Umschaltvorrichtung für Schreibmaschinen. Die Erfindung bezieht sich
auf eine Umschaltvorrichtung für Schreibmaschinen mit drehbar am Typenhebel angeordnetem
Typenkopf, der durch einen durch die Umschalttaste eingestellten Anschlag an der
Druckstelle umgeschaltet wird. Sie besteht darin, daß ein unter Federwirkung stehender
Schlitten, der durch einen durch Anschlagen der Umschalttaste drehbaren Daumen verschiebbar
ist und bei seiner Verschiebung den auf den Typenkopf wirkenden Anschlag einstellt,
in seiner Lage durch eine Sperrklinke, die in Einkerbungen am Schlitten eingreift,
gesichert wird, während beim Rückgang des Typenhebels eine unter Federwirkung steliende
segmentförmige Leiste die Sperrklinke auslöst, so daß der Schlitten in seine Ruhelage
zurückkehren kann. Hierdurch wird erreicht, daß die Umschalttasten genau so leicht
und kurz angeschlagen werden können wie die Schreibtasten, daß sich somit eine zusammenhängende
Tastatur wie bei dem Klavier ergibt und hiermit auch ein gleichmäßig rhythmisches,
schnelleres und korrekteres Schreiben als bisher. Das Niederhalten der Umschalttaste
bis zum Abdruck der Typen erübrigt sich, und die Finger sind sofort nach leichtem,
kurzem Anschlag auf die Umschalttaste frei für die übrigen Tasten. Die Aufmerksamkeit
beim Schreiben wird erheblich weniger in Anspruch genommen, und damit werden auch
die Ermüdungserscheinungen herabgemindert, wie denn auch <las Erlernen des Maschinenschreibens
sehr erleichtert wird.
Der gekröpfte Typenhebel r (Abb. 2) trägt an seinem oberen Ende den
um die Achse 6 zwischen zwei Backen q. in bekannter Weise drehbaren Typenkopf 2,
der an einem Ende eine Nase 21 hat. Im Ruhezustand wird der Typenkopf 2 durch eine
Feder 3 gegen einen Stift 5 gezogen. Dieser Typenhebel i wird durch den üblichen
Tastenanschlag gegen die Papierwalze 7 geschlagen. Durch die Y-förinige Typenführung
8 (Abb. i) vor der Papierwalze 7 werden die Typen genau auf demselben Punkt der
Papierwalze 7 zürn Abdruck gebracht. Die Umschaltung wird durch den Umschalthebel
bewirkt, der eine Welle 9 und damit auch einen fest Baraufsitzenden Daumen io um
ein gewisses Stück im Sinne der Pfeilrichtung dreht. Der Daumen io nimmt bei seiner
Drehung einen Schlitten ii, der in einer Nute 12 sicher geführt wird, so weit mit,
bis eine kleine Sperrklinke 13, die durch eine kleine Feder gegen den Schlitten
i i gedrückt wird, in eine der Einkerbungen 40 (Abb. 5) einschnappt. Dann geht der
Daumen io in seine Anfangslage zurück. Der Schlitten i i dagegen wird durch die
Sperrklinke 13 in seiner Lage festgehalten. Zwischen dem Schlitten i i und der Typenführung
8 (Abb. 2 und 3) ist ein scharnierartiger Rahmen, der aus vier Schenkeln 14., 14
und 15, 15 besteht, die urn die sechs Gelenke 16, 16, 17, 17, 18, 18 drehbar sind,
ausgespannt. Zwischen den oberen Schenkeln 15, 15 befindet sich eine Achse i9, auf
der sich leicht eine kleine Rolle 20 dreht (Abb. i bis 3). Bei der Aufwärtsbewegung
des Schlittens i i wird der Rahmen nach oben gedrückt, und dieRolle2obewegt sich
urndieGelenke
18, 18 in einem Kreisbogen nach vorn. Diese Gelenke
18, 18 liegen an derselben Stelle, wo sich die Achse 6 des drehbaren Typenkopfes
2 in der Druckstellung befindet. Wird nun der Typenhebel i gegen die Papierwalze
7 geschlagen, so trifft die Nase 21 gegen die vorgeschobene Rolle 2o und dreht den
beweglichen Typenkopf 2 so weit um die Achse 6, bis die zweite der Typen, die zu
dritt auf einem Zylindermantel mit der Achse 6 angeordnet sind, zum Anschlag kommt.
