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Selbsttätige Kornwaage. Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung
bildet eine selbsttätige Kornwaage.
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Es ist eine weitere Ausbildung und Verbesserung der durch das Patent
397170 geschützten WaaW. Sie ermöglicht eine genaue Wägung, indem der Waagebalken
von störenden Kräften freigehalten ist, die durch die selbsttätigen vü n ihm zu
steuernden Auslaufverschlüsse auf ihn ausgeübt werden könnten.
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Die weitere Ausbildung gemäß der Erfindung besteht nun darin, daß
noch zusätzliche Krafteinwirkungen vom Waagebalken ferngehalten
sind,
die ihn bei Entlastung überbeanspruchen könnten; dies wird durch am Gestell angebrachte
Widerlager erreicht, die die Fallgewichte in einer Endlage abfangen.
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Wesentlich für die Erfindung ist weiter eine Ausbildung der Verschlüsse
zu besonders leichtem Lauf und genauer Zumessung, indem einerseits die kleine zum
Nachfüllen dienende Auslauftür in ihrer Größe einregelbar ist und anderseits die
sektorartig ausgebildeten Auslauftüren so exzentrisch gegeneinander gelagert sind,
daß die kleine Tür erst in der Schließlage sich gegen die große Tür legt.
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Von Vorteil für den leichten Lauf und einfache Handhabungsfähigkeit
sind dann noch weitere Ausbildungseinzelheiten, wie insbesondere die Anlegung der
Auslösehebel mit am Waagebalken anliegenden Laufrollen, und endlich Kontrolleinrichtungen,
wie ein Zählwerk, und eine Pendelvorrichtung zu genauer Festlegung der richtigen
Lage der Waage.
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Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. i einen Längsschnitt der Waage in Arbeitsstellung,
d. h. mit geöffneten Türen für den Auslauf des Getreides, Abb. 2 einen Schnitt durch
das eine Ende der Waage, in derselben Stellung, Abb. 3 eine Draufsicht in gleicher
Lage, unter Fortlassung der oberen Wand des Kastens, Abb. 4 einen Längsschnitt in
Ruhestellung der Waage, d. h. wenn die Auslauftüren geschlossen sind und das Sollgewicht
erreicht ist, Abb. 5 die Innenseite der großen Auslauftüren, in deren einer eine
Öffnnng für den kleinen Auslauf vorgesehen ist.
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Eine Trommel i trägt mittels Umschnallriemens 2 den Sack und ist durch
eire innere Traverse 3 an Kettengliedern 4 angebracht, durch die sie an zwei Lasthaken
5 aufgehängt ist, die ihrerseits in der Mitte zweier Längsbalken einer Brücke 6
eingehängt sind. Die gleicharmigen Brückenhebel 6 sind mit je einem Ende in einem
Ring 7 des Kastens 8 mit Hilfe eines angegossenen Auges 9 befestigt. Die anderen
Brückenhebelenden ruhen mit einem Verbindungsbügel io auf dem einen Ende des Waagebalkens
ii, der ungleicharmig ist und seinen Stützpunkt in der Schneide 12 hat. In einem
Verhältnis der Hebelarmlängen von i : 5 ist am Waagebalken mit einem Bügel 13 ein
Gewicht angehängt, das also zur Herstellung des Gleichgewichtes mit 1,'1a der Last
bemessen sein muß.
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Der Bügel 13 ist an dem Kasten 8 in einem Lager 15 geführt
und am Waagebalken ii mittels eines Verbindungsbügels 14 aufgehängt; dabei dient
ein pendelnder Ansatz 16 in Verbindung mit dem Führungslager 15 zum Abstützen des
Gewichtes derart, daß die Aufhängeschneiden nicht beschädigt werden und der Waagebalken
nicht verbogen wird.
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Das lange Waagebalkenende trägt einen Zeiger 17, der gegenüber
einer am Kasten 8 befestigten Zeigermarke 18 in der Gleichgewichtslage genau einspielt.
Alle Aufhänge-oder Gelenkpunkte sind als Schneiden ausgebildet. Ein Gegengewicht
ig, das auf einem mit Gradeinteilung versehenen auf dem Waagebalken ii befestigten
Laufgewichtsbalken 2o verschiebbar ist, gestattet die Einstellung und Ablesung der
Tara der leeren Säcke.
