155D DE 399901 C DE399901 C DE 399901C
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Germany
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ammonia
carbonate
sodium
double
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Expired
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DEG55155D
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English (en)
Inventor
Dr Wilhelm Gluud
Dr Bernhard Loepmann
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Gesellschaft fuer Kohlentechnik mbH
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Gesellschaft fuer Kohlentechnik mbH
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D7/00Carbonates of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D7/18Preparation by the ammonia-soda process

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von kohlensaurem oder doppelt kohlensaurem Natrium und Salmiak. Der gewöhnliche Sodaprozeß verläuft bekanntlich im Sinne folgender Gleichung:
    NaCI + NH@HC03 > ATH@C1+ NaHC03
    und zwar solange die Lösung noch ausreichende Mengen NaCI enthält, um dem entstandenen NH,CI, das den Verlauf des Sodapr ozesses im umgekehrten Sinne drückt, das Gleichgewicht zu halten. Es beruht dies darauf, daß mit einer Verringerung des Natriunichloridgehaltes der Reaktionsflüssigkeit ihre Aufnahmefähigkeit für Ammoniumchlorid steigt, und daß infolge des Ansteigens des Ainmoniumchloridgehaltes die Schwerlöslich-]zeit des Aminoniumbikarbonates in der Lösung soweit zunimmt, claß es in einer stärkeren Amiiioniuinchloridlösung gleich oder gar schwerer löslich wird als Natriumbikarbonat. Ähnlich wie Ammoniumchlorid beeinflußt starker Ainmoniakgehalt die Löslich-]zeit des Ammoniurnbikarbonats. Läßt inan den Sodaprozeß sich in einer starken Ammoniaklösung abspielen, so verläuft er ebenfalls im umgekehrten Sinne wie bei obiger Gleichung, weil der starke Ammoniakgehalt dein Inlösunggehen des Ammoniumbikarhonates starken Widerstand entgegensetzt. Es wurde nun die überraschende Beobachtung Beinacht, daß diese Verhältnisse sich wieder umkehren, wenn der Ammoniakgehalt weiter steigt, so daß beim Überschreiten einer gewissen Ammoniakkonzentration der Prozeß wieder im Sinne der obigen Gleichung verlauft. Vermutlich beruht dies darauf, daß nun nicht mehr Ammoniuinbilcarbonat oder Natriumbikarbonat das schwerstlösliche Produkt ist, sondern' statt dessen eine Anlagerungsverbindung von Natriumkarbonat mit Ammoniak, etwa z. B. N atrium-Ammoniumkarbonat o. dgl. Man kommt damit zu einem praktisch sehr wertvollen Verfahren, bei welchem man einerseits Kochsalz, andersets Ammoniak und Kohlensäure bzw. deren '\--erbindungsprodukte aufeinander einwirken läßt in einer salmiakhaltigen Lösung, welche soviel freies Ammonialc enthält, daß sie kraft dessen noch Ammoniuinchlorid über die Sättigungsgrenze hinaus aufzunehmen vermag; dabei erhält man eine ammoniakhaltige Natrium-Kohlensäureverbindung, welche leicht ihr Ammoniak als solches oder in Form von Karbonaten abgibt, so claß entweder Soda oder Natriumbikarbonat zurückbleibt. Es ist selbstverständlich, daß das aus clean Salz ausgetriebene Aininonialz oder die Ainmoniak-Kohlengäureverbindungen sofort wieder in den Prozeß zurückgeführt werden können. Die Mutterlauge, in welcher sich die Reaktion abgespielt hat, wird durch Abpumpen von Ammoniak ganz oder teilweise befreit, und scheidet das bei dem Prozeß entstehende Salniiak aus und ist ohne weiteres für eine neue Umsetzung betriebsfertig, wenn ihr nach der Entfernung des Salmiaks das abgesogene Ammoniak wieder zugeführt wird.
  • Es «-erden beispielsweise iooo ccm einer an Kochsalz und Salmiak (und zweckmäßig auch an Natriumbikarbonat) gesättigten Lösung mit 670 g gasförmigem Ammoniak versetzt; dabei verdoppelt sich etwa das Volumen der Flüssigkeit, und in dieser bildet sich ein Ainmoniaküberdruck von mehr als einer Atmosphäre aus. Man fügt dann i2o g NH,HCO., und 87 g NaCI zu und rührt einige Stunden. Als Bodenkörper enthält danach die Flüssigkeit das aus Ammoniak und Natriumbikarbonat gebildete Doppelsalz, während der entstandene Salmiak in der Flüssigkeit gelöst bleibt. Salz und Flüssigkeit «erden mittels einer geschlossenen Filtriervorrichtung voneinander getrennt, sodann wird das Salzgeinisch mit d.oprozentigein Amnioniakwasser gut ausgewaschen, um anhaftende chlorhaltige Mutterlauge zu entfernen, und kalziniert. Die wirkliche Ausbeute ist 85 bis 95 Prozent der theoretischen Ausbeute. Die abgezogene Reaktionslösung läßt man, gegebenenfalls unter gelindem Erwärmen auf d.o bis 6o°, sich entspannen, wobei das entweichende Ammoniak aufgefangen wird. In dem Maße, wie (-las Ammoniak entweicht, fällt der entstandene Salmiak aus, dieser wird abfiltriert, während die Mutterlange durch Versetzen mit dem aufgefangenen Ammoniak für einen neuen Umsetzungsprozeß analog dem beschriebenen vorbereitet wird.
  • Dem üblichen bekannten Sodaprozeß gegenüber bietet das neue Verfahren die großen Vorteile, daß es praktisch verlustlos arbeitet, weil die Umsetzung praktisch mit theoretischer Ausbeute erfolgt, und aller entstandene Salmiak nicht wie bisher unter Aufwendung von Kalk- zerstört, sondern sofort in fester Form gewonnen wird, und als Düngesalmiak verwendbar ist.
  • Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß im Gegensatz zu den bisher üblichen Soloprozessen überhaupt keine Abwässer entstehen, da die vom Salmiak befreite Endsole nach Versetzen mit der nötigen eieiige Ammoniak wieder für einen neuen Prozeß fertig ist.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung von kohlensaurem oder doppelt kohlensaurem Natrium und Salmiak, dadurch gekennzeichnet, claß man einerseits Kochsalz, anderseits Ammoniak und Kohlensäure bzw. deren Verbindungsprodukte als solche oder in gelöster Form in einer an Salmiak gesättigten Lösung, welche soviel freies Ammoniak enthält, daß sie kraft dessen noch weiteren Salmiak zu lösen vermag, zur Umsetzung bringt.
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