Da sich der Typenkopf 2 bis zum Aufschlag auf die Schreibwalze 7 dreht, «würde man
eine verwischte Schrift erhalten, und Durchschläge wären nicht möglich. Dies Wird
folgendermaßen vermieden: än der Maschine befindet sich dicht über den Typenhebellagern
31 eine segmentförmige Leiste 21 (Abb.2, 3 und 5). Diese wird durch drei Stifte
22 in dem Typenhebellagersegment 23 und in der hinteren Schreibmaschinenwandung
24 (Abb. 2) geführt. Am mittleren Stift 22 befindet sich eine Schraubenfeder 25,
die die segmentartige Leiste 21 wieder in die Ruhestellung drückt. In die Leiste
21 ist ein Mittelstück 26 eingelassen. An seinem oberen Teile sind zwei Führungen
27 angebracht, auf denen die Sperrklinkenachse 28 aufliegt. Diese Achse 28 kann
sich in dein Schlitz 29 . des Sperrklinkenlagers 30 abwärts bewegen. Gegen
die Leiste 21 drückt kurz vor dem Anschlag des Typenkopfes 2 das untere Ende des
Typenhebels i.. Ist der Typenkopf 2 durch die Rolle 2o eingestellt, dann senkt sich
die Sperrklinkenachse 28 mit der Sperrklinke 13, auf den Führungen 27 abwärtsgleitend
und in den Schlitzen 29 des Sperrklinkenlagers 30 geführt. Eine Senkung der Sperrklinke
13 hat eine Senkung des Schlittens i i, der durch zwei Federn 32 auf die Sperrklinke
13 gedrückt wird, zur Folge. Die zwei Federn 32 sind einerseits am Typenhebellagersegment
23, anderseits am Schlitten i i befestigt. Mit dem Schlitten i i werden auch die
Schenkel 14., 14 des Rahmens herabgezogen und bringen die Rolle 20 so weit zurück,
claß an der Einstellung des Typenkopfes nichts geändert wird. Nachdem die Type gedruckt
hat, geht der Typenhebel i wieder in seine Anfangslage zurück. Die Feder 3 sorgt
dafür, daß der Typenkopf 2 ebenfalls seine Grundstellung einnimmt. Die Leiste 2i
wird durch die Feder 25 gleichfalls in ihre Anfangsstellung bewegt. Bei ihrer Rücl<:beuvegung
stößt eine Ausschaltvorrichtung 33 (Abb. 2 und 3), die an dem oberen Ende des Mittelstücks
26 angebracht ist, gegen einen Stift 34 der Sperrklinke 13 und zieht sie aus der
Einkerbung q.0,, Der Schlitten r i geht darauf mit Rahmen und Rolle 2o, durch beide
Federn 32 gezogen, in die Anfangsstellung zurück. Der Stoß wird durch ein untergelegtes
StückFilz, Gummi oder eine Blattfeder 35 abgefangen. Die Sperrklinke 13 ist jetzt
unbelastet und wird-durch die weitere Rückbewegung der Leiste 21 durch die Führungen
27 leicht in die Anfangsstellung gedrückt.
Die Ausschaltvorrichtung 33 besteht aus zwei um die Achse 36, 36 drehbaren
Armen 38, 38, die durch Federn 39, 39 gegen Widerlager 37,37 gedrückt worden.
Die Arme 38, 38 laufen an ihrer Berührungsstelle V-förmig zu. Sie lassen bei der
Hinbewegung der Leiste 21 im Sinne der Pfeilrichtung (Abb. q.) den Stift 34 der
Sperrklinke 13 hindurch,-leiten. -Bei der Rückwärtsbewegung jedoch versperren sie
dem Stift 34 den Durchgang und ziehen somit die Sperrklinke 13 aus\ der Einkerbung
d.o heraus. Bei genügender Rückbewegung der Leiste 21 vermag nun der Stift 3d.,
der mit der Sperrklinke 13 um die Sperrklinkenachse 28 einen Kreisbogen abwärts
beschreibt, unter den Armen 38, 38 wieder hervorzuschlüpfen und kehrt durch den
Federdruck, der die Sperrklinke 13 gegen den Schlitten i i zwängt, in die Anfangslage
zurück.