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Die Auslauföffnung des Zufuhrtrichters 21 ist mittels zweier gewölbter
oder teilzylindrischer Türen 22 abschließbar, die den großen Auslauf bilden und
auf einer gemeinsamen Achse 23 angeordnet sind. In einer dieser beiden Türen 2y
(Abb. 5) ist eine Öffnung 24 vorgesehen, die mittels einer kleinen Auslauftür 25
abgeschlossen werden kann. Eine gegen die Innenfläche des großen Auslaufes gleitbare
Platte 26, die mittels zweier Stellschrauben 27 in jeder gewünschten Lage festgestellt
werden kann, ermöglicht die Größe der Öffnung 24 gemäß der Korngröße oder Qualität
des zu wiegenden Getreides zu regulieren. Die Tür des kleinen Auslaufes 25 ist auf
zwei Lagerzapfen 28 gelagert, die auf den sektorförmigen Seitenwänden der entsprechenden
Tür des großen Auslaufes 22 derart exzentrisch zu deren eigener Achse 23 vorgesehen
sind, daß die Tür des kleinen Auslaufes 25 sich dicht abschließend gegen die Öffnung
24 legt, aber beim Öffnen sich von der Tür 22 so entfernt, daß jedes Klemmen vermieden
wird.
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Das Getriebe zum Öffnen der Auslauftüren enthält eine Zugkette 29
mit einem Handgriff 3o, am freien Ende eines Hebels 31 befestigt, der auf einer
am Kasten 8 in Augenlagern 33 drehbar gelagerten Querachse 32 sitzt. An der oberen
Fläche des Kastens 8 ist ferner in einem Augenlager 36 mittels Drehzapfens 35 ein
Winkelschwinghebel derart aufgehängt, daß dessen freies mit einer Laufrolle 37 versehenes
Ende den Hebel 31 berührt, wenn dieser gesenkt wird, während sein anderes Ende mittels
Drehzapfens 38 an einem Querhaupt 39 befestigt ist, dessen beide Enden mit Bohrungen
an zwei senkrechten Längsstangen 40 geführt sind; diese sind unten durch Drehzapfen
41 mit den Türen 22 verbunden und oben mit Anschlagquerstangen 42 versehen. Ein
Ziehen an dem Handgriff 3o der Kette 29 senkt den Hebel 3i, der über den Hebel 34
(wie in Abb. i gestrichelt) das Querhaupt 39 hebt, das seinerseits gegen die Querstangen
42 anläuft, so daß es die Zugstangen 4o hebt und die Auslauftüren öffnet.
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Auf der Querachse 32 sitzt ferner ein Hebel 43, der unten eine Querstanke
44 trägt und
dem Druck einer Blattfeder 45 unterworfen ist. Das
Senken des Hebels 31 bewegt also den Hebel 43 und seine Querstange 44 in die gestrichelte
Lage (Abb. i) gegen den Druck der Blattfeder 45, die alles in die ursprüngliche
Lage zurückzuführen strebt.
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Die großen Auslauftüren sind an ihren seitlichen sektorähnlichen Wänden
mit Ansätzen 46 versehen, und in diese greifen beim Öffnen der Türen Haken 47 von
Sperrhebeln 48 ein, die auf einer Sperrwelle 49 in Lagern 5o am Trichter zi gelagert
und durch ein Gegengewicht 51 an die Ansätze 46 zur Festhaltung der offenen Türen
angedrückt sind. Die kleine Auslauftür 25 trägt ebenfalls einen Ansatz 52, und in
diesen greift beim Öffnen der kleinen Tür 25 ein Haken 53 eines Hebelarmes 54 ein,
dessen Drehzapfen 55 in einem Lager 56 an dem Trichter 21 gelagert ist; ein Gegengewicht
57 drückt den Haken 53 in seine Sperrstellung gegenüber dem Ansatz 52 zwecks Offenhaltung
der kleinen Tür 25.
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Im Bewegungsbereich der Querstange 44 ist ein großer Hammer 58 und
ein kleiner Hammer 59 gelagert, und zwar der erste in einem Lager 61 mittels Zapfens
6o und der letzte in einem Lager 63 mittels Zapfens 62. Der große Hammer 58 ist
derart angeordnet, daß er beim Niederfallen auf einen Hebel 64 der Sperrwelle 49,
die die großen Auslauftüren 22 geöffnet hält, auftrifft und diese Türen dadurch
zum Schließen freimacht. In gleicher Weise ist der kleine Hammer 59 derart angeordnet,
daß er bei .seinem Niederfallen auf einen mit. dem die kleine Tür sperrenden Hebel
54 vereinigten Hebel 65 schlägt und somit ein Schließen der kleinen Auslauftür 25
ermöglicht. Die Hämmer 58 und 59 tragen an ihrer Hinterseite Haken 66 bzw. 67, mit
denen sie in der durch die Bewegung der Querstange 44 herbeigeführten Schlagstellung
an dreiarmigen Auslösehebeln eingreifen.
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Die drei Arme 68, 69 und 7o des Auslösehebels des großen Hammers sind
auf einer Achse 74, in einem Lagerbock 75 ,gelagert, während die drei Arme 71, 72
und 73 des Auslösehebels des kleinen Hammers auf einer Achse 76 in einem Lagerbock
77 gelagert sind. Die Arme 69 und 72 der Auslösehebel tragen an ihren freien Enden
Rollen 78 bzw. 79, die unter der Wirkung der auf den Armen 7o und 73 vorgesehenen
Gegengewichte So bzw. 81 unten am langen Arme des Waagebalkens ii anliegen. Die
Arme 68 und 71 der Auslösehebel laufen in Klinken 82 aus, die von den Haken
66 und 67 der Hämmer 58 und 59 erfaßt werden, wenn der Waagebalken ii gesenkt ist,
aber die Haken 66 und 67 freigeben und ein Fallen der Hämmer ermöglichen, sobald
der lange Arm des Waagebalkens ii sich der Horizontalen nähert, d. h. Gleichgewichtslage
einnimmt. Die oberen Enden der Arme 68 und 71 sind außerdem je mit einer Anschlagschraube
83 für die Stangen der Hämmer 58 und 59 zwecks Regulierung versehen. Ferner sind
die Gegengewichte 8o und 81 auf den Armen 7o und 73 verschiebbar, um eine Wirkungsregelung
der Auslösehebel zu ermöglichen, beispielsweise derart, daß die Auslösung des großen
Fallhammers ermöglicht wird, sobald der größte Teil des gewünschten Gewichtes erlangt
ist, während die Auslösung des kleinen Fallhammers genau in dem Augenblick ermöglicht
wird, in dem Getreidemenge, die gerade durch die kleine Auslauftür 24 hindurchläuft,
genügt, um das gewünschte Gewicht zu vervollständigen. Die Auslösehebel sind hierbei
derart eingestellt, daß der Waagebalken i= den größten Teil seines Weges zur Erreichung
der Gleichgewichtslage vollendet hat, wenn der Fallhammer 58 ausgelöst wird, er
aber seine Gleichgewichtslage erreicht haben muß, um die Auslösung des kleinen Hammers
59 zu ermöglichen. Für die gewichtsbelasteten freien Enden der Arme 7o und 73 sind
Anschläge 84 und 85 vorgesehen, um damit die Bewegung die3er Arme zu begrenzen.
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. Ein Zähler 86 ist auf dem Kasten 8 befestigt zum Aufzeichnen der
Anzahl der gewogenen Säcke (Abb. 3). Er markiert nach jeder Schwingung einer wagerechten
Stange 87, die ihn durchquert, eine Einheit. Ein Hebel 88, der an dem Kasten 8 auf
einem Zapfen 89 gelagert ist, hält mit einem am oberen Ende befindlichen Haken go
unter der Wirkung eines Gegengewichtes 9i normalerweise die Stange 87 des Zählers
in der horizontalen Lage. Das gegenüberliegende Ende der Zählerstange 87 'trägt
eine senkrechte Stange 92 angenietet, die mit einem Anschlagstück 93 auf einem Absatz
94 der kleinen Auslauftür 25 ruht, wenn diese offen ist. Eine auf der Achse 76 des
kleinen Auslösehebels vorgesehene Klinke 95 ist derart angeordnet, daß sie auf das
untere Ende des Hebels 88 wirkt und den Haken 9o, der die Stange 87 des Zählers
zurückhält, in dem Augenblick ausklinkt, in dem der kleine Auslösehebel den Fall
des kleinen Hammers 59 und die darauffolgende Schließung der kleinen Auslauftür
25 ermöglicht; die freigegebene Stange 87 schwingt dann aus, und der Zähler markiert.
Wenn die Türen aufs Neue geöffnet werden, so kommt - der Ansatz 94 der kleinen Auslauftür
25 mit dem Anschlagstück 95 der Stange 92 in Berührung und verstellt die Stange
87 des Zählers in der wagerechten Lage bis zur Festhaltung ihres freien Endes durch
den Sicherungshaken go des Hebels 88.
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Um mit jeder gewünschten Genauigkeit wiegen zu können, trägt die Waage
an dem
Kasten 8 einen feststehenden Pfeilzeiger 96 und einen um
Zapfen 98 schwingenden Pfeilzeiger 97. Damit kann man sich dann von der senkrechten
Lage der ganzen Einrichtung überzeugen.
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Die Wirkungsweise dieser Getreidewaage ist folgende: Nachdem ein Sack
an der Trommel 1 angebracht ist, genügt es, an der Kette 29 mit Hilfe des Handgriffes
30 zu ziehen, um die große und die kleine Auslauftür zu öffnen und damit
das Getreide auslaufen zu lassen. Wenn das Gewicht nahezu erreicht ist, so schließen
sich selbsttätig die großen Auslauftüren, während die kleine Auslauftür noch geöffnet
bleibt, um einer weiteren Getreidemenge noch den Zulauf zum Vollenden des erforderlichen
Gewichtes zu ermöglichen. Ist dieser Zweck erreicht, so schließt auch die kleine
Auslauftür selbsttätig, während gleichzeitig der Zähler das Gewicht markiert. Die
Gleichgewichtslage der Brückenwaage ist vollständig unabhängig von dem Getriebe
zum Öffnen und Schließen der Auslauftüren, was ein Prüfen der Gewichtsgenauigkeit
ermöglicht.